Pythagoreische
Philosophen
lehrten das 'reine' Opfer
(Anmerkung Regina:
mit dem 'reinen' Opfer sind Samen, Gemüse
und Früchte gemeint, die bestandteil eines "vom
Töten und Schlachten" enthaltsamen, demnach
vegetarischen oder veganen Lebens sind!)
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Kurzübersicht
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vor
Christus
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Schon
die Inder, die Ägypter
und die Griechenca. seit 4000 vor
Christus ..... Psalmen6 Jahrhundert
vor Christus ..... Laotse 600 v
..... Pythagoras um 570 v.-510 v.
..... Heraklit 520 v.-460 v.
..... Sokrates 469v.-399v. .....
Platon 426v-376v ..... Theophrast
371 v.-287 v. ..... Vergil
70 v.-19 n. ..... Horaz
65 v.-8 n. ..... Augustus
63 v.-14 n. ..... Ovid 43
v.-17 n. ..... Seneca(ca. 4 v.-
65 n. ..... Quintus
Sextius - 1. Jh n.
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nach
Christus
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Apollonius
v. Tyanaca. 1100 (ca.) .....
Philon v. Alexandrien Anfang des
1. Jhs ..... Paulus, der
Verbreiter der Lehre Jeshuas bis um 65
..... Apostelkonvent 44-49
..... Jakobus ..... Petrus
-67 - - Vom ersten Vorstand der Gemeinde
in Jerusalem, Jakobus sowie von
Petrus Essener, Therapeuten, ... bis
vor 70 n. ..... Essener, Therapeuten,
Judenchristen (Ebioniten) Sokratiker Musonius
- 20-79 ..... Plutarchca.
45-125 ..... Kirchenkonzil
von Jerusalem51-60 .....
Erstes Kirchenkonzil von JerusalemJosephus,
Flavius 2. Hälfte des 1. Jhs
..... Plinius der Jüngere im
Jahre 112 ..... Tertullian150-220
..... Die Gnostiker 2. + 3. Jh
..... Plotin 206-270 / Porphyrius
233-301 ..... Laktanz 250-317
..... Basilius330 - 379
..... Denis Diderot 1713-1784
.....
Buber, Martin 1817-1965 |
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Schon die Inder, die Ägypter und die Griechen
- ca. 4000 vor Christus
Es gibt Belege über
vegetarische und enthaltsame Lebensweise schon über
die Inder, Ägypter und Griechen. Sie entwickelten
mit Fleiß und Vernunft eine hohe Kultur. Pythagoras
machte darum einen gut durchdachten Plan zur kulturellen
Hebung der Menschheit, und seine Nachfolger, die
Platoniker wurden tatsächlich in mancher Hinsicht
erfolgreich.
Psalmen - ca.
6. Jahrhundert vor Christus
Die einzelnen Psalmen
des Psalters haben ihre jeweils eigene und unterschiedliche
Entstehungsgeschichte. Grundfassungen einzelner
Psalmen vor allem Königspsalmen und
Zionshymnen entstanden vermutich vor dem
Babylonischen Exil in der israelitischen Königszeit.
Doch die meisten Psalmen stammen jedoch aus nachexilischer
Zeit, also frühestens aus dem späten 6.
Jahrhundert v. Chr.
Psalm 50,9-15
Luther Bibel:
9 Ich will nicht von deinem Hause Farren
nehmen noch Böcke aus deinen Ställen.
10 Denn alle Tiere im Walde sind mein und das
Vieh auf den Bergen, da sie bei tausend gehen.
11 Ich kenne alle Vögel auf den Bergen,
und allerlei Tier auf dem Feld ist vor mir.
12 Wo mich hungerte, wollte ich dir nicht davon
sagen; denn der Erdboden ist mein und alles,
was darinnen ist. 13 Meinst du, daß
ich Ochsenfleisch essen wolle oder Bocksblut
trinken? 14 Opfere Gott Dank
und bezahle dem Höchsten deine Gelübde
15 und rufe mich an in der Not, so will ich
dich erretten, so sollst du mich preisen."
(Anmerkung
Regina: Weitere Psalmen und Bibelstellen, in
welchen "Gott selbst" ähnlich
klar und unmissverständlich spricht - findest
du hier.
Ähnliche Stellen in "Heiligen Schriften"
anderer Religionen wie z.B. dem Islam - findest
du hier.
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Laotse - 600 vor Christus
"Wahre Worte
sind nicht gefällig, gefällige Worte sind
nicht wahr!" (Laotse)
Pythagoras - um
570 v.-510 vor Christus
"Alles, was
der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen
zurück." Ein ziemlich moderner Gedanke,
schon vor circa 2500 Jahren ausgesprochen von Pythagoras.
Er und seine Anhänger verabscheuten nicht nur
die religiösen Tieropfer, sondern waren der
Meinung, der Mensch sollte Tiere nicht essen, denn
der Fleischgenuss mache aus ihm eine Kriegsmaschine,
aggressiv und mordlüstern. Nach dem Motto:
Solange der Mensch Tiere tötet, wird er auch
Menschen töten.
Pythagoras fand zwar Nachahmer wie beispielsweise
Ovid und Plutarch, auch der römische Philosoph
Seneca gehörte dazu, aber es wurde keine richtige
Bewegung daraus. Immerhin bezeichnete man bis zur
Einführung des Begriffes Vegetarier 1847 (der
Begriff kommt von "vegetable", englisch
für "Gemüse, pflanzlich") in
England die Menschen, die sich fleischlos ernährten,
als Pythagoräer. Im Mittelalter konnte sich
die Bewegung wenig durchsetzen, erst in der Aufklärung
sorgten prominente Vertreter wie Voltaire und Rousseau
für mehr Aufmerksamkeit.
Endgültig etablierte sich die Bewegung in Europa
dann im 19. Jahrhundert. 1847 wurde in Manchester
der erste englische Vegetarier-Verein (Vegetarian
Society of the United Kingdom) gegründet. In
Deutschland kam es 1867 in Nordhausen im Harz zur
Gründung der ersten deutschen "Vegetarischen
Vereinigung". Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte
die Bewegung mit der Entwicklung der Homöopathie
noch mal einen Boom. Ihren Höhepunkt erreichte
die vegetarische Bewegung nach dem ersten BSE-Fall
in Deutschland im Jahr 2000: Danach ernährten
sich laut Schätzungen rund 15 Prozent der Deutschen
vegetarisch. Mittlerweile hat sich die Zahl wieder
auf rund sechs bis acht Prozent reduziert.
Heraklit - 520
v.-460 vor Christus
Eine dürre
Seele ist die weiseste, mein Heraklit: Leere Fässer
klingen, wenn man daran schlägt: die vollen
aber antworten nicht auf die Schläge. Dünne
kupferne Gefäße verbreiten einen Schall
weithin, bis man die Schwingung durch Auflegen der
Hand dämpft. Ein Auge, das mit zu viel Feuchtigkeit
angefüllt ist, wird dunkel und untauglich zum
Sehen. Sehen wir die Sonne durch eine feuchte, mit
dicken Dünsten angefüllte Luft, so erscheint
sie uns, anstatt in reinem Glanz, nur in düsterem,
nebligem und gebrochenem Licht. Durch einen dicken,
übersättigten und mit fremdartiger Nahrung
angefüllten Körper muss auf gleiche Weise
die Heiterkeit, das Licht der Seele, in dem Maß
geschwächt und verdunkelt werden, dass sie
alle Kraft verliert, über seine und schwierige
Dinge richtig zu denken.
Sokrates - 469
vor - bis 399 vor Christus
sagte, er werde
nicht glauben, dass die Wollust der Zweck des Lebens
sei, auch wenn alle Schweine, Geier und Wölfe
das behaupteten und das Fleischessen priesen. Er
werde ihnen niemals recht geben, denn der Mensch
ist von Natur aus unschuldig und vermeidet solche
Genüsse, die nur durch die Schädigung
anderer erlangt werden können. Gehen wir also
zur Frage nach der Gerechtigkeit über, so werden
wir die ganze wahre pythagortische Ansicht vertreten,
wonach alle lebendigen Wesen, die der Empfindung
und der Erinnerung fähig sind, auch vernünftige
Geschöpfe sind.
Platon - 426
vor - bis 376 vor Christus
rühmte sich,
bei dem großen Lehrer Sokrates in Athen gelernt
zu haben. Er bestimmte Jahrhunderte vor unserer
Zeitrechnung den moralischen Wert des Menschen nach
seiner Diät.
Theophrast 371
vor - bis 287 vor Christus
sagt mit Recht,
der wahrhaft fromme Mensch opfert keine Tiere. Dafür
hat er auch noch andere Gründe: Wenn wir gezeigt
haben, dass große Notstände zum Tieropfer
zwangen, so bedarf es doch jetzt keiner blutigen
Opfer mehr, da wir Früchte im Überfluss
haben. Man muss auch für Wohltaten dankbar
sein, und am meisten für die, welche uns den
größten Vorteil bieten, und nicht nur
so wirken, sondern selber Wohltaten sind.
Vergil 70 vor
- bis 19 nach Christus
Friedenskultur -
Stolz des augusteischen Zeitalters
der Stolz des augusteischen Zeitalters, lebte von
70 - 19 vor Christus Er wusste noch, was die echte
Friedenskultur war. Die Menschen aber die "den
Stier morden und in seinem Fleisch schwelgen",
nannte er "ein verruchtes, gottloses Geschlecht"
- (gens impia). ( Gerade Vergil prophezeite in der
berühmten vierten Eckloge" daß das
"Goldene Zeitalter" des Saturn wiederkehre:
"Schon ein neues Geschlecht entsteigt dem erhabenen
Himmel - Der göttliche Knabe wird in Frieden
herrschen durch Vatertugend den Erdkreis - Sterben
wird Schlangengezücht und die täuschende
Pflanze des Giftes.")
Horaz 65 vor
- bis 8 nach Christus
Neben Vergil der
bedeutendste Dichter in der Zeit des Augustus, war
für seine Redlichkeit und seine Enthaltsamkeit
bekannt. In dem Gedicht "An die Pionen"
nennt er Orpheus den Dolmetscher der Götter,
der den Menschen den Mord an den Tieren und ihre
schnöde Lebensweise untersagte, und wütende
Löwen und Tiger zähmte.
