wichtige Botschaften zu unserer Zeit
FRANZ SUSMAN - KIRCHENHISTORIKER
Und die Erde wird neu erblühen



Das Evangelium der Zwölf


 

Das Evangelium der Zwölf

Eine gute Nachricht

Das griechische Wort Evangelion bedeutet gute Nachricht. Wie reagiert man, wenn man vom Postboten oder einem Freund hört: Ich bringe Dir eine für Dich sehr gute Nachricht?

Seit 80 Jahren existiert dieses Buch in dieser Form. Der Vermittler, der englische Geistliche Ouseley hatte nur eine Sorge: Dass dieses Buch von der Kirche und dem mit ihr verbündeten Staat nicht vernichtet würde, wie alle Bücher in der Geschichte, die wirklich die gute Nachricht brachten.

Welchen Wert hat dieses Buch? Es ist der Schlüssel zum persönlichen und zum sozialen Frieden. "Friede sei mit Euch!". Der einfachste Weg, dies festzustellen, ist es, dass man es unvoreingenommen liest. Wenn man ewig in der Suppe nach dem berühmten Haar sucht wird man nie satt. Und das ist mit unseren Schriftgelehrten geschehen. Sie waren noch mehr buchstabengläubig also abergläubisch, als jene, denen der Nazoräische Meister die Verführung des Volkes vorwarf.

Der Geist gibt Leben, der Buchstabe tötet. In den 80 Jahren, seit das Buch existiert, haben nur redliche Einzelne das Buch beherzigt und sind gesund und friedlich geworden. Diejenigen, die das Leben Jesu für sich gepachtet hatten, ignorierten oder verbrannten es: Es stehe nicht in ihrem "vom Deckel zum Deckel wörtlich inspiriertem Buch", so sagten sie.

Was ist Inspiration? Die größten Musiker behaupteten allesamt, dass sie inspiriert wurden. Von wem? Wohl von Wesen, die denken und fühlen und die ihre Melodien so stark erleben, dass ein musikalisch sensitiver Mensch sie hören und niederschreiben kann. Inspiration geschieht auch im Traum. Es wird wohl kaum einen Menschen geben, der nicht den Eindruck hat, irgendwann echt inspiriert gewesen zu sein. Dabei gilt die Regel: Je gesünder, je frischer das Gemüt und der Kopf, desto besser wird man inspiriert.

Wer auch ethisch nach den Lehren der großen Meister lebt, der hat logisch gute Chancen, höheres Wissen zu bekommen. Den Propheten wurde konstant gesagt, sie sollten fasten und beten, wenn sie gute Nachrichten vermitteln wollten. Man sagt, das Christentum sei durch einige Träume von Mariens Mann Joseph entstanden.

Über die Wichtigkeit der Träume haben sich geäußert: Heraklit, Artemidor, Swedenborg, Jean Paul, Nlovalis, Baudeleire, Freud, Jung, Cayce, Kubin, Ernst (M.) Kafka, Boss, Weinreb, Grof, Zurfluh und viele mehr - praktisch alle Dichter und Philosophen. Träume, die Geschichte machten, muss man schon kennen, bevor man ein gutes Buch nur deswegen ablehnen würde, weil es im Traum inspiriert wurde. Mancher Schriftsteller wäre sehr glücklich, sagen zu können, dass er selber, ohne fremde Hilfe dieses Buch geschrieben hätte. Ouseley selber wäre zufrieden, ein so gutes Buch zusammengestellt zu haben.

Der moderne Traumforscher, Jürgen von Scheidt, schreibt in seinem Buch: "Das große Buch der Träume" (Heyne-Verlag, München 1985, Seite 263): "Träume sind nicht nur für das Individuum bedeutsam. Als Rohstoff für Werke der Dichtkunst werden sie für eine größere menschliche Gemeinschaft wirksam, manchmal sogar für die ganze Menschheit. Die folgenden Träume haben ihre Wirkung mehr im gesellschaftlichen Bereich entfaltet, zum Beispiel als Anregung für neue Erfindungen (Kekulé) oder als Signale für einen neuen kulturellen Trend (Jean Pauls "Rede des toten Christus ... ) Wieder andere dokumentieren umwälzende politische Ereignisse (Bischof Lanyi's Traum von der Ermordung des Erzherzogs Ferdinand) oder stellen sich erst Generationen später als eine Art Zeit überbrückender Momentaufnahme heraus (Dürers apokalyptischer Alptraum). Manche dieser Träume mögen "erfunden" sein, wie wahrscheinlich die Träume des Pharao, welche Joseph deutete. Aber was heißt schon "erfunden". Selbst wenn sie sich ein Weiser ausgedacht haben sollte, so entstammen sie doch jenem Urgrund, aus dem alle Träume wachsen und der alle Menschen miteinander verbindet: Sie verkünden für das Kollektiv auf ähnliche Weise Wahrheiten, wie andere Träume für den Träumer persönliche Botschaften enthalten!

