zu
den Fotos
Beginn
des Abenteuers: Ausgesperrt
seit
einiger Zeit spüre ich deutlich den
Impuls, für ein paar Tage in die
Berge zu gehen - und meiner Seele Ruhe
und viel Frieden zu gönnen. Doch
immer kommt etwas dazwischen
und
ich bin sicher, die Arbeit würde
nie abreißen, wenn ich mir die Zeit
nicht ganz bewusst nehme!
Heute Morgen ist es so weit. Ich beschließe,
dass heute der Tag der Tage ist. Schnell
ist der Rucksack gepackt - Schlafsack
und Plane dazu, damit es nicht zu schwer
wird. Ich freue mich schon darauf, aus
dem Haus zu gehen
doch es kommen
noch ein paar Beantwortungen von dringenden
Mails dazu, Abfall auslehren
Blumen
gießen
das läppert sich
so - und es wird 11:30 Uhr, als ich aus
dem Haus gehe.
Als ich schon um ein paar Häuserecken
bin, will ich das große Objektiv
noch mal checken und entdecke, dass ich
die entsprechende Bauchtasche zu Hause
vergessen habe. Und: oh Schreck
mir fällt ein, dass ich den Hausschlüssel
in diese Tasche getan hatte. Dennoch ziehe
ich es vor, ganz ruhig zu bleiben. Gott
wird mir schon irgendeine passable Lösung
präsentieren
gesetzt den Fall,
dass ich vertraue.
Ich komme zu Hause an. Die Haustüre
des Mehrfamilienhauses steht weit offen.
Sonst ist sie immer zu. Das ist schon
mal ein Pluspunkt. Ich gehe die Treppen
hinauf - da kommt auch der durchtrainierte
Nachbar ebenfalls die Treppen hoch. Wir
grüßen uns
und ich erzähle
ihm, dass ich mich ausgesperrt habe. Vor
Jahren hatte ich für die Öffnung
der Türe unserem Schlüsseldienst,
der nur 2 Türen weiter wohnt und
bezeichnender Weise den Namen eines entsprechenden
Vogels trägt, 120 Euro löhnen
dürfen. Das will ich mir diesmal
ersparen. Und ich fühle, dass es
irgendwie klappen würde, wenn ich
weiterhin erfolgreich die immer wieder
auftauchenden Zweifel abweisen würde.
Auch die Nachbarn helfen. Wir versuchen
abgelaufene Scheckkarten, Spachtel, klopfen
Draht vom Kleiderbügel flach und
biegen mit der Zange alles perfekt zurecht.
Nichts hilft. Das einzige, was jetzt noch
bleibt, ist eine gewagte Klettertour über
den Balkon. Vor Jahren hatten wir damit
einmal Erfolg gehabt. Doch ich traue mich
das nicht. Ich sage: "Wenn mich jemand
hält
allein schaffe ich das
nicht!" Da springt mein Nachbar herzhaft
ein. Er will sich am oberen Balkon hinaufhangeln.
Mir wird ganz schlecht
er hatte
sich vertan und gemeint, er müsse
einen Stock höher. "Ach - das
ist ja ganz einfach!" meint er und
so schnell schauen wir alle gar nicht,
da ist er schon drüben! Ich bedanke
mich sehr herzlich bei allen. Und da ist
so ein seltsames Gefühl
"Danke
lieber Gott! Ich kann immer wieder nur
staunen, wie sehr du mich liebst!"
Ich hole die besagte Gürteltasche
mit Schlüssel und Objektiv und gehe
zum zweiten Mal los.
zu
den Fotos
Fahrt
in die Eng - 1203m
Es
geht zur Bundesstraße, wo ich mich
hinstelle und den Daumen ausstrecke, zum
Zeichen, dass ich mitgenommen werden will.
Es dauert nur 2 Minuten, da hält
eine Frau, die nimmt mich bis zum Ortsausgang
mit. Dort ist eine Bushaltestelle
Es dauerte keine 2 Minuten, da hält
ein Mann an, der gleich schon seine Zigarette
aus dem Fenster wirft. Er meint, er habe
keine Ahnung wohin erfahren solle, er
fahre dorthin, wohin ich wolle. Ich sage:
Bad Tölz, weil ich dort
weiter über Lenggries und den Sylvensteinsee
nach Vorderriss trampen will, um dort
auf den Grammersberg zur Pirschschneid
zu gehen. Dort steht eine Hütte,
wo ich es mir eventuell unter dem Vordach
gemütlich machen will, um die herrliche
Sonne zu genießen und die Nacht
unter dem Sternenhimmel zu verbringen.
Letzte Woche hatte ich auf der anderen
Seite des Rissbaches den Weg hinauf zum
ebenfalls nicht sehr hohen Brünsteck
(1400m) versucht, was sich als verfallener
Fuhrweg herausstellte. Diesmal will ich
den Steig über den schroffen Felsen
zum Grammersberg versuchen.
Nun
sind wir schon in Bad Tölz angekommen
und ich sage: eigentlich wollte
ich ja gar nicht nach Bad Tölz, sondern
nach Lenggries. Oder da muss ich auch
nicht hin, sondern nach Vorderriss
kurz nach Fall. Der Fahrer antwortet:
Du bestimmst, wo es hingeht!
Diesen Satz nehme ich gleich mal als Hinweis
von oben und sage: ok,
dann fahren wir nach Vorderriss!