Augustus 63
vor - bis 14 nach Christus
Selbst Kaiser Augustus
erkannte nach einer Krankheit durch seinen Hausarzt
Muse, dass man sehr mäßig leben muss,
wenn man gesund sein will. Und darum lebte er von
da an von einfacher pflanzlicher Kost.
Ovid 43 vor - bis 17 nach Christus
"Nicht mit
Mord und mit blutiger Hand bereitet die Mahlzeit!
Bestien stillen den Hunger mit Fleisch! Oh, welch
sündhafte Tat, Leiber im Leib zu begraben.
Und, ein Lebewesen selbst, von anderen Lebendigen
zu leben! Rühret das Fleisch nicht an, nährt
euch von milderer Speise."
Seneca 4 vor
(ca) - bis 65 nach Christus
Erzieher des Kaisers
und Anhänger der pythagoräischen Lebensweise,
berichtete, dass man in den Schulen zu seiner Zeit
nur Wortklauberei lehrte statt das richtige Leben.
Platon bestimmte lange vor unserer Zeitrechnung
den moralischen Wert des Menschen nach seiner Diät.
Quintus Sextius - 1. Jahrhundert nach Christus
Der Lehrer von Sotion
war Quintus Sextius, der im 1.Jh in Rom eine nach
pythagoreischen Lehrsätzen gestaltete Lebensgemeinschaft
(Romani roboris secta, so Seneca) gründete.
Es sollte eine eigenständige römische
Philosophie verwirklicht werden. Sextius lehnte
die von Augustus angebotenen Würden ab,
um sich jener Aufgabe ganz zu widmen.
Diderot wies auf die Lebensweise von Seneca und
dessen Lehrer, den Pythagoräer Sotion hin,
die er als nachahmenswert hinstellte. (Springer
Seite 234)
Apollonius v.
Tyana - 1 (ca.) bis 100 (ca.) nach Christus
bereiste philosophische
und religiöse Zentren. Durch sein Beispiel
lehrte er mit Erfolg, wie die Enthaltsamkeit zur
Erleuchtung führen könnte. Leider wurden
seine Schriften von den Christen vernichtet. Einzig
die Abhandlung über die Opfer wurde noch für
einige Zeit erhalten. Über Apollonius wurde
geschrieben, dass er die Altäre mit reiner
Hand berührte, und er sich selbst unbefleckt
von beseelter Speise hielt. Im alexandrinischen
Tempel sagte Apollonius, dass das Blut der geopferten
Tiere keine Speise für die Götter sei,
und als der Priester fragte, aus welchem Grund er
dieses Opfer nicht bringe, entgegnete er: Sage
mir vielmehr, aus welchem Grund du es bringst?"
Darauf der Priester: "Wer hat denn die Macht,
diese Satzung umändern zu wollen?" Apollonius
erwiderte: Jeder Weise, der aus Indien kommt!"
Philon v. Alexandrien
Anfang des 1. Jahrhunderts nach Christus
beschrieb am Anfang
des ersten Jahrhunderts das enthaltsame philosophische
Leben der Essener (Therapeuten), von denen Eusebius
300 Jahre später sagte, sie seien die ersten
Christen gewesen: Enthaltung vom Eid und von der
Lüge...
- "Die Enthaltsamkeit
haben sie in ihrer Seele zu dem Fundament gemacht,
auf dem das Gebäude aller anderen Tugenden
erbaut werden kann." (Philo, De vita contemplativa
§ 4)
- "Lebende
Wesen schlachteten sie nicht hin." (Philo,
Wuod omnis probus liber § 12)
- "Sie wollen
vielmehr nur das, was zum Leben notwendig ist,
besitzen. Handwerker, welche Pfeile, Speere und
Dolche, Helme, Panzer oder Schilder verfertigen,
Waffenschmiede, Hersteller von Kriegsgerät
oder überhaupt von Gegenständen, die
im Krieg verwendet werden, sind unter ihnen nicht
anzutreffen. Unter ihnen gibt es keinen einzigen
Sklaven; sie sind alle frei und helfen und dienen
einander. Sie verurteilen die Herrenmenschen.
Als Kennzeichen für die Gottesliebe sind
ihnen viele geläufig: die das ganze Leben
beherrschende und stets sich bewährende Reinheit,
die Enthaltung vom Eid und von der Lüge,
der Glaube, dass das Göttliche der Ursprung
alles Guten, nicht aber des Bösen ist."
(Philo, Quod omnis probus liber § 12)
Musonius
- 20-79
Der hervorragende
Sokratiker Musenius lehrte in den vornehmen Kreisen
von Rom, dass das Fleischessen brutal und nur den
Raubtieren gemäß sei.
Apostelkonvent
44 - 49 nach Christus
Das Apostelkonzil
(auch Apostelkonvent genannt) in Jerusalem (zwischen
44 und 49) war eine Zusammenkunft der Apostel der
Jerusalemer Urgemeinde mit Paulus von Tarsus und
seinen Begleitern. Dort wurde die für das Urchristentum
zentrale Entscheidung über die so genannte
Heidenmission getroffen: Die Darstellung des
Lukas: "
der heilige Geist und wir
haben beschlossen, euch keine weiteren Lasten aufzuerlegen
als diese notwendigen Dinge
(Apg 15,28)
(1) Grundsätzlich keine Bedingungen
für Heidenchristen (2) Aber Verzicht
auf: Verzehr von Götzenopferfleisch, Blutgenuss,
Verzehr von Ersticktem, Unzucht -
Auch Gal 6,12 dokumentiert den Konflikt zwischen
der paulinischen Mission und den Juden. Paulus sagt
über die Motivation seiner judaistischen Kontrahenten:
"Alle, die ein gutes Ansehen durch das Fleisch
erlangen wollen, die nötigen euch zur Beschneidung,
nur damit sie nicht wegen des Kreuzes Christi verfolgt
werden." ...
Siehe hierzu auch: Udo Schnelle: Paulus
- Leben und Denken (de Gruyter-Verlag),
"Die Starken und die Schwachen" - Die
"Starken" in Korinth gehörten zum
Teil sicherlich zur gehobenen Sozialschicht, der
es möglich war, sich durch religiöse "Erkenntnis"
(Anmerkung Regina: "Erkenntnis"-
dieses Wort ist eine Auslegung) (vgl.
1Kor 8,1,4; 10,23) von überlieferten religiösen
Vorstellungen zu lösen (Diesen Aspekt betont
G. Theissen, "Die Starken und die Schwachen",
282f.). Dennoch sind die "Starken" nicht
einfach mit der sozialen Oberschicht in der Gemeinde
gleichzusetzen, denn im Wissen um die Existenz nur
eines Gottes und der Nichtigkeit von Götzen
und Dämonen drückt sich ein Monotheismus
aus, der Juden und Heiden zu eigen war (vgl. 1Thess
1,9f). Auch kynische Traditionen können von
Bedeutung gewesen sein, denn wie Teile der korinthischen
Gemeinde beanspruchen Kyniker aus ihrem monotheistischen
Bekenntnis heraus die Freiheit, alles zu essen
(So kann Epiktet, Diss III 22,50, als Charakteristikum
des Kynikers nennen, "alles zu verschlingen,
was du (ihm) gibst". Diogenes nimmt nach Diogenes
Laertius 6,64 sein Frühstück im Heiligtum
ein und beschwert sich lediglich darüber, dass
ihm schlechtes Brot vorgesetzt wurde; weitere Texte
mit Interpretation bei S.Jones, "Freiheit",
59-61.). Sowohl Heidenchristen als auch liberale
Judenchristen zählten zur Gruppe der "Starken".
Sie aßen ohne Bedenken Götzenopferfleisch
(1Kor 8,9; 10,25-30), wurden weiterhin von Heiden
eingeladen (1Kor 10,27) und nahmen sogar an heidnischen
Kultfeiern teil (1Kor 14,20f). Schon ihre gesellschaftliche
Stellung machte es ihnen unmöglich, völlig
auf den Verzehr von Göttern geweihtem Fleisch
zu verzichten. Zur Rechtfertigung dieses Verhaltens
beriefen sich die "Starken" auf ihre "Erkenntnis"
(vgl. in 1Kor8,1f.4). Sie verstanden das Evangelium
und die darin enthaltene Freiheitsbotschaft offenbar
primär als individuelle Unabhängigkeit,
als Emanzipation von überkommenen religiösen
und moralischen Vorstellungen (Vgl. Th. Süding
"Starke und Schwache" 70-75) (Anmerkung
Regina: "Erkenntnis"- dieses Wort ist
eine Auslegung).
Die "Schwachen"
in der korinthischen Gemeinde.waren offenbar eine
vornehmlich heidenchristliche Minderheit (vgl. 1Kor
8,7) (vgl. z.B. Th. Söding, a.a.O., 75-77).
Teile dieser Gruppe lehnten den Verzehr
von Götzenopferfleisch aus Furch vor den
Göttern wahrscheinlich generell ab.
(Anmerkung Regina: nicht aus Furcht vor den Göttern,
sondern: aus Respekt vor und aus Liebe zu dem Leben)
Andere waren schon aus materieller Not heraus
gezwungen, an öffentlichen religiösen
Feiern teilzunehmen und dort im kultischen Rahmen
Fleisch zu essen, wodurch sie ihr Gewissen belasteten
(vgl. G. Theissen, Die Starken und Schwachen, 276-279).
Wieder andere wurden durch das Verhalten der
"Starken" dazu verleitet, gegen ihr Gewissen
Götzenöpferfleisch zu essen, nahmen
doch die "Starken" ohne Bedenken und ohne
Not an kultischen Opfermahlzeiten teil.
... Paulus zieht zwei Grenzlinien: 1) Ausgeschlossen
ist für Christen die Teilnahme an paganen Opfer-
und Kultmahlen (vgl. 1Kor 10,21). 2) Wenn bei
einer privaten Einladung Opferfleisch ausdrücklich
als solches benannt wird, sollen Christen es nicht
verzehren (vgl. 1Kor 10,26). ... . (Anmerkung
Regina: die Interpretation eines "schwachen"
Geistes muss also folglich lauten: Fleisch schon,
nur Opferfleisch nicht ! Da der oben angesprochene
Teil der Gruppe aber aus Respekt vor dem Leben handelte,
kommt für diese Gruppe die hier angesprochene
Interpretation gar nicht in Frage... sie essen kein
Fleisch, egal, wer es erlauben sollte !)
