Julius R. Zikesch
vom Starnberger See bis zum Kochelsee

Maler aus ganzer Seele

 

Aquarell-Malerei und andere
Bericht vom
MÜNCHNER MERKUR - Starnberg 7 - NUMMER 41




Portrait Julius R. Zikesch wurde 1915 in Mariaschein bei Teplitz-Schönau in Böhmen als Sohn eines Pianisten und Betriebsleiters geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Bürgerschule bestand die Familie auf eine ''anständige, handwerkliche Ausbildung''. somit begann Julius R. Zikesch mit einer Friseurlehre, die er bis zur Einberufung zur Wehrmacht im Jahr 1937 auch absolvierte. Nachdem er seinen linken Arm verloren hatte, kam er 1944 als Schwerkriegsbeschädigter wieder nach Hause, wo er in Teplitz-Schönau die Staatsschule für Keramik und artverwandte Kunst besuchte.

Im April 1946 wurde er mitsamt seiner Familie - Mutter, Frau und zwei Söhnen - als Heimatvertriebener nach Tutzing am Starnberger See - in Oberbayern - ausgesiedelt.

Wegen ''fortgeschrittenen Alters'' wurde er an der Münchner Kunstakademie nicht zugelassen. Deshalb kam er 1948 zu Herrn Oswald Malura in München an die Mal- und Zeichenschule. Von 1949 bis 1952 war er externer Schüler des Karlsbader Künstlers Edgar Jantsch, ein Künster- und Atelierkollege von Otto Dix von der Akademie Dresden. (Edgar Jantsch lebte bis zu seinem Tod 1952 in Starnberg.)

Danach war Julius R. Zikesch freischaffender Maler - zunächst in Machtlfing und ab 1952 in Possenhofen, bis er 1956 am Internat von Dr. Greite in Feldafing als Mal- und Zeichenlehrer in freier Mitarbeit begann.

Im Laufe seiner Lehrtätigkeit wurde er fest angestellt. Bei seiner Pensionierung 1973 war er nicht nur als pflichtbewusster Lehrer bei seinen Kollegen und Schülern angesehen, sondern auch als einfühlsamer Pädagoge. Seine Schüler achteten und respektierten ihn wegen seiner umgänglichen und lockeren Art sehr. Manchmal schien es Kollegen, die an seinem Klassenzimmer vorbeigingen so leise, dass sie nachsehen wollten, ob überhaupt jemand im Raum sei, da sie ihre eigenen Schulklassen oft als lärmend und unruhig erlebten. Ein Lehrer öffnete die Türe von Zikesch's Klasse und wunderte sich darüber, dass er den Raum nicht leer vorfand. Der Lehrer Zikesch hatte sein Phillips-Tonband-Gerät mitgebracht, und liess dort leise und angenehme Hintergrundmusik spielen. Die Kinder waren davon positiv beeinflusst und arbeiteten besonders kreativ und friedlich...
Zwischendurch war Julius R. Zikesch auch Mitglied der Starnberger Künstlervereinigung ''Buzentaur'', zeitweise auch in der Vorstandschaft.

Nach seiner Pensionierung siedelte er nach Kochel am See in Oberbayern über. Hier entwickelten sich Freundschaften, die von seinem Können gerne profitierten. Nebenbei gab er an der Volkshochschule Bad Tölz Unterrichtsstunden für Aquarell-Malerei.

Julius R. Zikesch verstarb am 19.11.1990 in Kochel an einem Herzinfarkt.

Ausgangspunkt der Malerei von Julius R. Zikesch ist die große Naturverbundenheit. Sein Thema ist vorwiegend die Landschaft und Baumstudien. Die Fähigkeiten von Julius Zikesch liegen bei den Aquarellen - weit über dem üblichen Rahmen - die er in ''Naß-in-Naß-Technik'' herstellt. Seine Werke sind gekenntzeichnet von Eigenwilligkeit, Eleganz, Zartheit und Transparenz.

Dem Künstler liegt es am ''Übersetzen'', ''Verdichten'' und der ''künstlerischen Sublimierung der Natur''. Er kommt von der Farbe, seine Zeichnungen sind untergeordnet und ursprünglich zu nennen. Es ist keine akademische Bevormundung noch Anlehnung an irgend ein Vorbild da, er ist nicht einzuordnen. Julius Zikesch passt weder zu den Modernisten, noch zu den Gegenständlichen.

Zahlreiche Ausstellungen in Wiesbaden, Wuppertal, Nürnberg, Berlin, Bonn und Sacramento USA machten ihn bekannt. Seine Malerei hat Wirkungsbreite.

