vom Enger Grund über die Laliders Almen (1794m)
zum Gumpenjöchl (1974m), und Gamsjoch (2452m)
incl. Teufelskopf, Halfterjoch, Gamsjöchl
2015-06-04


© Regina F. Rau




vom Enger Grund über die Laliders Almen (1794m)
zum Gumpenjöchl (1974m), und Gamsjoch (2452m)
incl. Teufelskopf, Halfterjoch, Gamsjöchl

2015-06-04

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Tag 1 von der Engalm (1227m) zum Enger Grund (ca. 1330m) ...
vom Enger Grund zu den Laliders Almen (1794m)
Tag 2 Von den Laliders Almen zum Teufelskopf,
Von den Laliders Almen zum Gumpenjöchl (1974m) und Gamsjoch (2452m)
Tag 3 Halfterjoch (1890m) und Gaißbockstein (200m) unterhalb des Gamsjöchl
Abstieg von den LalidersAlmen zum Ahornboden, Eng Alm Parkplatz (1227m)

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Beginn des Abenteuers: Ausgesperrt

seit einiger Zeit spüre ich deutlich den Impuls, für ein paar Tage in die Berge zu gehen - und meiner Seele Ruhe und viel Frieden zu gönnen. Doch immer kommt etwas dazwischen… und ich bin sicher, die Arbeit würde nie abreißen, wenn ich mir die Zeit nicht ganz bewusst nehme!

Heute Morgen ist es so weit. Ich beschließe, dass heute der Tag der Tage ist. Schnell ist der Rucksack gepackt - Schlafsack und Plane dazu, damit es nicht zu schwer wird. Ich freue mich schon darauf, aus dem Haus zu gehen… doch es kommen noch ein paar Beantwortungen von dringenden Mails dazu, Abfall auslehren… Blumen gießen… das läppert sich so - und es wird 11:30 Uhr, als ich aus dem Haus gehe.
Als ich schon um ein paar Häuserecken bin, will ich das große Objektiv noch mal checken und entdecke, dass ich die entsprechende Bauchtasche zu Hause vergessen habe. Und: oh Schreck… mir fällt ein, dass ich den Hausschlüssel in diese Tasche getan hatte. Dennoch ziehe ich es vor, ganz ruhig zu bleiben. Gott wird mir schon irgendeine passable Lösung präsentieren… gesetzt den Fall, dass ich vertraue.
Ich komme zu Hause an. Die Haustüre des Mehrfamilienhauses steht weit offen. Sonst ist sie immer zu. Das ist schon mal ein Pluspunkt. Ich gehe die Treppen hinauf - da kommt auch der durchtrainierte Nachbar ebenfalls die Treppen hoch. Wir grüßen uns… und ich erzähle ihm, dass ich mich ausgesperrt habe. Vor Jahren hatte ich für die Öffnung der Türe unserem Schlüsseldienst, der nur 2 Türen weiter wohnt und bezeichnender Weise den Namen eines entsprechenden Vogels trägt, 120 Euro löhnen dürfen. Das will ich mir diesmal ersparen. Und ich fühle, dass es irgendwie klappen würde, wenn ich weiterhin erfolgreich die immer wieder auftauchenden Zweifel abweisen würde.
Auch die Nachbarn helfen. Wir versuchen abgelaufene Scheckkarten, Spachtel, klopfen Draht vom Kleiderbügel flach und biegen mit der Zange alles perfekt zurecht. Nichts hilft. Das einzige, was jetzt noch bleibt, ist eine gewagte Klettertour über den Balkon. Vor Jahren hatten wir damit einmal Erfolg gehabt. Doch ich traue mich das nicht. Ich sage: "Wenn mich jemand hält… allein schaffe ich das nicht!" Da springt mein Nachbar herzhaft ein. Er will sich am oberen Balkon hinaufhangeln. Mir wird ganz schlecht… er hatte sich vertan und gemeint, er müsse einen Stock höher. "Ach - das ist ja ganz einfach!" meint er und so schnell schauen wir alle gar nicht, da ist er schon drüben! Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen. Und da ist so ein seltsames Gefühl… "Danke lieber Gott! Ich kann immer wieder nur staunen, wie sehr du mich liebst!"
Ich hole die besagte Gürteltasche mit Schlüssel und Objektiv und gehe zum zweiten Mal los.

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Fahrt in die Eng - 1203m

Es geht zur Bundesstraße, wo ich mich hinstelle und den Daumen ausstrecke, zum Zeichen, dass ich mitgenommen werden will.
Es dauert nur 2 Minuten, da hält eine Frau, die nimmt mich bis zum Ortsausgang mit. Dort ist eine Bushaltestelle… Es dauerte keine 2 Minuten, da hält ein Mann an, der gleich schon seine Zigarette aus dem Fenster wirft. Er meint, er habe keine Ahnung wohin erfahren solle, er fahre dorthin, wohin ich wolle. Ich sage: „Bad Tölz“, weil ich dort weiter über Lenggries und den Sylvensteinsee nach Vorderriss trampen will, um dort auf den Grammersberg zur Pirschschneid zu gehen. Dort steht eine Hütte, wo ich es mir eventuell unter dem Vordach gemütlich machen will, um die herrliche Sonne zu genießen und die Nacht unter dem Sternenhimmel zu verbringen. Letzte Woche hatte ich auf der anderen Seite des Rissbaches den Weg hinauf zum ebenfalls nicht sehr hohen Brünsteck (1400m) versucht, was sich als verfallener Fuhrweg herausstellte. Diesmal will ich den Steig über den schroffen Felsen zum Grammersberg versuchen.