Lincoln träumte seine eigene Ermordung im Voraus, wohl als liebevolle Warnung, damit die Ermordung verhindert würde. Wir alle kennen solche Warnungen und Hilfeleistungen viel zu wenig. Wie viel Übel konnte man in der Geschichte abwenden und wie viel hätte abgewendet werden können!

 

Der erste Schritt zum Frieden

Im vorliegenden Buch ist plastisch beschrieben, worin der erste Schritt zum Frieden besteht, ganz im Sinne von Tolstoi, der dieses Buch leider nicht kannte, aber entschlossen die These vertrat: "Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben". Er hat das lange Vorwort mit dem genannten Titel zur russischen Ausgabe der "Ethik der Diät" von William Howard herausgegeben, der historisch bei allen großen Denkern und Religionsstiftern dieselben Gedankengänge wie bei Jesus feststellte. Auch der Engländer Howard und sein Zeitgenosse Ouseley kannten sich nicht.

Ouseley schrieb 1881 dieses Buch nieder. Ein Jahr zuvor hat Richard Wagner in "Religion und Kunst gesagt, was die Essenz des "Evangeliums der Zwölf" ist. Und auch hier: Wagner und Ouseley wussten nichts voneinander.

Helena Petrowna Blawatski schrieb 1885 eine hervorragende Studie über die unsterbliche Seele der Tiere, auch sie kannte die anderen nicht.

Damals (um 1881) hatte Dr. Albert Schweitzer (1875-1965) als Kind im Vorschulalter für alle Lebewesen gebetet.

Es ist mir klar, dass in jener Zeit edle Menschen auf der Erde weilten, die auf dieselbe Weise inspiriert werden konnten.

Im hebräischen Toldot Jeschu sagt der Apostel Paulus: "Jesus befahl mir, dass ich kein Fleisch esse und keinen Wein trinke, sondern nur Brot, Wasser und Früchte, damit ich rein befunden werde, wenn er mit mir reden will".

So gesagt im ersten Jahrhundert, das als die Zeitenwende zum Frieden angekündigt und erwartet wurde, quer durch die ganze Welt. Im ersten Jahrhundert wurde auch Plutarch von Cheironea (ca.43-125) geboren. Dieser hervorragende Philosoph, Politiker und 20 Jahre lang Hohepriester von Delphi verlangte unerbittlich ein unbescholtenes, friedliches Leben (=Nahrung ohne Töten und Blutiges), wenn man höhere Führung bekommen wolle! Wer seine Bücher kennt, der wird auch den Wert des vorliegenden Buches schätzen.
Wie vor 100 Jahren mehrere Menschen unabhängig voneinander eine Erfolg versprechende pazifistische Erneuerung des Denkens und Lebens brachten, so häufen sich auch solche Fälle im ersten Jahrhundert. Von keinem Jahrhundert im Altertum haben wir soviel gleich lautende Impulse, wie im ersten.

Jesajas und viele andere Propheten haben im voraus angekündigt (wie wussten sie das?!... Träume), dass ein Erretter kommen werde , der den Frieden zwischen allen Lebewesen wiederherstellen würde. Unmittelbar vor dem Kommen Christi verspüren wir dieselbe Erwartung, nicht nur im orthodoxen jüdischen Raum und bei den Essenern, sondern auch bei den römischen Historikern und Dichtern. Die Dichter waren damals auch Historiker: Horaz, Properz, Varro, Ovid, Cicero, Livius, Sextius und Vergil.

In diesem Buch "Und die Erde wird neu erblühen", werden diese Zeugnisse und Parallelstellen zum "Evangelium der Zwölf" gemeinsam veröffentlicht.

Die Historiker wollten solche Texte nicht sehen, wichen sie doch von ihrer Lebensweise ab. Jeder fleischessende Historiker und Theologe oder konfessionelle Christ ist überzeugt, dass Jesus Tiere töten ließ, oder einen Feigenbaum verfluchte. Deswegen ist es zwecklos, mit Anders-als-Jesus-Lebenden darüber zu diskutieren.