Plutarch
(ca. 45 - 120 nach
Christus)
der letzte bedeutende
griechische Schriftsteller, dessen Werke sehr berühmt
waren, Schriftsteller - Er lehrte zur Amtszeit von
Trajan Philosophie in Rom und war hoch angesehen:
ihr selbst mordet ohne Scheu, nennt die Tier Mörder
Plutarch klagte an:
- "Ihr nennt
Schlangen, Panther und Löwen grausam, und
doch mordet ihr selbst ohne Scheu und gebt ihnen
an Grausamkeit nichts nach. Diese morden der Nahrung
halber, ihr aber bloß der Zukost wegen."
Und an anderer Stelle:
- "Nichts
kann uns rühren; nicht die blühende
Farbe, nicht der Reiz der melodischen Stimme,
nicht die geistige Gewandtheit, nicht die reinliche
Lebensart, nicht die ausnehmende Klugheit der
armen Tiere. Um eines Stückchen Fleisches
willen rauben wir ihnen Sonne, Licht und Leben,
für die sie doch geschaffen sind. Müssen
wir nicht ihr Schreien und Girren, statt für
unartikulierte Laute, für flehende Bitten
und Ver-mahnungen der Einzelnen halten, die da
sagen: "Ich bitte nicht um Schonung gegen
deine Notdurft, nur gegen deinen Übermut!
Töte mich damit du zu essen hast, aber morde
mich nicht, bloß um besser zu essen."
Welche Grausamkeit! Es ist empörend, die
Tafel reicher Leute mit Leichen besetzt zu sehen,
die sie von Fleischern und Köchen ausschmücken
lassen, noch empörender aber ist, sie abtragen
zu sehen. Denn es bleibt immer mehr übrig
als gegessen wird, so viele Tiere also sind umsonst
getötet worden. Manche verzichten sogar auf
das aufgetragene Fleisch und lassen es nicht zerschneiden
und zerstückeln. Das Fleisch der Toten lehnen
sie ab, der Lebenden machten sie nicht schonen."
(Seite 30 Dok. II) Und zurückweisend auf
die Zeiten höherer Kultur sagt Plutarch:
"Man sieht aus den Schriften der Alten und
aus ihren Opfern, dass sie nicht nur das Essen
sondern auch das Schlachten eines Tieres, das
keinen Schaden anrichtet, als eine sündhafte
und gottlose Handlung betrachteten."
Erstes Kirchenkonzil
von Jerusalem 51-60
Ebenso verordnete
das erste Kirchenkonzil von Jerusalem, das etwa
in der Zeit von 51 - 60 nach Christus stattfand,
sich jedes Götzenopfers zu enthalten darüber
hinaus auch jeder Speise, die von Tierleichen stammte,
sei es dass diese erdolcht oder erwürgt wurden.
Paulus, der Verbreiter
der Lehre Jeshuas bis um 65 nach Christus
Zu jener Zeit soll Paulus etwas anderes gelehrt
haben. Seine Briefe sind ja ein Teil des westlichen
Grundgesetzes. Fast 2000 Jahre betrachtete man in
der abendländischen Welt die Bibel als die Wahrheit
schlechthin. Und so ist alles, was in diesem Buch
steht, besonders wichtig.
soll einige Jahre
später an die Gemeinde von Korinth geschrieben
haben: "Esst von allem, was auf dem Fleischmarkt
angeboten wird, und folgt eurem Gewissen nicht!"
So steht es in allen christlichen Bibeln. Weiter
steht dort auch, dass, wenn andere durch dich zum
Götzenmahl verführt werden, sie in die
Hölle gelangen. Deswegen aß Paulus nie
Fleisch. Zu lesen im 8.Kapitel des 1.Korintherbriefes.
(sehr widersprüchlich: einerseits sollen sie
essen, andererseits machen sie sich schuldig, wenn
sie andere verleiten!?! Diese Widersprüchlichkeit
muss besser zur Geltung kommen!)
So Paulus an die Korinther: 10:27 "Wenn aber
jemand von den Ungläubigen euch einladet, und
ihr wollt hingehen, so esset alles, was euch vorgesetzt
wird, ohne zu untersuchen um des Gewissens willen."
Im 10. Kapitel wird erzählt, dass die Väter,
die mit Moses durch die Wüste wanderten, dieselbe
geistige Speise aßen wie zu Paulus' Zeiten.
Viele von ihnen waren aber Götzendiener, die
sich setzten, um zu essen und zu trinken, woran
sie dann erstickten. Deshalb sollte man vor dem
Götzendienst fliehen.
"Ich will nicht, dass Ihr Gemeinschaft habt
mit den Dämonen. Ihr könnt nicht den Kelch
des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen.
Ihr könnt nicht Anteil haben am Tisch des Herrn
und am Tisch der Dämonen. Keiner suche den
eigenen Nutzen, sondern den des anderen."
Paulus: Wer nun unwürdig von dem Brot
ißt oder aus dem Kelch des Herrn trinkt, der
wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn.
(1. Kor. 11,27) Mit diesem Vers in Bezug auf das
Abendmahl hat Paulus viel Angst und Verunsicherung
bei den Menschen ausgelöst! Wie viele hatten
Angst davor, dass sie am Bleib und Blut Christi
schuldig wurden und fühlten sich deshalb unwürdig!
Für Paulus ist ein Abendmahl "unwürdig",
wie es in Korinth gefeiert wurde: Die Reichen frassen
sich voll und waren zum Teil schon betrunken, bevor
die Ärmeren zur Feier dran kamen. Paulus folgert
deshalb: "Darum, meine lieben Brüder,
wenn ihr zusammenkommt, um zu essen, so wartet aufeinander.
(1. Kor. 11,33) Die Unwürdigkeit hatte demnach
nichts mit persönlichen Schuldgefühlen
zu tun, sondern war auf die Art bezogen, wie das
Abendmahl gefeiert wurde.
Vom ersten Vorstand
d.Gemeinde in Jerusalem, Jakobus sowie von Petrus
- bis ca. 67 nach Christus
Vom ersten Vorstand
der Gemeinde in Jerusalem, Jakobus sowie von Petrus,
wird ausdrücklich berichtet, dass sie keine
Tiere gegessen haben.
Zu jener Zeit soll Paulus etwas anderes gelehrt
haben. Seine Briefe sind ja ein Teil des westlichen
Grundgesetzes. Fast 2000 Jahre betrachtete man in
der abendländischen Welt die Bibel als die
Wahrheit schlechthin. Und so ist alles, was in diesem
Buch steht, besonders wichtig.
Essener, Therapeuten,
Judenchristen (Ebioniten) bis vor 70 n.
Beschreibung des
Lebens der Essener (Therapeuten, Heiler) durch Philon:
Auch die Essener, die Therapeuten und die Judenchristen
(Ebioniten) standen in der pythagoreischen Tradition.
Sie lebten ihre christliche Lebensweise zur Zeit
des Paulus. Ihr gemeinsamer Grundsatz war: ohne
Enthaltsamkeit gibt es kein höheres Leben,
keine Kultur. Die Praktiken, von denen sie sich
absetzten, entlarvten sie als kultur- weil Leben
zerstörend: Ausweitung der Latifundien, individuelle
Bereicherung, verderbte Sitten.
In die Tradition der
pythagoreischen Lehren soll Jeshua gekommen sein,
Und sein größter Wunsch soll es gewesen
sein, mit seinen Freunden ein einjähriges Lämmchen
zu verspeisen?
Josephus, Flavius
2. Hälfte des 1. Jhs
In der zweiten Hälfte
desselben Jahrhunderts beschrieb Josephus das vorbildliche
Leben der Essener, die sich ausdrücklich vom
Schlachtkult des Tempels abwandten.
- "Die Essener
sind ein Geschlecht von Menschen, die derselben
Lebensweise anhängen wie Pythagoras unter
den Griechen." (Jüd. Altertümer
15, 10,4 von Josephus)
- Der jüdische
Religionsphilosoph des zwanzigsten Jahrhunderts,
Martin Buber, sagte:
"Die Essener wollen das Ziel durch eine Vereinfachung
der Lebensreform erreichen; und aus ihnen wird
der Menschenkreis geboren, der den großen
Nazarener trägt und seine Legende schafft:
den größten aller Triumphe des Mythos."
Heinrich Clementz, der deutsche Übersetzer
der Werke des Flavius Josephus, sprach aus, was
christliche Theologen immer noch anzweifeln:
"Die Essener waren es vornehmlich, die durch
ihr hohes Ansehen beim Volk der Lehre Jesu Christi
Anhang und Popularität verschafften."
Plinius der Jüngere
- 61 bis - 115 nach Christus
berichtete als kaiserlicher Legat aus Kleinasien kommend
dem Kaiser im Jahre 112, dass sich die Christen jeder
Fleischnahrung enthielten. (Im ursprünglichen
Text stand sicher nicht "Christen", sondern
eher Ebioniten, Nazoräer oder Essener)
Tertullian 150-220
kannte schon zwei Arten von Christen: diejenigen, die
Tiere essen und die, die kein Fleisch zu sich nehmen.
Er nennt die zweite Kategorie die wahren Christen.
Die Gnostiker 2. + 3. Jh
Werden sich vielleicht auch des Fleisches aus dem Grund
enthalten, damit der Körper nicht der Wollust verfalle.
Plotin 206-270
Porphyrius 233-301
Porphyrius rühmte sich, bei dem großen Lehrer
Plotin in Rom gelernt zu haben.
Laktanz 250-317
Lactantius Firminianus
ist für uns sehr wichtig, weil er genau in
der Zeit lebte, als die heutige christlich römische
Kirche siegreich wurde. Er wurde von Diokletian
303 als Lehrer der lateinischen Rhetorik nach
Nikomedia gerufen. 317 wird er in Trier Erzieher
des 307 geborenen Sohnes von Konstantin, Crispus.