Nun sind wir schon in Bad Tölz angekommen und ich sage: „eigentlich wollte ich ja gar nicht nach Bad Tölz, sondern nach Lenggries. Oder da muss ich auch nicht hin, sondern nach Vorderriss – kurz nach Fall. Der Fahrer antwortet: „Du bestimmst, wo es hingeht!“ Diesen Satz nehme ich gleich mal als Hinweis von ‚oben‘ und sage: „ok, dann fahren wir nach Vorderriss!“

Als wir dort ankommen, fühle ich eine Art Sperre in mir, hier aussteigen zu wollen und sage: „Hättest du Lust, mit mir ein Bierchen auf einer Alm zu trinken? Ich trinke ein alkoholfreies!“ – „Ja klar, also trinken wir ein Bier!“. Ich denke an die Garberl Alm. Als wir dort ankommen, habe ich wieder das Gefühl, nicht aussteigen zu wollen und sage: „Also nun sag mir: hier ist es sehr schön, aber ganz hinten ist es grandios! Möchtest du hier bleiben – die Garberl Alm ist sehr gemütlich, oder wollen wir lieber ganz hinter fahren!“ – „Ganz wie du willst!“ Also ich entscheide, dass wir weiter fahren. Der Mann sage ein paar Mal: „also wirklich… danke, ich sage tausendmal danke! Das hätte ich nie gesehen, wenn ich dich nicht mitgenommen hätte. Und ein nettes Gespräch ist es auch, das gefällt mir!“

Wir fahren bis zum Gasthof Eng. Dort gehen wir weiter bis zum Gasthof nach der Käserei und trinken ein alkoholfreies Bier, freuen uns über den herrlichen Tag. Dann verabschieden wir uns und ich breche auf.

Von der Eng-Alm zum Enger Grund - 1330m

Ich habe das deutliche Gefühl, heute einmal den „weniger spektakulären“ Weg, auf der Karte, der mit ca. 20 Minuten angegeben ist – in den Enger Grund (1330m) zu gehen. Dort war ich noch nie. Überall sitzen ganze Familien und genießen ihr Picknick am Bach, im herrlich grünen Gras. Es geht auf einem schmalen Pfad über eine Brücke immer weiter hinauf. Ich wundere mich, dass der Weg doch länger ist als gedacht. Weiter hinten wird es dunkel, da die hohen Felswände die Sonne verwehren. Hier liegt noch richtig viel Schnee.

Ich habe das Gefühl, nicht mehr zurückzugehen, sondern rechts hinauf, den steilen Hang hinaufzusteigen. Jetzt kommt mir ein Mann entgegen. Er sage mir die Uhrzeit (1:15). Ich frage ihn nach einem Steig dort hinauf, und er erkläre mir, dass er hier vor vielen Jahren einmal aufgestiegen sei. „Da musst du aber wirklich richtig fit sein!“ - „Ok, ich bin fit!“ sage ich und freue mich auf den Aufstieg. Wir unterhalten uns noch eine Weile und ich freue mich, wie das heute alles so läuft. Er erzählt mir, dass er den Pfad ganz hinter gegangen sei, was ich mir ersparen will, da es dort wirklich sehr sonnenlos aussieht - und es dem Anschein nach von dort aus keine bessere Aussicht gibt als von meinem Standpunkt aus. „Dort hinten geht es wirklich sehr merkwürdig zu!“ sagt der Wanderer. „Da steht ein Rucksack weiter vorne, hinten liegt eine Frau am Bach in der Wiese (brrr wie kalt) und der Mann steht in einiger Entfernung und wirft ohne Unterlass Steine ins Wasser!“ … wir wünschen uns noch einen schönen Tag und ziehen unseres Wegs. Diesen Mann höre ich noch nach einer halben Stunden Steine ins Wasser werfen. Und so freue ich mich, dass ich auf diese Weise davon abgehalten wurde, dorthin zu gehen und mir dafür der Mann begegnet ist.

Hier muss ich die Schneefelder umgehen - und nach einer Weile zwei Mal einen Bach überqueren. Kurz bevor der Hang nach oben führt, blickt mir plötzlich die erste Gams aus nächster Nähe direkt in die Augen. So bleiben wir beide eine ganze Weile stehen, bis sie sich davon macht.
Der Aufstieg ist in der Tat recht steil, was ich aber spielend bewältige. Weiter oben höre ich die Pfiffe von Murmeltieren. Überall glucksen kleine Wasserfälle vom schmelzenden Schnee - und in den vom Wetter glattgeschliffenen Gesichter tragenden Felsen am Boden sind seltsame Löcher, durch die man hindurchblicken kann. Erst nach einer Weile erkenne ich, dass ich direkt über den Behausungen der Murmeltiere stehe. Leider kann ich keines sehen.

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Am Lalidersalm Hochleger - 1794m

Ich komme auf dem Fuhrweg kurz vor den Lalidersalmen (1794m) heraus, der auf der anderen Seite zum Abzweig hinunter zum Lalidersalm Niederleger - oder oben über die Reisen der Laliderer Wand zur Falkenhütte führt.
Als ich die ersten Hütten des Lalidersalm Niederlegers erblicke, fühle ich solch ein Glück im Herzen. Ich überlege, wo ich mir mit dem Schlafsack ein Plätzchen suchen würde. Da erblicke ich eine offene Scheune. "Oooh, was für ein Segen! Sonst sind doch die Hütten immer verschlossen - das ist ja ein Glück! Da werde ich mir heute Nacht ein gemütliches Plätzchen suchen, falls es regnet. Wenn nicht, schlafe ich draußen vor der kleinen Hütte mit dem Blick zu den steilen Felswänden von Plattenspitze, Spritzkar-Spitze und Eiskarl-Spitze… sowie hinüber zu den Hängen, die zur Lamsenjochhütte führen.