Ist dann die Bibel vorsätzlich verfälscht?

Versuchen wir, zuerst weitere psychologische und geschichtliche Momente zu erörtern.

1983 ist bei Albin Michel in Paris das Buch vom Religionshistoriker Prof. Dr. Jean Tourniac: "Melkisedeq - ou la Tradition primordiale" erschienen. Er hat wahrscheinlich alles gesammelt, was über diesen Friedenskönig gesagt wurde. Wer die von den Kirchen tradierten Texte über Melchisedek kennt, der muss gestehen, dass Jesus, wenn er ein Priester nach dem Orden von Melchisedek war, nichts für dringlicher und notwendiger erachtete, als die Abschaffung der Tieropfer im Tempel, die im Namen Jahwes täglich verübt wurden.

Melchisedek ist nämlich derjenige Priester, der die blutigen, durch die unblutigen Opfer ersetzt und infolgedessen auch die Tische vom Blut reinigt. Für diese Idee opfert sich Jesus selbst, damit das Blutvergießen für immer aufhöre. Wenn er im Tempel erscheint, erklärt er, dass die Schafe ihm gehören, weil sie seinem Vater gehören und dass niemand das Recht hat, ihnen das Leben zu nehmen. Er verkündet, dass die Schafe, die Lämmer, die Opfertiere nicht mehr geschlachtet werden, in alle Ewigkeit nicht. Er gibt ihnen für immer die Freiheit vom gewaltsamen Tod, er gibt ihnen das ewige Leben, wie es heißt. Und die Menschen, die lernen, das Leben aller Lebewesen zu respektieren und zu schützen, auch denen gibt er das ewige Leben.

Das ewige Leben

Wieso bringt Jesus das ewige Leben?

In den meisten Schriften des Neuen Testaments bedeutet
Tod = Leben auf dieser Erde und
Leben = die Existenz im himmlischen Körper, im so genannten Jenseits, und
ewiges Leben bedeutet: Die Befreiung vom Tod, also Befreiung von der Notwendigkeit, zu inkarnieren, geboren zu werden.

Im "Evangelium der Zwölf" ist die Lehre der Wiedergeburt so gut erklärt, wie wahrscheinlich in keinem anderen Buch, das die Menschheit besitzt. Der Leser soll sich selber überraschen lassen, ich möchte nicht zuviel vorgreifen.

Auf jeden Fall war die Lehre aller großen Meister gleich. Meister ist einer, der das Leben gemeistert hat, also einer, der nicht mehr zu inkarnieren braucht. In diesem Sinne sind Meister Übermenschen, manchmal werden sie auch Götter genannt, wie ein Pythagoras.

Die Lehre der Meister ist, dass einem alles zustößt, was er anderen antut, Menschen und Tieren, im Guten wie im Bösen. Das ist das Gesetz der Gerechtigkeit.

Einzelne und Nationen wollen nicht wahrhaben, dass das Gesetz von Ursache und Wirkung, Karma genannt, für alle gleich gilt. Wenn uns dasselbe Übel zustößt, das wir anderen antun, dann nennen wir das Grausamkeit, wenn aber andere nicht sofort bestraft werden, nennen wir das Ungerechtigkeit.

Im vorliegenden Buch ist der GEIST des Meisters Jesus richtig wiedergegeben.
Wer Gott braucht, um zu töten, dem ist nicht zu helfen.

Der wird nämlich niemandem glauben, der ihm etwas anderes beweist, als das, was seine Gewohnheiten sind. Das bedeutet aber nicht, dass wir Historiker, die um diese Zusammen-hänge wissen, nicht alles tun werden, damit soviel Dokumentation an den Tag kommt, wie nur möglich. Viele Quellen liegen auf Latein oder Griechisch in alten Büchern. Wie kann ein Nichtfachmann an dieses Material kommen?

Aber die erste Voraussetzung für das Verständnis dieses Buches ist der gute Wille. "Friede denen, die guten Willens sind".

Durch zwei Jahrtausende hindurch wurde man im Westen von den Kirchen so indoktriniert, dass man nun nichts mehr von den Evangelien oder von Jesus hören will. Womit hat ER das verdient? Sokrates wurde für dieselbe Lehre umgebracht, wie Jesus. Nur, dass man den Namen Sokrates aussprechen darf. Sokrates blieb salonfähig, wenn aber im Fernsehen von Jesus gesprochen wird, dann werden aus Langeweile viele Apparate ausgeschaltet. Das ist ein Beweis dafür, dass die staatlichen und in den Massenmedien zugelassenen Kirchen einen langweiligen Jesus predigen.