Als
wir dort ankommen, fühle ich eine
Art Sperre in mir, hier aussteigen zu
wollen und sage: Hättest du
Lust, mit mir ein Bierchen auf einer Alm
zu trinken? Ich trinke ein alkoholfreies!
Ja klar, also trinken wir
ein Bier!. Ich denke an die Garberl
Alm. Als wir dort ankommen, habe ich wieder
das Gefühl, nicht aussteigen zu wollen
und sage: Also nun sag mir: hier
ist es sehr schön, aber ganz hinten
ist es grandios! Möchtest du hier
bleiben die Garberl Alm ist sehr
gemütlich, oder wollen wir lieber
ganz hinter fahren! Ganz
wie du willst! Also ich entscheide,
dass wir weiter fahren. Der Mann sage
ein paar Mal: also wirklich
danke, ich sage tausendmal danke! Das
hätte ich nie gesehen, wenn ich dich
nicht mitgenommen hätte. Und ein
nettes Gespräch ist es auch, das
gefällt mir!
Wir
fahren bis zum Gasthof Eng. Dort gehen
wir weiter bis zum Gasthof nach der Käserei
und trinken ein alkoholfreies Bier, freuen
uns über den herrlichen Tag. Dann
verabschieden wir uns und ich breche auf.
Von
der Eng-Alm zum Enger Grund - 1330m
Ich
habe das deutliche Gefühl, heute
einmal den weniger spektakulären
Weg, auf der Karte, der mit ca. 20 Minuten
angegeben ist in den Enger Grund
(1330m) zu gehen. Dort war ich noch nie.
Überall sitzen ganze Familien und
genießen ihr Picknick am Bach, im
herrlich grünen Gras. Es geht auf
einem schmalen Pfad über eine Brücke
immer weiter hinauf. Ich wundere mich,
dass der Weg doch länger ist als
gedacht. Weiter hinten wird es dunkel,
da die hohen Felswände die Sonne
verwehren. Hier liegt noch richtig viel
Schnee.
Ich
habe das Gefühl, nicht mehr zurückzugehen,
sondern rechts hinauf, den steilen Hang
hinaufzusteigen. Jetzt kommt mir ein Mann
entgegen. Er sage mir die Uhrzeit (1:15).
Ich frage ihn nach einem Steig dort hinauf,
und er erkläre mir, dass er hier
vor vielen Jahren einmal aufgestiegen
sei. Da musst du aber wirklich richtig
fit sein! - Ok, ich bin fit!
sage ich und freue mich auf den Aufstieg.
Wir unterhalten uns noch eine Weile und
ich freue mich, wie das heute alles so
läuft. Er erzählt mir, dass
er den Pfad ganz hinter gegangen sei,
was ich mir ersparen will, da es dort
wirklich sehr sonnenlos aussieht - und
es dem Anschein nach von dort aus keine
bessere Aussicht gibt als von meinem Standpunkt
aus. Dort hinten geht es wirklich
sehr merkwürdig zu! sagt der
Wanderer. Da steht ein Rucksack
weiter vorne, hinten liegt eine Frau am
Bach in der Wiese (brrr wie kalt) und
der Mann steht in einiger Entfernung und
wirft ohne Unterlass Steine ins Wasser!
wir wünschen uns noch einen
schönen Tag und ziehen unseres Wegs.
Diesen Mann höre ich noch nach einer
halben Stunden Steine ins Wasser werfen.
Und so freue ich mich, dass ich auf diese
Weise davon abgehalten wurde, dorthin
zu gehen und mir dafür der Mann begegnet
ist.
Hier
muss ich die Schneefelder umgehen - und
nach einer Weile zwei Mal einen Bach überqueren.
Kurz bevor der Hang nach oben führt,
blickt mir plötzlich die erste Gams
aus nächster Nähe direkt in
die Augen. So bleiben wir beide eine ganze
Weile stehen, bis sie sich davon macht.
Der Aufstieg ist in der Tat recht steil,
was ich aber spielend bewältige.
Weiter oben höre ich die Pfiffe von
Murmeltieren. Überall glucksen kleine
Wasserfälle vom schmelzenden Schnee
- und in den vom Wetter glattgeschliffenen
Gesichter tragenden Felsen am Boden sind
seltsame Löcher, durch die man hindurchblicken
kann. Erst nach einer Weile erkenne ich,
dass ich direkt über den Behausungen
der Murmeltiere stehe. Leider kann ich
keines sehen.
zu
den Fotos
Am
Lalidersalm Hochleger - 1794m
Ich
komme auf dem Fuhrweg kurz vor den Lalidersalmen
(1794m) heraus, der auf der anderen Seite
zum Abzweig hinunter zum Lalidersalm Niederleger
- oder oben über die Reisen der Laliderer
Wand zur Falkenhütte führt.
Als ich die ersten Hütten des Lalidersalm
Niederlegers erblicke, fühle ich
solch ein Glück im Herzen. Ich überlege,
wo ich mir mit dem Schlafsack ein Plätzchen
suchen würde. Da erblicke ich eine
offene Scheune. "Oooh, was für
ein Segen! Sonst sind doch die Hütten
immer verschlossen - das ist ja ein Glück!
Da werde ich mir heute Nacht ein gemütliches
Plätzchen suchen, falls es regnet.
Wenn nicht, schlafe ich draußen
vor der kleinen Hütte mit dem Blick
zu den steilen Felswänden von Plattenspitze,
Spritzkar-Spitze und Eiskarl-Spitze
sowie hinüber zu den Hängen,
die zur Lamsenjochhütte führen.
