Deggendorf
am 24.06.1999
Lieber
Johannes Paul!
In
respektvoller Haltung grüße ich dich als Mensch
in Deiner verantwortungsvollen Position. Ich schreibe Dir
als Mensch in Deiner verantwortungsvollen Position. Ich
schreibe Dir als einfacher Mensch - und spreche Dich in
dieser Form auch als einfachen Menschen - oder besser als
beseelte Wesenheit an, die dazu auserwählt ist, die
Botschaft des Herrn in die Welt zu tragen.
Wenn
dieser Brief nicht von den Menschen abgefangen wird, die
Deine Post sieben, wird er Dich erreichen - und ich bin
sicher, dass Du in Deiner Seele spüren wirst, dass
Du gerufen bist ! Und wenn Dich dieser Brief nicht auf dem
Postwege erreichen sollte, so wirst Du doch über den
Äther die Botschaft empfangen, denn was Gott gefällt,
das tut er auch - da spielt es keine Rolle, was wir Menschen
zu verhindern suchen.
Ich
schreibe Dir diesen Biref vor allen Dingen nicht als kirchengläubige
Christin, sondern als im tiefsten Sinne gläubige Seele.
In vielen Dingen hat sich der Herr schon offenbart - Dinge,
die die großen Institutionen der Kirchen, Religionen,
Religions-Stiftungen bisher ablehnen, ganz gleich, welcher
Richtung sie sind.
Seit
Jahren sende ich Dir diesen Brief und Gedanken von Herzen
über den Äther zu. Jetzt ist die Zeit reif, Dir
zu schreiben.
Zuerst
möchte ich Dir mitteilen, worum es mir in dieser Mitteilung
geht: Es ist die Achtung vor dem Leben in jeder Form - hier
speziell der Tiere.
Auch
ich habe einmal daran geglaubt, dass wir als Krönung
der Schöpfung das Recht hätten, die Tiere als
Gebrauchs-Gegenstände zu begreifen, über die wir
uns in jeder Hinsicht für unsere weltliche Zufriedenstellung
zu bedienen hätten.
Doch
es kam der Tag der Befreiung vom seelischen Druck dieser
unglaublichen Idee. Und was dann geschah - möchte ich
die Berührung des ausgestreckten Fingers Gottes nennen.
Schon von der Wiege an hatten mir Menschen, die es auch
nicht besser wussten, in aller Liebe die überlieferten
Glaubens-Grundsätze eingeprägt. Eltern, Betreuer,
Freunde, Lehrer und die Menschen aus meinem Umfeld unterstützten
sich gegenseitig darin, den alten Glauben zu erhalten und
zeigten eine unvorstellbare Angst davor, wenn das Leben
sich daran machte, eines ihrer Grundprinzipien zu zerrütten,
damit eine neue Lebensweise die Starrheit ihrer Verhangenheit
in blühendes, neues Leben verwandeln könnte.
Was
wir hier auf Erden haben, ist Leben in der Starrheit unserer
Prinzipien. Gefangenschaft der eigenen Seele, festhalten
am Glauben an den Tod und an das Unvermeidliche !
Bis
heute blieb die Botschaft Jesu: "die Auferstehung im
Geiste" unverstanden. Wir alle müssen im Geiste
wiedergeboren sein, um den Weg in das ewige Leben überhaupt
antreten zu können.
Was bedeutet das? Alte Muster, alte versteckte Schichten
auf unserer Seele müssen abgetragen und in Liebe aufgelöst
werden, bevor die Seele in ihrem befreiten Zustand überhaupt
einen echten Schritt zum Licht tun kann.
Angst
ist einer der größten Widerstände in unserem
Leben überhaupt. Hinter der Angst verbirgt sich der
eigentliche Widersacher, den wir den Satan nennen. Angst
verhindert, dass wir im Geiste neugeboren werden. Angst
- ist die Angst vor dem endgültigen Tod, vor dem Versagen
vor der Dunkelheit - vor dem Leben selbst. Und dabei ist
doch überall Licht - solange wir es nicht ständig
auslöschen!
Das
Leben selbst ist das Licht! Und Gott begegnet uns in allem
was Licht ist. Wir hingegen fürchten uns, zu verhungern,
wir fürchten zu erfrieren oder erschlagen zu werden.
