Die Wiederherstellung
der Urbotschaft
Wer ist imstande,
die Urbotschaft heute wieder herzustellen. so wie
der Nazoreer es mit der mosaischen Lehre tat? Seine
intellektuelle und moralische Qualifizierung bestand
darin, dass er an vielen Orten studierte, in einer
Umgebung geboren wurde, die naturgemäß,
also gesund, lebte und das er die Wahrheit höher
stellte als das eigene Ansehen oder die Bequemlichkeit.
Eine solche Qualifikation finden wir bei Jean Antoine
Gleïzès.
Durch ihn war dann
eine positive Wende im Denken von Richard Wagner,
Leon Tolstoi und Mahatma Gandhi möglich.
Gleïzès hat den historischen Hintergrund
bereinigt. Auf diese Weise war dem Engländer
Gideon Jasper Ouseley am Ende des 19. Jahrhunderts
der Versuch einer Rekonstruktion möglich.
Er hatte
die besten Voraussetzungen für die damalige Zeit.
Obwohl er die Werke von Gleïzès und Williams
wahr-scheinlich nicht kannte, ist auch heute noch
an seinem Werk kaum etwas auszusetzen.
Bevor nun die verknöcherten
Theologen, Historiker, Bibelgelehrten und andere Pharisäer
beginnen, mit Steinen zu werfen, sollten sie selber
mit ihrem Leben und historisch beweisen, dass sie
einen menschlicheren und vernünftigeren Meister
Jeshua kennen. Wenn den Armen und Niedergetrampelten,
den Beleidigten und den Verratenen geholfen wird,
dann haben wir jeden Grund, dem Erfinder der schönsten
Geschichte der Menschheit zu danken.
Das Werk von Gideon
Ouseley ist so erdichtet und erträumt gewesen
wie nur die größten musikalischen und literarischen
Werke, nach der Aussage ihrer Schöpfer, entstanden
sind. Alle, wirklich alle großen Werke der Menschheit
sind in-spiriert - aus den Quellen, die diejenigen
einigermaßen kennen, die damit zu tun haben.
Wir sind daher dem Autor sehr dankbar. dass er
im Jahre 1903 doch noch erzählt hat, wie sein
Werk zustande kam. Wer ein so sauberes Leben wie
Ouseley führt, kann jederzeit Nützliches
für die Menschheit produzieren.
Prof. Eberhard Nestle, (Einf. i.d. Griech. N.T.
4.Aufl. Göttingen 1923) eine Autorität
auf dem Gebiet der Kirchengeschichte und der (Evangelien)
Urtexte, weist darauf hin, dass die herkömmlichen
Evangelien, in dem Augenblick, da das Christentum
unter Kaiser Konstantin zur Staatsreligion
erklärt wurde, durch sogenannte "correctores"
stark verändert und bearbeitet worden seien.
Wie kann man da noch von inspirierten, offenbarten
Texten sprechen?
Die Botschaft der
Zwölf indessen ist ein vollständiges Original-Evangelium,
das der allgemeinen Entstellung entging. Denn es wurde
sicherheitshalber von den Essenern in ein buddhistisches
Kloster in Tibet gebracht.
Dem anglikanischen
Geistlichen, Rev. G.J. Ouseley, wurde dieses Buch
aus dem aramäischen Urtext ins Englische übersetzt
(er empfing es in aramäisch). Es wurde aber von
keiner Kirche oder Sekte anerkannt.
In der Einleitung
zur Botschaft der Zwölf wird dazu angemerkt:
"Es ist
eine ungläubige und verdorbene Generation,
wie sie es früher war, die nach Zeichen
und handgreif-lichen Beweisen verlangt. Es werden
keine solchen Zeichen gegeben. Denn wenn auch
die wirklichen Schreiber der aramäischen
Urschrift von den Toten auferstünden und
ihre Urheberschaft bezeugten, so würden
ungläubige Kritiker immer noch weitere
Zeichen verlangen. Und je mehr solcher. Zeichen
geliefert würden, desto mehr noch würden
sie verlangen in der Härte ihrer Herzen.
Die Wahrheit ist das Zeichen und das reine Herz
wird sie erkennen."
Der größere
Teil dieses Evangeliums stimmt mit dem einen
oder anderen kanonischen Evangelium im Wesentlichen
überein. Daher ist den Leser vielen schon
bekannt und jemand, der nur oberflächlich
hinschaut, könnte meinen, dass es wenig
Neues enthielte. Dem ist aber nicht so. Gerade
das, was unbekannt ist, ist so wichtig und wirft
oft ein ganz neues Licht auf die bekannten Stellen.