Der Jesus des vorliegenden Evangeliums langweilt nicht. Durch die Bekanntgabe dieses Buches werden sich die Geister scheiden. Wie heißt es in der Apokalypse? In der Endzeit werden sich alle Menschen für oder gegen das Lamm entscheiden. Was meinen Sie: Wie entschied sich Jesus, und wie entschied sich bis jetzt die Kirche?

Um diese Entscheidung zu treffen, müsste man das eine oder das andere wirklich ausprobieren. Wer meint, dass Jesus Osterlamm und Fische und sonstige Tiere gegessen hat, der nehme ein einjähriges, männliches Lämmchen, spiele mit ihm, streichle es und steche ihm dann bei einer Zeremonie das Messer ins Herz.

Wenn man aber überlegt, dass Jesus so lebte wie Petrus, wie sein Bruder Jakobus, wie sein Neffe Simeon, wie Johannes (die alle garantiert keine Tiere aßen), dann sollte man versuchen, einige Monate lang ohne Fleischessen auszukommen.

Heute ist das leichter, weil wir große Erfahrung und viele Vorbilder haben und:
Weil wir praktisch nur noch das A-B-C-Fleisch haben: Adrenalin-Blut-Cäsium-Fleisch. Adrenalin und die vielen Antibiotika, Tranquilizer und Pestizide.
Blut:
Im Alten Testament steht, dass die Lebewesen, die Blut haben, auch eine Seele haben.

Das 5. Gebot: "Du sollst nicht töten", wird von den Juden und Muselmanen so umgangen, dass sie die Tiere schächten, also versuchen, das Blut aus dem Tier auszupressen. Sie meinen, dann nichts Blutiges zu essen.

Die Inquisition verstand das 5. Gebot manchmal auch so, dass sie, indem sie ihre Opfer nicht enthauptete, meinten, dass dieses Vorgehen kein Blutvergießen sei.
Cäsium im Fleisch, beginnend bei den Lappen, kann die letzte Warnung an die Menschheit sein, die Naturgesetze = Gottesgesetze, zu befolgen. Die Kirchen haben mit ihrer Bibel und deren Auslegung menschliche Gesetze eingeführt, die naturwidrig sind. Wie kann ein weiser Gott den Menschen mit einem Urgesetz der natürlichen Ernährung erschaffen, später aber dieses ganz ändern?

Im Paradies war das Fleischessen verboten. Erst nach der Sintflut hat aber derselbe Schöpfer das Fleischessen nicht nur erlaubt, sondern sogar befohlen. So steht es in der jüdisch-christlichen Bibel. Die Kirche hat seit Konstantin diejenigen, die aus Gewissensgründen das Fleisch nicht essen wollten, verfolgt und oft hingerichtet, unter der Beschuldigung, sie verachteten die Schöpfung Gottes (Synode von Ancyna 114). Die Menschen haben an einen Götzen geglaubt.

In der Bibel steht geschrieben, dass der erste Apostelkonvent im Jahre 50 in Jerusalem das Gebot Gottes erneuerte, indem er den Kandidaten die Enthaltsamkeit vom Götzenopferfleisch auferlegte. Und tatsächlich erkannten sich die Reformierten beim Brotbrechen, also bei den Mahlzeiten. Danach essen alle diejenigen Götzenopferfleisch, die den Segen Jesu für ihre Blutmahlzeiten erbitten. In diesem Fall beten sie zu einem Götzen, und ihr Glaube ist Aberglaube, wie Jesus lehrte. Besser keine Religion, als eine falsche. Wenn Jesus den damaligen Schriftgelehrten vorwarf, Fälscher zu sein, warum sollte das nicht für die heutigen Schriftgelehrten gelten? Worin unterscheiden sie sich? Und wie ist es möglich, dass die Fälschung nicht entdeckt wurde?