Aber
als ich mich gerade vorsichtig daran machen
will, dort in die Scheune zu sehen, sehe
ich, dass die daneben stehende Hütte
offen steht. Es ist dieselbe Hütte,
vor welcher wir im Winter bei hohem Schnee
Rast gemacht und unsere mitgebrachte Pause
gegessen hatten. In diesem Fall will ich
lieber fragen und gehe zur Hüttentüre,
vor der ein hölzerner Vorgang hing.
"Hallo!?" Niemand rührte
sich. "Hallo! Ist da jemand?!"
Eine Frau erschrickt und springt auf,
kommt zur Hüttentüre: "Ja,
was gibt's?" Sie steht im Bikini
vor mir.
Ich
bin ebenfalls erschrocken, weil sie erschrocken
ist und stammelte herum. Ich sage lachend:
"I woit a boa dog in de Berg bleibn
und hob mir an Schlafsogg und a Plana
mitbrochd. Und wia'r i do auffa kim, hob
i de Scheune offn stehn gsegn und woit
amoi frogn, ob i vielleicht die Nacht
do drin schlaffa deaf!"
Die
Hüttenwirtin schaut mich an und erklärt
mir, dass man da herobn nicht schlafen
könnt, da sie die Hütten seit
30 Jahren pachten, aber das nur privat.
Ich bedanke mich für ihre Antwort
und erkläre, dass es nur eine Frage
war, und alles in Ordnung sei, wünsche
ihr Gottes Segen und will schon weiter
gehen, Richtung Gumpenjöchl. Da sagt
sie: "Naa, wart amoi
jetzt
stellst erst amoi dein Rucksack do hi
und dann segn ma's scho! I heiz jetzt
erst amoi de Sauna ei, de is scho hübsch
warm. Hosd Lust, gehst mit mir in'd Sauna?!"
Ich bin platt
Wir haben uns gerade
kennen gelernt und ich habe eine Abfuhr
bekommen. Dann habe ich sie akzeptiert
und sehr freundlich reagiert
und
jetzt das! Sie streckt mir die Hand entgegen:
"I bin'd Franzi - und du?" Jetzt
ist das Eis gebrochen. Ich fühl mich
wie dahoam'.
"Ja, des is ja unglaublich
Was?, do herobn gibt's a Sauna? Jetzt
geh' i erst amoi den Weg hinter, da woit
i scho immer amoi hi
und dann geh'ma
in'd Sauna!" Sie freut sich unbandig
und ich auch!Ich bin ja schon recht
offen - habe aber bisher noch nie selbst
solche offenen Menschen erlebt!
Abendspaziergang
Richtung Gumpenjöchl - Blick zur
Eng-Alm
Der
Weg hinter ist ziemlich breit, wenn auch
weiter hinten sehr steinig, holprig und
schräg. Vorn an der Abbiegung zum
Gumpenjöchl begegnen mir die ersten
Gemsen. Sie leuchten recht in der Abendsonne
und lassen sich durch mich auch nicht
sonderlich stören. Von hier aus hat
man einen schönen Blick auf die Engalmen
und den Weg hinauf zur Lamsenjoch Hütte.
Hier mache ich mich auf den Weg zurück,
damit Franzi nicht zu lange mit der Sauna
warten muss. Am Wegrand gibt es Unmengen
Hainsalat (auch: Ferkel- oder Schweinssalat
genannt), wunderschönen Löwenzahn,
Frauenmantel, Huflattich und herrliches
Gras. Hainsalat gehört inzwischen
zu einem meiner Lieblingskräuter.
Ich nehme mir eine gute Mahlzeit voll
mit. Von zu Hause hab ich mir ein schönes
Dressing mitgebracht.
zu
den Fotos
Zünftiger
Hüttenabend mit Kräutersalat,
Sauna und Bändertrennung
Als
ich bei den Almen ankomme, wartet Franzi
schon auf mich: "Ja, do gfrei i mi,
jetzt geh'ma glei in'd Sauna!" Ich
staune nicht schlecht. Sehr einfach ist
die Sauna, aus normalen Holzbrettern gezimmert,
an der Wand steht ein rechteckiger hoher
Metallbehälter mit "Ofen"
unten drunter und im Behälter mit
Wasser drin. Der Ofen wird mit Holz gefeuert.
Franzi macht einen Aufguss und schöpft
mit einem antiken Email-Wasserkrug Wasser
in einen Topf, und gießt kaltes
Wasser aus einem Fass nach. Diesen schüttet
man sich über den Kopf. Das Ganze
funktioniert hervorragend wie eine Dusche.
Ich fühle mich unsagbar wohl
daneben haben wir jede Menge interessante
Gespräche. Unter anderem über
die Wirkung der Auflösung alter emotionaler
Felder auf das gesamte Lebensgefühl.
Kaum
zu fassen, was mir hier oben alles begegnet
... Bei so viel Entgegenkommen, mache
ich das liebend gern!
Wir öffnen kurz das Sauna-Fenster,
um frische Luft herein zu lassen. Mir
bleibt bei dem Anblick aus diesem Fenster
fast die Luft weg. Es ist atemberaubend
schön. Die Berge glühen rot
und die Almwiesen verströmen solch
unsagbarem Frieden, eine Drossel sing
von Ferne ihr Abendlied
Der Saunagang
ist nun beendet und Franzi lädt mich
auf einen Tee in die Stube ein. Außerdem
tischt sie mir den Rest ihres Abendessens
auf, und lässt sich das durch nichts
nehmen. Gut, dann gibt es eben neben dem
Kräutersalat, von dem ich mir reichlich
mache, noch Reis mit Brokkoli. Sonst ist
nix drin. Ich wundere mich über die
Maßen und denke ständig,
"Franzi lebt ähnlich wie ich
das früher gemacht habe. Seltsam,
sie ist mir so ähnlich!"
