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Hexenschuss mit Rucksack im Gebirge -
Bewegung
ist heilsam
von der Eng zur Lamsenjochhuette 1974m
Dienstag/Mittwoch
11.-12. August2015
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Tages-Tour - Inhalt zu den Fotos
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Fast
4 Wochen übte ich mich mit allen erdenklichen
Methoden durch einen äußerst schmerzhaften
Hexenschuss... Das war an manchen Tagen so arg, dass
ich bis zu 20 Minuten brauchte, bis ich aus dem Bett
aufstehen konnte - oder aus der Wanne mit angenehm
heißem Wasser, wo ich meine Schmerzen drin hatte
lindern wollen.
Am
4. Tag entschloss ich mich, mit Krücken zu gehen.
Ich machte sehr lange Wanderungen (7 Stunden). Das
brachte, dass ich morgens zum ersten Mal gerade stehen
konnte. Aber das hielt nicht lange. Nach dem ersten
Sitzen musste ich wieder schräg nach vorn gebeugt
gehen.
Trotzdem
musste ich ja einkaufen gehen, etc. Ich besorgte mir
einen Rollator. Die Leute grüßten mich
merkwürdiger Weise überall. Sonst grüßen
sie mich nicht so eifrig oder gar nicht. Und ich stellte
fest, dass ich fröhlicher war, denn je zuvor.
Denn ich hatte beschlossen, dieses körperliche
Symptom als Heilkrise anzusehen. So freute ich mich
trotz der Schmerzen darüber, was ich noch alles
tun konnte - und vor allem, dass es immer irgendwie
ging und machbar war. Oft auf sehr groteske Weise.
Es
kam dazu, dass ich beschloss, dass es mir egal ist,
wie die Leute schauen, weil ich auf einal so krumm
gehe ... denn anfangs kam ich mir vor wie eine alte
Frau. Ich zog, wenn ich mit den Krücken ging,
teils richtig die Füsse einzeln hinterher. Manchmal
ging ich auf den äußersten Zehenspitzen,
wenn der Schmerz zu groß wurde. Aber ich lächelte
dabei und freute mich weiter... und das machte mich
richtig glücklich!
Vor
allem Bewegung stand - entgegen aller gut gemeinten
Ratschläge, dass dies sicherlich das schlechteste
sei, das ich nun tun könne (nebst 8 kg Rucksack)
- auf meinem Tagesplan. So viel wie möglich.
Linderung
fand ich, wenn ich es schaffte, mich irgenwie irgendwo
auf den Boden oder eine Bank zu legen ... die Beine
angewinkelt - und gaaaaanz langsam auf den Boden gleiten
liess. Dann krachte es in der Lendenwirbelsäule
und ich konnte wieder aufstehen und für ein paar
Schritte wieder gerade gehen. Bis ich mich wieder
hinsetzen musste. Ein neuerlicher Schuss ... und es
ging von vorne los.
Wieder
Spaziergänge von 7 Stunden ... am Weiher versuchte
ich es mit Schwimmen - aber ein Blitz und ein Schuss
ging durch die Wirbelsäule. Aber ich gab nicht
auf, ging mega langsam in die Hocke... hatte dabei
immer wieder auch sehr liebe Hilfe... :-) ... und
legte mich so gut ich konnte gaaanz langsam ins Wasser,
streckte dann sehr langsam meine Beine aus ... das
dauerte oft 20 Minuten ... und dann versuchte es noch
einmal mit dem Schwimmen - und es klappte. Ich schwamm
über den ganzen Moorsee (ca. 3 Bahnen im Schwimmbad)
und zurück. Danach konnte ich eine Weile lang
gerade laufen.
Während
diese Zeit begann ich viel zu trinken und 1 Liter
meines Trinkwassers zunächst mit CDS, dann mit
Borax und Kristallsalz anzureichern.
Und
ich achtete darauf, mir so wenig Verbote wie möglich
aufzustellen, was die Ernährung anbetrifft. Ich
aß mehr Kräuter als sonst, machte mir viele
Smoothies - aber ich ging gelegentlich auch mit meinen
Freunden vegan essen.
Dann
begann ich in unserer wilden Isar zu schwimmen. Zunächst
hatte ich davor noch Angst, weil das Wasser sehr reissend
ist und ich mir dachte, dass es sein könnte,
dass mir das Wasser die Beine ungünstig wegreisst
und alles von vorne losgeht.
Doch
ich traute mich - und das kühle Wasser brachte
Milderung... die Schwerelosigkeit im Wasser brachte,
dass ich mich fortschreitend besser bewegen konnte.
Dann
entschied ich mich von "heut auf morgen"
zu einer Gebirgswanderung mit einem lieben Freund,
der mal Wildkräuter kennenlernen wollte.
Ich
nahm einen Rucksack und sogar den Schlafsack mit.
Das wog zusammen ca. 8 kg. Ich war mir nicht ganz
sicher, ob ich das schaffen würde, denn das Gewicht
zog am Anfang noch ganz ordentlich im Rücken.
Dabei hatte ich am Montag Abend und Dienstag Früh
noch bedenkliche
Schmerzen.
Und
wir trampten von Tölz in die Eng. Wir mussten
drei Mal umsteigen. Jedesmal nahm uns SOFORT jemand
mit, was ich auf alle Fälle als "Ja"
vom Himmel deutete.
