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Gipfeltour
von Krün zur Sojernspitze
(2259m)
von
Krün (875m) zur Schöttelkarspitze (2050m)
Dienstag,
4. Oktober 2011
Der Aufstieg von Krün mit dem schweren Rucksack
(20kg) ist ein wenig beschwerlicher als ich erwartet
hatte. Deshalb lassen wir uns sehr viel Zeit und
geniessen das herrliche Wetter und den wunderschönen
Ausblick. Der Herbst hat die Bäume Gold gefärbt.
Die Blätter leuchten rotglühend in der
Sonne. Vor der Schöttlkarspitze gehen wir über
einen Grat, dann kommt eine spektakuläre Querung,
und für ein paar Minuten sieht es so aus, als
wäre hier für mich die Grenze des für
mich machbaren. Denn wir sehen die Markierung nicht
mehr und es sieht fast so aus, als müssten
wir rückwärts über einen Steilhang
mit wenig Trittmöglichkeiten zwischen zwei
Felswänden hinunter, um wieder auf den Weg
zu kommen. Mir schlottern die Knie - und ich versuche
es. Aber schon nach einem Tritt nach unten merke
ich, dass diese Version nicht funktioniert. Ich
versuche die Version: "hinauf" und klettere
ein paar Felsen hinauf, was absolut keine Schwierigkeit
darstellt - oben ist die nächste Markierung.
Das sah tatsächlich schlimmer aus, als es wirklich
war.
Oben
am Schöttlkar angekommen, machen wir eine ausgiebige
Fotosession - und freuen uns über den unglaublich
schönen Tag. Fotos
von
der Schöttlkarspitze (2050m) zum Sojernhaus (1616m)
Dienstag,
4. Oktober 2011
Als
die Sonne schon tief am Bergpanorama steht, machen
wir uns auf - und gehen weiter, um die Sojernhütte
noch zu erreichen. Es ist schon fast dunkel, als
wir ankommen. Die Hüttenwirtin ist recht harsch
- aber liebenswert. Hier oben funktioniert es nur,
wenn die Leute ohne viele Umschweife gleich klar
verstehen, wie es läuft. Da die meisten Hütten
viel Komfort bieten, was ich gar nicht so toll finde,
denn dadurch braucht es auch wieder breite Wege
für die Karren - oder Helikopter, etc. - und
das Schlimmste ist, dass viele Leute sich deshalb
auch benehmen, als seien sie irgendwo in einer Kneipe
in der Stadt. Und sie hätten gerne tausend-und-eine
Extra-Wurst. Trotzdem frage ich Susanne, die Wirtin,
ob ich 3 Äpfel haben könnte, weil ich
Rohköstlerin bin. Nein, ich bekomme kene Äpfel
... "wir seien ja auch zu spät gekommen,
hätten früher aufstehen sollen!",
ist die trockene Antwort. Ich denke mir: "Ach,
das macht nichts, dann faste ich eben!" und
bestelle mir eine Apfelschorle mit Wasser. Susanne
ruft aus der Durchreiche: "Hier, deine Brotzeit!"
Ich gehe hin - und bekomme 3 strahlende - unglaublich
frisch riechende Mangos! Und am nächsten Morgen
bekam ich sogar Äpfel und eine Mango !!!
Wer sagt's denn: hinter groben Fassaden stecken
oft die herzlichsten Menschen, man muss nur den
richtigen Schlüssel zu ihrem Herzen haben ...
und das ist immer: Freundlichkeit, Ruhe und Geduld!
Die Mangos, sind - ausser den selbstgepflückten
Kräutern - das Beste, was ich bisher auf irgendeiner
Alpenhütte bekommen habe! Dafür bekommt
Susanne Hoher
von mir FÜNF Sterne !
Am
Abend lernten wir Lorna kennen, die uns ein paar
ihrer unglaublich schönen Gedichte vortrug.
Wir fühlten uns sehr geehrt, denn ihre Gedichte
sind voller lebendiger Poesie ... und beim Lesen
ist ihre Stimme wie Musik ... ich hatte ständig
tolle Gänsehaut vor Begeisterung und fühlte
mich beehrt, als hätte Goethe persönlich
uns seine brillianten Werke zum Besten gegeben.
Nach
dem herrlichen Abendessen nehme ich vor dem Schlafengehen
noch ein erfrischendes und beruhigendes Bad im eisigen
Sojern-See. Fotos
vom
Sojernhaus (1616m) zur Sojernspitze (2259m)
und zurück zum Sojern-Haus
Dienstag,
5. Oktober 2011
Am
nächsten Morgen stehen wir früh auf, wir
gehen heute zusammen mit Lorna zur Sojernspitze.
Ich fühle mich dank der leichten Kost am Abend
sehr frisch und vital. Vor dem Aufstieg nehme ich
noch ein Bad im See. Der Weg ist sehr malerisch...
Oben im Geröllfeld geht es recht zäh,
obwohl wir die schweren Rucksäcke unten gelassen
haben. Zwei Schritte vor, einer zurück ...
Oben auf dem Grat zur Sojernspitze hat jemand eine
Art Altar für einen geliebten Menschen gemacht.
Dort brennt in einer runden Anhäufung von Steinen
eine Kerze, und ein Foto von einem Mann ist mit
einem Stein beschwert. Es stehen ein paar Zeilen
des Abschieds darauf geschrieben. Tränen steigen
mir in die Augen, als ich es sehe. Der Mann auf
dem Bild war vermutlich erst um die fünfzig.
Ich bete immer für die Seelen - an deren Marterln
ich vorbeikomme. So sende ich auch hier Licht und
Segen - und bitte um die Gnade des Himmels, für
den Fall, dass der Mann beim Bergsteigen ums Leben
kam.
Wir
genießen den Ausblick oben auf dem Gipfel.
Dohlen kommen und liebäugeln mit meinen Weintrauben.
Am Fuß des Gipfelkreuzes ist ein Schild "für
Behinderte" angebracht. Das finden wir doch
recht makaber. Der Weg hier herauf ist für
einen Behinderten kaum machbar, es sei denn es wäre
jemand, der extra dafür trainiert.
Der
Abstieg geht verhältnismäßig leicht
- auch über das Geröllfeld, da wir hier
gut "in die Steine springen" können.
An der Hütte genehmigen wir uns noch eine kleine
Erfrischung zu Trinken. Fotos
vom
Sojernhaus (1616m) auf dem Lakaiensteig
über die Fischbachalm (1402m) nach Krün
(875m)
Dienstag,
5. Oktober 2011
Anschließen
gehen wir über den malerischen Lakaiensteig
hinunter. Er geht bis zur Fischbachalm auf 1402m.
Von dort aus führt ein breite - mit dem Mountainbike
gut befahrbare Forststraße hinunter nach Krün.
Fotos
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