Die Antwort finden wir im Buch "Kerygmata Petrou - Verkündigungen des Petrus". Es ist ein Buch, das aus dem 1. und 2. Jahrhundert stammt und die Vorkommnisse bei der Urgemeinde schildert.
Deswegen wird "Kerygmata Petrou" von der Kirche verboten! Anschaulich wird gezeigt, wie die Koriphäen Petrus, Jakobus (Bruder Jesu und Chef der Urkirche etwa 30 Jahre lang) Matthäus und Johannes in offiziellen Gipfeltreffen im Namen Mosis, Gottes und Jesu dem Hohen Rat (Sanhedrin) und dem Tempelvorstand das Ultimatum erläutern: Entweder fügen sie sich dem Willen Gottes und Mosis und schaffen die Tieropfer ab oder sie werden in einem Holocaust umkommen und der Tempel wird zerstört. Nach mehrmaligen Begegnungen endet das Gipfeltreffen so, dass die Tempelleute den Jakobus ermorden.
Kurz darauf beginnt der Jüdische Krieg und im Jahre 70 erfüllt sich die Voraussage. Nur ein Sanhedrin-Mitglied überlebte jenes Holocaust. Jochanan ben Sakkaj verließ das belagerte Jerusalem, verbündete sich mit den Siegern und gründete ein neues Sanhedrin.

Die Geschehnisse damals waren aber auch als Parallele zur Endzeit gegeben: Am Ende dieser Entwicklungsperiode würde es allen so ergehen, wie denen, die damals nicht umkehren wollten. Diejenigen aber, die die Reform Jesu annahmen, wurden von dem Ausbruch des Jüdischen Krieges durch göttliche Weisung (so Eusebius) über die anstehenden Vorkommnisse unterrichtet und wanderten rechtzeitig nach Pelle in Ostjordanien aus.
So konnten sie dann in den nächsten Jahrzehnten den Mittleren Osten größtenteils bekehren. Die ganze Missionsarbeit ging ausschließlich von den Juden aus, denn die Nazoräer und die Ebioniten (das Wort Christen war unbekannt) waren Juden, mit dem Auftrag, die mosaische Religion zu erneuern. Jesus sagte, dass er vor allem zu den Juden kam. Im Nachhinein können wir diese göttliche Strategie besser verstehen. Denn die Juden hatten das Tieropfer als Erlösung eingeführt, und an diesem Beispiel kann man gut sehen, wie verführbar der Mensch ist, wenn ihm etwas im Namen Gottes eingeredet wird. Auch der Teil der heutigen Priester, der aus Ärzten besteht, lehrt im Namen der Doktortitel, dass man Tiere für die Gesundheit opfern muss. Steht es nicht in der offiziellen Lehre der medizinischen Fakultäten, dass das beste Fleisch der Lammbraten sei?

In der Apokalypse steht, dass man sich in der Endzeit für oder gegen das Lamm entscheiden wird.
Einige gehen nach links, andere nach rechts, einige sind für eine noch schlimmere Hölle, andere für ein einfaches, gottgewolltes, naturgemäßes Leben. Die Ebioniten, die sich nach Pella retteten, hatten auch einen Hohen Rat (Sanhedrin), dieser leitete die Missionierung (natürlich mit dem eigenen Beispiel) so gut, dass Plinius der Jüngere aus Kleinasien 112 dem Kaiser Trajan berichten musste: "Fast alle Tempel sind geschlossen, es werden keine Tiere mehr geopfert, man kauft keine Schafe mehr, bei ihren Zusammenkünften essen sie unschuldige Speisen (cibi innocui)".

Plinius (8,123) berichtet weiter, dass diejenigen, die dieser Lebensweise vor dem (jüngsten) Gericht abschwören, mit dem Leben davonkommen, dass aber die Hinrichtungen der Standhaften eindämmend wären gegen die Ausbreitung der neuen Wirtschaftsweise.

Es steht außer Zweifel, dass die so genannten heidnischen Kaiser dieselbe Sorte von Menschen verfolgten, wie die späteren so genannten christlichen Kaiser.

Zwei Jahre nach dem Sieg Konstantins verordnete das Konzil von Ancyra im Jahre 314 (auch in Kleinasien), alle Priester und Diakone, die nicht mal unter Gemüse verstecktes Fleisch essen wollten, des Amtes zu entheben.

Also konnte kein ethischer Vegetarier (bis zur Mitte des XIX. Jahrhunderts hießen sie Pythagoreer) ein Amtsträger werden, weder in der Kirche noch im Staat. In diesem Punkt waren sich die Kirche und alle Regierungen der Welt einig.

Hieronymus nennt Rom "die babylonische Hure" (s. Buch: contra Jovinianum) und er war ein guter Kenner Roms. Diese Vorgänge wurden 350 Jahre vor dem Hieronymus in der Geheimoffenbarung von Johannes beschrieben. Diese 22 kurze Kapitel umfassende Apokalypse ist das einzige nicht verfälschte Buch der Bibel. Erstmals erschienen in der französischen Ausgabe: "L'Evangile des Douze", Paris 1987