Hierdurch wird deutlich, welche wichtigen Lehren
aus unseren bekannten Evangelien entfernt worden
sind.
Fasst man
sie kurz zusammen, so gliedern sie sich in folgende
Punkte:
- Die Einheit
den Lebens umfasst alle Geschöpfe - Tiere
ebenso wie Menschen. Alle leben gleichermaßen
in einer großen Familie, der Familie
Gottes.
- Schon
aus diesem Grund haben die Menschen die Pflicht,
sich des Fleisches und der berauschenden Getränke
zu enthalten. (Diese Wahrheit ging dem Buddhismus
niemals verloren.)
- Der Mensch
hat die Pflicht, Tiere vor Misshandlungen
zu schützen. In mehreren Beispielen wird
in der Botschaft der Zwölf berichtet,
wie der Meister eingriff, wenn er Zeuge von
Misshandlungen gegen Tiere wurde.
- Der Mensch
durchläuft Zyklen der Wiedergeburt. Die
spirituelle Entwicklung den Menschen geschieht
in langen Zeitläufen, daher muss er durch
wiederholte Geburten in einen physischen Körper
mehrfach auf die Erde zurückkehren"
bis er seine Entwicklungsaufgaben vollendet
hat.
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Bei den ersten drei
Lehren ist sehr schnell zu verstehen, warum sie ausgemerzt
wurden. Der Beweggrund war die Fleischnahrung, der
zu entsagen zu hohe Anforderung an die moralische
Stärke des Menschen stellte. Auch war es nicht
das erste Mal, dass eine solche Lehre gegeben und
dann wieder ausgelöscht worden war.
Das mosaische Gesetz
war Jahrhunderte vorher genau in derselben Richtung
verfälscht worden.
So lesen wir in der Botschaft der Zwölf:
Als die Priester ihre Blutopfer mit den Worten
verteidigten: "Du sprichst gegen das Gesetz,"
antwortete Jesus: "Gegen Moses spreche ich wahrlich
nicht und auch nicht gegen das Gesetz, sondern gegen
jene, die sein Gesetz verfälschten."
Nach der Verfälschung
des mosaischen Gesetzes wurden Propheten gesandt,
um die Juden zur Besserung zu ermahnen, aber sie wurden
nacheinander ermordet. Allerdings wurden ihre Grabmäler
geschmückt und ihre Schriften aufbewahrt. Immerhin
wurden auch dort viele Stellen, die der Gegenstand
ihrer Belehrung gewesen war, herausgenommen. Denn
auch sie hatten immer gegen die blutigen Opfer gesprochen.
In dem Gleichnis vom Weinberg und den bösen Weingärtnern
(Matth. 21,33-46; Mark. 12,1-12; Luk. 20,9-19; und
vollständiger noch in der Botschaft der Zwölf
67,1-14) wird deutlich, weswegen die Propheten ermordet
wurden.
Obgleich jeder dieses
Gleichnis kennt, erfährt man aber erst beim Lesen
der Botschaft der Zwölf, was in Wirklichkeit
das Vergehen Jesu, war, weshalb die Priesterschaft
ihn so hasste: es
war seine Unbeugsamkeit in der Frage der Tieropfer.
Sie aber wollten bei
ihren blutigen Opfern und ihren Festen bleiben, allen
Ermahnungen zum Trotz.
Schlimmer als das
aber war, dass sie dem Weltlehrer ein mosaisches Gesetz
entgegenhielten, das verfälscht worden war. Das
war Gotteslästerung gegen den Heiligen Geist,
nicht aber, wie es in unseren Evangelien steht, der
Ausspruch, dass er den Teufel durch Beelzebub, den
obersten der Teufel austrieb.
"Wer immer
den Menschensohn lästert" dem soll es vergeben
werden; wer aber den Heiligen Geist fälscht,
der lästert ihn und dem kann nicht vergeben worden,
weder in diesem noch in dem folgenden Zeitalter, denn
er widersteht dem Licht Gottes durch die falschen
Überlieferungen der Menschen." (B 12,
45, 7)
Der Sinn ist einfach.
Das Karma, welches ein Mensch schafft, indem er vorsätzlich
das Werk des Heiligen Geistes behindert und dadurch
die Entwicklung vieler Menschen hinauszögert,
ist schrecklich und kann in einem Äon nicht wiedergutgemacht
werden; die Folgen heften sich für viele Inkarnationen
an seine Fersen.