Aber als ich mich gerade vorsichtig daran machen will, dort in die Scheune zu sehen, sehe ich, dass die daneben stehende Hütte offen steht. Es ist dieselbe Hütte, vor welcher wir im Winter bei hohem Schnee Rast gemacht und unsere mitgebrachte Pause gegessen hatten. In diesem Fall will ich lieber fragen und gehe zur Hüttentüre, vor der ein hölzerner Vorgang hing. "Hallo!?" Niemand rührte sich. "Hallo! Ist da jemand?!" Eine Frau erschrickt und springt auf, kommt zur Hüttentüre: "Ja, was gibt's?" Sie steht im Bikini vor mir.

Ich bin ebenfalls erschrocken, weil sie erschrocken ist und stammelte herum. Ich sage lachend: "I woit a boa dog in de Berg bleibn und hob mir an Schlafsogg und a Plana mitbrochd. Und wia'r i do auffa kim, hob i de Scheune offn stehn gsegn und woit amoi frogn, ob i vielleicht die Nacht do drin schlaffa deaf!"

Die Hüttenwirtin schaut mich an und erklärt mir, dass man da herobn nicht schlafen könnt, da sie die Hütten seit 30 Jahren pachten, aber das nur privat. Ich bedanke mich für ihre Antwort und erkläre, dass es nur eine Frage war, und alles in Ordnung sei, wünsche ihr Gottes Segen und will schon weiter gehen, Richtung Gumpenjöchl. Da sagt sie: "Naa, wart amoi… jetzt stellst erst amoi dein Rucksack do hi und dann segn ma's scho! I heiz jetzt erst amoi de Sauna ei, de is scho hübsch warm. Hosd Lust, gehst mit mir in'd Sauna?!" Ich bin platt… Wir haben uns gerade kennen gelernt und ich habe eine Abfuhr bekommen. Dann habe ich sie akzeptiert und sehr freundlich reagiert … und jetzt das! Sie streckt mir die Hand entgegen: "I bin'd Franzi - und du?" Jetzt ist das Eis gebrochen. Ich fühl mich wie ‚dahoam'.
"Ja, des is ja unglaublich… Was?, do herobn gibt's a Sauna? Jetzt geh' i erst amoi den Weg hinter, da woit i scho immer amoi hi… und dann geh'ma in'd Sauna!" Sie freut sich unbandig … und ich auch!Ich bin ja schon recht offen - habe aber bisher noch nie selbst solche offenen Menschen erlebt!

Abendspaziergang Richtung Gumpenjöchl - Blick zur Eng-Alm

Der Weg hinter ist ziemlich breit, wenn auch weiter hinten sehr steinig, holprig und schräg. Vorn an der Abbiegung zum Gumpenjöchl begegnen mir die ersten Gemsen. Sie leuchten recht in der Abendsonne und lassen sich durch mich auch nicht sonderlich stören. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Engalmen und den Weg hinauf zur Lamsenjoch Hütte.
Hier mache ich mich auf den Weg zurück, damit Franzi nicht zu lange mit der Sauna warten muss. Am Wegrand gibt es Unmengen Hainsalat (auch: Ferkel- oder Schweinssalat genannt), wunderschönen Löwenzahn, Frauenmantel, Huflattich und herrliches Gras. Hainsalat gehört inzwischen zu einem meiner Lieblingskräuter. Ich nehme mir eine gute Mahlzeit voll mit. Von zu Hause hab ich mir ein schönes Dressing mitgebracht.

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Zünftiger Hüttenabend mit Kräutersalat, Sauna und Bändertrennung

Als ich bei den Almen ankomme, wartet Franzi schon auf mich: "Ja, do gfrei i mi, jetzt geh'ma glei in'd Sauna!" Ich staune nicht schlecht. Sehr einfach ist die Sauna, aus normalen Holzbrettern gezimmert, an der Wand steht ein rechteckiger hoher Metallbehälter mit "Ofen" unten drunter und im Behälter mit Wasser drin. Der Ofen wird mit Holz gefeuert. Franzi macht einen Aufguss und schöpft mit einem antiken Email-Wasserkrug Wasser in einen Topf, und gießt kaltes Wasser aus einem Fass nach. Diesen schüttet man sich über den Kopf. Das Ganze funktioniert hervorragend wie eine Dusche. Ich fühle mich unsagbar wohl … daneben haben wir jede Menge interessante Gespräche. Unter anderem über die Wirkung der Auflösung alter emotionaler Felder auf das gesamte Lebensgefühl. Kaum zu fassen, was mir hier oben alles begegnet ... Bei so viel Entgegenkommen, mache ich das liebend gern!
Wir öffnen kurz das Sauna-Fenster, um frische Luft herein zu lassen. Mir bleibt bei dem Anblick aus diesem Fenster fast die Luft weg. Es ist atemberaubend schön. Die Berge glühen rot und die Almwiesen verströmen solch unsagbarem Frieden, eine Drossel sing von Ferne ihr Abendlied… Der Saunagang ist nun beendet und Franzi lädt mich auf einen Tee in die Stube ein. Außerdem tischt sie mir den Rest ihres Abendessens auf, und lässt sich das durch nichts nehmen. Gut, dann gibt es eben neben dem Kräutersalat, von dem ich mir reichlich mache, noch Reis mit Brokkoli. Sonst ist nix drin. Ich wundere mich über die Maßen und denke ständig,… "Franzi lebt ähnlich wie ich das früher gemacht habe. Seltsam, sie ist mir so ähnlich!"

