Wundervolle
alpine Panorama Gipfeltour!
Länge: 14 km - Höhenmeter:
1.193m - Gehzeit: ca. 8 Stunden
Die
Tour beginnt am Parkplatz Maximilianshof in
Bernau bei Garmisch-Partenkirchen. Gleich
am Parkplatz gehen wir hinauf zum malerischen
Panoramaweg, bis über die Brücke.
Kurz nach der Brücke über den Bach
geht es links auf einem sehr schmalen Steig
gleich steil nach oben. Weil ich wegen der
schönen Fotos ein wenig voraus ging,
merkte ich nicht gleich, das die anderen schon
abgebogen
waren und musste ein ordentliches Stück
weit zurückgehen. ;-)
Dieser kleine Pfad hat es auch schon in sich.
Er führt uns durch den Wald am Grat entlang
zum St. Martins Berggasthof (1028m).
Du
brauchst gute Kniekondition dafür und
Schwindelfreiheit. Wer diesen Pfad nicht gehen
will, kann den Forstweg bis zum Berggasthof
nehmen. Von hier aus hat man einen herrlichen
Überblick auf Garmisch und zum Gebirge,
das den Garmischer Talkessel umgibt. Der Geräuschpegel,
den die Stadt verursacht, ist hier noch relativ
hoch. Ausserdem wundern wir uns darüber,
wie gedankenlos die Gäste des Gasthofs
ihre Schokoladenpapiere, Teebeutel, und andere
Verpackungen einfach über die Brüstung
der Terasse werfen.
Doch
das alles soll uns die Stimmung nicht trüben
und wir gehen gleich weiter
auf dem Steig (Nr. 255 DAV)
hinauf zur Felsenkanzel. Der Weg zur Felsenkanzel
ist sehr malerisch. Man möchte überall
ein wenig verweilen und jeden Winkel genießen
... deshalb lassen wir uns auch viel Zeit.
Auf dieser Wanderung habe ich viele schöne
kleine Details entdeckt, die ihr auf den Fotos
bewundern könnt. Wir haben uns gewundert,
dass die Bergblumen noch so üppig blühen...
es ist heiß wie an einem Hochsommertag.
Die
Felsenkanzel war 2013 Teil des Projekts
KLIMAGRAD, zur Untersuchung des Ökosystems
der Alpen unter verschiedenen Aspekten.
Die Alpen sind stark vom Klimawandel betroffen.
Im weltweiten Vergleich ist hier die mittlere
Jahrestemperatur um mehr als das Doppelte
(1,5°C) gestiegen. Da sich alpine Tier-
und Pflanzenarten perfekt an die unwirtlichen
Bedingungen der Hochlagen angepasst haben,
reagieren sie äußerst empfindlich
auf Störungen. Das Projekt KLIMAGRAD
hat untersucht, wie sich menschliche und
klimatische Einflüsse im Werdenfelser
Land auswirken - zum Beispiel Luftschadstoffe
oder Wandertourismus auf der Zugspitze.
Das Ergebnis der Studie ist ein Referenzsytem,
mit dem sich Veränderungen künftig
im Detail dokumentieren lassen. Den Artikel
aus dem Magazin der Technischen Universität
München 3/2013 TUMcampus kannst du
hier lesen:
Studie
KLIMAGRAD
oder hier das ganze
Magazin TUMcampus
3/2013
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Hier
oben verweilen wir ein bisschen und genießen
den Ausblick auf Garmisch-Partenkirchen, die
Zugspitze, das Wettersteingebirge ... das
Karwendelgebirge und das herrliche Panorama...
Danach
geht's weiter auf dem herrlichen Panoramasteig
zum "Fensterl" und der Felsnadel
(1843m). Ich wage es, eine kleine Klettertour
zum Fensterl zu unternehmen. Solche Sachen
traue ich mich normaler Weise nicht allein.
Doch heute klappt es ganz ohne Hilfe. Auch
der Rückweg gelingt ohne Schwierigkeiten.
Achtung:
Nach dem "Fensterl"
alpines Wandergebiet: Alpine Erfahrung,
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich!
Nach
dem "Fensterl" wird der Weg sehr
felsig und nach der Spitze mit dem Holzkreuz
"Schnitti" ist absolute Trittsicherheit
erforderlich. Ich staune immer wieder, denn
diese Wege hatten mir bis vor Kurzem noch
wirkliche Probleme verursacht. Heute geht
alles ohne Zwischenfälle. Ich komme mir
vor wie eine Gams.
Seit
einiger Zeit hatte ich schon das Gefühl,
dass ich nicht alleine war. So sprach ich
heute mit den Wesen, die ich bei mir hatte
(meist sind es die Geister von Verstorbenen,
die sich an Menschen haften ... und da ich
viel durch meine Tätigkeit viel mit solchen
Verstorbenen zu tun habe, bat ich sie, sich
zu versammeln, und sie am Gipfel in die Himmlischen
Sphären zu geleiten. Irgendwie scheinen
sie das zu mögen, denn die Ängste,
die ich sonst hatte, sind wie Luft verflogen!