Dieser Prinz wurde mit der Mutter, Fausta, vom Vater
Konstantin 326 umgebracht. Man weiß nicht,
was mit Laktanz nach 317 geschah. Bekannt ist nur,
dass am 1.3.317 die Konstantinsöhne, Grispus
und Konstantin, Daesares wurden.J. Wlosok hat nachgewiesen,
dass Laktanz im ganzen Werk den hermetischen, platonisch-gnostischen
Gedanken verpflichtet war: Sünde ist der Zustand
der Unwissenheit, Erlösung geschieht durch
Offenbarung = Einströmen göttlicher
Weisheit. Laktanz verstand die hermetische Lehre
als geoffenbart. Die von ihm stammenden hermetischen
Zusätze wurden in der 2.Ausgabe von Wlosoks
Werk "aus unbekannten Gründen gestrichen"
(Pauly). Laktanz ist ein Klassiker der lateinischen
Sprache. Er wurde Cicero Christianus genannt. Viele
Werke von ihm sind verschwunden.
Laktanz trat im Jahre 303 zum Christentum über
und verfasste das im Stile Cicaros geschriebenen
Werk "Institutiones divinae. In diesem
Werk gibt es auch eine Weissagung des künftigen
Friedens, die mit dem "Goldenen Zeitalter des
Saturn" übereinstimmt. Die folgenden Zitate
aus diesem Werk sind dem Buch Enkarpa von Robert
Springer entnommen.
Der Sohn des höchsten und größten
Gottes wird kommen, um die Lebenden und die Toten
zu richten, so wie dies die Sybille mit den Worten
bezeugt:
Zerrüttung wird dann auf der Erde sein, Wenn
auf den Richtstuhl kommen wird der All-Beherrscher,
zu richten dann die ganze Welt, die Seelen der Lebendigen
und Toten.
Nachdem dann alle Ungerechtigkeit verbannt und das
große Gericht vollendet ist, wird er dann
alle, die von jeher gerecht waren, zum Leben erwecken,
tausend Jahre unter den Menschen wohnen, und mit
vollkommener Gerechtigkeitsliebe über
sie regieren.
Die weissagende begeisterte Sybille ruft dies irgendwo
anders aus: Höret mich, ihr Sterblichen, der
ewige König regiert! Dann werden die noch Lebenden
nicht sterben, sondern ebenfalls tausend Jahre hindurch
eine unzählige Nachkommenschaft erzeugen und
diese wird heilig sein und Gott angenehm. Die wieder
vom Tod Auferstandenen werden aber für die
noch Lebenden gleichsam Richter sein. ***(?)
Doch werden nicht alle Völker gänzlich
vertilgt; manche werden noch übrig bleiben,
als Zeichen des Siegs Gottes und damit die Gerechten
über sie triumphieren. Zu derselben Zeit wird
auch der Fürst der Dämonen, der Urheber
alles Bösen, in Ketten gelegt werden und im
Kerker weilen während der tausendjährigen
himmlischen Herrschaft.
Dann wird Gerechtigkeit herrschen über den
Erdkreis, auf dass kein Unheil entstehe gegen das
Volk Gottes. Nach seiner Ankunft versammeln sich
von allen Seiten die Gerechten; nachdem Gericht
gehalten worden, wird mitten auf der Erde die heilige
Stadt errichtet, darinnen der Erbauer selber, Gott,
wohnt mit den regierenden Gerechten. Diese
Stadt bezeichnet die Sybille mit folgenden Worten:
Die Stadt, die Gott erbaute, die machte er glänzender
als Stern, als Sonne und Mond.
Dann wird von der Erde jene Finsternis hinweggenommen
werden, wodurch der Himmel überzogen und verdunkelt
wurde: glänzender als die Sonne ist alsdann
der Mond und erleidet keine Wechsel; aber die Sonne
wird sieben Mal glänzender sein als jetzt.
Die Erde wird ihren fruchtbaren Schoß auftun
und freiwillig die vollkommensten Früchte tragen:
die Bergfelsen werden Honig schwitzen: in den Bächen
wird Wein fließen und die Flüsse werden
von Milch überströmen. Das Weltall selber
wird sich dann freuen und jedes Wesen wird entzückt
sein, befreit und errettet von der Herrschaft der
Bosheit, der Ruchlosigkeit, das Lasters und der
Verblendung.
Kein Tier wird sich dann vom Blut und kein Vogel
vom Raub nähren; sondern alles wird
ruhig und friedfertig sein: der Löwe und das
Kalb werden nebeneinander an der Krippe stehen;
der Wolf wird das Schaf nicht rauben, der Hund nicht
jagen; der Habicht und der Adler werden unschädlich
sein und das Kind wird mit Schlangen spielen.
Mit einem Wort: es wird so geschehen, wie die Dichter
das goldene Zeitalter schildern unter der Regierung
des Saturn. Ihr Irrtum erklärt sich daraus,
dass die Propheten meistens die künftigen Begebenheiten
so darstellen, als ob sie schon geschehen wären;
denn es stellten sich ihnen in ihrer göttlichen
Begeisterung Erscheinungen vor Augen und die Dinge
der Zukunft sahen sie gleichsam mit ihren Blicken
von Anfang bis zu Ende.
Mit einem Wort: es wird so geschehen, wie die Dichter
das goldene Zeitalter schildern unter der Regierung
des Saturn. Ihr Irrtum erklärt sich daraus,
dass die Propheten meistens die künftigen Begebenheiten
so darstellen, als ob sie schon geschehen wären;
denn es stellten sich ihnen in ihrer göttlichen
Begeisterung Erscheinungen vor Augen und die Dinge
der Zukunft sahen sie gleichsam mit ihren Blicken
von Anfang bis zu Ende.
Basilius 330
- 379
"Es gibt
ein Götzenmahl und ein heiliges Mahl"
Basilius wurde in Cäsarea in Cappadocien geboren,
studierte Rhetorik und Philosophie in Konstantinopel
in Athen und in Cäsarea, wo er auch mit Gregor
von Nazians bekannt wurde. Er war Rechtsgelehrter
wie sein Vater, zog sich aber bald in die Einsamkeit
zurück, um sich ganz den geistlichen Studien
zu widmen. Eusebius von Cäsarea weihte ihn
zum Priester und nach längeren Streitigkeiten
mit den Arianern wurde er zum Bischof von Gäsarea
erwählt. Der Kaiser Valens wollte ihn verbannen.
Auch litt er unter Verfolgungen der Arianer und
mehrerer katholischer Bischöfe. Schließlich
starb er geistig und körperlich erschöpft
im Jahre 379. Basilius wurde von seinen Anhängern
"der Große" genannt, er war zuletzt
auch Erzbischof von Cäsarea und Patriarch der
orientalischen Mönche.
Über die Ernährung schreibt Basilius in
seinen "Episteln": (zitiert nach Enkarpa
von R. Springer)
Ihr überfüllt euren Körper und beschwert
euch mit Essen. Verbringt man etwa die Nacht besser,
nachdem man übermäßig gespeist,
als wenn man eine mäßige Mahlzeit gehalten
hat? Ein übermäßiges Abendessen
versetzt dich in Unruhe. Du quälst dich in
deinem Bett, wandest dich nach allen Seiten, ohne
die rechte Lage zu finden.
Der Leib, der mit Fleischspeisen beschwert wird,
wird von Krankheiten heimgesucht. Eine mäßige
Lebensweise macht ihn gesünder und stärker
und schneidet dem Übel die Wurzel ab. Die Menge
der Nahrungsmittel erstickt die natürliche
Wärme, so dass sie nicht verdaut werden können,
und daher entstehen alle unsere Krankheiten.
Ein voller Bauch ist weder tauglich zum Lauf noch
zum Schlummer, seine Schwere verhindert den Schlaf.
Die Dünste der Fleischspeisen verdunkeln das
Licht des Geistes. Mit welcher Art von Fleischspeisen
auch der Magen gefüllt werde, so werden immer
unreine Bewegungen erzeugt. Die Seele wird gleichsam
unter der Last der Speise erstickt, verliert die
Herrschaft und die Fähigkeit zu denken.
Du lässt dich täglich durch den Wein beherrschen.
Im irdischen Paradies gab es keinen Wein, man opferte
keine Tiere, man aß kein Fleisch. Der Wein
wurde erst seit der Sintflut erfunden, als die Tugend
der Menschen zu erschlaffen begann, wollten sie
ein köstliches Leben führen. Die Trunkenheit
der wollüstigen Israeliten vereitelte Moses'
Bemühungen.
So lange man mäßig lebt, wird das Glück
des Hauses sich mehren. Die Tiere werden sich in
Sicherheit befinden: man wird kein Blut vergießen,
keine Tiere töten. Das Messer der Köche
wird unnütz sein: die Tafel wird nur bedeckt
mit Früchten, welche die Natur spendet und
man wird sich damit begnügen. Johannes der
Täufer hatte weder Bett, noch Tisch, noch Erbteil,
noch Rind, noch Getreide, noch Bäcker, noch
irgendwelche notwendigen Lebensbedürfnisse;
daher verdiente er das Lob, welches der Sohn Gottes
ihm zollte, dass er der größte aller
Menschenkinder sei.
Wenn du Fleischkost liebst und deinen Körper
mästest, so machst du deinen Geist schwerfällig:
das Fett, welches sich dem Fleisch ansetzt, schwächt
die Kräfte das Geistes. Verachtest du nicht
diese verderblichen Fleischgerichte?
Man kann schwerlich die Tugend lieben, wenn man
sich an Fleischgerichten und Festmahlen erfreut.
Basilius spricht auch über "willkürliche"
und "unwillkürliche" Mordtaten, womit
er meint, wenn jemand einen Stein unabsichtlich
gegen jemanden schleudert, den er nicht gesehen
hat, und diesen dabei tötet.
Beim Krieg macht er keinen Unterschied zwischen
einem gerechten und einem ungerechten Krieg und
auch nicht zwischen Angriffs- oder Verteidigungskrieg.
Jeder Krieg, so lehrt er, ist verbrecherisch, weil
diejenigen, so sagt er, die ihn unternehmen, die
Absicht haben zu töten.