Nach dem Essen gibt es noch einen selbstgemachten Holunder Lali-Juice (Laliderersalm Holunder Sirup Saft). Sehr lecker und erfrischend, mir persönlich allerdings ein wenig zu süß. Franzi schüttet sich einen kleinen Schuss weißen Rum dazu.

Danach machen wir die Ablösungs-Therapie mit Mama und Papa von Franzi (ein bisschen intensiver als Familienstellen). Dazu muss sie Prägungen, die sie bei sich als nicht ihr selbst zugehörig entdeckt ablösen, ihren Eltern ihre gefundenen Prägungen zurückgeben, die negative Verbindung durchtrennen und heilen. Es geht darum, unbewußte, alte, nicht verarbeitete, negativ emotionale Verbindungen zu versöhnen und zu erlösen. Franzi staunt darüber, wie viele Emotionen da hochkommen. Nach ca. 1 Stunde sind wir fertig. Jetzt ist's auch Zeit, ins Bett zu gehen. Mir fallen schon die Äuglein zu. Ich bekomme eine Petroleum-Lampe und einen Kerzenleuchter und werde lieb in meine neue Schlafhütte begleitet. Dass Hüttlein ist unglaublich winzig - und dennoch wirklich toll eingerichtet. Es hat ein Bett, so wie es bei mir zu Hause steht. Unten Platz für 2, oben für 1 Person. In das obere Bett sind zwei Schubladen eingearbeitet. Neben dem Bett befindet sich ein kleines Fenster, daneben steht ein kleiner Tisch und Stuhl davor. Oben drüber ist ein kleines Regal angebracht, in dem sich Geschirr und Besteck in einer Schublade befinden. Daneben steht ein winziger Schamott-Ofen. Zwischen Tisch und Ofen steht ein eherner mit Wasser gefüllter Eimer auf einem Stuhl. An der Hüttenwand neben dem Ofen ist die Türe, daneben ein mit wunderschönen maigrünen Vorhängen eingerahmtes Fenster, aus dem man das auf die anderen Almen blicken kann.
Auf der anderen Seite befindet sich ebenfalls ein Regal an der Wand, mit tollen Berg- und Naturbüchern drin. An der Wand hängen Besen und anderes Gerät. Ich bin absolut begeistert, verliebe mich sofort in diese kleine Hütte! So stelle ich mir meine Berghütte vor! Zumindest würde mir das genügen! Ein Plumpsklo befindet sich draußen, neben der Hütte. Sehr geräumig, ein Platz zum Träumen. Allerdings muss ich mich daran gewöhnen, dass unter dem Hintern so viel Raum ist. Das fühlt sich anfangs im Dunkeln irgendwie befremdlich an. Aber bei jedem Klo Gang wird es angenehmer. Auch hier gibt es ein kleines Fenster, das auf die herrlich friedliche Almwiese Richtung Halfterspitzen guckt.

Ich schlafe ein wie ein Stein - und fühle mich wie ein kleines Kind, das endlich wieder in seinem Paidi Bettchen schlafen darf.

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Wachgeküsst von der Sonne, begrüßt von den Dohlen
Teufelskopf und Kräuterfrühstück

Frühmorgens um 6:00 Uhr weckt mich die Sonne und lacht mir durch das kleine Fenster ins Gesicht - und ich freue mich wie ein kleines Kind!
Da klopft es auch schon ans Fenster. Franzi ist auch schon wach. Sie lädt mich zur Frühstücksjause rustikal ein, die ich dankend ablehne. So früh morgens wehrt sich mein ganzer Körper noch gegen Frühstück… das war natürlich früher mal anders. Da fing ich schon um 5 oder 6 Uhr Früh zu essen an. Bin ich froh, dass sich das grundlegend geändert hat!

So mache ich mich schon recht früh auf den Weg und erkunde erst mal den Teufelskopf von der Almenseite her… Die Almwiesen am Fuß des Teufelskopf auf dieser Seite sind übersät mit wunderschönsten kleinen alpinen Gärten. Es ist eine wahre Pracht. Alle paar Augenblicke bleibe ich stehen und atme dieses Flimmern und Leuchten des Blumenmeeres in mich ein. Die Farben sind satt und lebendig und berühren mein Herz zutiefst!
Dieser Berghang sieht recht harmlos aus, aber es geht teils zum Klettern steil über sehr loses Gestein. Weiter oben, etwa 50 m vor dem Gipfel kehre ich lieber um. Ich muss mir ja zum Glück nichts beweisen.

Wieder unten bei der Alm, frühstücke ich mit Franzi… sie wundert sich, dass ich kein Brot und keinen Käse esse. Für mich gibt's Kräutersalat mit feinem Dressing, das ich von zu Hause mitgebracht habe.