Nach
dem Essen gibt es noch einen selbstgemachten
Holunder Lali-Juice (Laliderersalm Holunder
Sirup Saft). Sehr lecker und erfrischend,
mir persönlich allerdings ein wenig
zu süß. Franzi schüttet
sich einen kleinen Schuss weißen
Rum dazu.
Danach
machen wir die Ablösungs-Therapie
mit Mama und Papa von Franzi (ein bisschen
intensiver als Familienstellen). Dazu
muss sie Prägungen, die sie bei sich
als nicht ihr selbst zugehörig entdeckt
ablösen, ihren Eltern ihre gefundenen
Prägungen zurückgeben, die negative
Verbindung durchtrennen und heilen. Es
geht darum, unbewußte, alte, nicht
verarbeitete, negativ emotionale Verbindungen
zu versöhnen und zu erlösen.
Franzi staunt darüber, wie viele
Emotionen da hochkommen. Nach ca. 1 Stunde
sind wir fertig. Jetzt ist's auch Zeit,
ins Bett zu gehen. Mir fallen schon die
Äuglein zu. Ich bekomme eine Petroleum-Lampe
und einen Kerzenleuchter und werde lieb
in meine neue Schlafhütte begleitet.
Dass Hüttlein ist unglaublich winzig
- und dennoch wirklich toll eingerichtet.
Es hat ein Bett, so wie es bei mir zu
Hause steht. Unten Platz für 2, oben
für 1 Person. In das obere Bett sind
zwei Schubladen eingearbeitet. Neben dem
Bett befindet sich ein kleines Fenster,
daneben steht ein kleiner Tisch und Stuhl
davor. Oben drüber ist ein kleines
Regal angebracht, in dem sich Geschirr
und Besteck in einer Schublade befinden.
Daneben steht ein winziger Schamott-Ofen.
Zwischen Tisch und Ofen steht ein eherner
mit Wasser gefüllter Eimer auf einem
Stuhl. An der Hüttenwand neben dem
Ofen ist die Türe, daneben ein mit
wunderschönen maigrünen Vorhängen
eingerahmtes Fenster, aus dem man das
auf die anderen Almen blicken kann.
Auf der anderen Seite befindet sich ebenfalls
ein Regal an der Wand, mit tollen Berg-
und Naturbüchern drin. An der Wand
hängen Besen und anderes Gerät.
Ich bin absolut begeistert, verliebe mich
sofort in diese kleine Hütte! So
stelle ich mir meine Berghütte vor!
Zumindest würde mir das genügen!
Ein Plumpsklo befindet sich draußen,
neben der Hütte. Sehr geräumig,
ein Platz zum Träumen. Allerdings
muss ich mich daran gewöhnen, dass
unter dem Hintern so viel Raum ist. Das
fühlt sich anfangs im Dunkeln irgendwie
befremdlich an. Aber bei jedem Klo Gang
wird es angenehmer. Auch hier gibt es
ein kleines Fenster, das auf die herrlich
friedliche Almwiese Richtung Halfterspitzen
guckt.
Ich
schlafe ein wie ein Stein - und fühle
mich wie ein kleines Kind, das endlich
wieder in seinem Paidi Bettchen schlafen
darf.
zu
den Fotos
Wachgeküsst
von der Sonne, begrüßt von
den Dohlen
Teufelskopf und Kräuterfrühstück
Frühmorgens
um 6:00 Uhr weckt mich die Sonne und lacht
mir durch das kleine Fenster ins Gesicht
- und ich freue mich wie ein kleines Kind!
Da klopft es auch schon ans Fenster. Franzi
ist auch schon wach. Sie lädt mich
zur Frühstücksjause rustikal
ein, die ich dankend ablehne. So früh
morgens wehrt sich mein ganzer Körper
noch gegen Frühstück
das
war natürlich früher mal anders.
Da fing ich schon um 5 oder 6 Uhr Früh
zu essen an. Bin ich froh, dass sich das
grundlegend geändert hat!
So
mache ich mich schon recht früh auf
den Weg und erkunde erst mal den Teufelskopf
von der Almenseite her
Die Almwiesen
am Fuß des Teufelskopf auf dieser
Seite sind übersät mit wunderschönsten
kleinen alpinen Gärten. Es ist eine
wahre Pracht. Alle paar Augenblicke bleibe
ich stehen und atme dieses Flimmern und
Leuchten des Blumenmeeres in mich ein.
Die Farben sind satt und lebendig und
berühren mein Herz zutiefst!
Dieser Berghang sieht recht harmlos aus,
aber es geht teils zum Klettern steil
über sehr loses Gestein. Weiter oben,
etwa 50 m vor dem Gipfel kehre ich lieber
um. Ich muss mir ja zum Glück nichts
beweisen.
Wieder
unten bei der Alm, frühstücke
ich mit Franzi
sie wundert sich,
dass ich kein Brot und keinen Käse
esse. Für mich gibt's Kräutersalat
mit feinem Dressing, das ich von zu Hause
mitgebracht habe.