Als
ich am Engparkplatz aus dem Auto stieg... wollte ich
mich eigentlich sofort hinlegen, um meinen Rücken
zu strecken, weil ich ziehende Schmerzen hatte.
Doch als wir die ersten Schritte Richtung Panorama-Steig
gingen, verschwanden die Schmerzen wie von Wunderhand.
Wir
stiegen in aller Ruhe (aber doch recht flott) zur
Drijaggenalm auf, und pflückten uns Wildkräuter
... Als wir uns an der Drijaggenalm reichlich ausgeruht
hatten, bekam ich solche Lust, weiter hinaufzusteigen,
dass wir noch zur Lacke hinaufgingen und über
den Frühlahner und den Larchwald hinunter zum
Binsalmhochleger - und von dort aus zur Binsalm, wo
wir uns kurzer Hand entschlossen, zu übernachten.
Abends
wunderte ich mich, dass mir das Sitzen keine Probleme
machte. Wir hatten viel Spaß in der Binsalm,
da jemand in der Familie Geburtstag feierte... Es
gab sogar Ziachmusik mit der Steirischen ... später
gingen wir noch Sternschnuppen zählen :-)
Alles
hochromantisch - und ein kleines Wunder!
Dann
gingen wir zu Bett ... jetzt begannen die Schmerzen
und es drückte bös in die LWS, im Nacken,
im Knie, etc. pp. Um 3 Uhr nachts erwachte ich und
fürchtete mich ein wenig. Da sagte eine Stimme:
"Das hast du jetzt davon, dass du nicht auf die
ANDEREN hörst! Weil du immer so EIGENSINNIG und
Widerspenstig bist!" - - und alles zog sich zusammen
und tat noch mehr weh.
Aber
da war plötzlich die andere Stimme, die sagte:
"Glaube das ja nicht! Du hast endlich getan,
was du für richtig fühltest! Und du kannst
glücklich sein, dass du so eigensinnig und widerspenstig
bist! Wir richten gerade die Dinge in deinem Körper
wieder richtig, weil du nun zum ersten Mal nach langer
Zeit deine Muskeln wieder tonisiert hast!"
"Ok!" sagte ich mir "Wenn das so ist,
dann schlafe ich jetzt ganz entspannt und wenn ich
um 7 Uhr wach werd, geht es mir gut!" Und ich
tat es, ließ die Schmerzen Heilschmerzen sein
und schlief wie ein Baby weiter.
Wir
hatten am Abend beschlossen, dass sollte es mir nicht
gut gehen, wir am nächsten Morgen wieder ins
Tal gehen würden. Der Weg wäre von dieser
Alm aus nicht weit.
Um
7.00 Uhr wurde ich wach - ohne Schmerzen. Ich konnte
mich spitzenmäßig rühren. Und wir
beschlossen, zum Lamsenjoch hinaufzugehen
gerade
so weit, wie wir kämen.
Als wir durch den Gamslahner gingen, bekam ich neuerliche
große Schmerzen
und hörte wieder
die Stimme: "Da siehst du's! Weil du es immer
übertreiben musst!" Genau in diesem Augenblick
machte mein Wanderbegleiter in einiger Entfernung
das Zeichen für Pause. Ich dachte mir: "das
läuft wie am Schnürchen :-) !" Ich
legte mich sehr langsam und vorsichtig auf einen großen
langen flachen Felsen und machte meine Bodenübung:
die Beine gaaanz langsam ausstrecken. Dann die Zehenspitzen
zum Körper ziehen, die Schultern nach unten ziehen,
die Arme nach unten strecken
die Beine gaanz
laaangsam anspannen und heben. Dann wieder ablegen
und entspannen. Gaaanz langsam das Becken heben und
durchdrücken so gut es geht. Sehr sehr sanft
hin und herwiegen. Wieder ablegen. Die Beine angewinkelt
ein wenig nach links und ein wenig nach rechts sinken
lassen, während der Oberkörper mit ausgebreiteten
Armen in die andere Richtung zieht.
Als
ich wieder vom Felsen herunter stieg, war der Schmerz
weg
wir gingen bis zur Lamsenjochhütte.
Als wir von dort zurück zur Binsalm gingen, spürte
ich deutlich, dass irgendetwas geschehen war. Denn
ich konnte mich auf einmal wieder richtig in den Schritt
"fallen" lassen
die Hüfte drehte
sich sanft beim Gehen, ich spürte das Gewicht
des Rucksacks nicht mehr. Und so blieb es im Auto
.. und später, als ich mich zu Hause an den PC
setzte, um die vielen unglaublichen Fotos auszusortieren
Das
war mein Bericht, wie ich meinen Hexenschuss kuriert
habe. Ich möchte euch damit vor allen Dingen
motivieren, bei sogenannten Krankheiten innerer und
äußerer Art - organisch oder Muskel- oder
Knochen
auf eure ureigene Stimme zu hören,
und vor allen Dingen die Angst zu überwinden.
Denn Angst ist und war noch nicht der richtige Ratgeber!
Die Angst zu überwinden und dann der Inneren
Stimme vertrauen
das bringt euch wieder mit
Gott näher, der Natur und vor allem mit Euch
selbst :-) <3
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