Gesteuert von dieser Angst sind wir immer noch davon überzeugt,
dass wir die Gaben des Lebens für das Experiment missbrauchen
dürfen, um einen künstlichen Ausweg aus unserer
selbstgebastelten Vergänglichkeit zu schaffen. Wir
machen uns Medikamente, wo die Natur um uns herum und in
uns überfließt von Heilkräften. Wir machen
uns Nahrung - die diese Bezeichnung gar nicht verdient -
wo die Natur um uns herum und in uns überfließt
von der nährenden Kraft der Liebe und des Lichts, das
Gott uns unermüdlich spendet.
Doch wir schütten es zu mit unserer gefräßigen
Angst und töten ... wir halten uns mit der unendlichen
Sezierung allen Lebens selbst auf...
Ich
würde diese Worte nicht zu Dir sprechen, wenn ich nicht
am eigenen Leibe die Gnade Gottes erfahren hätte und
das Licht, in der er meine Seele badete und reinigte - als
ich es endlich zuließ.
Krankheiten
und Ängste fielen von mir ab, verwandelten sich in
reines, überfließendes Licht und Freude, über
seine unaussprechliche Gnade und Liebe - und fielen auf
mein Leben wie Schnee von Kirschblüten im Frühling.
Überall auf der Welt treffe ich Menschen aus verschiedensten
Religionen - die auf ähnliche Weise wie wir im Christentum,
dem Glauben verfallen sind, dass die niederen Wesen dieser
Erde auch minder beseelt seien, und zu nichts anderem ausersehen,
als uns im Joch zu dienen. Und doch habe ich in Kinderseelen
die Tränen sehen können, wenn ihre Freunde - die
Tiere - zur Schlachtbank geführt wurden, und das Licht,
das sie miteinander verband, nun für immer ausgelöscht
wurde, nur damit sie einen Happen auf dem Teller liegen
hatten. Ich habe Kinder gesehen, die das Leben ihrer Mitgeschöpfe
achten wie ihr eigenes und daran verzweifelten, dass der
Glaube ihrer älteren Vorbilder ihnen das Herz bricht...
Nichts
als das Licht kann die Seele erhalten. Und alles, was wir
Menschen tun, ist vom Gedanken der Zerstörung durchdrungen.
Wir zerstören alles in Unwissenheit und in dem Glauben,
das Leben dadurch für uns erhalten zu können.
Warum
müssen unsere tierischen Mitgeschöpfe so für
uns leiden? Sind sie wirklich die Nahrungsquelle aus der
wir unsere Lebenskraft erhalten? Nein - sie sind es nicht
!
Auf
meinem Weg zu dieser Wahrheit stieß ich auf unglaubliche
Erkenntnisse, die mir schier den Atem raubten - wenn ich
in die Vergangenheit und alles, was unsere Menschheitsgeschichte
bisher schreibt, blickte.
Wir
werden in Wahrheit vom Licht erhalten, das sich in den Dingen
befindet, die wir zu uns nehmen. Ob wir dies über die
Luft aufnehmen, die wir atmen, ob wir es über die Nahrungsaufnahme
tun, ob wir es über die Augen aufnehmen; über
die Ohren, unseren Tastsinn, über unser eigenes Tun.
Und tatsächlich sind wir doch unaufhörlich damit
beschäftigt, zuerst das Licht in den Dingen zu zerstören,
die uns begegnen, bevor wir sie in uns aufnehmen. Und dies
geschieht auf allen Ebenen des Daseins auf dieser Erde.
Wir
löschen zuallererst Leben aus, um selbst leben zu können.
Wir könnten sehen, wie das Licht in den Augen in dem
Augenblick verlöscht, da die Seele den Körper
verlässt. Doch das Hinsehen ist eines der offenen Geheimnisse,
wenn man die Wahrheit erfahren will.
Wo
steht eine Interpretation des Gebotes: "Du sollst nicht
töten" geschrieben? Wen oder was sollen wir nicht
töten? Unsere Eltern, unsere Nachbarn, unsere Landsmänner
- nur nicht im Frieden - im Krieg ist es erlaubt ?!? Oder
nur nicht die eigene Familie, alle anderen schon? Oder nur
nicht die eigene Rasse? Nur nicht Menschen? Wo anders würde
die Antwort stehen, als in unseren Herzen, die einmal zur
Zeit unserer Kindheit so rein waren, wie Gott sie gerne
wieder sehen möchte!
