Sunntiger Spitze (2567m)
© Regina F. Rau
Halleranger Alm und Sunntiger Spitze
zunächst mit dem Karwendeltaxi "Mayr" zur Kastenalm
Startpunkt: Kastenalm (1222m)Aufstieg über Jagdsteig zum Halleranger (1768m)
Länge: 7km, Höhenmeter 721m - Gehzeit: 8.30 Std.
Trittsicherheit, teils Schwindelfreiheit, gute Orientierung
sind nötig, da der Weg teils verfallen ist.
Wegbeschreibung siehe Bericht
Aufstieg zur Sunntiger (2321m):
Start: Halleranger - Länge 4,7km - Höhenmeter: 658m
Gehzeit auf: 2.20 Std., ab: 2.30 Std.
nur für Geübte! Trittsicherheit + Schwindelfreiheit nötig
Abstieg vom Halleranger: 5,6km, Höhenmeter 576m
über den Forstweg zur Kastenalm - Gehzeit: 1.30 Std.
Zurück mit Karwendeltaxi "Ramona"
Strecke gesamt (Aufstieg/Abstieg): 20 km
Gehzeit gesamt: 5.55 Std.
Bedingungen konditionell anspruchsvolle Bergwanderung
Technik oooo Kondition ooooo Landschaft oooooo Erlebnis oooooo
Sa/So/Mo 13/14/15. August 2022
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Der Jagdgrabensteig zum Halleranger
Wegbeschreibung: von der Kastenalm über den stark verfallenen Jagdsteig zum Kastenalm-Hochleger, entlang des malerischen Jagdgrabenbachs und Wasserfalls vorbei am "See'le", über den Gumpensattel zum Lafatscher Hochleger, unterhalb vom eindrucksvollen Gschnier über die Kohleralm zum Halleranger.Bericht
Die Wanderung über den Jagdsteig habe ich vor 10 Jahren mehrere Male gemacht.Ich habe damals sogar darüber ein Foto-Video bei Youtube eingestellt:
FRohkostgipfel 2011 mit Regina Rau: Karwendelgebirge - Jagdgraben
Schon zu Beginn und an mehrere Stellen, wo der Steig plötzlich nicht mehr zu sehen oder zu erahnen war, mussten wir ihn suchen. Dabei kamen wir gelegentlich tief in die Latschen und mussten uns den Weg hindurchbahnen.
Die ersten Höhenmeter gehen recht steil und teils ist der Weg abgebrochen, so dass der Steig tatsächlich nur für Geübte zu gehen ist.
Weiter oben bei der Kastenhochleger Alm musste wir den Weg weiter hinauf suchen.
Nach dem Jagdsteig-Wasserfall gab es mehrere Abzweigungen den Hang zum Gumpenjoch hinauf zu gehen.
beim See'le
Vor dem Gumpenjochhang bogen wir noch zum See'le ab, weil ich sehen wollte, wie es diesem Quellsee heute geht. Wie ich schon vermutet hatte, hatte er bis auf die Quelle - die aber nur eine Pfütze verursacht hatte - war der See ohne Wasser und mit kurzem Schilfgras zugewachsen.Natürlich war ich über die Entdeckung sehr traurig, wie auch über die Tatsache, dass die Gebirgsbäche überhaupt recht wenig Wasser führten. Ich glaube, dass wir uns alle noch viel zu wenig darüber bewußt sind, was diese Entwicklung der letzten Jahre - dass die Quellen der Berge langsam versiegen für uns Menschen bedeutet.
Ich sehe es so, dass der Mensch das Wasser nicht so nützt, dass Mutter Natur es wieder in den Kreislauf zurückführen kann, sondern dass es in der Chemie- und technischen Industrie, in der Pharmazie und vor allem auch in der Schlachthaus- Industrie total verseucht wird, so dass es der Natur verloren geht. Uns Verbrauchern ist das nicht bewußt, und wenn es uns gesagt wird, sind uns die zeitlich sehr stark begrenzten Vorteile wichtiger. Wir haben gelernt, den Blick für alles nur auf die nächsten 5 Minuten zu richten.
Der Steig lädt dazu ein, meditativ zu gehen, zumal es hier auch noch ein paar Hirschen und Gemsen zu beobachten gibt. Jedenfalls habe ich vor 10 Jahren hier oben eien 12-Ender Hirschen fotografiert.
Insgesamt ist der Weg unbeschreiblich schön, wild, magisch und lädt - falls man genügend Zeit mitgebracht hat - immer wieder zum Verweilen ein.
