Mein Papa - gesammelte Gedichte

Alfred Josef Rau
Gesammelte Gedichte


 
mein Papa: Übersicht
 




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Gesammelte Gedichte
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Singe, Seele das Lied Deiner Liebe Deinem Geliebten!
Singe im Werk Deiner Hände!
Singe im Tun Deiner Güte!
Singe im Stillen!
Singe im Geheul der Wölfe!
Lausche und singe
Den Kindern der Liebe ziemet Gesang!

Der Frühling

Die Nachtigall sie war entfernt
Der Frühling lockt sie wieder
Was neues hat sie nicht gelernt
Sing alte Liebeslieder

Was knospet was keimet
Was duftet so lind
Was grünet so fröhlich
Was flüstert der Wind
Und als ich so fragte
Was rauschte es im Hain

Der Frühling, der Frühling,
der Frühling zieht ein.



Ich habe ja nur Dich im Leben
datiert 1959 - (Regina: mein Geburtsjahr)

Ich habe ja nur Dich im Leben
Alles wird ich Dir geben
Nimm dies als kleinen Beweis
Dann weißt Du wie heiß
Mein Herz schlägt nach Dir
Glaube mir



Ich bin Dein - 1953

Ich bin Dein und du bist mein
Des sollst du gewiss sein
Du bist verschlossen In meinem Herzen
Verloren ist das Schlüsselein
Und Du musst immer drinnen sein



Ein kleines Haus, am Ende der Welt
Lys Assia - aus der Werbung

Ein kleines Haus, am Ende der Welt
Vom Glück hingestellt steht unsere Liebe
Die Zeit verging wir merkten's kaum
Denn schön wie ein Traum
Ist dieses Glück
Der Wind in den Bäumen singt
Ein zärtliches Lied
Und Du wirst nun bei mir sein
Was immer geschieht
Nun bist Du da und bleibst immer hier
Am Anfang vom Glück steht strahlend ein Haus.



Liebeslied
- 1986.06.10 - 8.15 Uhr

In der Sommerzeit, wenn der Kuckuck ruft
Macht mein Herz ganz laut "bum bum".
Doch wenn ich Dir nun mein Geheimnis sag,
dann weißt Du auch gleich warum.

In den dunkelgrünen Wald
Wo die Vöglein singen
Ja da weiß ich einen kleinen ganz verschwiegenen Platz.
Ja da sind wir beide ganz allein Mein lieber Schatz.

Strahlt die Sonne noch so hell vom blauen Himmelszelt
Sinkt der Abend auch hernieder
Geht zur Ruh die Welt
Zünden uns die kleinen Zwerge ein Laternchen an.



Heimweh nach Dir

Heimweh nach Dir
schon lang hab ich erkannt
Dass ich in Deinem Herzen
eine Heimat fand
Heimweh nach Dir
wie oft hab ich bei Nacht
Im Wachen und im Träumen
nur an Dich gedacht.



Schön ist die Welt

Schön ist die Welt doch meine Welt bist Du
Ich seh' Dein Bild vor mir - mach ich die Augen zu
Nimm mich mit und gib mich ganz zu eigen Dir
.



Wettbewerb von DJH -
Jugenherbersverband

Ich bin so gern ein Huhn, ich hab nicht viel zu tun
Ich geh so gern auf Reisen, Auf Rädern und auf Gleisen
Die Welt von nahem zu besehn- Ist mit dem DJH noch mal so schön!
von mir (Regina Rau), bei Papa gefunden



Gut erinnern - neu erinnern

Gut erinnern - neu erinnern
Nutze es zu Neubeginn
Alle Schuld ersehnt Vergebung
Neubelebung - Darf dem Phönix weichen
Wird aus Kainsmal Liebeszeichen



Selig der Zeiten gedenke ich

Selig der Zeiten gedenke ich,
wo alle Glieder gelenkig bis auf Eins
doch nun sind die Zeiten vorüber
und steif geworden die Glieder - bis auf Eins



Herr Rau in ihren eigenen Interessen

Herr Rau in ihren eigenen Interessen
Es haben ja viele schon vor Ihnen gesessen
Sie würden Frauen und Kinder vergessen
Sich schnappen 2 Bienen 2 Kessen
Als Kapitän einen Baum von Fischertresen
Würden fahren von Osten nach Westen
Zurück dann von Essen nach Hessen
Wenn dann das Geld von allen Comtessen verfressen
Kämen Sie wieder vor mir gesessen
"Herr Doktor Sie haben mich doch bitte noch nicht vergessen.
Bitte lassen Sie mich bitte wider mit Idioten und Psychoten messen."