Das ist auch ein ganz willkürlicher Menschenmord,
den die Räuber begehen und diejenigen, die
Kriegszüge unternehmen. Denn die Räuber
töten, um Geld zu nehmen und aus Furcht, entdeckt
zu werden. Diejenigen, welche Krieg anfangen, tun
es, in der entschiedenen Absicht, den Feind zu töten
und nicht bloß um ihn in Schrecken zu setzen
oder zu bessern.
In seinen Reden und in dem Jesajas Kommentar wiederholt
sich der Lieblingsgedanke von Basilius: Enthaltsamkeit,
Mäßigkeit, Reinigung, Fasten. Wer es
mit dem Fleisch hält, kämpft den Geist
nieder. Will man einen starken Geist entwickeln,
dann muss man den Körper durch Fasten disziplinieren.
Die Entfaltung des Menschen geht durch drei Phasen:
Reinigung, Erleuchtung, Vereinigung. Wenn man schwer
gesündigt hatte und sich den Bauch vollgeschlagen
hatte, dann war der Appell des Basilius: "Faste!"
Gute Geister, die uns helfen wollen, bleiben gerne
bei uns, wenn wir uns durch Enthaltsamkeit gereinigt
haben. Schwermut kann nur durch Gebet und Enthaltsamkeit
überwunden werden.
Basilius war bei den Griechen und den meisten Slaven
hoch in Ehren. Auch so erklärt sich die Fastenpraxis,
die weit nach Osteuropa reichte. Als am Anfang des
XX (?) Jhs Pariser Professoren den Joghurt für
die Langlebigkeit der Bulgaren verantwortlich machten,
mahnten Professoren aus Sophia: "Joghurt ist
auch schädlich; unser Volk wird so alt, weil
es 100 Tage im Jahr fastet."
zwei Arten von
Christen, Spaltung - 431
Zu einer ersten
Spaltung kam es 431 nach dem Konzil von Ephesos
(Abspaltung der Apostolischen Kirche des Ostens
(Nestorianer). Das Konzil von Ephesos
ist das dritte Ökumenische Konzil und fand
vom vom 22. Juni bis 31. Juli 431 in Ephesos in
Kleinasien (heutigen Türkei) statt. Einberufen
wurde das Konzil vom oströmischen Kaiser Theodosius
II.. Zum Konzil kamen rund 150 Bischöfe. Papst
Cölestin nahm nicht teil. Er schickte eine
Gesandtschaft..
Vor der Eröffnung wurde Nestorius dreimal aufgefordert,
vor dem Konzil zu erscheinen. Nestorius entgegnete,
dass nicht alle Gesandten, u. a. die römischen
Legaten und Johannes I., der Patriarch von Antiochien,
eingetroffen seien. Trotzdem beeilte sich Kyrill
und eröffnete das Konzil. In der ersten Sitzung
wurde Nestorius von seinem Amt abgesetzt und exkommuniziert.
Die später eingetroffene römische Gesandtschaft
von Coelestin I wirkte an der Teilversammlung
Kyrills mit.
Das Konzil verurteilte Nestorius und seine Anhänger,
nicht aber die Antiochenische Schule insgesamt.
Nachdem Johannes I. von Antiochien in Ephesos angekommen
war (wahrscheinlich vier Tage später), berief
er ein Gegenkonzil ein. In dieser Versammlung exkommunizierte
er Kyrill und den Bischof von Ephesos. Auch Kaiser
Theodosius II. annullierte den Eröffnungsbeschluss,
und aufgrund des ausweglos erscheinenden Streites
ließ er Nestorius und Kyrill inhaftieren,
wobei Kyrill noch im selben Jahr nach Alexandria
zurückkehren konnte.
Es sind 12 Anathema (=griechisch: Kirchenbann,
Kirchenfluch) zur Unterzeichnung vorgelegt, welche
bestimmen, dass jeder, der es nicht glaubt oder
sich nicht daran hält, mit dem Kirchenbann
belegt sei. Es geht darum, dass Maria die Gebärende
Gottes sei (also Gott geboren habe).
(aus dem "Handbuch der christlichen Kirchengeschichte,
Band 1
von Dr. Johann Nepomuk Hortig):
Nestorius wollte die ganze Welt mit Gewalt von Ketzern
rein machen - durch äußerliche Gewalt.
Er sagte in einer öffentlichen Rede: "Gib
du mir, o Kaiser! eine von Ketzern gereinigte Welt,
und ich gebe dir dafür den Himmel! Leih du
mir deinen Arm, die Ketzer zu verjagen, und ich
leihe dir den meinigen zur Verjagung der Perser."
Mit diesem Maß wurde auch ihm ausgemessen.
... Nach Ephesus kamen, vom Leo gesendet, Julius,
ein Bischof; Renatus, Priester, und Hilarius, Diakon;
sie hatten den Brief des Papstes an den Flavian,
und einen andern an die versammelten Bischöfe
bei sich. Dioscurus schwor feierlich, er wolle dem
Verlangen der Legaten genügen, und die päpstlichen
Briefe vorlesen lassen. Er leiß nur das kaiserliche
Convocationsschreiben ablesen, und betrog meineidig
die päpstlichen Gesandten. Flavian von Constantinopel
wurde vor der Untersuchung als ein Schuldiger behandelt,
und abgesetzt, nachdem Eutyches das Symbolum Nicaenum
abgebetet hatte, und für unschuldig erklärt
war. Mit dem Flavian mußten auch Ibas von
Edessa, Theodoret von Cyrrhus, Eusebius von Doryla
und andere fallen.
Die katholisch-denkenden Bischöfe (die Anzahl
aller versammelten belief sich auf 120 bis 130)
fielen dem vütenden Dioscurus zu Füssen,
bittend für die Verurteilten. Aber für
die Partei des Eutyches war durch Soldaten und bewaffnete
Mönche gesorgt, welche Schergendienste übernahmen,
und die Katholiken mit Prügeln und Schwertern
zur Unterzeichnung nötigten. Solches haben
die, aus Furcht ihrem Gewissen untreu Gewordenen,
nachher im Concil zu Chelcedon einbekennet. - Flavian
protestierte gegen das schändliche Verfahren,
und appellirte an den Papst, worauf ihm Dioscurus
mit Fusstritten antwortete, und ihn dergestalt schlagen
und verwunden ließ, dass er, in Ketten abgeführt,
am dritten Tage darauf sein Leben endigte. Die päpstlichen
Legaten wurden gleichfalls mißhandelt und
eingekerkert - nur dem Hilarius gelang es zu entwischen,
und nach manchem Abenteuer glücklich in Rom
anzulangen, wo er den saubern Hergang berichtete...
Denis Diderot 1713-1784
zitiert die Klassiker.
Der französische Schriftsteller, Philosoph
und Aufklärer stand im Schatten anderer Vertreter
der europäischen Aufklärung, wie Voltaire
oder Rousseau. Mit Jean-Baptiste le Rond dAlembert
war er Herausgeber der großen französischen
Encyclopédie.
Er sagte: Der Baum der Enthaltsamkeit hat
die Genügsamkeit zur Wurzel und die Zufriedenheit
zur Frucht... und er fragte: "Gibt es nicht
andere Nahrungsmittel, ohne dass man Blut vergießt?
Heißt es nicht die Menschen zur Grausamkeit
zu ermutigen, wenn man ihnen gestattet, den Tieren
das Messer ins Herz zu stoßen?"
Diderot wies dagegen auf die Lebensweise von Seneca
und dessen Lehrer, den Pythagoräer Sotion hin,
die er als nachahmenswert hinstellte. (Springer
Seite 234)
Buber, Martin
1817-1965
jüdischer Religionsphilosoph
- "Die Essener wollen das Ziel durch eine Vereinfachung
der Lebensreform erreichen; und aus ihnen wird der
Menschenkreis geboren, der den großen Nazarener
trägt und seine Legende schafft: den größten
aller Triumphe des Mythos."
Heinrich Clementz, der deutsche Übersetzer
der Werke des Flavius Josephus, sprach aus, was
christliche Theologen immer noch anzweifeln:
"Die Essener waren es vornehmlich, die durch
ihr hohes Ansehen beim Volk der Lehre Jesu Christi
Anhang und Popularität verschafften."
Paulus: Das Tiereessen
ist Götzendienst
Die pythagoreeischen
Philosophen lehrten alle, dass man dem Götzendienst
entsagen muss, wenn man sich als Mensch weiterentwickeln
will. Und Götzendienst bedeutete Blutopfer, von
dem man auch aß. Man
solle vielmehr dem Gott der Liebe ein reines Opfer
bringen, Gott wolle ein Herz voll Mitleid. Sie gestanden
dem Volk zwar Riten und Zeremonien zu aber dabei sollten
reine Trank-, Blumen- und Pflanzenopfer dargebracht
werden.
Diese Entwicklung, die die pythagoreeischen Philosophen
angefacht hatten, verfiel im ersten Jahrhundert vor
unserer Zeitrechnung wieder. Die Sitten verkamen mehr
und mehr. Zwar wollten die damals lebenden Philosophen
noch retten, was zu retten war, aber ihre Aufgabe
war gigantisch.
Folgt
eurem Gewissen nicht!
Paulus, der Verbreiter
der Lehre Jeshuas soll einige Jahre später an
die Gemeinde von Korinth ge-schrieben haben: "Esst
von allem, was auf dem Fleischmarkt angeboten wird,
und folgt eurem Gewissen nicht!" So steht es
in allen christlichen Bibeln. Weiter steht
dort auch, dass, wenn andere durch dich zum Götzenmahl
verführt werden, sie in die Hölle gelangen.
Deswegen aß Paulus nie Fleisch. Zu lesen
im 8.Kapitel des 1.Korintherbriefes.
Im 10. Kapitel wird erzählt, dass die Väter,
die mit Moses durch die Wüste wanderten, dieselbe
geistige Speise aßen wie zu Paulus' Zeiten.
Viele von ihnen waren aber Götzendiener, die
sich setzten, um zu essen und zu trinken, woran sie
dann erstickten. Deshalb sollte man vor dem Götzendienst
fliehen.