Zitat der Galerie Voelter, Ludwigsburg

Kontaktadresse:
Udo Zikesch
Schlierseeweg 1
82538 Geretsried
Telefon: 08171 / 8968

hier gibts mehr über Julius R. Zikesch zu lesen.
Gemälde-Inhalt

Aquarell / Ölmalerei

  1. Selbstportrait
  2. Der Alchimist & Selbstportrait
  3. Der Ahornboden in der Eng
  4. Murnauer Moos
  5. Jochberg - Herzogstand
  6. Unteres Isartal
  7. Bild 7
  8. Seelandschaft
  9. Berglandschaft
  10. Chur in der Schweiz
  11. Gebirgs-See 1
  12. Gebirgs-See 2
  13. Starnberger See - Segelschiffe

 

  1. Moor-Landschaft
  2. Winter-Moorlandschaft
  3. Winterlandschaft - Kochelsee
  4. Schneelandschaft
  5. Das Märchenland
  6. Indischer Tempel
  7. Indisches Dorf
  8. Chinesisches Dorf 1
  9. Chinesisches Dorf 2

Kreide

  1. Bild 23
  2. Bild 24
  3. Bild 25

''Heut geh ich wieder auf die Jagd''
Portrait
Julius R. Zikesch bei der Motivsuche überrascht
- Ausstellungs-Erfolge aus jüngster Zeit


Possenhofen (dr) - ''Heut geh ich wieder auf Jagd'', sagte Julius Zikesch, als wir ihn auf der Suche nach Motiven an einem zauberhaften Vorfrühlingstag trafen. Die wachen, suchenden Maleraugen in dem scharfgeschnittenen Gesicht sind hinter einer großen Sonnenbrille verborgen, die gleichsam, eine Schranke vor lästiger Neugier errichtet. Denn Zikesch, der gebürtige Sudetendeutsche, der am Starnberger See, im Possenhofener Schloß, eine neue Heimat fand, ist längst kein Unbekannter mehr. Viele Freunde hat er sich mit seinen Bildern auf den Ausstellungen des Buzentaur (bei dem er in der Vorstandschaft mitarbeitet) erworben, und weit über den engen Bezirk der Heimat hinaus fand er grad in der letzten Zeit Anerkennung im Bundesgebiet. Der Verkauf vieler Bilder auf den Ausstellungen in Bonn und Wiesbaden - zwei Aquarelle wurden vom Staat angekauft - waren äußere Bestätigung für sein Kunstschaffen. Und selbst über den großen Teich ist der Zauber unserer Heimat mit den Bildern, die Zikesch nach Amerika verkaufte, hinübergeweht.

Wirklich zu Hause ist der Maler in der Natur in all ihren Erscheinungsforrnen mit Baum und Strauch, wehendem Schilf und den verschwebenden Farbtönen des scheidenden Tages, mit Tier und Mensch für den er im Porträt um gültige Aussage ringt. Für Zikesch ist es beglückend, daß er in unmittelbarem Kontakt mit der Natur schaffen kann, wenn er draußen malt oder ihn seine besonderen Freunde, die dicken, knorrigen Bäume des Possenhofener Schloßparkes, durch das große Fenster seines Ateliers im Schloß grüßen. Die Atmosphäre dieses Raumes ist durchaus von der Persönlichkeit des Künstlers geprägt; auch die Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens sind gute kunstgewerbliche Arbeiten, eine Blütenranke umschließt den zarten Träger der selbstentworfenen Stehlampe, Bücher, Blumen und Bilder geben Wärme und Ausgewogenheit.
Schon als Schulbub

Schon als Schulbub versuchte sich Zikesch, alte Bilder abzeichnend, mit dem Stift und, unbewußt anfangs, wuchs in ihm die Sehnsucht, das zu werden, womit ihn seine Kameraden neckten, als sie eine seiner Zeichnungen am Landkartenstander aufhängten, ''der Kunstmaler Zikesch''. Auch während seiner Berufsausbildung zeichnete und malte er, zuerst völlig ohne Anleitung, und versuchte während des Krieges typische Landschaftsbilder Frankreichs festzuhalten. Und als er 1944 schwerverwundet im Lazarett lag, versorgten ihn der evangelische und katholische Pfarrer mit Zeichenmaterial, einer Kostbarkeit in dieser Zeit. Bei Oswald Malura und Edgar Jantsch erwarb er sich dann die handwerklichen und künstlerischen Voraussetzungen, eisern kniete er sich in die Perspektive, zeichnete Degenknauf und Anstechhahn, wie es der Lehrplan vorsah, denn ''die Farbe war von Anfang an da'', meinte Zikesch, schon als er ganz am Beginn seiner künstlerischen Laufbahn die Architektur der Kirchen seiner Heimat zu erfassen versuchte. Und die Farbe ist das wesentlichste Mittel der Aussage für ihn geblieben, ohne Aufzeichnung entstehen seine Bilder mit dem Pinsel, er ''schreibt sie hin'', leicht und zart oder wuchtig und geballt, wie z. B. in seinen Bergbildern, denn Form, Bewegung oder gewagte perspektivische Überschneidungen sind instinktsicher bereits in der Komposition erfaßt, ehe die Hand zum Pinsel greift. So sind auch die Aquarelle mit dem weich verschwimmenden Tönen niemals ein formloses Schwelgen in der Farbe, sondern geformter Ausdruck einer einmaligen Stimmung, eines gleißenden Sommertags über dem See, oder unendlicher Einsamkeit im Moor, und fast körperlich empfindet man die lautlose Stille des frischgefallenen Schnees auf dem, mit einzelnen Bäumen und bizarren Sträuchern bestandenen Uferstreifen.

