1996 - Wanderung durch den Bömerwald

Das Zeitfenster - und Celezna Ruda - und der Certovo Jezero" (Übersetzung: Teufels-See)

Zeitfenster zwischen Celezna Ruda und dem See "Certovo Jezero" in Tschechien

Ich kenne ein Zeitfenster bei Zelezna Ruda an der tschechischen Grenze im Bayrischen Wald. Als ich dort mit zwei Freundinnen und meinem Sohn Baris ein paar Tage lang durch die Wälder wanderte, entdeckte ich es - und die anderen haben es dann selbst erlebt und getestet und ordentlich gestaunt.

Der Wald, durch den wir liefen, war karg und die Stämme der Tannen kahl, es wuchs kaum Moos oder Farn, irgendwie sehr trist. Plötzlich war es mir, als verschwömme für Bruchteile von Sekunden die Luft vor mir (nicht in meinem Kopf), und als ich weiterschritt, waren die Bäume plötzlich üppig grün, die Stämme hatten eine leuchtende Farbe, die Äste wuchsen bis auf Kopfhöhe herab.

Hier und da lugte ein Wesen vom Baum auf mich herab: Eichhörnchen, ein Specht und Eichelhäher. Das war so auffällig, dass ich sofort wieder ein paar Schritte rückwärts ging. Da war wieder dieses verschwommene in der Luft - und die Bäume waren wieder kahl und trist wie eh. Ich ging wieder nach vorne und dasselbe wiederholte sich... Die anderen schauten mich ungläubig an und fragten mich, was denn da sei. Da sagte ich ihnen: schaut selbst - das ist ja unglaublich. Sie machten es mir nach und beschrieben dasselbe!

Der "Certovo Jezero" - Teufelssee  im Bömerwald in Tschechien

Der Certovo Jezero - Teufels-See im Bömerwald, Tschechien
in der Nähe der Grenzstadt Celezna Ruda

Der "Certovo Jezero" - Teufelssee  im Bömerwald in Tschechien

eine blaugrüne Meerjungfer am "Certovo Jezero", dem Teufels-See im Bömerwald, Tschechien -
in der Nähe der Grenzstadt Celezna Ruda

Die Warnung der Libellen:

Später kamen wir am "Certovo Jezero" (Übersetzung: Teufels-See) an. Dort fanden wir es so schön, dass wir dort, wo jetzt noch ein Pärchen saß und schmuste, unser Nachtlager aufschlagen wollten, sobald sie verschwunden waren. Als sie gegangen waren, dämmerte es bereits. Wir saßen noch auf einem sonnengewärmten Felsen und wollten gerade unsere Schlafsäcke auspacken, als eine riesige Libelle direkt vor meinem Gesicht herumflog. Sie flog so lange und aufgeregt vor meiner Nase, dass ich das Gefühl nicht loswurde, dass sie mir etwas sagen wollte. Ich sagte also zu ihr: "du schöne Libelle - ich habe das Gefühl, du möchtest mir etwas sagen. Was es wohl ist?!" Die Libelle brummte weiterhin vor meiner Nase herum. Die anderen drei schauten wieder mal verdattert drein und reckten ihre Hälse, um genau zu beobachten, was da bei mir vor sich ging... und wieso ich so seltsam mit diesem kleinen Wesen sprach.
"Nun - ich weiß, dass du mir gewiss etwas sagen willst! Aber du musst wissen: ich bin der Sprache der Elfen nicht mächtig - und so bitte ich dich von Herzen, dass du dir etwas ausdenkst, um dich deutlicher zu machen!" Da summte die Libelle noch einen Augenblick wie ein Mini-Helikopter vor meinen Augen herum und drehte dann im Steilflug ab. Wir schauten uns verdutzt an. Es dauerte aber kaum eine Minute, da kam sie wieder: und mit ihr ein Schwadron weiterer Libellen. Es waren bestimmt mehr als 5 Libellen. Und sie alle flogen nun in Augenhöhe in Formation vor meinem Gesicht. Und ich hatte das deutliche Gefühl, dass sie mir direkt in die Augen sahen! Und dann war es, als könnte ich ihre Gedanken wahrnehmen: "Ihr müsst hier verschwinden! Hier ist nicht gut bleiben für euch! Hier finden Nachts Dinge statt, wo man euch nicht hier haben will. Und zudem ist das, was sich hier abspielt nicht gut für euch!"

Ich war platt! Also jetzt .... ""Ok liebe Libellen - ich bin euch sehr dankbar, dass ihr uns Bescheid gebt. Und wir werden sofort eine andere Schlafgelegenheit finden gehen. Seid gesegnet und Danke noch mal!" Die Libellen summten wie zustimmend und drehten dann alle im perfekten Formationsflug ab.

Der "Certovo Jezero" - Teufelssee  im Bömerwald in TschechienDas war ein Erlebnis! Die anderen schauten staunend drein und alle waren wir der Meinung, dass es zwar ungewöhnlich war, aber dass es durchaus sein konnte. Denn der See wirkte in der Tat plötzlich recht finster und es wehte ein recht kühler Hauch. Wir machten uns sofort auf und stiegen den Berg höher hinauf. Dort fanden wir nach weiteren 15 Minuten eine herrliche bemooste Stelle, windgeschützt von Bäumen und Sträuchern - und ein paar Waldvögel sangen ihr Gute-Nacht-Lied. Jetzt fühlten wir uns richtig zufrieden und wohlig. Wirklich - was es alles gab! Am See hätten wir bestimmt bald gefroren - und wer weiß, was sich am Teufelssee nachts abspielt...

Wir haben noch lange über diese und weitere sehr auffällige und ungewöhnliche Erlebnisse bei dieser mehrtägigen Wanderung gesprochen.

So ist manche Erfahrung, die man gern unter "Hirngespinste" abtut, oft viel reeller als man glaubt - man braucht bloss mit dem Herzen hinzusehen und hinzuhören... Ich wünsche euch viele fröhliche Entdeckungen.
Herzliche Grüße - Eure

Regina