Ich zog das falsche Los

Ich zog das falsche Los
Weil das Geld schien So riesengroß
Du bist nicht mehr mein Mann
Dein Freund ist famos
Alle Menschen sagen - ja mach das nur bloß
Wenn es auch Schwefel und Feuer vom Himmel goß

Man lebt nur einmal und dann ist schloß
Ich lieb ohne Nelke und ohne Ros.
Am Ende hab ich ja doch
meine eigene selbsteingebrockte Soß.



Schlösser die im Mode liegen
Paul von Lincke: aus der Operette Frau Luna

Schlösser, die im Monde liegen,
Bringen Kummer, lieber Schatz.
Um im Glück dich einzuwiegen,
Hast du auf der Erde Platz!

Blick doch um dich mit klaren, frohen Augen,
Dann macht auch dir die Welt ein froh' Gesicht,
Ei, sprich, wozu soll'n denn die Grillen taugen?
Es ändert sich dadurch dein Schicksal nicht.

Warum in ungewisse Fernen eilen,
Es führt dich in Gefahr des Irrlichts Schein!
Wo man dich liebt, nur da mußt du verweilen,
Wo man dich liebt, nur kannst Du glücklich sein.

Wenn Schnee und Eis die Erde rings bedecken,
Ruht wie im Todesschlummer Wald und Flur.
Doch naht der Lenz, dann wird sein Hauch erwecken
Zum neuen Leben herrlich die Natur!

Und will dein Herz verzweifeln und verzagen,
Bau auf die Zukunft frisch und wohlgemut;
Der Sonnenschein folgt trüben Regentagen,
Drum harre aus, es wird schon alles gut.



Dir und mir wünsche ich Augen, die die Lichter und Signale in unseren Dunkelheiten erkennen.
Ohren, die die Rufe und Erkenntnisse in unseren Betäubungen vernehmen.
Dir und mir eine Sprache, die in ihrer Ehrlichkeit uns aus unserer Stummheit herausführt,
uns ansprechen lässt, was uns gefangen hält.
Dir und mir eine Seele, die all das in sich aufnimmt und annimmt

Marie-Claire Rau-Pillonel 198?
Papas Tochter, meine Halbschwester


Original:
Geh deinen Weg
Margot Bickel

Dir und mir wünsche ich Augen
die die Lichter und Signale in unseren Dunkelheiten erkennen
Ohren
die die Rufe und Erkenntnisse in unseren Betäubungen vernehmen.
Dir und mir einie Seele,
die all das in sich aufnimmt und annimmt
und eine Sprache
die in ihrer Ehrlichkeit
uns aus unserer Stummheit herausführt
uns aussprechen läßt, was uns gefangenhält.



Die Briefmarke
Joachim Ringelnatz (1883-1934)

Ein männlicher Briefmark erlebte,
was schönes, bevor er klebte.
Er ward von einer Prinzessin beleckt,
da war die Liebe in ihm erweckt,
er wollte sie wieder küssen,
da hat er verreisen müssen,
so liebte er denn vergebens,
das ist die Tragik des Lebens.



Wenn einer, der mit Mühe kaum
Wilhelm Busch


Wenn einer der mit Mühe kaum,
gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, dass er ein Vogel wär,
so irrt sich der



Die Spatzen am Haselstrauch
Christian Morgenstern

In einem leeren Haselstrauch
Da sitzen drei Spatzen Bauch an Bauch
Der Erich rechts und links der Franz
Und mitten darin der freche Hans
Sie haben die Augen zu ganz zu
Und obendrüber da schneit es - huuuuu
Sie rücken zusammen dicht an dicht
So warm wie der Hans hats niemand nicht
Sie hören alle drei ihrer Herzlein Gepoch
Und wenn sie nicht weg sind
So sitzen sie noch



Mein Herz ist im Hochland
Mein Herz ist nicht hier
Men Herz ist im Hochland
Erjagend das Tier
Erjagend das wilde Tier
Und folgend dem Reh
Mein Herz ist im Hochland
Wo immer ich geh


Original:
Mein Herz ist im Hochland

Fr. Ferdinand Freiligrath, 1835 nach:
engl: Robert Burns, 1759-1796

l. Mein Herz ist im Hochland,
Mein Herz ist nicht hier,
Mein Herz ist im Hochland,
Im waldgen Revier!
Da jag ich das Rotwild,
Da folg ich dem Reh,
Mein Herz ist im Hochland,
Wo immer ich geh.

