Zeitfenster
zwischen Celezna Ruda und dem See "Certovo Jezero" in
Tschechien
Ich
kenne ein Zeitfenster bei Zelezna Ruda an der tschechischen Grenze
im Bayrischen Wald. Als ich dort mit zwei Freundinnen und meinem
Sohn Baris ein paar Tage lang durch die Wälder wanderte, entdeckte
ich es - und die anderen haben es dann selbst erlebt und getestet
und ordentlich gestaunt.
Der
Wald, durch den wir liefen, war karg und die Stämme der Tannen
kahl, es wuchs kaum Moos oder Farn, irgendwie sehr trist. Plötzlich
war es mir, als verschwömme für Bruchteile von Sekunden
die Luft vor mir (nicht in meinem Kopf), und als ich weiterschritt,
waren die Bäume plötzlich üppig grün, die Stämme
hatten eine leuchtende Farbe, die Äste wuchsen bis auf Kopfhöhe
herab.
Hier
und da lugte ein Wesen vom Baum auf mich herab: Eichhörnchen,
ein Specht und Eichelhäher. Das war so auffällig, dass
ich sofort wieder ein paar Schritte rückwärts ging. Da
war wieder dieses verschwommene in der Luft - und die Bäume
waren wieder kahl und trist wie eh. Ich ging wieder nach vorne und
dasselbe wiederholte sich... Die anderen schauten mich ungläubig
an und fragten mich, was denn da sei. Da sagte ich ihnen: schaut
selbst - das ist ja unglaublich. Sie machten es mir nach und beschrieben
dasselbe!
Der
Certovo Jezero - Teufels-See im Bömerwald, Tschechien
in der Nähe der Grenzstadt Celezna Ruda
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eine
blaugrüne Meerjungfer
am "Certovo Jezero", dem Teufels-See im Bömerwald,
Tschechien -
in der Nähe der Grenzstadt Celezna Ruda
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Die
Warnung der Libellen:
Später
kamen wir am "Certovo Jezero" (Übersetzung: Teufels-See)
an. Dort fanden wir es so schön, dass wir dort, wo jetzt noch
ein Pärchen saß und schmuste, unser Nachtlager aufschlagen
wollten, sobald sie verschwunden waren. Als sie gegangen waren,
dämmerte es bereits. Wir saßen noch auf einem sonnengewärmten
Felsen und wollten gerade unsere Schlafsäcke auspacken, als
eine riesige Libelle direkt vor meinem Gesicht herumflog. Sie flog
so lange und aufgeregt vor meiner Nase, dass ich das Gefühl
nicht loswurde, dass sie mir etwas sagen wollte. Ich sagte also
zu ihr: "du schöne Libelle - ich habe das Gefühl,
du möchtest mir etwas sagen. Was es wohl ist?!" Die Libelle
brummte weiterhin vor meiner Nase herum. Die anderen drei schauten
wieder mal verdattert drein und reckten ihre Hälse, um genau
zu beobachten, was da bei mir vor sich ging... und wieso ich so
seltsam mit diesem kleinen Wesen sprach.
"Nun - ich weiß, dass du mir gewiss etwas sagen willst!
Aber du musst wissen: ich bin der Sprache der Elfen nicht mächtig
- und so bitte ich dich von Herzen, dass du dir etwas ausdenkst,
um dich deutlicher zu machen!" Da summte die Libelle noch einen
Augenblick wie ein Mini-Helikopter vor meinen Augen herum und drehte
dann im Steilflug ab. Wir schauten uns verdutzt an. Es dauerte aber
kaum eine Minute, da kam sie wieder: und mit ihr ein Schwadron weiterer
Libellen. Es waren bestimmt mehr als 5 Libellen. Und sie alle flogen
nun in Augenhöhe in Formation vor meinem Gesicht. Und ich hatte
das deutliche Gefühl, dass sie mir direkt in die Augen sahen!
Und dann war es, als könnte ich ihre Gedanken wahrnehmen: "Ihr
müsst hier verschwinden! Hier ist nicht gut bleiben für
euch! Hier finden Nachts Dinge statt, wo man euch nicht hier haben
will. Und zudem ist das, was sich hier abspielt nicht gut für
euch!"
Ich
war platt! Also jetzt .... ""Ok liebe Libellen - ich bin
euch sehr dankbar, dass ihr uns Bescheid gebt. Und wir werden sofort
eine andere Schlafgelegenheit finden gehen. Seid gesegnet und Danke
noch mal!" Die Libellen summten wie zustimmend und drehten
dann alle im perfekten Formationsflug ab.
Das
war ein Erlebnis! Die anderen schauten staunend drein und alle waren
wir der Meinung, dass es zwar ungewöhnlich war, aber dass es
durchaus sein konnte. Denn der See wirkte in der Tat plötzlich
recht finster und es wehte ein recht kühler Hauch. Wir machten
uns sofort auf und stiegen den Berg höher hinauf. Dort fanden
wir nach weiteren 15 Minuten eine herrliche bemooste Stelle, windgeschützt
von Bäumen und Sträuchern - und ein paar Waldvögel
sangen ihr Gute-Nacht-Lied. Jetzt fühlten wir uns richtig zufrieden
und wohlig. Wirklich - was es alles gab! Am See hätten wir
bestimmt bald gefroren - und wer weiß, was sich am Teufelssee
nachts abspielt...
Wir
haben noch lange über diese und weitere sehr auffällige
und ungewöhnliche Erlebnisse bei dieser mehrtägigen Wanderung
gesprochen.
So
ist manche Erfahrung, die man gern unter "Hirngespinste"
abtut, oft viel reeller als man glaubt - man braucht bloss mit dem
Herzen hinzusehen und hinzuhören... Ich wünsche euch viele
fröhliche Entdeckungen.
Herzliche Grüße - Eure
Regina
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