"Ich will nicht, dass Ihr Gemeinschaft habt mit
den Dämonen. Ihr könnt nicht den Kelch des
Herrn trinken und den Kelch der Dämonen. Ihr
könnt nicht Anteil haben am Tisch des Herrn und
am Tisch der Dämonen. Keiner suche den eigenen
Nutzen, sondern den des anderen." (Anmerkung
Regina: keiner suche nur seine Triebe zu stillen,
sondern achte darauf, ob es auch gut ist für
diejenigen, welchen er das antut!)
Dann kommt der Vers 25, der sinngemäß so
lautet: "Alles was auf dem Fleischmarkt verkauft
wird, das esst, ohne um des Gewissens willen nachzuforschen."
Manchmal heißt es noch eindeutiger: "Und
folgt eurem Gewissen nicht. Denn des Herrn ist die
Erde und deren Fülle."
Aus diesem Text
ergibt sich folgendes:
- In den Gemeinden
des ersten Jahrhunderts hat man vom Fleischessen
gesprochen.
- Es ist sehr auffallend,
dass Paulus sich genötigt fühlte, in dringender
Weise zum Fleischessen aufzufordern.
- Das Wort "alles"
am Anfang des Satzes macht stutzig: man sollte ein
Verbot und nicht ein Gebot erwarten.
- Paulus war Jude,
und selbst die verdorbendsten Juden mussten sich
vieler Fleischsorten enthalten.
- Selbst der Apostelkonvent
von Jerusalem im Jahre 48/49 gebot die Enthaltung
von allem durch Ersticken oder Erdolchen Getöteten.
- Ganz seltsam aber
ist, dass Paulus das Fleischessen in Beziehung zum
Gewissen setzt. Wer denkt heute beim Fleischessen
an das Gewissen?
Und doch spricht Paulus
hier vom Gewissen so wie auch im Römerbrief an
verschiedenen Stellen. Paulus fordert die Gemeinde
auf, der Gewissensstimme nicht zu folgen, sondern
in dieser Frage etwas gegen das eigene Gewissen zu
tun.
Aus all dem müsste man nun folgern: wenn Paulus
kein Betrüger und Verrückter war, dann ist
diese Stelle verfälscht worden.
In
der ältesten lateinischen Bibelübersetzung,
die von Hieronymus stammt, steht: "Quidquid
in macello venditur, edite nihil discriminantes
propter conscientiam." Auf deutsch: Alles,
was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, davon
esst nicht(s) forschend des Gewissens wegen.
Ein Komma nach "nichts" oder
"nicht" würde bedeuten: keine Wienerwald-
oder McDonald-Kette mehr, viel weniger Krankenhäuser
und Ärzte, Trillionen von Lebewesen das Leben
geschenkt. |
(Anmerkung
Regina: Hier ein weiteres Beispiel zur Verdeutlichung,
wie leicht durch ein Komma oder das Weglassens
des Zwischenraumes zwischen Wörtern die
Wahrheit verdreht werden kann. Das wird sehr
gerne im Kindergarten vorgeführt. Ich kenne
es von meinem Papa. er pflegte dazuzusagen,
dass es ganz wahr ist und nicht gelogen. Ich
erinnere mich noch genau, wie verblüfft
ich war, dass das wahr sein sollte! Zuerst wird
es so gelesen:
ein
Mann in unserem Land
hat zehn Finger an einer Hand,
fünfundzwanzig an Händen und Füssen.
Aber dann sagte
mein Papa, ich solle genau aufpassen - und er
sagte es so oft, bis ich drauf kam:
Ein
Mann in unserem Land
hat zehn Finger, an einer Hand fünf
und zwanzig an Händen und Füßen.
|
Die Übersetzung
der Theologen, die das Komma vor "nichts"
setzen, wird leicht(sinnig) begründet mit dem
nachfolgenden Satz: "denn die Fülle auf
der Erde ist des Herrn." Was bedeutet, aus der
Fülle zu essen? Esst alles, was angeboten wird?
Wenn Affen angeboten werden, esst sie? Wenn ein Diktator
verlangt, dass man eine Nation töten soll und
ihr Fleisch verkaufen soll, esst sie? Fragt euer Gewissen
nicht?
Die Fülle der Erde aber, von der alle zitierten
Philosophen sprechen, bedeutet die Pflanzenwelt. Auf
der Erde wächst. eine Fülle von Pflanzen
"und darum
dürft ihr keine Tiere essen!"
Die
Begründung für die Enthaltsamkeit von
blutigen Opfern
nimmt Paulus aus dem Psalm 50, Vers 9-15:
"Ich nehme den Stier aus deinem Stall nicht
an und Böcke aus deinen Hürden.
Alles Wild des Waldes ist ja mein Eigentum, der
Tiere auf meinen Bergen sind tausend. Die Vögel
der Luft sind mir alle bekannt, was im Felde sich
regt, gehört mir. Hätte ich Hunger,
dann sagte ich dir's nicht, denn mein ist der
Erdkreis und seine Fülle. Genieße ich
denn Stierfleisch überhaupt, trinke ich denn
das Blut von Böcken? Bringe
Gott Danksagung als Opfer dar, führe
dem Höchsten deine Gelübde aus! Rufe
mich an am Tag der Drangsal, dann rette ich dich;
so sollst du mich ehren!"
Paulus zitiert den Psalm 50, um zu wiederholen,
was die Propheten verkündeten: man soll
Gott nicht Tiere opfern, sondern das eigene Herz
(Anmerkung Regina: nicht das Herz in Fleisch
und Blut - sondern man soll empfinden, fühlen,
mitfühlen!)
|
Als Paulus mit Barnabas
in Lystra in Kleinasien weilte, ereignete sich folgendes:
(Apg. 14,11-19)
"Als die Scharen sahen, was Paulus getan hatte,
erhoben sie ihre Stimme und riefen auf lykaonisch:
Die Götter sind in Menschengestalt herabgekommen
zu uns!' Sie bezeichneten Barnabas als Zeus und Paulus
als Hermes, weil er der Wortführer war. Der Priester
des Zeus vor der Stadt brachte Stiere und Kränze
vor die Tore und wollte mit den Volksscharen Opfer
darbringen.
Als die Apostel Barnabas
und Paulus das hörten, zerrissen sie ihre Kleider
sprangen unter das Volk und riefen: "Ihr Männer,
warum tut ihr das? Auch wir sind Menschen von gleicher
Art wie ihr. Wir verkünden euch die Frohbotschaft,
damit ihr euch von diesen Nichtigkeiten bekehrt zum
lebendigen Gott, der geschaffen hat den Himmel und
die Erde und das Meer und alles, was in ihnen ist;
der in den vergangenen Zeiten alle Völker ihre
eigenen Wege wandeln ließ und dennoch sich nicht
unbezeugt gelassen hat dadurch, dass er Wohltaten
spendete vom Himmel her, den Regen schenkte und fruchtbare
Zeiten und mit Nahrung und Frohsinn euer Herz erfüllte."
Nur mit Mühe konnten sie mit diesen Worten das
Volk abhalten, ihnen zu opfern. Da kamen aber von
Antiochien und lkonium Juden herbei, überredeten
das Volk, und sie steinigten den Paulus und schleiften
ihn zur Stadt hinaus, in der Meinung, er sei tot."
Auf diese Weise wie
hier gesagt ist, wollte man dem Zeus opfern und anschließend
die Opfer verspeisen. Es sollte ein gutes Schlachtfest
werden.
Im Vers 15 wird gesagt: "dass ihr euch von diesen
Nichtigkeiten zum lebendigen Gott bekehrt". Die
Nichtigkeiten bedeuten in diesem Fall. eitle, leere
Handlungen wie Fleisch-Opfern und Fleisch-Essen.
Paulus will sagen:
der lebendige Gott will von dem blutigen Opfer
und von einem blutigen Mahl nichts wissen.
Der Vers 17 ist in der herkömmlichen Übersetzung
geradezu sinnlos Griechischer Text bedeutet
nicht "fruchtbare Zeiten" sondern "Früchte
tragende Jahreszeiten". In der ältesten
lateinischen Übersetzung hieß es ganz richtig:
Praestituta tempora fructibus perferendis apta. Der
unsinnige Schluss: "erfüllt eurer Herzen
mit Nahrung und Freude" ist zwar wörtlich
übersetzt, der Sinn des griechischen Textes
aber meint: "Das ist eure Nahrung, welche eure
Herzen mit Freude erfüllt."
Die ganze Rede
richtig übersetzt lautet:
"Ihr Männer, warum tut ihr dies? Auch wir
sind Menschen, die von denselben Trieben ( iisdem
quibus vos affectionibus obnoxii. Luther übersetzt:
sterblich; Carl Weizsäcker: schwach; Nagel: leidend.
Es heißt aber wörtlich und richtig: gleichempfindend,
von denselben Trieben beseelt. Griechischer Text heißt:
ähnlich, nicht gleich; wir machen aber diesen
feinen Unterschied nicht) Griechischer Text beseelt
sind wie ihr; aber wir verkünden auch die frohe
Botschaft vom Reich Gottes. Lasst ab von diesen verkehrten
Dingen und bekehrt euch zu dem lebendigen Gott, der
den Himmel, die Erde, das Meer und alles, was darin
ist, gemacht hat. Er ließ zwar in vergangenen
Zeiten alle Völker ihre eigenen Wege gehen; aber
er zeigte sich ihnen immer als ihr Wohltäter,
der die Regengüsse vom Himmel gab und die Jahreszeiten
so anlegte, dass die Natur Früchte hervorbrachte;
und diese sind
die Nahrung, die eure Herzen mit Freude erfüllt."
So übersetzt,
bedarf es kaum noch einer anderen Erklärung.
Die Apostel wollen sagen: "Wir sind keine Götter.
(Man hatte sie nämlich wegen einer wunderbaren
Heilung für Zeus und Hermes gehalten); wir sind
auch Menschen wie ihr, haben auch Hunger und Durst
und alle Gefühle wie ihr, aber wir verkünden
auch die frohe Botschaft vom Reich Gottes, dem Himmelreich,
auf Erden, das ein Reich des Friedens unter den Menschen
sein wird, und in welchem es kein Blutvergießen
mehr gibt.