Aufstieg zum Gumpenjöchl und Gamsspitze

Danach mache ich mich recht zeitig auf Richtung Gumpenjöchl. Ich will sehen, ob ich auf's Gamsjoch (2452m) steigen kann. Das wäre dann meine erste richtige Bergtour absolut im Alleingang. Und wieder freu ich mich wie ein Kind für alles, was ich hier erlebe! Franzi ist unglaublich lieb - so viel Gastfreundschaft und Fürsorge hab ich auch noch nicht erlebt!
Auf dem breiten Fuhrweg geht es in der Höhe vorbei am Gamsjöchl (2093-2130m, welches in die Gumpenspitze mündet) Richtung Eng Alm … weiter hinten wird der Weg schmaler und schroffer. Vorbei geht es unterhalb der Gumpenspitze (2176m) auf schmalem Steig und über einige Schneebretter zum Gumpenjöchl (1974m).
Dort begrüßt ein herrlicher Blick hinüber zu den Laliderer Spitze (2588m) bis Moserkarspitze (2533m) und zur Falkenhütte. Vor mir Laditzjöchl (1825m) der Mahnkopf (2094m), Falkenstand (1965m) und Steinfalk (südlicher Falk 2347m) und der Laliderer Falk (2427m). Hier kehren viele Wanderer nach einer kurzen Pause um.

Auch hier am Jöchl liegt noch viel Schnee, wie auf den Bildern zu sehen ist. Ich genieße eine Weile den Ausblick und gehe dann auf dem schmaler werdenden Steig über Geröllfelder am Gumpenkar hinauf zum Gamsstall. Ein Blick hinunter zum vorderen Gumpenkar erlaubt einen Blick auf eine große Herde Gamsen, die sich auf den Schneefeldern urgemütlich zu fühlen scheinen. Es ist eine Freude, ihnen beim gemütlichen Chillen zuzusehen.

Blühender Alpengarten

Hier oben ist es ähnlich wie beim Teufelskopf. Blumen über Blumen in allen Farben und Formen leuchten mir mitten ins Herz hinein. Ich kann es gar nicht fassen, welche Schönheit sich mir hier bietet. Dabei war ich schon so oft in den Bergen, zu allen möglichen Jahreszeiten. Nie habe ich im Gebirge so viele Blumen gesehen wie in diesen Tagen! Da waren zum Beispiel

Die wunderschön leuchtenden

  • Flühblümchen, gelbe Primel (Primula Aurikula),
  • Enzian,
  • Mannsschild in weiß, rosa und pink,
  • Alpenglöckchen (Soldanellen),
  • verschiedene Enzian (Clusius Enzian, bayrischer Enzian, Kochscher Enzian,
    "weisser Traum" Enzian (Gentiana sino ornata),
  • Sumpfdotterblumen (Caltha palustris),
  • verschiedene Hahnenfussgewächse, + weisser Alpenhahnenfuß (Ranunculus alpestris)
  • geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata),
  • Kugelblumen (Globularia bisnagarica, Syn: Globularia punctata),
  • Primeln rosa und pink (Primula),
  • Alpenleinkraut (Linaria alpina),
  • und viele mehr…

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Begegnung mit Gamsen und Steinböcken …

Ein Stück weiter oben hörte ich so etwas wie ein leises Wispern, als ob ein kleiner Vogel einen sehr kurzen Laut ausstößt. Ich blickte mich um, und schaute direkt drei Steinböcken in die Augen. Ich hatte geglaubt, einen Vogel zu erblicken. Da wurde mir klar, dass ich diesem Laut, der dem der Gamsen nicht besonders ähnelt, bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Sehr stolz und selbstbewusst bewegten sich die Tiere vor mir. Es war fast ein bisschen als wollten sie sagen: "siehst du wie glücklich und behütet wir hier sind, dem Himmel und der Erde so nah! Wir haben hier oben die Ruhe und den Frieden der Welt, und es mutet uns seltsam an, wenn wir eure Welt da unten betrachten… und wie ihr hier so schwer atmend und beladen heraufkommt, um uns zu bewundern...!" Ein wahres Glück, diesen seltenen Tiere hier oben zu begegnen und diesen kleinen Plausch mit ihnen zu führen.

Auf dem Gamsjoch - 2452m

Nach ein paar weiteren Steigwindungen ziehen langsam Wolken auf, es scheint ein Wetter heraufzuziehen. Aber noch scheint die Sonne … es geht über eine kleine Kletterpartie und ein paar Schneefelder hinauf zum Gamsstall (ca. 2400m). Hier geht es über ein breites Schotterfeld hinauf zum Gamsjoch (2452m).

Mein Blick streift über die

  • Falken Spitzen - Ladizjöchl (1825m), Mahnkopf (2094m), Falkenstand (1965m), Steinspitze (Südl. Falk 2347m)
  • Links neben mir und fällt steil die porösen Felsen hinunter zum Lalidererbach im Laliderertal.
  • Vor mir erheben sich der Bettlerkar (2268m), Schaufelspitze(2293m) und Sonnjoch (2458m),
  • der niedrige davor liegende Stoanblamlkopf (1954m), an dessen Fuss der Weg hinauf zur Bimsalm Niederleger (1502m) und
  • vorbei an der Hahnkamplspitze (2080m) weiter zur Lamsenjochhütte (1953m - nicht sichtbar) führt.
  • Daneben der niedere Kaisergrat (ca. 1850m) und dahinter liegende Schafkarspitze (2505m),
  • Mitterkarspitze (2418m), Barthspitze(2461m), Hochglück (2573m), Eiskarlspitze (2610m),
  • Spritzkarspitze (2606m), Plattenspitze (Nudeltrog 2492m),
  • daneben die Grubenkarspitze (2663) und Dreizinkenspitze (2517m),
  • die Laliderer Wand (2542m) und Laliderer Spitzen,
  • Bockkarspitze (2589m), Nördliche und Südliche Sonnenspitze (2650m, 2668m),
  • Kühkarlspitze (2465m), Moserkarspitze (2533m),
  • Rauhkarlspitze (2557m), Kaltwasserkarspitze (2733m),
  • Birkkarspitze (2749m) und Birkköpfe,
  • sowie östliche Oedkarspitze (2693m).

