wichtige Botschaften zu unserer Zeit
FRANZ SUSMAN - KIRCHENHISTORIKER
Und die Erde wird neu erblühen



Die Rettung vom Berge Sion

 

Die Rettung vom Berge Sion

Die Rechabiten bei Jeremias

Um 627 vor Christus kündigte Jeremias in Jerusalem an, dass sehr großes Unheil über Jerusalem und Juda kommen würde, weil sich das Volk nicht an die Naturgesetze hielt. Die Rechabiten aber würden Nachkommen haben. Da die Historiker, besonders die jüdischen, die lineare Folge:

      1. Rechabiter (Keniten)
      2. Essener (Therapeuten)
      3. Nazireer (Nazoreer)
      4. Judenchristen (Ebioniten)

nachgewiesen haben, wollen wir die wesentlichen Texte wörtlich zitieren. Es geht um etwas sehr Einfaches: jene Linie, die sich über 1900 Jahre erstreckte, war gottgewollt, weil sie sich an die Naturgesetze hielt. Jeremias 35; 1-2,5-19.

Die Rechabiten stammen von Jetro, dem Schwiegervater von Moses. Wie die späteren Nazireer trinken sie keine berauschenden Getränke, sie leben in Zelten und sie leben von den Früchten der Erde, nicht vom Getreide, denn sie säen nicht. Nicht nur Jeremias, sondern viele Propheten warnten das Volk, dass die Erde verwüsten würde, wenn sie die unnatürliche Lebensweise behielten. Das Paradies war zu Ende als die Menschen begannen, unter anderem die Erde zu pflügen und von Samen zu leben.

Das muss hier gesagt werden, sonst ist das Wort, dass sie nicht säen und ernten nicht verständlich. Die Rechabiten waren auch keine Hirten, sie opferten und aßen keine Tiere. Diese Schlussfolgerung ist nur logisch, wenn wir bedenken, dass Jeremias im Namen Gottes die Zerstörung Jerusalems und Katastrophen für Juda ankündigt, weil sie Tiere opfern.

"So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels:

Häuft nur Brandopfer auf Schlachtopfer, und esst Opferfleisch! Denn ich habe euren Vätern, als ich sie aus Ägypten herausführte, nichts gesagt und nichts befohlen, was Holokaust und Schlachtopfer betrifft" (7 21f). Das wusste Moses, das wusste sein Onkel Jetro, von dem die Rechabiten abstammen. Und es gibt keine Zweifel mehr, dass Moses alle Tieropfer verboten hat und freilich auch das Fleischessen, denn man hat geopfert, um Tiere essen zu können. Das ist die Meinung aller Historiker, die diesen Aspekt der Opfer untersucht haben. Wieso steht in der Bibel, dass Moses die Opfer verordnete? Hören wir wieder, was Jeremias sagt: "Wie könnt ihr sagen: Weise sind wir, und das Gesetz des Herrn ist bei uns? Ja! Aber der Lügengriffel der Schreiber hat es zur Lüge gemacht. Zuschanden werden die Weisen, sie stehen bestürzt da und werden gefangen" (7 8f)

Hier behauptet Jeremias, dass das geschriebene Gesetz (Griffel der Schreiber) verfälscht wurde. Natürlich das Gesetz von Moses. Der Bund Gottes wurde hiermit gebrochen, und das ist die Ursache der Kalamitäten für alle Völker.

Die Rechabiten leiten sich von Jonadab ben Rachab ab, der in der Zeit Jehus (884) in der Ebene Jesreel lebte (2 Kön 10 15). In 1. Chronik 2 55 ist ihr kenitischer Ursprung ausgesagt, wodurch sie mit Moses verwandt sind, da dessen Schwiegervater, der Proselyt Jethro, nach Ri.1 16 auch Keni hieß, seine Nachkommen also auch Keniter heißen.
Mithin wäre also schon Jonadab ben Rechab, der Vater der Rechabiten von Jer. 35, ein Nachkomme Jethros, des Keniters. Die rabbinische Schätzung Jonadabs ist außerordentlich: der Bund Gottes mit ihm stehe noch über dem Davids, weil er bedingungslos geschlossen wurde, wird von R. Natan versichert. Hiermit hängt auch ein Ausdruck in Num. 32 12 zusammen. Der große Kenner der Linie Rechabiten-Ebioniten, Symmachus, der das AT am fachkundigsten ins griechische übersetzte, nennt dort den Chaleb ho Nazoraios - Haleb der Nazoreer.