Das "Zeitalter",
von dem gesprochen wird, mag den Zeitraum zwischen
zwei aufeinander folgenden Erscheinungen eines großen
Meisters in der Welt des Menschen bedeuten, oder vielleicht
die viel längere Periode, die man eine Wurzelrasse
nennt, mit ihren sieben Unterabteilungen, deren jede
eine Anzahl von Nationen einschließt. Dies zu
verstehen, bedarf es der Beschäftigung mit einer
höheren Lehre.
DIE
TEMPELAUSTREIBUNG
Als
die Ermahnungen der Propheten fehlschlugen,
kam der Weltenlehrer selbst, um dem
Opfern ein Ende zu machen. Er musste
diese Arbeit jedoch zweimal tun. Auf
das erste Mal beziehen sich die Stellen
bei Matt. 21,12-13; Mk. 11,15-17; Lk.
19,45-48 und Joh. 2,13-17. Das Ereignis
wird nicht beschrieben, denn das Hauptmotiv
ist in den konstantinischen Evangelien
ausgemerzt worden. Die wahre Geschichte
findet man in der Botschaft der Zwölf
70,1-8.
Die
Vertreibung der Vogel- und Tierhändler
aus dem Tempel scheint beim ersten Mal
nur geringe Wirkung gehabt zu haben,
denn offensichtlich kehrten die Händler
kurz nach der Vertreibung wieder auf
ihren Stammplatz zurück.
Das zweite Mal aber war der Eindruck
bei den Betroffenen stärker und
von länger anhaltender Wirkung.
Die Wiederholung erfolgte nach seinem
Tod" wohl auch deshalb war der
Nachhall effektiver.
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Man
lese im Evangelium der 12 (12:86,1-6)
"Noch am selben Tag, zur Zeit des
Opfers im Tempel, da erschien unter den
Händlern mit Tieren und Vögeln,
einer, in weiße Kleider gehüllt,
glänzend wie Licht, in seiner Hand
eine Geißel aus sieben Stricken.
Und bei seinem Anblick flohen in Schreck
jene, die kauten und verkauften, und einige
von ihnen fielen nieder wie tot; denn
sie erinnerten sich, wie Jesus sie vor
seinem Tod aus dem Tempelbezirk auf die
gleiche Weise vertrieben hatte. Und
einige erklärten, dass sie einen
Geist gesehen, anderen, dass sie ihn gesehen
hätten, der gekreuzigt worden war,
und dass er von den Toten auferstanden
sei.
Und die
Opfer im Tempel hörten an diesem
Tag auf, denn alle waren mit Furcht erfüllt
und keiner war zu finden, um zu kaufen
oder zu verkaufen, ja eher ließen
sie ihre Gefangenen wieder frei.
Und
die Priester und Ältesten ließen
einen Bericht verbreiten, dass die, die
es gesehen hätten, trunken gewesen
seien und nichts gesehen hätten.
Aber viele
versicherten, dass sie ihn mit ihren eigenen
Augen gesehen und auf ihren Rücken
die Geißel gefühlt hätten,
doch ohnmächtig gewesen seien, zu
widerstehen; denn als einige Kühnere
unter ihnen die Hände ausstreckten,
konnten sie die Gestalt, die sie erblickten,
nicht ergreifen, noch auch die Geißel
fassen, die sie züchtigte. Und von
der Zeit an glaubten diese an Jesus, dass
er von Gott gesandt war, um die Unterdrückten
zu befreien und jene, die gebunden waren,
freizusetzen. Und sie wandten sich ab
von ihren Wegen und sündigten nicht
länger." (86, 1-6)
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Bei den Juden soll
es eine Überlieferung geben, die aussagt, dass
das Opfern im Tempel zur Zeit des Zusammenbruchs von
Jerusalem ein Ende fand. Doch ist kein Grund zu sehen,
warum die Zerstörung Jerusalems jener Sitte Einhalt
hätte gebieten sollen, die ja in einem heiligen
Buch der Juden verordnet war. Auch hätten die
Opfer ja an einen anderen Ort als Jerusalem weiter
stattfinden können.
Indessen war Jesus
ausdrücklich gekommen,
um diesem Tun ein Ende zu machen.
Dies wird bei drei verschiedenen Gelegenheiten erwähnt.
(21,8 - 28,3 - 75,9)
Er war als Reformator des Judentums gekommen.
"Denkt nicht, dass ich gekommen bin, das Gesetz
oder die Propheten zu zerstören, ich bin nicht
gekommen zu zerstören, sondern zu erfüllen."
