Leseproben "Der Wille des Menschen"
Inhaltsverzeichnis und Teil
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Der Wille des Menschen
© Regina Franziska Rau
was unsere Nahrung mit der Reinkarnation und dem Zustand unseres Planeten zu tun hat
- Einblick und Ausweg aus der globalen Katastrophe -

TEIL III
I. MEIN PERSÖNLICHER ERFAHRUNGSBERICHT
Leseprobe - Auszüge
Erste Visionen
Schon als Kind fühlte ich viele Dinge anders als die Erwachsenen. Das war im Herzen oft sehr schmerzhaft für mich. Doch konnte ich mir früher nicht erklären, warum das so war. Erst jetzt begann ich meine Gefühle aus der Kindheit zu verstehen, wenn ich Bilder des Schreckens sah.
Der gefräßige Krieg frisst Männer, Frauen und ihre Kinder

Kurz nach der Geburt meines Sohnes (1987) sah ich zum Beispiel ein Bild aus dem Krieg im Irak, in welchem eine Frau ihr erschossenes und von Blut überströmtes Kind in den Armen hielt und bitterlich weinte. Sie warf in schier unerträglicher Verzweiflung ihren Kopf nach hinten und hatte ihren Blick in großem Schmerz in den Himmel gerichtet - und unter dem Bild stand: "Warum?!" Während ich über dieses Bild sinnierte, fühlte ich diesen großen Schmerz der Frau. Da sah ich im selben Moment vor meinem geistigen Auge ein Schwein, wie es um sein blutverkrustetes Ferkel herumlief und es immer wieder mit der Schnauze anschubste. Aber es wollte nicht aufstehen. Die Menschen hatten es getötet, um es als Spanferkelbraten zu verkaufen und als Festschmaus zu servieren.

Dieses Bild mit der Frau, die ihr sterbendes oder totes Baby im Arm hielt, deckte sich exakt mit einem Erlebnis, das ich als Kleinkind mit ca. 5 Jahren gehabt hatte. Immer wieder hatten mich solche Bilder während meines Lebens zutiefst erschüttert und unendlich traurig gemacht. Meine Mutter las gerne in farbig illustrierten Zeitschriften. Manchmal schaute auch ich mir die Bilder darin an. Da war eines Tages eine Bildergeschichte, in welcher eine junge sehr hübsche Frau schreiend mit ihrem Baby im Arm aus einem Holzhaus rannte, während berittene Männer auf sie schossen. Aus dem Mund des Babys lief Blut. Als ich dieses Bild sah, weinte ich bitterlich und konnte mich noch Tage danach kaum beruhigen.

Ein andermal berichtete das Magazin "Stern" über den Krieg. Auch dieser Report war mit großen schockierenden Bildern aus dem Krieg illustriert. Meine Mutter sagte damals, es seien Bilder vom Krieg in Vietnam. Es waren viele schreckliche Bilder, in welchen die Menschen, Männer, Frauen und Kinder, blutüberströmt getötet auf den Straßen und in ihren Häusern lagen oder über die Straßen um ihr Leben rannten. Diese Bilder lösten bei mir regelmäßig Fieberschübe aus. Ich fühlte unsäglichen Schmerz in meiner Seele. Eigentlich war der Schmerz so, als hätte ich das alles unmittelbar erlebt. Es war eine Gefühlsmischung zwischen Angst, Verzweiflung und großer Trauer. Manche Gefühlsanteile konnte ich nicht einordnen. Sie waren teils so schmerzhaft, dass ich fürchtete, ohnmächtig davon zu werden. Immer wenn ich solche Bilder sah, bekam ich Fieber und brauchte manchmal Wochen, bis ich die grausamen Bilder zusammen mit den grässlichen Gefühlen, die sich in meinem Bauch und in meinem Herzen breit gemacht hatten, halbwegs verdrängt hatte. Von aufarbeiten konnte damals nicht die Rede sein, denn ich konnte mich damit niemanden richtig anvertrauen.

Solche Anfälle kamen öfter vor, doch traute ich mich nie, mit jemandem darüber zu sprechen, denn es hieß dann immer, dass ich damit leben müsse, weil das auf unserer Welt normal sei, und weil man nicht weit käme, wenn man zu sentimental sei. Davon wurden zwar meine seelischen Schmerzen nicht besser, aber ich vermied es, allzu oft zu zeigen oder darüber zu sprechen, was mich bewegte.