Gott hat zwar früher die Menschen essen lassen,
was sie wollten, er hat aber auch ein so günstiges
Klima und so viele Früchte gegeben, dass das
Fleischessen nicht mehr nötig ist.
Die Früchte sind die Nahrung, auf die schon der
natürliche Instinkt hinweist. (In der Geheimen
Offenbarung - Apokalypse Kap. 18,14 liest man:
"Auch das Obst, die Nahrung deiner Seele, ist
dir entschwunden." Das wird geschehen, wenn
die große Stadt Babylon zusammenfällt.
"Und die Kaufleute der Erde werden weinen und
wehklagen über sie, denn ihre Ware kauft niemand
mehr.")
Dr.med.Winsch
konkretisiert, wie die Rede des Apostels Paulus heute
ausfallen würde:
Der Mensch ist von
Natur aus Fruchtesser. Er hat auch als solcher im
tierischen Zustand in der Tertiärzeit gelebt.
Damals war die Erde ein großer paradiesischer
Garten; in Grönland wuchsen z.B. damals Feigen
und Brotfruchtbäume. Dann aber kam die Eiszeit.
Die Fruchtbäume starben aus, und der Mensch
wurde durch Not, durch Nahrungsmangel zum Fleischesser,
und zunächst Fischer und Jäger. Allmählich
aber, indem das Klima wieder gelinder wurde, kam
er über das Nomadentum zum Ackerbau und noch
später zur Obstzucht. Er ist jetzt durch die
Kultur vollkommen imstande, sich die zu seiner Nahrung
notwendigen Früchte zu verschaffen. Er braucht
kein Fleisch mehr zu essen.
Das Fleisch ist sozusagen
ein Überrest aus vergangener Barbarei. Denn auch
heute ist des Menschen Natur, die ihn als Fruchtesser
auszeichnet, unverändert, auch heute noch weist
sein natürlicher Instinkt ihn auf die Fruchtnahrung
hin, auch heute noch sind die Früchte in der
richtigen Auswahl und Zusammenstellung diejenige Nahrung,
bei der der Mensch am besten gedeiht.
Auch der französische
Orientalist Ernest Renan sagte in seiner siebenbändigen
Geschichte des Ursprungs des Christentums vom Apostel
Paulus: "Er lebte ohne Zweifel von Brei, Gemüse
und Milch."
Wichtig ist in jedem Fall, dass der Apostel das Tieropfer
und das Fleischessen nicht nur deshalb verwarf, weil
es zu Ehren eines heidnischen Gottes geschah; man
könnte dann immer noch folgern, dass er nur den
Genuss von Opferfleisch ablehnte aber anderes Fleisch
zu essen erlaubte. An dieser Stelle aber wird ausdrücklich
gesagt, dass er das Tieropfer und das Fleischessen
deshalb verwarf, weil Früchte die Nahrung sind,
die das menschliche Herz erfreuen. Dies ist kein Grund,
der sich gegen einen heidnischen Gott richtete, sondern
gegen das Fleisch als solches, weil es dem natürlichen
Instinkt des Menschen widerspricht.
Ebenso verbot Paulus
im ersten Korintherbrief Kap.10 höchstwahrscheinlich
den Genuss des Opferfleisches und dann noch ausdrücklich
den Genuss aller sonst käuflichen Fleischwaren.
Beim Apostelkonvent zu Jerusalem (Apostelgeschichte
15) war es den Neubekehrten auferlegt worden, sich
des Götzenopfers zu enthalten sowie der Unzucht,
des Blutes und des Erstickten. Diese Worte, soweit
sie für uns hier von Interesse sind, werden gewöhnlich
so verstanden, dass mit dem Götzenopfer auch
das Essen des Opferfleischs verboten wurde. Außerdem
wurde der Genuss von Blut und von solchen Tieren untersagt,
die nicht durch Schlachten sondern z.B. durch Würgen
oder Halsumdrehen getötet worden waren, und infolgedessen
noch das Blut enthielten. Den Juden ist ja bis heute
bekanntlich der Blutgenuss streng verboten. Und das
Schlachten muss bei ihnen so vorgenommen werden, dass
die Tiere ganz ausbluten.
Wenn die hier vertretene
Auffassung richtig ist, dann bedeutet das Verbot von
Opferfleisch, von Blut, sowie von Ersticktem für
die damalige Christengemeinde soviel wie ein volles
Fleischverbot. Denn
fast alles Fleisch, welches die ärmere Bevölkerung
kaufen konnte, war Opferfleisch. Und wenn außerdem
noch Blut und Ersticktes von der Nahrung ausgeschlossen
war, dann blieb vom getöteten Tier nichts mehr
übrig, was genossen werden konnte. Dass ein vollständiges
Fleischverbot auch beabsichtigt war, dafür spricht
auch die Tatsache, dass der Vorschlag zu diesem Gebot
für die Heiden von Jakobus ausging. Dieser Jakobus
führte den Beinamen "der Gerechte".
Er war der Bruder Jeshuas und enthielt sich als Nazoräer
jeder Fleischspeise und aller berauschenden Getränke.
Das wissen wir von Eusebius.
Er ist ohne Zweifel der Verfasser des Jakobusbriefes,
in welchem er auch die Enthaltsamkeit anspricht und
damit begründet, dass des Menschen eigene Lust
die ausschließliche Quelle des Bösen sei.
(Jak. 1,12-14) Es ist psychologisch unwahrscheinlich,
dass ein so großer Fleischgegner, wie Jakobus
es war, mit seinem Vorschlag etwas anderes gemeint
haben könnte.
Der Ausdruck "Blut
und Ersticktes" ist nur bildlich gemeint und
bedeutet: alles auf blutige und unblutige Weise Getötete.
Die Stelle, welche die Theologen immer als Belege
aus dem Alten Testament anführen, dass die Ausdrücke
Blut und Ersticktes wörtlich zu nehmen sind,
passen nämlich nur für Blut. Der Ausdruck
"Ersticktes" findet sich aber an den betreffenden
Stellen nicht. (3. Mos. 17; und 5. Mos. 12,16 und
23)
Zur Vision des Petrus lese man Apostelgeschichte 10,
Vers 28, wo Petrus selbst seine Vision erklärt:
"Ihr wisst, dass es einem jüdischen Mann
nicht erlaubt ist, sich zu einem anderen Stamm zu
halten oder ihn zu besuchen. Und mich hat Gott gewiesen,
keinen Menschen gemein oder unrein zu heißen."
Die Vision hat also mit dem leiblichen Essen gar nichts
zu tun. Das unreine Getier ist ein Bild für die
Heiden, und das Schlachten und Essen ist ein Symbol
für das Aufnehmen in die christliche Gemeinde.
Im 1.Korintherbrief Kap.10 folgt noch eine Stelle,
in der von den Theologen verboten wird, dem Gewissen
zu folgen. Vers 27 lautet in der herkömmlichen
Übersetzung:
"Wenn daher einer
von den Ungläubigen euch einlädt und ihr
hingehen wollt, so esst alles, was euch vorgesetzt
wird, ohne um des Gewissens willen nachzufragen."
Im Original aber muss gestanden haben: "Esst
von allem nichts, erforscht euer Gewissen,"
ansonsten wäre auch diese Stelle nicht verständlich.
Es folgt nämlich: "Wenn aber einer euch
sagt: "Dies ist Götzenopferfleisch!"
so esst nicht um dessentwillen, der darauf hingewiesen
hat, und um des Gewissens willen. Ich
meine damit nicht das eigene Gewissen, sondern das
des anderen. Warum soll denn meine Freiheit von eines
anderen Gewissen gerichtet werden?" Vers
28/29 (In der Übersetzung von Prof. Dr. Josef
Kürzinger, Pattloch-Ausgabe der Bibel)
Es zeugt von einer Geistesverirrung der Theologen,
wenn sie das einfache griechische Wort Griechischer
Text mit "immolatum idolis" - "Götzenfleisch"
übersetzen. Welcher Gastgeber wird zu seinen
Gästen gesagt haben: "Esst bitte vom Götzenfleisch!"?
Das griechische Wort bedeutet: "geopfertes
Opferfleisch". Heute würde man sagen:
es ist gottgeweihte Nahrung oder gottgewollte Nahrung;
in dem Sinn hieße es dann: "Esst von diesem
Fleisch, es ist gottgefällig."
In diesem Fall
rät Paulus aus zwei Gründen nicht zu essen:
- wegen des eigenen
Gewissens und
- wegen des Bruders,
der sich tatsächlich auf dem Irrweg befindet,
weil er meint, dass blutige Speise gottgewollt sei.
Würdige Abendmahlsfeier
1. Korinther 11, 17-34:
"Bei folgender Anordnung lobe ich euch nicht;
denn eure Zusammenkünfte gereichen nicht zum
Segen, sondern zum Schaden. Für's erste höre
ich, dass bei euren Zusammenkünften in der Gemeinde
Spaltungen unter euch sind, und ich glaube es zum
Teil. Es muss ja Parteiungen unter euch geben, damit
die Bewährten unter euch offenbar werden.
Wenn ihr gemeinsam
zusammenkommt, so ist das nicht mehr ein Essen des
Herrenmahls. Denn ein jeder nimmt beim Essen seine
eigene Mahlzeit vorweg, und der eine hungert, indes
der andere betrunken ist.
Habt ihr nicht Häuser zum Essen und Trinken?
Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt
jene, die nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll
ich euch loben? Hierin lobe ich euch nicht.
Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch auch
überliefert habe:
Der Herr Jesus nahm
in der Nacht, in der er verraten wurde, Brot, sagte
Dank, brach es und sprach: "(Nehmt hin und esst),
das ist mein Leib, (der) für euch (hingegeben
wird). Dies tut zu meinem Gedächtnis."
Des gleichen nahm er nach dem Mahl auch den Kelch
und sprach: "Dieser Kelch ist der neue Bund in
meinem Blut; tut dies, sooft ihr trinkt zu meinem
Gedächtnis!"
Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt,
verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Wer daher unwürdig dieses Brot isst oder den
Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig am Leib
und Blut des Herrn. Der Mensch aber prüfe sich
selbst und so esse er vom Brot und trinke aus dem
Kelch.