Aber er wusste, was
er dort zu erwarten hatte.
"Jerusalem"
Jerusalem" du tötest die Propheten und steinigst,
die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder
versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein
sammelt unter ihrem Flügel; aber du hast nicht
gewollt! (Mt 23,37)
In der Botschaft der
Zwölf ist eine zweite Klage zu lesen:
"Ich stand in
der Mitte der Welt, und im Fleisch wurde ich gesehen
und gehört, und ich fand alle Menschen gesättigt
mit ihren eigenen Lüsten und trunken von Ihren
eigenen Torheiten, und keinen fand ich hungernd oder
dürstend nach der Weisheit, die von Gott ist.
Meine Seele ist betrübt über die Söhne
und Töchter der Menschen, weil sie blind sind
in ihrem Herzen, und taub sind in ihrer Seele und
meine Stimme nicht hören." (88,5)
Solange die ersten
Christen noch die reine Lehre von ihrem Lehrer besaßen,
gab es, ähnlich wie in den pythagoreeischen Gemeinschaften
einen inneren und einen äußeren Hof. Der
innere Hof zählte nur die Eingeweihten zu seinen
Mitgliedern. Sie hatten die Lehre des Meisters verinnerlicht
und lebten ganz danach.
Der äußere Hof wusste nichts von diesen
Einweihungen. Er kannte zwar die Lehre, hatte es aber
nicht so eilig sie zu befolgen.
Dazu
ein Zitat aus der Botschaft der Zwölf:
92,8
"Wiederum sprach einer zu ihm ...
wenn da welche zu uns kommen, die Fleisch
essen und berauschende Getränke trinken,
sollen wir sie aufnehmen? Und Jesus sagte
zu ihm: Lass solche in dem äußeren
Hof verweilen, bis sie sich von diesen
gröberen Übeln reinigen. Denn
bevor sie diese nicht empfinden und bereuen,
sind sie nicht fähig, die höheren
Mysterien zu empfangen."
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Jeder aber, der noch
menschlich denkt und in dem das Mitleid noch wach
ist, wird es ganz natürlich finden, dass Jeshua
sich mit solchem Nachdruck, solcher Liebe und solcher
Sorge für den Schutz unserer Jüngeren Brüder
einsetzte, wenn er die Enthaltsamkeit vom Fleischgenuss
forderte. Das Schlachten der Tiere einzustellen, ist
der erste Schritt auf die Menschlichkeit hin.
Zweitausend Jahre
sind vergangen, seit den Menschen befohlen wurde,
die blutigen Opfer abzuschaffen, aber sie haben es
nicht getan. Niemals hat die Welt aufgehört,
der Nahrung wegen zu töten. Lieber ist sie dem
grausamen Aberglauben gefolgt, dass der Mensch das
Fleisch als Nahrung nötig habe. Abgesehen von
der Unmenschlichkeit ist das Tieressen auch in anderer
Einsicht ein Hindernis, seine spirituellen Kräfte
zu entwickeln, denn es reizt den emotionellen Körper
derart, dass er sich des geschlechtlichen Verlangens
und der Sucht nach berauschenden Getränken nur
schwer enthalten kann. Das Schlachthaus und das Wirtshaus
unterstützen sich somit gegenseitig. Hier sei
nicht der sexuelle Akt schlechthin angesprochen, sondern
vielmehr die Tatsache, dass ein Mensch, der sich dem
Tiergenuss hingibt, mit dem drängenden Trieb
seines sexuellen Verlangens nicht mehr umgehen kann.
Für jeden
Menschen wird die Zeit kommen, wo er fähig sein
wird, die Botschaft der Zwölf auf ihren Wahrheitsgehalt
hin richtig einzustufen, sei es in diesem irdischen
Leben oder in einer künftigen Inkarnation.
Zahllose Menschheiten
waren vor uns und haben zur Wahrheit gefunden und
viele Menschheiten werden nach uns lernen, worauf
es im Leben ankommt.
Unsere eigene Menschheit
ist nur eine aus einer endlosen Reihe von Menschheiten,
die unaufhörlich durch die niederen Reiche heraufkommen
und weitergehen - zu übermenschlichen Reichen.
Ebenso wie unser Sonnensystem nur eines von unzähligen
Sonnensystemen ist, die immerwährend geschaffen,
erhalten und zuletzt wieder in die höhere Materie
aufgelöst werden, aus der sie aufgebaut wurden.
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