Ein Wasserfall wie im Bilderbuch, springt munter weiss sprudelnd über leuchtend grün bemooste Steine... und begleitet uns bis hinauf zum Hügel vor dem See'le. Eine echte Augen- und Seelenweide. Danach geht es steil zum Joch unterhalb des Gumpenkopfes.
auf der Gumpenjoch-Alm
Am Gumpenjoch umsäumen die über dem Horizont auftauchenden Berggipfel und wunderbare Bergkiefern die staaden mit kleinen Tümpeln durchsetzten Almwiesen. Hier würd ich gern verweilen - aber es ist inzwischen schon recht spät und wir müssen uns sputen, dass wir noch einiger Maßen "rechtzeitig" bei der Halleranger Alm ankommen.Wer nicht angemeldet ist, könnte Schwierigkeiten haben, ein Bett zu bekommen. Ich habe 3 Betten angemeldet - aber wer bis 18.00 Uhr nicht erscheint, läuft Gefahr, dass sein Bett vergeben wird. Denn die Hütten sind um diese Jahreszeit zumindest an den Wochenenden komplett ausgebucht. Manchmal auch unter der Woche.
bei der Lafatscher Hochleger Alm
Es geht wieder 200 Höhenmeter nach unten zur Lafatscher Hochleger Alm. dort begrüßen uns die Kühe. Zuerst schauen sie neugierig. Dann plötzlich rennen sie alle, wie ich es so oft schon erlebt habe, los - und zwar direkt auf uns zu. Ich hatte ja erst vor kurzem ein solches Erlebnis, wo eine ganze Herde Stiere und Ochsen im irren Tempo auf mich zurannte. Ich war ganz ruhig stehengeblieben, und die Tiere hatten im letzten Moment unmittelbar vor mir Halt gemacht. Vor meinem inneren Auge hatte ich plötzlich einen Salzstein gesehen. Die Tiere erklärten mir, dass sie der Meinung gewesen waren, dass wir ihnen das ersehnte Salz mitgebracht hätten. Die enttäuschung darüber, dass dem nicht so ist, ist bei den Tieren so groß, dass es einem fast das Herz bricht.Deshalb wollte ich mir das heute ersparen und ging geradewegs auf einen schmalen Streifen am nächsten Hang zu, der mit wie der Steig anmutete, auf dem es für uns weiter ging.
Die Stiere standen alle unterhalb auf der Alm und sahen uns traurig nach. Wir krochen oben durch die Latschen weil der Weg sich nach weniger Metern verlief. Es waren eben Trittspuren von Tieren gewesen. Zum Glück hatten wir meist dieselbe Idee, wo es weiter gehen könnte - oder fanden schnell eine gemeinsame Lösung. Und bald waren wir tatsächlich wieder auf dem richtigen Weg.
"So, ab hier ists nicht mehr weit!" tönte ich. Doch wie sich herausstellte, hatte ich die schwierigen Wegpassagen von damals bis heute offensichtlich einfach ausgeblendet. Es ging immer wieder steil hinunter zu einem Graben - und drüber wieder rauf.
bei der Kohleralm
Langsam wurde es dunkel und wir kamen in den vollen Genus des Gipfelglühens vom Speckar und vom Lafatscher. Der Wald der Kohleralm leuchtete rotgolden auf mit tausenden von silbernen Silhouetten der Blumen im Licht der Abendsonne.Ab hier suchten wir den Ausweg zum letzten Abschnitt des Forstweges vor dem Halleranger. Das war noch einmal recht mühsam durch die Latschen, die das Weiterkommen hier an einem immer enger werdenden Bachbett erschwerten. Endlich kamen wir direkt beim Abzweig heraus, wo der Forstweg sich - zu den zwei Almhütten teilt.
Ankunft Halleranger Alm um 21:30 Uhr
Müde und völlig abgespannt quälten wir uns die letzten Meter zur Halleranger Alm hinauf. Es war inzwischen tatsächlich 21:30 Uhr! Wir hatten für die 7 km und 721 Höhenmeter dieses Weges satte 8.30 Std. gebraucht - und dabei noch nicht mal groß Pause gemacht!Oben erfuhren wir zunächst, dass meine Anmeldung gar nicht eingetragen worden war. Nach einigem Hin und Her bekamen wir dann doch noch ein schönes Bett im kuschligen Lager. Weil das Essen von mitgebrachter Verpflegung auf der Almhütte untersagt war, machten wir es uns hier gemütlich.