Die Rechabiten waren Vertreter der wahren Allianz mit Gott und verwarfen somit die Tieropfer.
Beniamino di Tudela reiste 1000 nach Christi durch Arabien. In Nordjemen entdeckte er rechabitische Stämme, die so lebten, wie Jeremias sagt und aßen keine Tiere. Als der große Organisator des Judenchristentums Jakobus, von den Saduzeern tätlich angegriffen wurde, hat ihn ein rechabitischer Priester verteidigt: "Hört auf. Was macht ihr? Der Gerechte betet für euch."
Es gibt gar keine Zweifel, dass die friedfertige Linie der Stämme das Tiereessen für widernatürlich hielt. Das war Baalkult, Götzendienst, Fälschung des Willen Gottes.

Für unseren Zusammenhang ist folgendes bedeutungsvoll: Der Midrasch Sifre knüpft seine Auslegung sehr ausführlich an die Geschlechtsnamen, in 1. Chron. 2 55 an: "Und die Geschlechter der Schriftgelehrten, die bei Jabez sitzen, die Tiratiter, Schamatiter, Suchatiter, das sind die Keniter, welche kommen von Chammat, dem Vater des Hauses Rechabs".
Midrasch interpretiert: der Name Tiratim bringt sie mit den Nazireern in Verbindung, Šimatim als Propheten und Sukatim scheint auf die Essener zu verweisen. Midrasch muss Kenntnisse von einem Geschlechterzusammenhang zwischen dem Geschlecht der kenitischen Rechabiten besessen haben. Es muss rechabitische Gelehrtenfamilien in einer den tannaitischen Midrašim noch erreichbaren Zeit gegeben haben.
Weiter wird erklärt, dass die Weissagung von Jeremias (35 18f) insofern in Erfüllung gegangen ist, als ihre Nachkommen nunmehr im 2. Jahrhundert unter den Mitgliedern des Synhedriums vertreten waren bzw. selber Priester stellten.


Essener - Nachfolger der Rechabiten

Die Autoren, die über Essener schreiben, geben diesen ein hohes Altertum. Das war für Historiker immer ein Rätsel. Plinius sagt sogar, dass die Essener per saeculorum millia existierten.
Der um 430 verstorbene Abt Nilus von Ancyra schreibt in seiner Buch "De monastica exercitatione" als feststehende Tatsache, dass die Asketenschule der Jessäer (wohl christlich gewordene Essener) von Jonadab ben Rachab abstamme (MPG 79, 721 und 1017)
Der beste Kenner des Judenchristentums Prof. Dr. Hans Joachim Schoeps, fragt nach geographischen Voraussetzungen einer solchen Annahme, und er antwortet: "Die Essener lebten in der älteren Zeit nach dem Bericht von Plinius und von Dion Chrysostomus (nach Sinesius) in Siedlungen im alten Moabland jenseits des Jordans und am mittleren Ostufer des Toten Meeres. Speziell Engeddi wird als Essenerstadt genannt. Wahrscheilich war hier ihre einzige größere Siedlung, die es noch diesseits des Jordans gab. Nach Philon sind sie über ganz Ost- und Westjordanien (das palestinensische Syrien) ausgebreitet . Nach Epiphanius sind die Ossener im arabischen Nabatäa, in der Arielitis, Ituräa und in der Moabitis südlich und östlich vom Toten Meer ansässig. Ein Teil von ihnen scheint sich nach Norden über Peräa in die Basanitis und in den südlichen Antilibanon verzogen zu haben. Das führt zur Annahme nachbarschaftlicher Berührung mit den Rechabiten, die ursprünglich gleichfalls ganz im Süden Judas (die Keniten in den Wüsten von Arad - 4 Meilen südlich von Hebron) ansässig, in nachexilischer Zeit von den Edomitern nach Norden verdrängt, für den Chronisten in Jabez in Gilead sitzen - 6 Meilen südöstlich vom ebionitischen Pella an der Straße nach Gerasa.

Schoeps wörtlich: "Der Geschlechterzusammenhang Rechabiter Essener ist trotz allem nicht zu 100 Prozent beweisbar und bleibt nur im Bereich allerdings starker Möglichkeiten. Er würde, für unseren Zusammenhang auch nur das ohnehin wahrscheinliche hohe Alter der tempelfeindlichen Tradition für das Judenchristentum zu beweisen geeignet sein."


