Mein Gedichte-Album

Einsicht
© Regina F. Rau


Gedichte: Zum Nachdenken Seite 1 2 3 - Begegnungen Seite 1 2 - Freunde Seite 1



Auf hohen Wegen
dem Karwendelgebirge gewidmet

***

Foto: © Regina F. Rau:  - auf hohen Wegen 1In luft'ger Höh auf rauhen Zinnen
fühl' wie es lebt - in allen Sinnen,
dort droben kommst du für und für
an deines eig'nen Spiegels Tür.

So manches was dein Aug' erblickt -
von unten her ist's dir geschickt
tief aus der Seel, ganz unbewußt,
lebt alles dir in deiner Brust.

Hier oben hat nichts mehr Bestand,
Foto: © Regina F. Rau:  - auf hohen Wegen 1was drunten dir Bedeutung fand.
Die Stille reinigt dein Gemüt
dass dir dein wahres Ich erblüht.

All das, was du bisher verdrängt
In enge Masken hast gezwängt,
will sich hier oben nun befrei'n,
bist mit dem Berg hier ganz allein.

Und all die Wesen, die hier wohnen
Elfen, Wichtel, Trolle Gnomen -
Foto: © Regina F. Rau:  - auf hohen Wegen 1was bisher dir verborgen war,
wird dir bewusst - die Sinne klar!

Gerufen hast du einst die Geister -
hier sind sie alle deine Meister.
Was du bisher nicht wolltest seh'n -
hier musst du vor dir selbst besteh'n

Hervor tritt alle deine Angst,
der dich zu stellen du noch bangst.
Sie lähmt und schwindelt deine Schritte,
Foto: © Regina F. Rau:  - auf hohen Wegen 1nimmt dich hinfort aus deiner Mitte.

Der Abgrund gähnt - die Weite lähmt,
noch sind die Rösser ungezähmt,
die bisher lenkten deine Schritte
aus Angst vor deinem Lebensritte.

Das was jetzt hilft - ist pur vertrauen
und endlich glasklar hinzuschauen!
Einlassen auf das Jetzt und Hier -
der Weg erscheint ganz fest vor dir.

Foto: © Regina F. Rau:  - auf hohen Wegen 1Geläutert kehrst du dann nach Haus,
gemeistert hast du deinen Graus.
Vertrauen hat den Schritt gelenkt
Dein Leben wurde neu geschenkt.

Lebe nun weiter im Vertrauen,
dir alles mutig anzuschauen,
was aus der Tiefe drängt hervor!
So öffnet sich des Himmels Tor!


© Regina Franziska Rau

Donnerstag, 3. September 2010
Geretsried - Bayern

 

Zeitenwende

***

Gemälde "Wanderer durch Raum und Zeit": © Regina F. Rau:  Der Mensch erlebt auf dieser Erde
schon vier Mal das Stirb und Werde.
Die Zahl der Rasse ist die sieben -
sie steht im Weltenbuch geschrieben.
Und nun erscheint zum fünften Mal
am Horizont der heil'ge Gral.

Die Länder Indien, Ägypten, Rom
erfuhren höchste Blüte schon.
Doch Habsucht, Macht und Gier
war auf der Stirne dunkle Zier
So musste ihre Macht schon weichen -
und auch die Griechen sahen Zeichen.

Dann hielten Einzug die Germanen
mit Hochmut, Stolz auf ihren Fahnen.
Auch Mexiko blieb nicht verschont,
Machtsucht - auf Pyramiden thront!
So mischten sich erneut die Rassen -
Menschen mussten Menschen hassen.

Maya, Inkas und Azteken
Hatten einst der Götter Segen.
Auch ihre Äera ging zu Ende -
Fotocollage mit eigenen Fotos "Dreamwalker": © Regina F. Rau:  es kam durch Spanier neue Wende.
Der Mensch indess hat nichts gelernt -
Was seine Seel, sein Herz erwärmt.

So ging der Spanier großes Reich -
dahin über den großen Teich.
Mit Raub und Plündern und viel Morden
kamen sie in großen Horden.
Die Sklaverei seit je gehandelt,
hat noch nie zum Heil gewandelt.

