Unser
heutiges Ziel war die Lamsenjochhütte.
Der Wetterbericht sagte schönes Wetter
an. Doch stellte sich dieses schöne Wetter
ebenso wie der kurze Regen nicht ein. Am Lamsenjoch
angekommen entschieden wir uns beide, statt
dem Weg zur Lamsenjochhütte zum Hahnenkampl
hinauf zu gehen.
Wir
gehen vom Engparkplatz den kurzen Steig hiinauf
zur Binsalm. Hier gibt es neuerdings einen
Streichelzoo, die Tiere genießen es
sichtlich ebenso, wie die Menschen. Wir freuen
uns über das idyllische Bild und wünschen
uns sehr, dass eines Tages die Menschen ganz
ohne Tiere essen auskommen können. Wie
immer, habe ich Tüten und Schere zum
Wildkräutersammeln dabei, ein köstliches
Tomaten-Dressing und ein Tomaten-Rohkostbrot.
Das hebe ich mir für den Kräutersalat
auf der Binsalm auf.
Wir
gehen von der Binsalm weiter hinauf über
die Wiese hinterm Haus - und wählen dort
den rechten Weg - hinauf zum Binsalm Hochleger.
Dort riecht es stark nach Pferden. Doch können
wir keine sehen. Auch die Hütte scheint
leer zu sein. "Naaa, wo seid ihr denn,
ihr Lieben? Ich dachte, ihr seid schon auf.
Sonst seid ihr doch auch schon früh draussen!...
hallooo, guten Morgen ihr Lieben! Kommt doch
raus, es ist so herrlich!"
Wir gehen auf den kleinen Hügel neben
der Hütte und genießen den Blick
auf die schöne Almwiese des Binsalm Hochleger.
Da kommt das erste Pferd blinzelnd aus dem
Stall... "guten Morgen du Schöne,
sag, wo ist denn dein Freund?" Da kommt
er auch schon, wie gerufen! Und hinter ihm
noch ein schönes Pony. Sie tun ein wenig
herum, grasen unterhalb des Hügels -
dann schauen sie sich gegenseitig an, schnauben
freudig und schicken sich an, heraufzukommen.
Uii - damit hatten wir nicht gerechnet. Der
Braune knabbert fröhlich an unseren Stöcken
und wenn ich ihn anschaue, reckt er sich stolz
und fordert uns zum Spielen auf. Ich gehe
und hole ein paar Kräuter. Die nimmt
er gern. Seine Freunde scheinen nicht so begeistert.
So sitzen wir ca. 20 Minuten dort und versuchen,
vom Tisch wieder aufzustehen, ohne dass der
Braune unsere Klamotten anknabbert, was er
offensichtlich liebend gerne tut :-)
Er liest auch die kleinsten Fitzel der Kräuter
vom Tisch auf, die herunter gefallen sind...
Tiere lieben es einfach, vom Menschen liebevoll
gefüttert zu werden. Es ist nicht nur
das Essen - es ist die Liebe, die sie genießen!
Vom
Binsalm Hochleger gehen wir hinauf über
die zweite Hütte zur Gröb und zum
Hohen Melchplatz. Dort brauchen wir eine ganze
Weile, bis wir den Einstieg finden, von wo
aus man relativ leicht durch das Geröll-Labyrinth
findet. Es gibt einige Gemsen, die uns neugierig
beäugen. Ich liebe diesen Ort - es ist
so still hier - wie ein paradiesischer Hain.
Weiter
hinten kommen wir auf einer Murmeltierwiese
heraus. Leider ist heute keines zu sehen.
Wir meditieren eine Weile in dieser herrlichen
Stille und Stimmung.
Dann
gehts weiter hinauf zum Lamsenjoch. Die Hütte
ist noch geschlossen - und so überlegen
wir uns, doch lieber zum Hahnenkampl hinauf
zu gehen. Dieser Weg
ist nur für Geübte mit Trittsicherheit
und Schwindelfreiheit. Die Stelle,
an der ich vor Jahren drei Mal schwindend
umkehrte, kann ich nun ganz ohne Probleme
überqueren. Es ist auch ein Seil zur
Sicherung angebracht.
Der
Ausblick von diesem Steig - sowie die Gipfelaussicht
sind spektakulär... Als wir am Gipfel
sind, kommt nun endlich auch die Sonne heraus
- und taucht die ganze Gebirgslandschaft in
ein wahrlich mystisches Himmelsfeuer! Manchmal
werde ich das Gefühl nicht los, dass
der Himmel denen, welche die Mühlsal
nicht scheuen - und auch bei weniger sonnigem
Wetter gehen - ein wahres Geschenk machen!
Auf
unserem Weg nach unten zum Binssattel begegnet
uns eine Gems in einer Senke direkt neben
dem Weg. Sie steht 2 Meter vor uns und ich
kann mit ihr reden, als wäre sie ein
zahmes Haustier. Irgendwann geht sie gemütlich
ihren Weg.
Als
wir an der Binsalm ankommen, baden gerade
4 Nixen im Badebottich neben der Kapelle -
sie sitzen direkt über dem Kessel. Das
ganze erinnert mich an ein Märchen. Die
Stimmung ist grandios! Ich darf sie fotografieren
und ein Bild ausstellen, was ich liebend gerne
tue.
Wir
bereiten uns gemeinsam unseren leckeren Kräutersalat
zu - auch die Hüttenwirte und das Personal
dürfen wieder probieren. Sie sind begeistert!
Heute gibt es Tomatendressing dazu und Tomaten-Rohkostbrot
... alle sind begeistert. Sogar die Gäste
wollen wissen, welche Kräuter wir da
in den Salat geschnitten haben. Heute sind
es:
Storchenschnabel,
Huflattich, Filzige Pestwurz, roter
Klee, weißer Klee,
Wundklee, Kratzdistel-Köpfchen,
Frauenmantel, Löwenzahn, Hainsalat
(Ferkelsalat), Guter Heinrich
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Es
ist wieder mal urgemütlich auf der Hütte,
hinten brennt das Holz im Kamin. Gegen 22.30.
Uhr verabschieden wir uns von der Binsalm.
Die der Badebottich ist inzwischen neu belegt
- von einer ganzen Mannschaft. Die lassen
es sich im Sternenlicht gut gehen... Diese
Idee finde ich grandios. Am Frohkostgipfel
werde ich das ausgiebig geniessen :-)
Auf
dem Weg nach unten begrüßen und
hunderte Glühwürmchen... wir sagen
Danke für die schöne Zeit hier oben
und wünschen euch viel Freude beim Durchstöbern
der Fotos! (mit Kräuterfotos
der hiesigen Wildpflanzen)
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