Essener - Judenchristen (Ebioniten)

Zwei jüdische Professoren: Schoeps und Schonfield haben uns das Quellenmaterial zusammengestellt, so dass wir heute sagen können, dass es bewiesen ist, was im "Holy Gospel of the Twelve" steht.

Lange habe ich gezögert anzunehmen, dass Paulus die falsche Richtung eingeführt hat. Auch deswegen wollte ich bislang nichts veröffentlichen. Heute ist mir klar, dass Petrus und die Zwölf den wahren Auftrag hatten, das ganze jüdische Volk (zuerst) zum echten mosaischen Gesetz zu bringen. Als ich vor 25 Jahren das Lehramt verließ, wusste ich noch nicht, dass ich je noch fähig würde zu lehren. Heute bin ich bereit wieder Gastdozenturen zu übernehmen - ohne mich schämen zu müssen. Das verdanke ich aber großen Forschern wie Schoeps, Schonfiel und Skriver. Die wichtigste Aufgabe wird sein, dass wir das Friedens-Evangelium der Essener und "The Gospel of the 12" nach Russland bringen. Dann wird auch im Westen gelesen und gelebt. Und das wäre: am Ende des Aeons wird das Evangelium der ganzen Welt bekannt, und das ist die Wiederkunft des Nazoräers diesmal in gloria, wie damals in humilitate.


Die Geschichte der essenischen Bewegung

Seit Pythagoras hatte sich die Idee vom reinen Leben wieder verbreitet und in viele Teile der damaligen Zivilinationsgebiete ausgedehnt. Die Zeiten waren reif, dass dieser Lebensstil nun der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich gemacht würde. Plinius der Ältere, Josephus, Seneca, Plutarch, Musonius und Apollonius von Tyana sind im ersten Jahrhundert Zeugen einer solchen Entwicklung. (Die pythagoreische Lebensweise ergießt sich in alle Teile der damaligen Welt.)

Es ist interessant zu beobachten, dass ausgerechnet im jüdischen Volk die friedliche Lebensweise am stärksten praktiziert wird.

Der Name der Therapeuten (Heiler) taucht in Palästina und in Syrien als Essener (Heiler) auf. Sie alle blicken auf eine längere Tradition zurück. Man findet in jenen Gemeinschaften etliche Hundert- bis Hundertzwanzigjährige, was bedeutet, dass sie schon seit Generationen gesund und richtig leben müssen. Deshalb leben sie auch abseits der lärmenden Zivilisation im Einklang mit der Natur.
Um das Jahr 40 vor Christus verlegte die Führung der essenischen Gemeinschaften ihr Hauptquartier von Qumran nach Jerusalem. Es sollte offensichtlich das Auftreten des Messias vorbereitet werden.

Seit dem Auftreten des Meisters, der der Nazoräer genannt wird, werden auch seine Schüler mehr und mehr als Nazoräer bezeichnet. Ihre Lebensweise aber ist mit der der Essener identisch. Sie alle ernähren sich unblutig, das ist ihr wichtigstes Prinzip. Die einzelnen Gruppen leben in Gütergemeinschaft. Von Anfang ihrer Bewegung an, hört man immer wieder von einem Lehrer der Gerechtigkeit in ihren Reihen. Dieser ist eine hervorragende Persönlichkeit, der durch sein Leben und seine Lehre den anderen ein Vorbild ist.

Ein solcher Lehrer der Gerechtigkeit ist auch der nazoräische Meister. Später wird Paulus von den orthodoxen Juden als Führer der Nazoräer bezeichnet.
Berühmte Lehrer der Gerechtigkeit in der essenischen Tradition waren Moses sowie Pythagoras. Sie lebten die Naturgesetze und lehrten die Menschen, dass die Folge des Verstoßes gegen die Naturgesetze Krankheit und Krieg war.

Moses hatte versucht, das Volk von den Opferkulten wegzubringen. Inwiefern die Reform total war, wissen wir nicht. Die Orthodoxen hatten ihn jedenfalls verfälscht und lehrten das Volk weiterhin, dass Blutopfer nötig sei, um die Vergebung der Sünden zu erlangen. So war der Tempel ein Schlachthaus und eine Bank geworden. An jedem Passahfest wurden dort 50.000 Lämmer und andere Tiere geschlachtet.

