Letztes Mal stiegen wir über einen
verfallenen Steig zum Stoanblamlkopf - heute
gehen wir bis zum Abzweig Fauleng auf markiertem
Steig - danach wieder nach Gefühl, da
die Markierungen hinauf zum Stoanblamlkopf
verblichen und schwer zu finden sind.
Diesmal
haben wir herrliches Wetter, als wir oben
ankommen - die Sonne besprenkelt die Gipfel
mit sattem Licht. Himmelsleitern laden ein,
das Gemüt ein wenig in luftigen Höhen
auf den Wolken wandern zu lassen. Jeden Augenblick
entdeckt das Auge einen neuen Winkel, der
bisher unbeleuchtet ... Ursprünglich
wollten wir ja zum Bärenwandkopf hinauf
gehen, doch zeigt sich, dass es keinen Weg
dorthin gibt. Jedenfalls nicht den, den ich
letztes Mal zu sehen geglaubt hatte. Überall
sind Latschenkiefern - das ist gut für
die Tiere, so können sie sich auch zurückziehen.
Die
Kühe grasen friedlich im herrlichen Wiesental
der Fauleng. Als wir uns aufmachen, die Spitze
des Gramaijoch von der unwegsameren Seite
zu erklimmen, machen sich die Kühe auf
den Weg zu den Stoanblamlkopf Almwiesen. Dieser
Weg und auch der Weg hinunter vom Gramaijoch
ist nur für Geübte
mit absoluter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit!
Der
Pfad vom Gramaijoch hinunter zum Binssattel
besteht nur aus einem fussbreiten Steig -
und weiter oben nur aus fussbreiten Stufen,
welche die Leute getreten haben.
Die
Almwiesen sind voll der schönsten Blumen,
die ihren himmlischen Duft verströmen.
In dieser Zeit im Gebirge ist immer ein unvergessliches
Erlebnis. Viele Alpenblumen sind essbar und
schmecken ebenso himmlisch, wie sie duften!
Die
Dohlen mochten unseren Kräutersalat nicht
so gern. Dafür lieber den darin befindlichen
Buchweizen. Sie sind sicherlich durch die
Touristen sehr verwöhnt. Auch Gemsen
kreuzen unseren Weg. Sie beobachten uns -
schauen, wohin wir gehen und was wir tun.
Sie sind derart flink und geübt in diesen
felsigen Höhen, dass es eine Freude ist,
ihnen zuzusehen. Leider laufen sie auch immer
gleich davon. Sicher wird hier viel gejagt.
Man
kann überall in den Latschen die
Sitzbänke des Jägers sehen.
Leider haben wir auch gesehen, dass
die Murmeltiere für die Salben
geschossen werden. In manchen Almen
findet man ihre ausgestopften Körper
herumstehen, in welchen die Schusslöcher
noch zu sehen sind. Das ist immer ein
sehr trauriger Anblick für uns.
Wir wissen ja auch, dass es kein Glück
bringt, diese Tiere ausgestopft hinzustellen.
Ebensowenig, wie eine solche Salbe auf
lange Sicht keinen wirklichen Gewinn
bringt, sondern nur kurzfristig lindert.
Auf lange Sicht kann nur eine entsprechende
Lebensweise verhindern, was die Salbe,
wofür ein Wesen sein Leben geben
musste, nun heilen soll.
Es
wäre wundervoll, wenn dieser Brauch
der Murmeltiersalbenherstellung - und
der Handel damit - durch eine bessere
Lebenshaltung ersetzt würden...
Die meisten Zipperlein - ebenso seriösen
Krankheiten - haben ihren Ursprung in
der Angewohnheit des Menschent, Tiere
zu verspeisen. Würde er sich von
Pflanzen ernähren, wären die
meisten Krankenhäuser leer ...
doch damit liesse sich wohl nicht so
viel Geld verdienen... Aber dennoch:
eine rein pflanzliche Lebensweise würde
nicht nur den Tieren helfen, sondern
auch dem Menschen! Denn die Gesundheit
ist das höchste Gut. Ohne Gesundheit
nützt auch der größte
Reichtum nichts!
|
Den
Abend verbringen wir auf der Binsalm, wo heute
a zünftige Musi aufgpuid wird - und drin
in der Hütte wird getanzt, gejucherzt
... Wir geniessen den Abend und steigen um
23.30 Uhr ab zum Eng-Parkplatz! Das war wieder
ein unvergesslicher Tag!
|