Aufstieg
zum Gumpenjöchl und Gamsspitze
Danach
mache ich mich recht zeitig auf Richtung
Gumpenjöchl. Ich will sehen, ob ich
auf's Gamsjoch (2452m) steigen kann. Das
wäre dann meine erste richtige Bergtour
absolut im Alleingang. Und wieder freu
ich mich wie ein Kind für alles,
was ich hier erlebe! Franzi ist unglaublich
lieb - so viel Gastfreundschaft und Fürsorge
hab ich auch noch nicht erlebt!
Auf dem breiten Fuhrweg geht es in der
Höhe vorbei am Gamsjöchl (2093-2130m,
welches in die Gumpenspitze mündet)
Richtung Eng Alm
weiter hinten
wird der Weg schmaler und schroffer. Vorbei
geht es unterhalb der Gumpenspitze (2176m)
auf schmalem Steig und über einige
Schneebretter zum Gumpenjöchl (1974m).
Dort begrüßt ein herrlicher
Blick hinüber zu den Laliderer Spitze
(2588m) bis Moserkarspitze (2533m) und
zur Falkenhütte. Vor mir Laditzjöchl
(1825m) der Mahnkopf (2094m), Falkenstand
(1965m) und Steinfalk (südlicher
Falk 2347m) und der Laliderer Falk (2427m).
Hier kehren viele Wanderer nach einer
kurzen Pause um.
Auch
hier am Jöchl liegt noch viel Schnee,
wie auf den Bildern zu sehen ist. Ich
genieße eine Weile den Ausblick
und gehe dann auf dem schmaler werdenden
Steig über Geröllfelder am Gumpenkar
hinauf zum Gamsstall. Ein Blick hinunter
zum vorderen Gumpenkar erlaubt einen Blick
auf eine große Herde Gamsen, die
sich auf den Schneefeldern urgemütlich
zu fühlen scheinen. Es ist eine Freude,
ihnen beim gemütlichen Chillen zuzusehen.
Blühender
Alpengarten
Hier
oben ist es ähnlich wie beim Teufelskopf.
Blumen über Blumen in allen Farben
und Formen leuchten mir mitten ins Herz
hinein. Ich kann es gar nicht fassen,
welche Schönheit sich mir hier bietet.
Dabei war ich schon so oft in den Bergen,
zu allen möglichen Jahreszeiten.
Nie habe ich im Gebirge so viele Blumen
gesehen wie in diesen Tagen! Da waren
zum Beispiel
Die
wunderschön leuchtenden
- Flühblümchen,
gelbe Primel (Primula Aurikula),
- Enzian,
- Mannsschild
in weiß, rosa und pink,
- Alpenglöckchen
(Soldanellen),
- verschiedene
Enzian (Clusius Enzian, bayrischer
Enzian, Kochscher Enzian,
"weisser Traum" Enzian
(Gentiana sino ornata),
- Sumpfdotterblumen
(Caltha palustris),
- verschiedene
Hahnenfussgewächse, + weisser
Alpenhahnenfuß (Ranunculus
alpestris)
- geflecktes
Knabenkraut (Dactylorhiza maculata),
- Kugelblumen
(Globularia bisnagarica,
Syn: Globularia punctata),
- Primeln
rosa und pink (Primula),
- Alpenleinkraut
(Linaria alpina),
- und
viele mehr
|
zu
den Fotos
Begegnung
mit Gamsen und Steinböcken
Ein
Stück weiter oben hörte ich
so etwas wie ein leises Wispern, als ob
ein kleiner Vogel einen sehr kurzen Laut
ausstößt. Ich blickte mich
um, und schaute direkt drei Steinböcken
in die Augen. Ich hatte geglaubt, einen
Vogel zu erblicken. Da wurde mir klar,
dass ich diesem Laut, der dem der Gamsen
nicht besonders ähnelt, bisher kaum
Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Sehr stolz
und selbstbewusst bewegten sich die Tiere
vor mir. Es war fast ein bisschen als
wollten sie sagen: "siehst du wie
glücklich und behütet wir hier
sind, dem Himmel und der Erde so nah!
Wir haben hier oben die Ruhe und den Frieden
der Welt, und es mutet uns seltsam an,
wenn wir eure Welt da unten betrachten
und wie ihr hier so schwer atmend und
beladen heraufkommt, um uns zu bewundern...!"
Ein wahres Glück, diesen seltenen
Tiere hier oben zu begegnen und diesen
kleinen Plausch mit ihnen zu führen.
Auf
dem Gamsjoch - 2452m
Nach
ein paar weiteren Steigwindungen ziehen
langsam Wolken auf, es scheint ein Wetter
heraufzuziehen. Aber noch scheint die
Sonne
es geht über eine kleine
Kletterpartie und ein paar Schneefelder
hinauf zum Gamsstall (ca. 2400m). Hier
geht es über ein breites Schotterfeld
hinauf zum Gamsjoch (2452m).
Mein
Blick streift über die
- Falken
Spitzen - Ladizjöchl (1825m),
Mahnkopf (2094m), Falkenstand
(1965m), Steinspitze (Südl.
Falk 2347m)
- Links
neben mir und fällt steil
die porösen Felsen hinunter
zum Lalidererbach im Laliderertal.
- Vor
mir erheben sich der Bettlerkar
(2268m), Schaufelspitze(2293m)
und Sonnjoch (2458m),
- der
niedrige davor liegende Stoanblamlkopf
(1954m), an dessen Fuss der Weg
hinauf zur Bimsalm Niederleger
(1502m) und
- vorbei
an der Hahnkamplspitze (2080m)
weiter zur Lamsenjochhütte
(1953m - nicht sichtbar) führt.