Aber nicht nur an diesem besonderen Fest sondern auch an anderen Tagen fanden Schlachtopfer statt. Es gab kaum einen Anlass, der nicht mit einem Opfer gefeiert wurde.
Das also geschah in Jerusalem, der Stadt des Friedens (salem = shalom), die von dem sagenumwobenen König Melchisedek gegründet worden war, dessen Name immer im Zusammenhang mit unblutigen Opfern genannt wurde. (Auch Rom war als Stadt des Friedens von Numa Pompilius gegründet worden. Und auch Numa Pompilius verbot den Kult des Tieropfers in dieser seiner Stadt.)


Das feierliche Mahl

Die Essener setzten als äußeres Zeichen ihres Lebens die Besonderheit ihres Mahlhaltens. Es war immer ein feierliches Mahl, wenn sie zusammen aßen. Und sie bereiteten sich auf diese Handlung vor. Kein Mahl begann, ohne vorherige Reinigung des Körpers. Und dann legten sie linnene weiße Gewänder an, um auch äußerlich zu dokumentieren, dass sie das Mahl feierten.

Diese Mahlzeiten der Essener standen in krassestem Widerspruch zu den Fressorgien der Fleischesser. Von daher Ist es undenkbar, dass Jeshua ein Fresser und ein Säufer gewesen sein könnte.
Wenn in den herkömmlichen Evangelien steht, dass er sich in jedem Haus, sogar in den Häusern der Sünder einladen ließ, dann ist das noch kein Beweis, dass er alles mit ihnen gegessen hätte, was sie aßen. Vielmehr ist denkbar, dass er ihnen ein Beispiel geben wollte, um ihnen zu zeigen, dass man ohne Ausschweifung und Fressgelage besser und gesünder leben konnte.

Dass er aber in jedes Haus ging, in das er eingeladen wurde, beweist gerade das Besondere seines Auftrages. Wollte er doch die Idee vom unblutigen Mahl jedem, der es nur hören wollte, erklären. Und er nutzte seine besonderen geistigen Fähigkeiten, um die Menschen zu heilen, damit sie aufnahmebereiter waren für die Botschaft, die er brachte.


Die Herausforderung des nazoräischen Meisters

Wie an anderer Stelle erwähnt, verlegte der essenische Rat der Weisen ihren Hauptstützpunkt um 40 vor Christus von Qumran nach Jerusalem. Er lag dort auf dem Berg Sion, der allerdings erst nach der Zerstörung Jerusalems so genannt wurde. Das bedeutete, er lag dem Tempel gegenüber.

Der Tempel aber bildete zur damaligen Zeit das Machtzentrum der Dummheit und Perversität und gleichzeitig der Ausbeutung, eine wahre Mördergrube. Hier manifestierte sich die Herrschaftsgier, die sich nur halten konnte, wenn sie den Menschen glauben ließ, dass es nötig war, unschuldige Wesen zu töten, um ein gottwohlgefälliges Leben zu führen.

War der Mensch einmal im Bann dieses Aberglaubens, dann zahlte er auch willig für seine Opfer. So flossen Ströme von Geld im Tempel zusammen.

Wer konnte eine solch mächtige Instanz infrage stellen? Dazu bedurfte es einer großen Autorität! Diese Autorität musste sich auf ihren göttlichen Ursprung stützen, gleichzeitig wäre sie nicht denkbar gewesen, wenn sie nicht auch von sie umgebenden Menschen getragen gewesen wäre. Beides war in dem nazoräischen Meister vereinigt.
Ohne das Fundament der essenischen Bewegung wäre der Meister nicht denkbar. Und ohne die ständige geistige Verbindung zu höheren Welten hätte es ihn auch nicht gegeben. Seine Autorität legitimierte sich in dieser zweifachen Hinsicht. Das bedeutete aber auch, dass er als Mensch sich über das normale Maß hatte ausbilden lassen. Er war ja bei den Therapeuten in Ägypten in die Schule gegangen und hatte dort Dinge erfahren, die wir heute als Geheimlehre bezeichnen würden. Mit diesem Wissen gestärkt ging er in die "Höhle des Löwen" in Jerusalem und attackierte den Feind des Lebens aus nächster Nähe.