Amerika steht vor der Wende
es naht der Menschen großes Ende.
Der Menschen Schatten hat die Macht
es hält der Finstre Fürst die Wacht.
Ein Leben in rasanter Schnelle
Fortschritt, Technik, Mikrowelle.

Wir schlafen den Dornröschenschlaf
Es naht der Wolf im Pelz vom Schaf.
Wer Gleichmut übt und sich besinnt,
die Rettung wohl für sich gewinnt.
Ein Auge hier in dieser Zeit -
Ein Auge in der Ewigkeit!

Fotocollage mit eigenen Fotos "Lebensbrunnen": © Regina F. Rau:  Das, was für uns unsichtbar -
ist dennoch hier - und wirklich wahr!
Nur dann, wenn wir uns trauen
in unser Inneres zu schauen -
sind alte Bande aufzulösen,
die handeln lassen uns im Bösen.

Die Sicht versperren wir für's Licht.
Was auch geschieht, wir sehen's nicht.
Auf Dauer hilft nur In-Sich-Gehen
Andre Dimension zu sehen.
Die In-Sicht ist das Schloss zum Tor
sonst steht uns Finsteres bevor.

Es naht wie damals schon zuvor
Die Sintflut an der Erde Tor!
Doch ist es diesmal nicht das Wasser
Das Neider, Gierer, Menschenhasser
Zu fürchten haben als Vernichter -
Der Rote Planet ist nun der Richter.

Vom Sonnensystem Thylar naht
Gigant Herkolobus in großer Fahrt.
Wie Jupiter so groß - sechs Mal,
Gebirge der Erde fahren zu Tal.
Atomtests rissen große Spalten
in unsere Naturgewalten.

Gemälde "Schöpfungsakt": © Regina F. Rau: Nun aus dem Weltall eilt zur Stunde
Heilung für der Erde Wunde
zu lange hat man dort gesehen,
in welche Richtung wir hier gehen.
Fortschritt nennen wir den Wahn,
der lenkt die Erde aus der Bahn.

Aus dieser Fahrt kann nur entrinnen
Wer wendet sich mit Herz nach innen.
Den Keim der Liebe dir entdecken -
Du musst ihn neu zum Leben wecken…
Sie ist de Arche, die uns sicher schifft
um dieses dunkle Zeitenriff…

© Regina Franziska Rau
07.02.2007 Mittwoch
bei München

 



Die Farben des Herzens

Leise rascheln die Herbstblätter
unter meinen Füssen

erzählen mir von einer langen Reise
durch Zeit und Raum.

Sie tanzen
einen Tanz der Farben,
der bunten Gedanken
der Sehnsüchte und Träume...
Manchmal spricht eines davon zu mir.

Es erzählt mir von der Geburt...
von Leben zu Leben.
Es spricht von der Freude
mit dem Wind zu fliegen
und von der Zeit des kleinen Todes,
wenn der Schnee kommt...

Es spricht von Wandlung und
Wiederkehr im Frühling,
wenn der weiße Schnee Abschied nehmend
seine Arbeit enthüllt.


Und wenn ich dann
die herrlich bunten Blätter
auf dem Boden suche,
trauere ich vergebens.

So erhebe ich meine Augen
gen Himmel - zu den Baumkronen
- und erkenne:

Alles ist Transformation
im Licht!

© Regina Franziska Rau

Mittwoch, 22. Oktober 2008
Röhrmoos bei Dachau (München)




Macht der Gedanken -
An meinen geliebten Wald

***

Als mir heute der Trubel zu groß wurde,
und meine allgegenwärtigen, nimmermüden Gedanken zu laut,
dachte ich daran, dich zu besuchen.

Hastig zog ich meine Stiefel an
und rannte los,
meine Gedankenggefolgschaft beflissen hinter mir her.
Sie schrien sich gegenseitig an:
"Soll ich dies tun - oder das?"
"Ist es so besser - ist jenes erlaubt?"
"Wie ist es richtig zu lieben?"
"Darf ich jene Pflanze schön finden,
wenn doch diese meine Sinne schon berührte...?"