- Daneben
der niedere Kaisergrat (ca. 1850m)
und dahinter liegende Schafkarspitze
(2505m),
- Mitterkarspitze
(2418m), Barthspitze(2461m), Hochglück
(2573m), Eiskarlspitze (2610m),
- Spritzkarspitze
(2606m), Plattenspitze (Nudeltrog
2492m),
- daneben
die Grubenkarspitze (2663) und
Dreizinkenspitze (2517m),
- die
Laliderer Wand (2542m) und Laliderer
Spitzen,
- Bockkarspitze
(2589m), Nördliche und Südliche
Sonnenspitze (2650m, 2668m),
- Kühkarlspitze
(2465m), Moserkarspitze (2533m),
- Rauhkarlspitze
(2557m), Kaltwasserkarspitze (2733m),
- Birkkarspitze
(2749m) und Birkköpfe,
- sowie
östliche Oedkarspitze (2693m).
|
Eine
letzte Hürde ist noch zu nehmen.
Hier gibt es eine kleine Stelle, die nur
50 cm breit ist - links und rechts geht
es mehr oder weniger steil nach unten.
Ich atme ganz ruhig, und stelle mir dann
vor, dass ich in Wasser eintauche. Dann
mache ich die letzten Schritte über
ein kleines steiles Schneefeld
und
die besagte Stelle
und bin drüben.
Direkt
auf dem Gipfel steht ein relativ großer
schwarzer Plastikbottich bis zum Rand
mit Wasser gefüllt, das sich blutrot
gefärbt hat, wie in den letzten Jahren
die Seen weltweit. Unte anderem diese
Rotfärbung zeigt in den Schriften
und Prophetien der Welt das Zeichen der
End-Zeit an. Sogar in der Türkei
hatten sich in den letzten Jahren Seen
rot gefärbt, die ich selbst noch
in tiefblau erlebt hatte. Man hatte erklärt,
dass besonderer Algenwuchs diese Rotfärbung
bewirken würde. Doch hier oben fällt
mir eine Verbindung auf.
Ich nehme an, dass die Chemikalien in
den Chemtrails, welche absichtlich von
den Flugzeugen versprüht werden
eine bestimmte Algenart hervorbringen,
welche sich auf diese Chemikalien (auch
Schwermetalle) spezialisieren und sich
davon ernähren oder sie zersetzen,
was das Wasser rot färbt. Denn von
metallhaltigem Steinstaub, wie viele behaupten,
der von höher gelegenen Felsen herunter
fällt, kann das Wasser hier oben
kaum so rot gefärbt sein. Der Prophezeiung
ist es jedenfalls egal, aus welchem Grund
sich das Wasser überall rot färbt!
Und bezeichnend ist auch, dass ich erst
vor zwei Wochen die Meldung bekommen hatte,
dass sich am sagenumwobenen, magischen
und mystischen Kraftort Untersberg (an
welchem immer mal wieder ganze Gruppen
von Menschen verschwunden waren, die später
wieder auftauchten) genau zeitgleich mit
dem Nepal-Erdbebens unterhalb der Schellenberger
Eishöhle eine riesige Felsmasse löste
und zu Tal stürzte. Seither ergoß
sich mehrere Wochen lang aus der herzförmigen
Narbe im Berg ein blutroter Strom in die
Königseer Ache. Die Zeichen der Zeit
könnten deutlicher nicht sein! regina-rau.de:
Der Untersberg blutet.
Ich
sitze eine Weile überwältigt
ganz alleine dort oben. Weiter unten war
mir eine ganze Gruppe lärmender Jugendlicher
entgegengekommen. Ich kann es kaum fassen,
wie der Himmel die letzten 24 Stunden
für mich sorgt. Nach einer Weile
singe ich einige Minuten lang das Aum
bis ich den Verbindungs-Ton "aus
dem Universum" in meinem Kopf hören
kann. Das ist ein unglaubliches, überwältigendes
Gefühl der Verbundenheit
ein
Gefühl, dass mir meine "Geschwister"
aus dem All antworten! Ich bitte um Segen
und Schutz für alle Menschen und
alle Tiere, für alle Wesen und Mutter
Erde. Mögen so viele Herzen wie möglich
sich in dieser Zeit öffnen - und
die Liebe in ihnen fließen, die
ihren Seelen den Frieden bringt, den sie
sich so lange ersehnten.
Nach
einer Weile knipse ich mir noch ein Selbstportrait
und trete dann den Rückweg an, da
die Wolken sich langsam zugezogen haben.
Ich vermute, dass ich in ein Wetter geraten
werde und danke den Engeln jetzt schon
dafür, dass sie mich beschützen.
Auch für den bevorstehenden Abstieg,
der auch Stellen beinhaltet, die mir schon
beim Heraufgehen als möglicherweise
beim Abstieg schwierig aufgefallen sind,
da es über viel Geröll geht.
zu
den Fotos
Zweite
Begegnung mit den Steinböcken
Aber
sowohl über die Schneefelder, als
auch das kleine Kletterstück und
über das Geröll geht es sich
zurück relativ einfach. Unterwegs
höre ich wieder den leisen Ton, wie
von einem Vogel und weiß diesmal,
dass die Steinböcke rufen. Aber sie
sind noch sehr weit entfernt. Offensichtlich
ist jemand weiter unten an ihnen vorbei
gegangen. Als ich nach einigen Windungen
bei ihnen angekommen bin, verhalten sie
sich mir gegenüber wieder ohne Scheu.