Was war es, was die Sadduzäer und Pharisäer dem Meister vorwarfen?
Selbst aus der herkömmlichen Bibel kann man die Anklage herauslesen. Sie warfen ihm vor, er hätte den Tempel zerstören wollen und sich höher als Moses eingestuft, Indem er die Gesetze, die Moses gebracht hatte, abschaffen wollte.

Er aber hatte nicht vor, den Tempel zu zerstören, sondern er wollte nur auf die Konsequenz hinweisen, die aus Ihrem Leben erwuchs: falls sie ihren Lebensstil nicht änderten, würde der Tempel von äußeren Feinden niedergerissen, das Volk würde getötet und die Überlebenden würden in die ganze Welt verstreut werden. All dies trat ja auch ein.


Die Friedenssehnsucht

Das größte Fest der Essener war das Pfingstfest. Zu diesem Anlass kamen sie nach Jerusalem, um dort den heiligen Bund vom Sinai zu erneuern, indem sie ihr Gelöbnis wiederholten, im Einklang mit der Natur zu leben. Ihre Absicht war, dass ihre Lebensweise schließlich auf die ganze Welt übergriff.

Und dieses Ziel stand kurz vor der Vollendung. Immer mehr Menschen im Volk waren von den Essenern angetan. Ihre Freundlichkeit, ihre Gesundheit und ihre Hilfsbereitschaft nahmen für sie ein. Und in jeder Schicht fanden sich mehr und mehr Menschen, die die essenische Lebensweise befolgten.

Das aber war auch das Verdienst des Meisters, der eben diese neue Lehre von seinem Auftreten an in die Gesellschaft hineintrug, Sogar Priester des Tempels begannen sich zu bekehren. Es leuchtete immer mehr Menschen ein, dass Moses verfälscht worden war und dass es nicht der Wille des Schöpfers sein konnte, dass die arme Kreatur für den Menschen bluten sollte.

Die Friedenssehnsucht war bis zum Äußersten angewachsen. Viele warteten, dass der in den alten Schriften angekündigte Messias bald erschiene.
Vergleichen wir das erste Jahrhundert nach der Zeitenwende mit dem Jahrhundert vorher, so müssen wir feststellen, dass der nazoräische Meister die Friedenserfüllung gebracht hat. Mit seinem Auftreten begann ein neues Leben. Sein Funke sprang über und immer neue Gruppen bildeten sich, die nach der essenischen Tradition zu leben begannen.


Wo blieb der Friede?

Es ist offensichtlich, dass dieses aufkeimende neue Leben irgendwann gehemmt wurde. Der Same des Friedens, der damals gelegt worden war, musste ins Erdreich versenkt werden, um zu reifen.

Und dies hat der Lehrer der Gerechtigkeit den Seinen auch angekündigt. (Die Quelle ist das Buch Kerygma Petrou ("Verkündigung des Petrus") und die sogenannten Pseudoklementinen.

Mit seinen Worten deutete er ihnen an,

  • dass seine und ihre Lehre verfälscht werden würde,
  • dass in seinem Namen Kirchen und Staaten gegründet würden, die nichts mit seiner Lehre gemein haben würden,
  • dass in seinem Namen seine wahren Schüler verfolgt und getötet werden würden,
  • dass in seinem Namen gepredigt werden würde, man müsse Tiere töten und sie verzehren, um gesund und gottwohlgefällig zu sein,
  • und dass das Blut der Märtyrer der Same sein würde, aus dem der Friede wachsen würde.


Der Friede ist leicht

Der Nazoräer und seine Anhänger zeigten, dass das Joch des Friedens leicht und seine Last süß ist, denn wer töten muss, um leben zu können, hat es schwerer als der, der sich unblutig ernähren kann. Dasselbe gilt für jedes andere Laster auch.

Propheten und Philosophen wie Buddha, Pythagoras, Zarathustra, Sokrates lehrten, dass die Freiheit von den Lastern zum inneren Frieden führt. Und der innere Friede ist immer die erste Voraussetzung für den äußeren Frieden.
Der Mensch weiß aus Erfahrung, dass er in Notzeiten, wo seine Bedürfnisse eingeschränkt sind, glücklicher und friedvoller lebt als in den Zeiten, in denen er von seinen Gelüsten und Wünschen gepeinigt wird.

So lautet der einheitliche Rat der Weisen:
Macht euch frei von blutigen Begierden und ihr werdet sehen,
welches Glück auf euch wartet.