Denn wer (unwürdig) isst und trinkt, der
isst und trinkt sich das Gericht, wenn
er den Leib (des Herrn) nicht unterscheidet.
Darum sind unter euch viele Schwache und Kranke und
es entschlafen viele. Denn nähmen wir uns selbst
ins Gericht, wurden wir nicht gerichtet werden. Wenn
wir aber vom Herrn gerichtet werden, werden wir gezüchtigt,
damit wir nicht mit dieser Welt verdammt werden.
Darum meine Brüder: Wenn ihr zum Essen zusammenkommt,
so wartet aufeinander! Hat aber jemand Hunger, der
esse zu Hause, damit ihr nicht zum Gericht zusammenkommt.
Das übrige aber werde ich anordnen, wenn ich
komme."
Die Neuplatoniker
des ersten Jahrhunderts schreiben da endgültiger.
Was will Paulus hier sagen? Wir hätten größere
Klarheit, wenn wir die Originaltexte besäßen.
Es scheint, dass die philosophische Lebensweise nicht
allen gleich leicht fiel, Weil auch manche sich erst
gerade mit dieser Lebensweise anfreundeten, andere
aber schon weiter waren. Auch die Philosophen sagten,
dass man nur langsam auf den Weg käme, und am
besten am Beispiel eines Lehrers lernte. Selbst Platon,
Plotin, Porphyrius rühmten sich, bei großen
Lehrern gelernt zu haben: Platon bei Sokrates in Athen,
Porphyrius bei Plotin in Rom.
Manche, die sich mit der neuen Lehre auseinandergesetzt
hatten, wurden auch wieder rückfällig. Ihnen
behagte das einfache Abendmahl in der Gemeinde nicht.
So aßen sie zuerst zuhause, besonders wenn sie
vermögend waren, und sie "leisteten"
sich Fleischgerichte. Paulus nun erinnerte sie, dass
der Meister den Neuen Bund mit schlichtem Brot und
unschuldigem Kelch (Saft? Wasser?) eingeführt
habe. Wer also den Neuen Bund eingehen will, muss
sich an diese Anweisung des Meisters halten.
"Denn wer (unwürdig)
isst und trinkt, der isst und trinkt sich das Gericht,
wenn er den Leib (des Herrn) nicht unterscheidet.
Darum sind unter euch viele Schwache und Kranke und
entschlafen viele". (1.Kor.11,29-30)
Man ist, was man isst. Jeder trägt die Folgen
seiner Lebensweise selbst. Die Krankheiten sind
die Folgen der Götzenmahlzeiten. "Darum
sind unter euch viele Schwache und Kranke und viele
sterben früh." Würden wir es selber
lernen zu unterscheiden, was die gottgewollte Speise
des Menschen ist, wären wir nicht zu Krankheiten
verurteilt. Wenn wir aber das Urteil dem Herrn überlassen,
wird er uns erziehen. Griechischer Text
Würden wir uns an Ihn wenden und ihn nach einer
gottgewollten Lebensweise fragen, dann brächte
er uns Enthaltsamkeit bei, damit wir nicht mit den
verweltlichten Menschen umkommen.
Im Altertum war derjenige
ein "Priester nach der Ordnung des Mechisedech",
der reine, unblutige Opfer darbrachte. Tertullian
( 160 - 220) kannte schon zwei Arten von Christen:
diejenigen, die Tiere essen und die, die
kein Fleisch zu sich nehmen. Er nennt die zweite Kategorie
die wahren Christen. Wahrscheinlich entstanden um
160-170 herum Gruppen, die es wagten, eine verdorbene
Lebensweise als gottgewollt zu bezeichnen und danach
zu leben. Damals begannen auch die ersten Fäl-schungen.
Hieronymus, Chrysostomus und viele mehr wurden von
diesen "Christen" verfolgt. Später
wurden sie zwar als Kirchenlehrer anerkannt, aber
ihre wahre Lehre und ihre Lebensweise wurden nicht
verbreitet.
Schon die Juden hatten das klare Wissen von Moses
verdreht, und die Folge davon war, dass sie aus ihren
Kalamitäten nicht herauskamen. Dies bezeugten
ihnen die Propheten.
In der pythagoreisch-essenischen
Tradition wurde dieses Wissen wiederbelebt. Als dann
die so genannten römischen Christen die Lehre
Christi wieder verleugneten, kamen endlose Katastrophen
und Christen über die Juden durch alle Jahrhunderte.
Millionen von Menschen wurden unterdrückt oder
hingerichtet. Die Lebensweise der "Christen"
führte zu Krankheiten und Umweltzerstörung.
Das Volk wurde von blinden Führern geleitet,
die mit Gewalt regierten, weil sie keine persönliche
Autorität besaßen. Die heute immer mehr
um sich greifende Unsicherheit und Unwissenheit steht
ganz in dieser Tradition.
Auch die religiösen
Führer wissen keinen Rat, weil sie sich in ihren
Lehren auf eine verfälschte Bibel beziehen.
Natürlich kann man nicht mehr alle Fälschungen
korrigieren. Dennoch kann man generell sagen: Die
Kultur einer jeden Tradition endete dort, wo sich
Menschen Gesetze nach ihrem eigenen Gutdünken
gaben. Sie meinten, dass jede "verbriefte"
Gewohnheit schon gottgewollt, gerecht und unschädlich
wäre, weil sie ja zur Tradition geworden war.
So wurde die jüdische
Religion auf der Grundlage des Tempelschlachthauses
und der Tempel-wechselstube, in dem die Wucherer ihr
Unwesen trieben, aufgebaut.
Es scheint, dass sich dasselbe immer wiederholt: In
dekadenten Zeiten binden die religiösen und andere
Führer das Volk an sich, indem sie ihm die Befriedigung
kurzweiliger Genüsse anempfehlen und vorleben.
"Wahre
Worte sind nicht gefällig, gefällige Worte
sind nicht wahr!"
Laotse
In der Bibel erklärt
der Meister, dass man seine Speise und seinen Trank
zu sich nehmen müsse, wenn man zu seinen Schüler
zählen wolle. Da verlassen ihn fast alle (siehe
Joh. 6,66) Dies geschieht auch heute noch! Seine Lehre
ist wie ein Schwert, das zur Entscheidung zwingt.
Hören wir
uns die Ankündigung des Meisters an, welche Speise
er der Welt geben will:
"Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen
habt, sondern, weil ihr von den Broten gegessen habt
und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für
die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise,
die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn
euch geben wird. Denn ihn hat Gott der Vater mit seinem
Siegel beglaubigt. Da fragten sie ihn: "Was müssen
wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?"
Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass
ihr an den glaubt den er gesandt hat. Sie entgegneten
ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und
dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben
das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der
Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen
zu essen.
Jesus sagte zu ihnen:
Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern
mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn
das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und
gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib
uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich
bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie
mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr
Durst haben.
Aber ich sage euch: Ihr habt (mich) gesehen, und doch
glaubt ihr nicht. Alles, was der Vater mir gibt, wird
zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich
nicht abweisen; denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen,
um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen,
der mich gesandt hat. Es ist aber der Wille dessen,
der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen, die
er mir gege-ben hat, zugrunde gehen lasse, sondern
dass ich sie auferwecke am Letzten Tag. Denn es ist
der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn sehen
und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass
ich sie auferwecke am Letzten Tag. Da murrten die
Juden gegen ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das
Brot, das vom Himmel gekommen ist. Und sie sagten:
Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater
und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: ich
bin vom Himmel herabgekommen? Jesus sagte zu ihnen:
Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht
der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt;
und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Bei
den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler
Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und
seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat
den Vater gesehen, außer dem, der von Gott ist;
nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen ich sage
euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.
Ich bin das Brot des
Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das
Manna gegessen und sind gestor-ben. So aber ist es
mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand
davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige
Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem
Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich
geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für
das Leben der Welt.
Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er
uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen:
Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst
und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht
in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt,
hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken
am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich
eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank.
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt
in mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige
Vater gesandt hat, und wie ich durch den Vater lebe,
so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies
ist das Brot das vom Himmel herabgekommen ist.
Mit ihm ist es nicht
wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben;
sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird
leben in Ewigkeit. Diese Worte sprach Jesus, als er
in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.
Viele seiner Jünger, die ihm zuhörten, sagten:
Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören?
Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber
murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß?
Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen
seht, dorthin, wo er vorher war? Der Geist ist
es der lebendig macht; das Fleisch nützt
nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe,
sind Geist, sind Leben. Aber es gibt unter euch einige,
die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang
an welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn
verraten würde.
Und er sagte: Deshalb
habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen,
wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist. Daraufhin
zogen sich viele Jünger zurück und wanderten
nicht mehr mit ihm umher.
Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen?
Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir
gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum
Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige
Gottes. Jesus erwiderte: Habe ich nicht euch, die
Zwölf erwählt? Und doch ist einer von euch
ein Teufel. Er sprach von Judas, dem Sohn des Simon
Iskariot; denn dieser sollte ihn verraten: einer der
Zwölf." (Joh.6,26 - 71)
Es ist nicht angenehm,
immer wieder die Bibel oder die Kirchen zu zitieren.
Aber der Leser muss verstehen, dass es notwendig ist,
weil die verfälschte Bibel ein Hindernis auf
dem Weg zur Natur, zur Kultur, zu Gott darstellt.
Theoretisch findet man zwar auch in der herkömmlichen
Bibel den Schlüssel zum Frieden, wie wir in dem
Kap. 6 von Johannes gesehen haben, aber praktisch
schafft es niemand. Die Kirchen haben das Tiere-Essen
von den Juden so dogmatisch übernommen, dass
es heute unter den Atheisten und Nichtchristen mehr
Menschen gibt, die natürlich leben, als unter
den Christen. Also ist doch das Essen von Fleisch
eine religiöse Angelegenheit! Die christlichen
Kirchen und Sekten können das natürliche
Leben und die Einhaltung der zehn Gebote nicht akzeptieren.
Deswegen werden sie auch, wie Paulus sagt, mit dieser
Welt umkommen.
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