Eine letzte Hürde ist noch zu nehmen. Hier gibt es eine kleine Stelle, die nur 50 cm breit ist - links und rechts geht es mehr oder weniger steil nach unten. Ich atme ganz ruhig, und stelle mir dann vor, dass ich in Wasser eintauche. Dann mache ich die letzten Schritte über ein kleines steiles Schneefeld… und die besagte Stelle… und bin drüben.

Direkt auf dem Gipfel steht ein relativ großer schwarzer Plastikbottich bis zum Rand mit Wasser gefüllt, das sich blutrot gefärbt hat, wie in den letzten Jahren die Seen weltweit. Unte anderem diese Rotfärbung zeigt in den Schriften und Prophetien der Welt das Zeichen der End-Zeit an. Sogar in der Türkei hatten sich in den letzten Jahren Seen rot gefärbt, die ich selbst noch in tiefblau erlebt hatte. Man hatte erklärt, dass besonderer Algenwuchs diese Rotfärbung bewirken würde. Doch hier oben fällt mir eine Verbindung auf.
Ich nehme an, dass die Chemikalien in den Chemtrails, welche absichtlich von den Flugzeugen versprüht werden … eine bestimmte Algenart hervorbringen, welche sich auf diese Chemikalien (auch Schwermetalle) spezialisieren und sich davon ernähren oder sie zersetzen, was das Wasser rot färbt. Denn von metallhaltigem Steinstaub, wie viele behaupten, der von höher gelegenen Felsen herunter fällt, kann das Wasser hier oben kaum so rot gefärbt sein. Der Prophezeiung ist es jedenfalls egal, aus welchem Grund sich das Wasser überall rot färbt! Und bezeichnend ist auch, dass ich erst vor zwei Wochen die Meldung bekommen hatte, dass sich am sagenumwobenen, magischen und mystischen Kraftort Untersberg (an welchem immer mal wieder ganze Gruppen von Menschen verschwunden waren, die später wieder auftauchten) genau zeitgleich mit dem Nepal-Erdbebens unterhalb der Schellenberger Eishöhle eine riesige Felsmasse löste und zu Tal stürzte. Seither ergoß sich mehrere Wochen lang aus der herzförmigen Narbe im Berg ein blutroter Strom in die Königseer Ache. Die Zeichen der Zeit könnten deutlicher nicht sein! regina-rau.de: Der Untersberg blutet.

Ich sitze eine Weile überwältigt ganz alleine dort oben. Weiter unten war mir eine ganze Gruppe lärmender Jugendlicher entgegengekommen. Ich kann es kaum fassen, wie der Himmel die letzten 24 Stunden für mich sorgt. Nach einer Weile singe ich einige Minuten lang das Aum… bis ich den Verbindungs-Ton "aus dem Universum" in meinem Kopf hören kann. Das ist ein unglaubliches, überwältigendes Gefühl der Verbundenheit… ein Gefühl, dass mir meine "Geschwister" aus dem All antworten! Ich bitte um Segen und Schutz für alle Menschen und alle Tiere, für alle Wesen und Mutter Erde. Mögen so viele Herzen wie möglich sich in dieser Zeit öffnen - und die Liebe in ihnen fließen, die ihren Seelen den Frieden bringt, den sie sich so lange ersehnten.

Nach einer Weile knipse ich mir noch ein Selbstportrait und trete dann den Rückweg an, da die Wolken sich langsam zugezogen haben. Ich vermute, dass ich in ein Wetter geraten werde und danke den Engeln jetzt schon dafür, dass sie mich beschützen. Auch für den bevorstehenden Abstieg, der auch Stellen beinhaltet, die mir schon beim Heraufgehen als möglicherweise beim Abstieg schwierig aufgefallen sind, da es über viel Geröll geht.

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Zweite Begegnung mit den Steinböcken

Aber sowohl über die Schneefelder, als auch das kleine Kletterstück und über das Geröll geht es sich zurück relativ einfach. Unterwegs höre ich wieder den leisen Ton, wie von einem Vogel und weiß diesmal, dass die Steinböcke rufen. Aber sie sind noch sehr weit entfernt. Offensichtlich ist jemand weiter unten an ihnen vorbei gegangen. Als ich nach einigen Windungen bei ihnen angekommen bin, verhalten sie sich mir gegenüber wieder ohne Scheu. Einen weiteren Warnlaut hatte ich bis dahin keinen mehr gehört. Die Steinbockmutter (oder Vater) liegt auf der Wiese und döst. Die Kinder tummeln sich auf einem kleinen Felsen und probieren ihre kleinen Hörner gegenseitig aus. Sie turnen auf den Felsen miteinander und um einander herum wie in Zeitlupe. Auch ihre Sprünge Horn an Horn machen sie wie in Zeitlupe. Das Ganze ist wirklich sehr seltsam anzusehen! Ich kann es nicht fassen, dass ich einen schlafenden Steinbock fotografieren darf. Irgendwann erwacht er, schaut mich an "Na ja, vor dir brauch ich mich ja nicht zu genieren!", richtet sich ganz langsam und bedächtig auf und fängt zu äsen an.