2. Mein Norden, mein Hochland,
Leb wohl, ich muß ziehn,
Du Wiege von allem,
Was stark und was kühn.
Doch wo ich auch wandre
Und wo ich auch bin,
Nach den Hügeln des Hochlands
Steht allzeit mein Sinn.

3. Lebt wohl, ihr Gebirge
Mit Häuptern voll Schnee,
Ihr Schluchten, ihr Täler,
Du schäumender See,
Ihr Wälder, ihr Klippen,
So grau und bemoost,
Ihr Ströme, die zornig
Durch Felsen ihr tost!

4. Mein Herz ist im Hochland,
Mein Herz ist nicht hier,
Mein Herz ist im Hochland,
Im waldgen Revier!
Da jag ich das Rotwild,
Da folg ich dem Reh,
Mein Herz ist im Hochland,
Wo immer ich geh.



Freispruch der Ehebrecherin

Herr - hier haben wir
Eine Ehebrecherein
Sollen wir sie steinigen
Wer von Euch ohne Fehl ist
Der werfe den ersten Stein
Auf Sie
Hat Dich niemand gesteinigt
Nein Herr
Dann will auch ich
Dich nicht verurteilen
Gehe hin in Frieden
Alt: und sündige fortan nicht mehr
Neu: dein Glaube hat dir geholfen!



Kein Heimatland - kein Mutterhaus
Der Findling

Ganz einsam und verlassen
Irr ich umher jahrein jahraus
Kaum weiß ich es zu fassen.

Schon in der frühsten Jugend war
Ich jeder Mutterliebe bar.
Und als ich zog zu Militär
Da sah ich all die andern
Wie fiel der Abschied ihnen schwer
Von Hause fort zu wandern.

Schon blies zum Abschied das Signal
Und alles küsst sich noch einmal
So leb denn wohl geliebtes Mütterlein
So hört ich rings um die Kameraden schrein.

Ich aber litt so herbe Not
Vor Kummer weint ich mir die Augen rot
Mir war dabei so sonderbar zu Sinn
Mir reicht kein Mensch die Hand zum Abschied hin.

Nur schnöde Menschen die gar rau und hart
Statt Mutterlieb erzog mich die Gewalt



Die Seele und der Teufel -
Ich verkaufe meine Seele nicht -
gefunden bei Papa, datiert: 1986.06.10

Geboren früh morgens
als die Sonn noch nicht schien (war durchgestrichen)
bei Säuselregen
Haß und Neid meines Namens wegen
Von der leiblichen Mutter nie geplagt
Von der Mutter meiner 4 Kinder zum Teufel gejagt.

Manche Menschen sagen ein Mann ohne Mut
Eines reichen Mannes Sohn ohne Mühsal und Deut
Muskel und Blut Haut und Mark
Ein schwaches Gemüt durch ein Kreuz sehr stark

Er wacht früh morgens als die Sonne noch nicht schien
Packe Pickel und Schaufel und schritt in die Min
Ich lud 20 to auf Sohl Nummer 9 (Sahl?)
Der strenge Boss sagte Deine Seele, die ist mein
40 Pfennige in der Stunde, die sind Dein.

Du siehst zum Trotz, dass ich immer noch laufe
Meine Seele nie an den Teufel verkaufe
Eine Faust aus Eisen die andre als Stahl
So ich die rechte nicht hab - hab ich die linke zur Wahl

Ich lud 20 to - was willst du von mir
Schnöde Menschen setzten mich vor die Tür
Sag an Bruder, willst du meinen Wahn
Meine Seele verkaufe ich nie an den Gesellschaftsklan



Über den Haß

Und willst Du nicht mein Bruder oder Schwester sein
Dann schlage ich dir den Schädel noch lang nicht ein oder
Wer Hass sät, wird Liebe ernten.
Wie war das so schön




 
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