Lehrer der Jugend

Julius Zikesch unterrichtete unter anderem auch im Realgymnasium Greite.
Julius Zikesch mit seinen Kursteilnehmern unter freiem HimmelDie vielen Bilder, die im Atelier hängen oder in großen Mappen aufbewahrt sind - in Öl, Pastell, Aquarell oder Kohle - geben einen Querschnitt durch die Entwicklung, die Zikesch in den letzten Jahren rasch durchlaufen hat, mit Anklängen an französische Impressionisten in den Wiesbadener Blättern an die Kunst der Japaner in einer Serie mit Aquarellen vom See, in denen eine Synthese des traumhaft verschwebenden Hintergrundes mit dem minutiös ausgeführten Vordergrund mit Schilf, Gräsern und Blumen versucht ist. Die letzten Bilder dieses Jahres scheinen noch einen Schritt weiter zu gehen in der Beschränkung auf das Wesentlichste, den wohlausgewogenen Schwung einer Linie, die hinführt zu einem sich schier endlos weitenden Horizont.

Für J. Zikesch bedeutet es eine große Freude, daß er neben seinem eigenen Schaffen, das, was er sich erarbeitet hat, weitergeben kann an die Jugend; im Kleinen an seinen Sohn, von dessen Schulkameraden im Zeichenunterricht die Devise ausgegeben wurde: ''Den Himmel malen wir alle so wie der Zikesch!'' und größerem Rahmen als - vorläufig außerplanmäßiger - Zeichenlehrer an dem privaten Realgymnasium Dr. Greite in Feldafing. Eine Stecknadel konnte man zu Boden fallen hören, als er den Buben zum Einstand einen Vortrag hielt - der Kontakt war ebenso rasch hergestellt wie im Unterricht, wo der neue Lehrer die Schüler hinführt zum perspektivischen Sehen und in Entwürfen zu eigenem Gestalten anregt.
''Gefällt's Euch?''

Selbstportrait Kohle)
Foto: SornrnerAm Starnberger SeeEine kleine Geschichte am Rande ist vielleicht bezeichnend für den Menschen Zikesch. Allein steht er mit seiner Staffelei am See und malt, nur ein paar Bauern in der Nähe rechen Heu. Da tritt ein ländliches Hochzeitspaar in glücklicher Zweisamkeit, noch mit Schleier und Myrthensträußel geschmückt, ans Ufer und schaut traumverloren übers Wasser. Plötzlich entdecken sie den Maler, schüchtern riskieren sie ein Äugerl treten näher heran, und ''Ach, ist das schön'', sagt die junge Frau. ''Gefällt's Euch wirklich?'' meint Zikesch, ''dann nehmt's Euch mal mit, das Bild wird Euch immer an Euren Hochzeitstag erinnern.'' Strahlend zog das junge Paar mit dem Hochzeitsgeschenk ab, daß es eine recht kostbare Gabe gewesen ist, darüber sind sie sich sicher erst viel später klar geworden


Gemälde







Julius R. Zikesch - Selbstportrait

Selbstportrait

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Der Alchimist & Selbstportrait

Der Alchimist
Julius R. Zikesch im Hintergrund (Selbstportrait)

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Der Ahornboden in der Eng (in Österreich)

Der Ahornboden in der Eng

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Murnauer Moos

"Murnauer Moos"

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Bild 8

"Jochberg - Herzogstand"

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Unteres Isartal

"Unteres Isartal "

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Bild 7

Bild 7

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Seelandschaft

Seelandschaft

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Berglandschaft

Berglandschaft

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Bild 7

Chur in der Schweiz

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Gebirgs-See 1


Gebirgs-See 1

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Gebirgs-See 2

Gebirgs-See 2

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Starnberger See - Segelschiffe


Starnberger See - Segelschiffe

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zickesch - Moorlandschaft

Moor-Landschaft

© Julius R. Zikesch

 




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Julius R. Zikesch - Winter Moorlandschaft


Winter Moorlandschaft

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Winterlandschaft - Kochelsee

Winterlandschaft - Kochelsee

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Schneelandschaft

Schneelandschaft

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Das Märchenland

Das Märchenland

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - "Indischer Tempel" (?)

Indischer Tempel (?)

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Indisches Dorf (?)

Indisches Dorf (?)

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - chinesisches Dorf

Chinesisches Dorf 1

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Chinesisches Dorf 2


Chinesisches Dorf 2

© Julius R. Zikesch




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KREIDE







Julius R. Zikesch - Kreide: Bild 23

Kreide - Bild 23

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Kreide: Bild 24

Kreide - Bild 24

© Julius R. Zikesch




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Julius R. Zikesch - Kreide: Bild 25

Kreide - Bild 25

© Julius R. Zikesch




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