Mit glücklichem Herzen springe fröhlich den Steig hinunter. Unterwegs kommen mir zwei vollbepackte urige junge Männer entgegen. Beide tragen Cowboyhüte. Einer von ihnen hat einen sehr langen Bart, in zwei Spitzen gezupft. Das sieht wirklich sehr besonders aus. Wir unterhalten uns ein paar Sätze lang über die Steinböcke… vermutlich hatten sie vor einer Weile wegen ihnen Warnung gegeben. Ich warne die beiden vor einem bevorstehenden Gewitter, da sie vorhaben, oben zu biwakieren. Dann gehen wir grüßend unserer Wege.

Nicht mal 5 Minuten, nachdem ich die beiden gewarnt hatte, beginnt es zu regnen. Ich danke den Engeln dafür, dass sie mit dem Wetter noch ein Weilchen warten. Irgendwo blitzt es und ein Donner halt von weit weg… Ich bleibe in der Ruhe und bin bald darauf schon im Gumpenkar, wo einige Gamsen mit ihren Kleinen grasen. Eine Gams säugt ihr Kleines.
Inzwischen musste ich die Ärmel meines Pullover, den ich bisher für den Fall, dass mich frieren würde, um die Hüften geknotet hatte, über meinen Bauch ziehen und im Rücken zusammenknoten, damit ich meine Kamera trocken bis zur Hütte bringen kann. Aber direkt an der Ecke zum Laliders Alm Weg hört es wieder zu regnen auf.

Ich pflücke mir noch einen großen Salat für das Abendessen zusammen: Hainsalat, Huflattich, Gänseblümchen, Wundklee, Löwenzahn, Frauenmantel, schönes junges Gras, Rot-Klee…

Gemütlicher Hüttenabend

Auf halbem Weg zur Laliders Alm kommt mir Franzi entgegen und freut sich riesig, mich zu sehen. Sie hatte schon Bedenken, dass ich nassgeregnet worden sei, denn ein paar Wanderer hatten sich bei ihr in der Stube untergestellt und gewärmt, da es ordentlich geregnet hatte. Ja, da weiß ich, dass die Engel mal wieder ihre schützende Hand über mich gehalten hatten, denn ich hatte ja fast nichts dabei, außer dem Pullover, den ich als Kamera-Schutz verwendet hatte. Ich selbst trage ein ärmelloses Top und eine kurze Trachten-Jeans.

Als wir bei den Hütten ankommen - gehen wir sofort in die Sauna. Franzi hat schon wieder schön eingeheizt… und das tut sooooo gut! Danach schleppen wir die schwere Bank mit eingebautem Tisch aus der Scheune vor's Haus, um draußen essen zu können. Es gibt Brokkoli Gemüse mit einer leckeren veganen Sauce und vieeeel Kräutersalat. Ich denke mir, der Teller von gestern und der von heute werden mich nicht umbringen. Außerdem hat Franzi von Haus aus für mich vegan gekocht. Und ich esse meine große Portion Kräuter dazu. Außerdem sorgt Franzi dafür, dass ich viel trinke. Mit dem Trinken hab ich allein so meine Sorgen. Nach dem Essen schleppen wir die Bank wieder zurück.

Am Abend machen wir noch eine weitere Ablösung für Franzi. Sie ist überwältigt davon, wie wenig der Mensch durch sein unbewusstes Leben von der geistigen Welt mitbekommt, die doch so viel realer ist als die materielle, und wie stark die Wirkung dieser Arbeit nicht nur für die Seele, sondern auch für den Körper ist.

Anschließend trinken wir noch ein paar Tassen Tee draußen am romantischen Lagerfeuer…
Das alles ist eigentlich wie ein Märchen, denke ich mir. Wenn ich nicht wüsste, dass ich wach bin, würde ich glauben zu träumen… Aber - wer weiß denn schon, ob dieses Leben nicht in Wahrheit der Traum ist, den wir träumen und aus dem wir eines Tages wieder in unsere göttliche Realität erwachen…

So gegen 23. Uhr geht es Richtung Bett. Franzi lädt mich ein, in der Haupthütte zu schlafen, da wir die kleine Hütte schon sauber gemacht haben. Als ich das Lager mit den vielen Betten sehe, bin ich völlig aus dem Häuschen. Ich denke mir ständig: "du meine Güte! Ich suche nach einer Hütte für den Frohkostgipfel - und hier stehe ich direkt mitten drin. Aber ich will nichts vorweg nehmen. Ich danke Gott und den Engeln für die richtige Fügung und schlafe selig ein.

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Besuch am Grubach und Halfterjoch - Gaißbockstein Steig am Gamsjöchl

Am nächsten Morgen erwache ich mit demselben herrlichen Gefühl wie gestern. Hatte eigentlich sehr gut geschlafen, aber diese heftige Wanderung hatte doch stärkere Ermattungserscheinungen hervorgerufen. Ich hatte die ganze Nacht eine seltsame Mattheit in den Knochen gefühlt.

Wir stehen auf… Franzi richtet sich schon mal das Frühstück her, und ich mache mich sofort auf zum Grubach, Halfterjoch und (Senke zwischen Teufelskopf und Gamsjöchl) und Gaißbockstein vor dem Gamsjöchl. Die Stimmung ist überwältigend feierlich. Die sanften vielfarbigen Almwiesen mit ihren schutzbietenden Latschenkiefern liegen in einem solchen Frieden und solch tiefer Stille vor mir, dass mein Herz einen tiefen Seufzer tut. Manchmal fühlt es sich so an, als ob gleich Jesus persönlich zu mir sprechen möchte. Zutiefst erfüllt und berührt kehre ich zur Hütte zurück. Weiter oben am Gamsjöchl treffe ich auf ein paar Grüppchen des wundersam leuchtenden Alpenleinkrauts (lila mit orangenem Farbtupfer), das mir mitten in die Seele leuchtet. Wir unterhalten uns ein Weilchen über die Schönheit der Schöpfung… dann verabschiede ich mich wieder.