Einen weiteren Warnlaut hatte ich bis
dahin keinen mehr gehört. Die Steinbockmutter
(oder Vater) liegt auf der Wiese und döst.
Die Kinder tummeln sich auf einem kleinen
Felsen und probieren ihre kleinen Hörner
gegenseitig aus. Sie turnen auf den Felsen
miteinander und um einander herum wie
in Zeitlupe. Auch ihre Sprünge Horn
an Horn machen sie wie in Zeitlupe. Das
Ganze ist wirklich sehr seltsam anzusehen!
Ich kann es nicht fassen, dass ich einen
schlafenden Steinbock fotografieren darf.
Irgendwann erwacht er, schaut mich an
"Na ja, vor dir brauch ich mich ja
nicht zu genieren!", richtet sich
ganz langsam und bedächtig auf und
fängt zu äsen an.
Mit
glücklichem Herzen springe fröhlich
den Steig hinunter. Unterwegs kommen mir
zwei vollbepackte urige junge Männer
entgegen. Beide tragen Cowboyhüte.
Einer von ihnen hat einen sehr langen
Bart, in zwei Spitzen gezupft. Das sieht
wirklich sehr besonders aus. Wir unterhalten
uns ein paar Sätze lang über
die Steinböcke
vermutlich hatten
sie vor einer Weile wegen ihnen Warnung
gegeben. Ich warne die beiden vor einem
bevorstehenden Gewitter, da sie vorhaben,
oben zu biwakieren. Dann gehen wir grüßend
unserer Wege.
Nicht
mal 5 Minuten, nachdem ich die beiden
gewarnt hatte, beginnt es zu regnen. Ich
danke den Engeln dafür, dass sie
mit dem Wetter noch ein Weilchen warten.
Irgendwo blitzt es und ein Donner halt
von weit weg
Ich bleibe in der Ruhe
und bin bald darauf schon im Gumpenkar,
wo einige Gamsen mit ihren Kleinen grasen.
Eine Gams säugt ihr Kleines.
Inzwischen musste ich die Ärmel meines
Pullover, den ich bisher für den
Fall, dass mich frieren würde, um
die Hüften geknotet hatte, über
meinen Bauch ziehen und im Rücken
zusammenknoten, damit ich meine Kamera
trocken bis zur Hütte bringen kann.
Aber direkt an der Ecke zum Laliders Alm
Weg hört es wieder zu regnen auf.
Ich
pflücke mir noch einen großen
Salat für das Abendessen zusammen:
Hainsalat, Huflattich, Gänseblümchen,
Wundklee, Löwenzahn, Frauenmantel,
schönes junges Gras, Rot-Klee
Gemütlicher
Hüttenabend
Auf
halbem Weg zur Laliders Alm kommt mir
Franzi entgegen und freut sich riesig,
mich zu sehen. Sie hatte schon Bedenken,
dass ich nassgeregnet worden sei, denn
ein paar Wanderer hatten sich bei ihr
in der Stube untergestellt und gewärmt,
da es ordentlich geregnet hatte. Ja, da
weiß ich, dass die Engel mal wieder
ihre schützende Hand über mich
gehalten hatten, denn ich hatte ja fast
nichts dabei, außer dem Pullover,
den ich als Kamera-Schutz verwendet hatte.
Ich selbst trage ein ärmelloses Top
und eine kurze Trachten-Jeans.
Als
wir bei den Hütten ankommen - gehen
wir sofort in die Sauna. Franzi hat schon
wieder schön eingeheizt
und
das tut sooooo gut! Danach schleppen wir
die schwere Bank mit eingebautem Tisch
aus der Scheune vor's Haus, um draußen
essen zu können. Es gibt Brokkoli
Gemüse mit einer leckeren veganen
Sauce und vieeeel Kräutersalat. Ich
denke mir, der Teller von gestern und
der von heute werden mich nicht umbringen.
Außerdem hat Franzi von Haus aus
für mich vegan gekocht. Und ich esse
meine große Portion Kräuter
dazu. Außerdem sorgt Franzi dafür,
dass ich viel trinke. Mit dem Trinken
hab ich allein so meine Sorgen. Nach dem
Essen schleppen wir die Bank wieder zurück.
Am
Abend machen wir noch eine weitere Ablösung
für Franzi. Sie ist überwältigt
davon, wie wenig der Mensch durch sein
unbewusstes Leben von der geistigen Welt
mitbekommt, die doch so viel realer ist
als die materielle, und wie stark die
Wirkung dieser Arbeit nicht nur für
die Seele, sondern auch für den Körper
ist.
Anschließend
trinken wir noch ein paar Tassen Tee draußen
am romantischen Lagerfeuer
Das alles ist eigentlich wie ein Märchen,
denke ich mir. Wenn ich nicht wüsste,
dass ich wach bin, würde ich glauben
zu träumen
Aber - wer weiß
denn schon, ob dieses Leben nicht in Wahrheit
der Traum ist, den wir träumen und
aus dem wir eines Tages wieder in unsere
göttliche Realität erwachen
So
gegen 23. Uhr geht es Richtung Bett. Franzi
lädt mich ein, in der Haupthütte
zu schlafen, da wir die kleine Hütte
schon sauber gemacht haben. Als ich das
Lager mit den vielen Betten sehe, bin
ich völlig aus dem Häuschen.