Wir
töten das Licht in unserer Nahrung: wenn wir sie kochen,
können wir zusehen, wie alles, was im Topf liegt, zunehmend
sein herrliches Leuchten verliert...
Wir
töten das Licht in den Augen derer, mit denen wir verkehren
- den wir glauben an den Tod - und nicht an das Leben. Und
wir verströmen unentwegt unseren Zweifel und unsere
Angst. Warum sonst würden wir uns so sehr bemühen,
dieses unter diesem vergänglichen Geist vergängliche
Leben unter allen Umständen - und seien sie auch noch
so grauenvoll - zu erhalten.
Hat
Jesus nicht selbst gesagt:
"Habt ihr den schon den Anfang entdeckt, dass ihr nach
dem Ende fragt?" oder "Wer die Welt erkennt, entdeckt
einen Leichnam. Und wer einen Leichnam entdeckt, dessen
ist die Welt nicht würdig." Oder "Alle Körper
hier sind wie die der Tiere entstanden. Daher ist keine
Dauer in ihnen, ebenso wenig in ihren Geschöpfen. Die
Verborgenen hingegen, die in der oberen Welt sind, sind
in der erscheinenden Welt nicht sichtbar. Sie sind sichtbar
nur an ihrem eigenen Ursprung, und dort nähren sie
sich von ihren eigenen Früchten. Die Körper jedoch,
die sichtbar sind, ernähren sich von Kreaturen, die
ihnen gleich sind. Deswegen verändern sich diese Körper
(durch das Altern). Was sich aber verändert, wird zugrunde
gehen und umkommen und hat keine Hofnung auf Leben. Und
wie der Körper der Tiere zugrunde geht, so vwerden
auch diese Formen, eure Körper, zugrundegehen."
Oder:
"Dieser Himmel wird vergehen und der Himmel über
ihm wird vergehen. Die Toten leben nicht, die Lebenden werden
nicht sterben. In den Tagen, da ihr Totes aßet, machtet
ihr es lebendig. Wenn ihr aber im Lichte seid und Lebendiges
esst, was werden ihr dann tun?"
(Texte aus den apokryphen Evangelien aus Nag Hammadi -
Evangelium nach Thomas)
Lebendiges:
alles, was das Licht noch in sich trägt, alles was
wir zu uns nehmen können, ohne das Licht daraus tilgen
zu müssen, bevor wir es essen können.
Seit
über 10 Jahren lebe ich ohne tierische Nahrung. Durch
göttliche Gnade erfuhr ich, dass Nahrung, deren Licht
belassen wurde, mich jung und frisch erhält: keine
Krankheiten mehr, die durch künstliche Methoden geheilt
werden müssten - eine unglaubliche Verbundenheit mit
dem Schöpfer allen Seins, Furchtlosigkeit vor dem Kommenden
- auch vor dem sogenannten Tod, der ja doch nur mein Empfang
in eine andere Sphäre ist, so wie es meine Geburt in
diese Welt war...
Sieh
nur das Licht in den Augen jeglicher Kreatur, die Dich auf
dieser Erde ansieht! Sieh das Antlitz Gottes, das Dich unermüdlich
zu sich - in seine Geborgenheit und Gnade ruft !
Sieh
hin! Als Mann Gottes ist es eine ungeschriebene Aufgabe,
den Kreaturen einmal in die Augen zu sehen, die Du für
Dich zum Schlachthof hast führen lassen - und die nun
dort auf den Tod durch Deinen Wunsch harren.
Einmal
nur den Mut aufbringen, hinzusehen. Einmal nur den Mut aufbringen,
das Herz zu öffnen und einströmen zu lassen, was
so schmerzt, dass Du glaubst, nicht weiterexistieren zu
können. Deine eigene Vergangenheit und alles, was Du
bisher geglaubt oder nach außen hin aus Deiner eigenen
inneren Angst vertreten hast!
Sieh
hin und - sieh in die Augen des Allmächtigen: "Bin
das ich - der ich Dir im tiefsten Glauben meiner Seele dienen
wollte?!"
Ich
bin ein einfacher Mensch - und doch scheue ich mich nicht,
Dir diese Botschaft, die in meinem Herzen für Dich
brennt - aus tiefster Liebe mitzuteilen.
Nun
habe ich Dir dies alles gesagt - tue Du nun nach Deinem
Gewissen!
In
respektvoller Haltung grüße ich Dich von Herzen
sei gesegnet
Regina F. Rau
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