Bei der Hütte angekommen, frühstücke ich erst mal meinen Kräutersalat und trinke noch ein paar Tassen Tee. Franzi schaut, dass alles seine Richtigkeit hat.

Abstieg zur Eng Alm - herrliche Bergblumenpracht im Natur-Alpengarten

Dann machen wir uns langsam über einen besonderen Steig auf den Weg zur Engalm. Auch hier wird mir die Liebe Gottes einmal mehr bewusst. Franzi hat einen riesigen Rucksack auf, obwohl sie einen gebrochenen Wirbel hat. Sie sagt, das Korsett, das sie anlegen muss - und der Rucksack, helfen ihr, die Wirbelsäule in die richtige Position zu biegen. Ich kann mich erinnern, das schon einmal von Volker, unserem Frohkostgipfel-Goliath gehört zu haben. Er brachte seine schlimmen Bandscheibenprobleme damit in Ordnung.

Unterwegs finden wir wieder sehr viele wunderschöne Bergblumen.

Unter anderem wunderschöne

  • Alpenküchenschellen (Pulsatilla alpina ssp.millefoliata),
  • weißen Alpenhahnenfuß (Ranunculus alpestris),
  • Frühlingsanemone (Pulsatilla vernalis), und
  • Alpenfettblatt (Pinguicula alpina),
  • Waldhyazinthe (Grünliches Breitkölbchen: Platanthera chlorantha),
  • Blattreiches Läusekraut (Pedicularis foliosa),
  • Glattes Brillenschötchen (Biscutella laevigata),
  • Gelbes Bergveilchen (Viola biflora),
  • Geflecktes Knabenkraut (Breitblättriges Knabenkraut: Dactylorhiza majalis),
  • und vieles mehr...

Ungefähr auf Höhe der Mitte des Weges stoßen wir auf den markierten Steig. Eine ganze Weile lang komme ich aus dem Staunen nicht heraus, da ich diesen Weg, den ich schon so viele Male gegangen bin, nicht mehr zu kennen scheine! Ich wundere mich, wie es geht, dass mir dieser Weg bis zuletzt fast gänzlich unbekannt erscheint. Es ist ein Gefühl, als ginge ich diesen Weg, der voller Segen, Licht und Gefühle der Geborgenheit für mich ist, zum ersten Mal!
Mir wird klar, dass ich erleben darf, worum ich so viele Jahre gebetet hatte: dass ich die Empfindungs- und Wahrnehmungsfähigkeit meiner Kindheit wieder erleben darf! Auf dem ganzen Weg sind Franzi und ich voll des Dankes und der Freude über die Schönheit des Lebens, und wie sehr Gott uns lieben muss, dass er mich vorgestern an diesem wundervollen Tag zu ihr auf die Hütte hinauf lenkte, und ich mich lenken ließ!

Am Pausenbaum gibt es noch einen Pfirsich von Franzi für uns beide, dann geht es in der baumfreien Strecke vorbei an vielen herrlichen Natur-Blumengärten hinunter zur Eng-Alm.
Das alles hat mich so sehr erfüllt, dass ich dem lieben Gott jetzt schon dafür danke, dass er meinen Weg recht bald wieder zu den Almwiesen und den Dohlen, Gamsen, Steinböcken und herrlichen Blumen im Gebirge führt. Und wer weiß, vielleicht führt mich mein Weg auch auf ein paar Tage bei Franzi vorbei.

 

 

Fotos

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Karte
mit den eingezeichneten Touren

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Von der Engalm /Ahornboden - 1227m
zum Enger Grund - 1330m

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Von der Engalm /Ahornboden - 1227m
zum Enger Grund - 1330m
04.06.2015

         

Am Lalidersalm Hochleger - 1794m


Abendspaziergang Richtung Gumpenjöchl
Blick zur Eng-Alm


Zünftiger Hüttenabend mit Sauna
und romantischer Mondscheinstimmung

 

Wachgeküsst von der Sonne,
begrüßt von den Dohlen
05.06.2015


Aufstieg zum Teufelskopf
herrlicher Alpengarten


Aufstieg zum Gumpenjöchl
und Gamsspitze


am Gamskar
Begegnung mit Gamsen
und Steinböcken …

äsende Steinböcke…
chillende Gamsen …

am Gipfel des Gamsjoch 2452m



Abstieg
zu den
Lalidersalmen

spielende und schlafende Steinböcke…

Lalidersalm, und
Hüttenromantik


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Lalidersalm
Sonnenaufgang
06.06.2015

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AlmIdyll Grubach und Halfterjoch 1890m
mit Gaißbockstein 2000m
unterhalb des Gamsjöchl
(2130m)


Lalidersalm
Sonnenaufgang
06.06.2015


Abstieg von der Lalidersalm
1786m
zur Eng Alm 1227m

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Ahornboden und
Eng Alm 1227m

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Eng Alm:
sehr steiler Direktaufstieg
zum Gumpenjöchl und
Gamsjoch

Heimfahrt



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Sylvensteinsee

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