Ich denke mir ständig: "du meine
Güte! Ich suche nach einer Hütte
für den Frohkostgipfel - und hier
stehe ich direkt mitten drin. Aber ich
will nichts vorweg nehmen. Ich danke Gott
und den Engeln für die richtige Fügung
und schlafe selig ein.
zu
den Fotos
Besuch
am Grubach und Halfterjoch - Gaißbockstein
Steig am Gamsjöchl
Am
nächsten Morgen erwache ich mit demselben
herrlichen Gefühl wie gestern. Hatte
eigentlich sehr gut geschlafen, aber diese
heftige Wanderung hatte doch stärkere
Ermattungserscheinungen hervorgerufen.
Ich hatte die ganze Nacht eine seltsame
Mattheit in den Knochen gefühlt.
Wir
stehen auf
Franzi richtet sich schon
mal das Frühstück her, und ich
mache mich sofort auf zum Grubach, Halfterjoch
und (Senke zwischen Teufelskopf und Gamsjöchl)
und Gaißbockstein vor dem Gamsjöchl.
Die Stimmung ist überwältigend
feierlich. Die sanften vielfarbigen Almwiesen
mit ihren schutzbietenden Latschenkiefern
liegen in einem solchen Frieden und solch
tiefer Stille vor mir, dass mein Herz
einen tiefen Seufzer tut. Manchmal fühlt
es sich so an, als ob gleich Jesus persönlich
zu mir sprechen möchte. Zutiefst
erfüllt und berührt kehre ich
zur Hütte zurück. Weiter oben
am Gamsjöchl treffe ich auf ein paar
Grüppchen des wundersam leuchtenden
Alpenleinkrauts (lila mit orangenem Farbtupfer),
das mir mitten in die Seele leuchtet.
Wir unterhalten uns ein Weilchen über
die Schönheit der Schöpfung
dann verabschiede ich mich wieder.
Bei
der Hütte angekommen, frühstücke
ich erst mal meinen Kräutersalat
und trinke noch ein paar Tassen Tee. Franzi
schaut, dass alles seine Richtigkeit hat.
Abstieg
zur Eng Alm - herrliche Bergblumenpracht
im Natur-Alpengarten
Dann
machen wir uns langsam über einen
besonderen Steig auf den Weg zur Engalm.
Auch hier wird mir die Liebe Gottes einmal
mehr bewusst. Franzi hat einen riesigen
Rucksack auf, obwohl sie einen gebrochenen
Wirbel hat. Sie sagt, das Korsett, das
sie anlegen muss - und der Rucksack, helfen
ihr, die Wirbelsäule in die richtige
Position zu biegen. Ich kann mich erinnern,
das schon einmal von Volker, unserem Frohkostgipfel-Goliath
gehört zu haben. Er brachte seine
schlimmen Bandscheibenprobleme damit in
Ordnung.
Unterwegs
finden wir wieder sehr viele wunderschöne
Bergblumen.
Unter
anderem wunderschöne
- Alpenküchenschellen
(Pulsatilla alpina ssp.millefoliata),
- weißen
Alpenhahnenfuß (Ranunculus
alpestris),
- Frühlingsanemone
(Pulsatilla vernalis), und
- Alpenfettblatt
(Pinguicula alpina),
- Waldhyazinthe
(Grünliches Breitkölbchen:
Platanthera chlorantha),
- Blattreiches
Läusekraut (Pedicularis foliosa),
- Glattes
Brillenschötchen (Biscutella
laevigata),
- Gelbes
Bergveilchen (Viola biflora),
- Geflecktes
Knabenkraut (Breitblättriges
Knabenkraut: Dactylorhiza majalis),
- und
vieles mehr...
|
Ungefähr
auf Höhe der Mitte des Weges stoßen
wir auf den markierten Steig. Eine ganze
Weile lang komme ich aus dem Staunen nicht
heraus, da ich diesen Weg, den ich schon
so viele Male gegangen bin, nicht mehr
zu kennen scheine! Ich wundere mich, wie
es geht, dass mir dieser Weg bis zuletzt
fast gänzlich unbekannt erscheint.
Es ist ein Gefühl, als ginge ich
diesen Weg, der voller Segen, Licht und
Gefühle der Geborgenheit für
mich ist, zum ersten Mal!
Mir wird klar, dass ich erleben darf,
worum ich so viele Jahre gebetet hatte:
dass ich die Empfindungs- und Wahrnehmungsfähigkeit
meiner Kindheit wieder erleben darf! Auf
dem ganzen Weg sind Franzi und ich voll
des Dankes und der Freude über die
Schönheit des Lebens, und wie sehr
Gott uns lieben muss, dass er mich vorgestern
an diesem wundervollen Tag zu ihr auf
die Hütte hinauf lenkte, und ich
mich lenken ließ!
Am
Pausenbaum gibt es noch einen Pfirsich
von Franzi für uns beide, dann geht
es in der baumfreien Strecke vorbei an
vielen herrlichen Natur-Blumengärten
hinunter zur Eng-Alm.
Das alles hat mich so sehr erfüllt,
dass ich dem lieben Gott jetzt schon dafür
danke, dass er meinen Weg recht bald wieder
zu den Almwiesen und den Dohlen, Gamsen,
Steinböcken und herrlichen Blumen
im Gebirge führt. Und wer weiß,
vielleicht führt mich mein Weg auch
auf ein paar Tage bei Franzi vorbei.
|