Wir schliefen die Nacht durch wie Murmeltiere. Der Morgen begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein.
Aufstieg zum Sunntiger (2321m)
Gegen 12:30 Uhr entschieden wir uns für den Aufstieg zum Sunntiger, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen wollten.Es geht zunächst auf einem Pfad durch Latschenkiefern - der weiter oben am Melzer-Denkmal vorbeiführt. Dort stehen auch ein paar sehr imposante, große Steinmänner. Für "Männlein" sind sie eindeutig zu mächtig :-)
Weiter oben geht es dann zunächst noch über lauschige Almwiesen, wo friedlich Schafe grasen.
Danach geht es dann auf Geröllartigem Weg weiter hinauf, am Hang des Sunntiger entlang, bis der Steig den geübten Bergwanderer für ein paar Meter zum Klettern auffordert.
Bei meinem letzten Frohkostgipfel FRohkostgipfel mit Regina Rau war ich wegen meiner Höhenangst und wenig Trittsicherheit hier sitzen geblieben und hatte die Andern alleine hochgehen lassen. So wollte ich es auch diesmal machen. Aber als Vroni und Chris die ersten Schritte hinaufmachten, entschied ich mich - es nun zu versuchen, nachdem ich inzwischen so viele hohe Berggipfel im Alleingang gemacht hatte. Beim Aufstieg achtete ich darauf, nur so weit zu gehen, wie ich mir sicher war, dass ich das auch zurück gut schaffen würde. Ich war wirklich überrascht, wie gut es ging. Denn beim Hinaufschauen sieht es rein optisch viel schwieriger aus.
Der Blick vom Gipfel auf die umliegenden Berge ist spektakulär. Unten liegt mit grünen Almwiesen der Überschall, die Halleranger Hütten, und ins Lafatschertal mit dem herausragenden Gumpenkopf.
Vor uns türmt sich links der Bettelwurf, rechts daneben der Speckkar mit seinen Steilwänden, auf welchen Heinz Zak mit seinen spektakulären Steilwand-Klettereien berühmt wurde. Rechts davon der Lafatscher Hochleger sowie der Lafatscher-Gipfel selbst. Nach links schaut man auf die 300m höhere Gamskarspitze.
Wir genießen bei scharfem Gipfelwind die herrliche Aussicht. Der Gipfel ist gut besucht, und so steigen wir bald wieder hinunter, um dort bei den Almwiesen noch einmal deftige Brotzeitpause zu machen.
Jemand hat hier oben Edelweiß gepflanzt und ein paar Herzchen dazu gelegt. Wir wünschen ihm von Herzen, dass es anwächst und sich ver- mehren darf.
Abstieg vom Halleranger zur Kastenalm
Nach dem Abstieg vom Sunntiger geht es über den Forstweg wieder hinunter zur Kastenalm. Der Weg windet sich malerisch über Almwiesen und Bergkiefernwälder hinunter ins Tal. Es geht vorbei am Silbernen Hansl, wo ein Wasserfall von den hohen Felsen rauscht.Hier befand sich um 1950 ebenso wie weiter unten bei der Kastenalm - wo man noch heute die Abraumhalden an den Berghängen hinter der Kastenalm-Hütte sehen kann - ein ehemaliges Bergbaurevier mit dem Abbau von Blei-Zink-Erzlagerstätten. Angeblich soll dort auch Molybdän gefunden und abgebaut worden sein.
Wir kommen nach "sage und schreibe" 1.30 Std. bei der Kastenalm an.
Dort erfahren wir, dass Taxi Mayr ausgebucht ist, und nur bis 19:00 Uhr gefahren werden darf, danach müssen alle Taxi-Fahrzeuge das Hinterautal verlassen haben. Nach einigen Bemühungen erreichen wir Taxi Ramona, die uns einen Fahrer schicken.
Diese herrlichen 2 Tage werden wir so schnell nicht vergessen. Sie begleiten uns noch eine ganze Weile im Herzen.
über den Jagdsteig zur Halleranger Alm
sowie: Aufstieg zur Sunntiger Spitze (2321m)
Aufstieg Pleisenspitze
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Aufstieg Pleisenspitze
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Speckkar und Lafatscher in der Abend-Glut
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Aufstieg zum Halleranger
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Aufstieg zum Sunntiger
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Abstieg vom Halleranger zur Kastenalm