Ich stieß mich an Steinen,
und trockene Zweige, deren Knistern und Knacken ich sonst so liebe,
verkeilten sich zwischen meinen Beinen,
stachen mir in die Waden.
Brennesseln schienen sich besonders tief zu mir herabzuneigen
verbrannten meine Schenkel.
Ich wurde zornig auf dich
- warum tust du mir weh?
Hatte ich nicht schon genug des Schmerzes
Über die unbeantworteten Fragen in mir selbst?

Da kam ich jäh an eine Lichtung, wo drei große Fichten standen -
mit starkem Stamm und hohen Wuchses.
Zwei hatten eine große Wunde an ihrem Fuße.
Ringsherum lagen Späne
und das einst so muskulöse
mächtige Holz zu Mehl vermahlen.
Aus dem Stamm tropften dicke harzige Tränen...
Ein winziger Käfer hatte sich in die starken Stämme gefressen.

Da erst begriff ich die zerstörerische Kraft wuselnder Gedanken.
Sie fällen Riesen -
und ich hatte sie genährt.

Da erst begriff ich, dass du mich die ganze Zeit gerufen hast,
einen Augenblick der Ruhe bei dir zu verweilen -
und ich hatte dich nicht gehört,
taub vom Treiben in meinem wirren Kopf.

Da erst liess ich mich in das Gras neben deinen wunden Wurzeln fallen
und weinte mit dir.

© Regina Franziska Rau

Donnerstag, 23. Juli 1998
Freiberg - Bayrischer Wald




Wer bin ich?

Ich bin wie der Wind
Du kannst mich nicht halten,
Du kennst mich schon als Kind
in ewig wandelnden Gestalten.

Du begegnest mir auf Schritt und Tritt
wohin Du auch gehst - ich geh' immer mit.
Wohin Du auch blickst,
Du erblickst immer mich.
Und was Du auch tust -
ich begleite Dich.

Sei still ... und sieh hin!
Du mußt es nur wagen -
denn ich hab' die Antwort
auf all Deine Fragen.

Wie ein Echo bin ich
wie Deiner Stimme Schall,
Ich zeig Dir Dein Tun
in klarem Wiederhall.

Manchmal liebst Du mich sehr
oft kannst Du mich nicht ertragen
und wirfst in meine Tiefe
ein Bündel voller Klagen.

Ich werf sie Dir zurück,
ganz gewandelt in Liebe -
wenn du gut hinsiehst,
erkennst Du die zarten Triebe...

Oft willst Du Die Zeichen nicht -
sie sind Dir unerhört,
weil es nur - so denkst Du schlicht -
geplantes Leben stört.

Doch was Du siehst - ist nicht nur Schein -
ein Rätsel voller Siegel -
sei ohne Angst - laß mich nur ein -
ich bin
        Dein eigener Spiegel...

© Regina Franziska Rau

Montag 14. September 1998
Landshut




Verhängnisvolles Erbe

Wie oft schon sah ich die nimmersatten,
fetten Nacktschnecken,
die sich mitten auf dem Weg an der Üppigkeit
der zertretenen Artgenossen weideten -
nichtachtend hinterdrein nahende,
schwere wälzende Räder und Stiefel -
nichtachtend ringsherum das überquellende,
saftige Grün der Weiden.
Und wie oft schon dachte ich dann bei mir:
Was für ein Gleichnis!

© Regina Franziska Rau

Donnerstag 30. Juli 1998
Freiberg bei Deggendorf - Bayrischer Wald




Perl-Mut(t)

Im Wasser lebt ganz tief am Grund.
Ein holdes Wesen - Perlenmund...
es öffnet mutig sein Gehäuse,
geht fröhlich auf Erkundungsreise.

Es tastet sich mit blinder Hand

am Felsenriff - Korallenwand -
des Staunens satt gräbt es sich ein
versteckt sich in den Sand hinein.

Ein Sandkorn reibt am Muschelherzen
da bildet dort sich ob der Schmerzen
die Perle zart zum Schutze sich
die leuchtet leis' und wunderlich

Nun in der Schale hingeschmiegt
ihr großer Schatz verborgen liegt.
doch ist's ihr Schatz - nur ihr zum Schutz
und nicht für Menschen Eigennutz.

© Regina Franziska Rau

08. Februar 2003
Deggendorf - Bayrischer Wald




Gedichte: Zum Nachdenken Seite 1 2 3 - Begegnungen Seite 1 2 - Freunde Seite 1