Oben
kurz vor dem Gipfel fand ich etwas abseits
vom Weg eine alte Cognacflasche. ich denke,
dass wir fähig sind, unseren Müll
wieder mit ins Tal zu nehmen. Wer soll denn
hier oben den Müll wegtransportieren?
Die Dolen und die Gamsen sicher nicht ...
Die leiden unter dem Müll, verletzen
sich auch daran, oder fressen ihn gar auf
- wie z.B. Reste von nach Wurst riechender
Alufolie, Kekstüten, etc. Also bitte,
liebe Leut, nehmt's euren Müll einfach
wieder mit und werft ihn bei euch in die Mülltonne,
wo er auch hingehört!
Ausserdem
lacht mich heute das Berggras von den von
den Gamsen abgegrasten Wiesen an. Ich bücke
mich und probiere es. Dass mir das bisher
nie eingefallen ist, wo ich doch so gerne
Süssgrassaft trinke - oder Graspudding
esse! Das Gras ist zwar ein wenig zäh
- aber es läßt sich dennoch gut
kauen. Und es schmeckt zuckersüss und
ein wenig wie Hafermüsli! Ich schneide
mir noch ein paar Handvoll von diesem herrlichen
Gras zum Mitnehmen. Außerdem mache ich
mir ein paar Brennnessel-Bonbons und nehme
mir auch davon noch etwas mit. Auch diese
Brennnesseln schmecken herrlich. Allerdings
sind sie wesentlich würziger, als die
bei uns.
So
- nun geht's endlich hinauf zum Kramerspitz-Gipfel
(1985m). Hier lassen wir es uns eine zeitlang
gut gehen. Es gibt köstlichen Rohkostsalat
und Vronis leckeren Kichererbsen-Eintopf.
Später,
als kaum noch Leute auf dem Gipfel sind, steige
ich auf eine kleine Nebenspitze, wo es einen
20cm Grat gibt, an beiden Seiten geht's steil
hinunter. Eine Weile stehe ich davor und mir
wird für den Bruchteil einer Sekunde
schwindelig. Ich konzentriere mich auf die
Felsen und wage den Schritt. Oben kann ich
es kaum glauben. Auch hier wird mir für
einen kurzen Moment vor meiner eigenen Courage
schwindelig. Ich halte den Augenblick für
geeignet und bete für die Seelen und
die Geister der Verstorbenen. Dann hebe ich
die Arme zum Himmel und sie steigen hinauf...
Das fühlt sich ungemein gut an! Der Rückweg
fällt mir sehr leicht !
Gegen fünf Uhr steigen wir in Richtung
Stepbergalm wieder vom Gipfel hinunter. Der
Steig ist mit einem Seil gesichert - aber
heute gehe ich ihn ohne Seil ! Ich kann nur
immer wieder staunen! Da haben mich wohl einige
verängstigte Geister verlassen ;-)
Der
Weg nach dem ersten Abstieg vom Gipfel ist
wieder wie ein Malbuch und führt duch
Schaf-Weideland. Kurz vor der Stepbergalm
fällt es uns ein zu Jodeln und wir hoffen,
dass es auf der Alm noch etwas zu Trinken
für uns gibt. Die Alm schaut zwar sehr
verlassen und geschlossen aus, aber tatsächlich
öffnet sich ein Fenster, als wir klopfen.
Unser inneres Vertrauen wurde belohnt ! Noch
ein Wanderer kommt den Berg herunter. Das
Fenster ist inzwischen geschlossen. Die Hüttenwirtin
erklärte uns, dass sie nun schließen
und nach Hause gehen. Ich ermuntere den Mann,
sich vor das Fenster hinzustellen. Er tut
es und traut sich nicht zu klopfen - also
ermuntere ich ihn dazu. Er traut sich nicht
- aber er bleibt stehen. Und tatsächlich
geht das Fenster auf und auch er bekommt noch
etwas zu Trinken. Nach exakt 5 weiteren Minuten
machen die Mädels von der Hütte
sich auf den Weg und ein Quadbike fährt
von der Hütte weg in Richtung "Vorderer
Ziegspitz" Tanzboden...
Wir
schlagen den Stepbergalmsteig in Richtung
Predigtstuhl und Schafwankel ein. Nur 100m
weiter unten wird es langsam dunkel. Wir haben
zwar alle Stirnlampen dabei. Doch ich für
mein Teil liebe dieses Licht im Dunkeln nicht
sehr. Vroni und ich gehen ein Stück voraus,
um den Weg im Dunkeln zu machen.
Das
Abend-Panorama ist atemberaubend ... die Stimmung
unbeschreiblich! Die Luft riecht nach feuchter,
frischer Erde und alle Sinne sind hellwach!
Allein für diese Momente hat sich die
beschwerliche Tour gelohnt!
Es
würde uns freuen, wenn du dich auch inspiriert
fühlst, einmal hinaus zu gehen an die
frische Luft, die Natur einladen, deine Sinne
und deinen Körper zu beleben!
Ich hoffe, es hat dir Freude gemacht! Bis
nächstest Mal :-)
Regina
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