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auf verschwiegenen Wegen
vom Walchensee zum Herzogstand (1731m)
Samstag 23. August 2014

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Eigentlich wollten wir ja heute endlich den Kramer gemeinsam gehen, den hatten wir uns schon so lange gemeinsam vorgenommen. Aber als ich aufstehe, habe ich das Gefühl, dass wir das noch mal überdenken sollten, denn der Himmel lockt nicht gerade mit fluffigen Wattewölkchen. Ich schaue mir die Webcams für den Wank an und sehe, dass in der Umgebung alles schwarzbewölkt ist. Auch die Bergsteiger-Wetterberichte verheißen nichts Gutes.

Da wir uns selten sofort festlegen, beschlossen wir, zunächst einmal Richtung Kochel zu fahren, um dann je nach Wetterlage entgültig zu entscheiden. Aber der Himmel klart nicht auf und so entscheiden wir uns nach Walchensee zu fahren und dort unseren geliebten Hausberg, den Herzogstand zu besuchen und den Grat zum Heimgarten hinüberzugehen. Also eine gediegene schöne Runde!

Direkt am Parkplatz schlage ich vor, dass wir einen sehr heimeligen und verschwiegenen Weg, den ich vor Jahren entdeckte und bisher schon einige Male gegangen war, zu wählen. Sofort sind sich alle einig... Die Stille hier ist unbeschreiblich, zumal es auf der normalen Route zugeht wie auf einem Rennsteig.

Ich will hier nicht genau sagen, wo und wie der Einstieg zu finden ist, damit dieser Weg auch weiterhin so still und idyllisch bleibt. Wer ihn wirklich finden will, kann sich an den Bildern orientieren.

Um 10:05 laufen wir vom Parkplatz aus los und erreichen um 12:34 Uhr den Hauptweg. Um 12:56 erreichen wir die herrlichen Himbeer-Steilhänge am Herzogstandhaus. Vroni, Chris und Lubomira Alice lassen sich die Himbeeren schmecken und sammeln auch welche für mich mit, während ich mich der herrlichen Blumenpracht widme - und schöne Fotos mache.

Für die reine Gehzeit brauchten wir also auf dieser Route gemütliche 1 1/2 Stunden! Diese Zeit brauchen wir an guten Tagen auch auf der Hauptroute vom Parkplatz der Seilbahn aus. Sonst dauert es mit dem vielen Fotografieren auch mal 2 Stunden.

Vom Balkon des Herzogstand-Berggasthofes aus beobachten wir den Himmel. Er zieht bedenklich zu und es wird dunkler. An den naheliegenden Gipfeln sammeln sich schwarze Wolken und an einigen regnet es in Strömen. Jetzt gehen wir erst Mal hinauf zum Gipfelhäuschen und dann sehen wir weiter, ob wir noch auf dem Grat zum Heimgarten hinübergehen.

Der Ausblick hier oben ist unglaublich schön! Der Blick ist frei zu den Osterseen, zum Riegsee und Froschsee, Kochelsee auf der einen Seite und Walchensee, Jachenau, Wallgau, Krün bis Mittenwald auf der anderen Seite. Man sieht die Berge des bayrischen Voralpenlands rund um Kochel, Jachenau, Eschenlohe, bis hinter zum Karwendel und Wettersteingebirge.
Jetzt steigt Nebel auf und im handumdrehen sehen wir unsere eigene Nase kaum noch. Wir setzen uns in die Hütte und essen erst mal unsere mitgebrachte Brotzeit. Vroni hat sich Salat mit Tomaten und gekochter Hirse mitgebracht. Bei mir gibt's heute alles wie frisch aus dem Garten: ich esse zwei Kolben rohen Süss-Mais, einen Romanasalat, einige Tomaten und eine rote Paprika.

Anschließend gehen wir in den Herzogstand-Berggashof (Privatbetrieb) und wärmen uns bei einem Pfefferminztee - und einer schönen Portion Bratkartoffeln für mich (sehr lecker!), Vroni und Chris lassen sich zusätzlich je eine große Portion Pommes schmecken :-). Heute hat sich eine große Hochzeitsgesellschaft in der großen Stube zum Feiern eingefunden, eine Musikband spielt bayrische Musik auf. Am liebsten würden wir auch ein Jodel-Ständchen dazu beitragen. Später lernen wir sogar die Braut noch bei einem kurzen Plausch an der Eingangstüre des Berggasthofes kennen. Wir bewundern ihre hauchzarte Flechtfrisur und freuen uns, dass sie ihre Hochzeit im feschen Dirndl feiert. Sie freut sich über unsere Begeisterung!

Eigentlich sind wir alle der Meinung, dass die Tour heute viel zu kurz war. Also schlägt Vroni vor, dass wir noch einmal einen ebenso heimlichen Weg wie beim Aufstieg probieren, den wir vor Jahren schon einmal gegangen waren. Wir machen uns auf der Hauptroute auf den Weg. Als ich den Einstieg erkenne, zweigen wir ab und gehen den Rest auf der unbekannten Route. Dieser Weg entlang der Steilhänge ist nichts für normale Wanderer. Er geht nur am fast senkrechten Steilhang und erfordert auch von uns die ganze Konzentration! Er ist also nur für Geübte geeignet: mit Trittsicherheit und absoluter Schwindelfreiheit!

Von hier aus haben wir einen atemberaubenden Blick auf den Walchensee und die umliegenden Gebirge. Die Sonne hat sich durchgerungen und taucht die Landschaft in ein romantisches und mystisches Licht. Nebelschwaden steigen hoch. Wir stehen staunend vor der unglaublich schönen Natur!

Was wir hier oben auch erkennen, ist welche unglaublich schwere und lebensgefährliche Arbeit die Leute hier oben für die Sicherheit der Menschen machen. Diese Männer müssen "mit allen Wassern gewaschen" sein, sonst könnten sie diese Arbeit nicht tun! Wir vermuten, dass früher die Utensitien mit einer Feldbahn hin und her transportiert wurden, da noch immer Feldbahngleise zu sehen sind.

Lawinenschutz am Fahrenberg weiter ausgebaut - Lawinenschutznetze etc. sollen B11 schützen - 2013 Daten und Fakten für die Maßnahmen der Lawinenschutzes am Fahrenberg 2013 - von der Seite wwa-wm.bayern.de - Lawinenschutz Bayern 5000 Bäume sollen Walchensee vor Lawinen schützen (Berichte der Lawinen-Schutzarbeit von 1997)

Langsam geht die Sonne unter und wir entschließen uns, hier nicht weiter aufzusteigen, da der Weg auch nicht gerade etwas für Dunkelheitswanderungen ist :-) Wir steigen am Steilhang ab. Das Gras geht uns teils bis zum Hals und wir sind platschnass, unsere Schuhe bis zum Rand vermatscht, weil es ja heute erst noch geregnet hat. Aber wir fühlen uns mit allem rundum glücklich - denn dieser Tag war wieder einmal etwas ganz Besonderes!

Wenn es euch gefallen hat, schaut doch wieder einmal vorbei -
oder begleitet uns einmal auf einer unserer Exkursionen

Eure Regina
E-Mail: tanz-der-farben@regina-rau.de

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