Tierfleisch und Innereien
sollen für mein Baby gut sein ...
Noch während meiner Schwangerschaft reiste ich zusammen mit meinem damaligen Lebensgefährten in die Türkei. Die Familie vom Stand der Metzger, die auch selbst Schafe hielt und schlachtete beteuerten mir immer wieder, wie wichtig die Vitamine und Minerale und das Eiweiß des Blutes von Tieren seien. Sie nahmen alle Überredungskünste zusammen und erklärten mir, dass es gerade während der Schwangerschaft für das Kind noch wichtiger für mich sei, solches zu essen. Sie sagten: man wisse doch nie, welche Seele man im Leib trüge. Es könnte doch ein Prophet sein! Und deshalb sei es so wichtig, alles dafür zu tun, dass das Kind gesund und wohlversorgt in meinem Bauch aufwachse! Ich konnte mir das gut vorstellen, wenn auch die viele Blutkost mich sehr abschreckte. Aber irgendwie glaubte ich die Geschichte mit der Wichtigkeit von viel Blut von Tieren als Energielieferant damals schließlich, obwohl mein Bauchgefühl sich schon reichlich aufgelehnt hatte. Doch auf mein Bauchgefühl und meine Intuition zu hören, war leider nicht teil des Schulunterrichts in meiner Kindheit gewesen.
Und so aß ich während der gesamten Schwangerschaft vor allem riesige Portionen Milz. Weil ich mich so davor grauste, diese reinen Blutklöpse zu essen, mischte ich es mit so viel Mayonnaise und Ketchup, wie ich bekommen konnte.
Jahre später erkannte ich, dass es in der Tat die meisten Kinder auch so machen, weil die Eltern sie zu überzeugen suchen, dass sie das Fleisch der Tiere essen müssen. Zu der Milz, die ich essen sollte, gab es meistens Weißbrot und gekochten Reis, welche den Geschmack ebenfalls neutralisierten. Oder es gab Nudel- und Kichererbsen-Gerichte. Auch die Nachbarinnen beteuerten mir, dass das Kind besonders kräftig würde, wenn ich bei dieser Ernährung bliebe.
Später wurde ich verschiedentlich Zeuge davon, dass Kinder verschiedenen Alters in den besten Familien geschlagen wurden, damit sie endlich irgendetwas von Tieren essen wollten. Und mir dämmerte, wie es sein kann, dass man Kinder zu etwas zwingen muss, was Gott ihnen doch angeblich zu ihrem Wohl gegeben hat.
Erschreckende Erkenntnisse

Im April 1987 brachte ich meinen Sohn in einem kleinen Provinzkrankenhaus in der Türkei zur Welt. Schon bei der Voruntersuchung in der Praxis des Arztes, der mich bei meiner Geburt betreuen sollte, wurde mir ob der Zustände schwindelig. Ich musste mich auf einen Gynäkologenstuhl setzen, in dem direkt unter der Sitzfläche eine Metallschale steckte, die voll mit blutigen Binden war. Während der Entbindung erlitt ich einen Dammriss. Die Haut des Risses wurde von der unerfahrenen Arzthilfe einfach willkürlich zusammengefaltet und anschließend ohne Betäubung zusammengenäht. Die Prozedur war so schmerzhaft, dass ich kaum noch aufstehen konnte. Zudem waren die Umstände im Krankenhaus so schockierend, dass ich mich in den Krieg versetzt fühlte. Neben mir war eine Frau am verbluten, und niemand kümmerte sich um sie. Auf ihrer Bettdecke zeichnete sich ein sehr schnell und riesengroß anwachsender Blutfleck ab und sie schrie immerzu - und ich konnte selbst vor Schmerz nicht aufstehen! Der Zustand auf den WC's und bei den Waschbecken war traumatisierend. So litt ich nicht nur körperlich schrecklich, sondern auch seelisch. Erst nach weiteren vier Tagen konnte ich unter großen Schmerzen die Klinik verlassen und wurde beim nach Hause gehen gestützt. Ich hatte seit der Geburt meinen Darm nicht mehr entleeren können, so groß waren die Schmerzen. Aufgrund dieser immensen Schmerzen im Damm konnte ich bis am 8. Tag nach der Geburt meines Sohnes noch immer nicht auf die Toilette gehen.

Die Situation wurde schließlich unerträglich für mich, als mein Sohn sich weigerte, meine Muttermilch zu trinken. Die Schrecken schienen kein Ende zu nehmen. Ich war zutiefst traurig und verzweifelt. Nach einigen Tagen kam ich auf die Idee, dass ich meine Milch selbst probieren könnte, um herauszufinden, warum mein Baby nicht trinken wollte.
Jetzt verstand ich sofort, was die blutige Kost verursacht hatte. Ich hatte nicht nur totale Verstopfung, sondern meine Milch war von dem Gift der Berge von Milz, die ich gefuttert hatte, gallebitter.
Wie ich später recherchierte, erfüllt die Milz unter anderem zahlreiche Aufgaben des Immunsystems (der körpereigenen Abwehr) und so werden in der Milz zum Beispiel überalterte rote Blutkörperchen und Blutplättchen aussortiert und abgebaut. Auch andere Innereien werden oft als sehr gesund angepriesen. Doch würde es schon genügen sich Gedanken darüber zu machen, wofür das entsprechende Organ gebraucht wird, und wir würden leicht erkennen können, dass eigentlich das genaue Gegenteil der Fall sein müsste. Und so kam ich darauf, dass alle bisher gern gegessenen Innereien, besonders Leber, Niere und Milz in Wahrheit reines Gift für den Menschen sind, und nicht, wie angepriesen dafür sorgen, dass wir "groß und stark" werden und bleiben. Der Verzehr dieser Innereien macht nicht nur das Blut unrein, sondern verdunkelt auch die Seele, wie ich bald merkte. Ich litt unter starken Depressionen, Traurigkeit und Verzweiflung. Und das alles hatte ich so lange meinem Sohn in meinem Bauch angetan!

So dämmerte mir schön langsam die sehr unschöne Wahrheit. Doch vor dem Durchbruch zur ersten großen Erkenntnis folgte noch viel Leid.

Bereits 2 Wochen nach der Geburt zeigte sich bei meinem Sohn ein heftiger Ausschlag, nässende, blutende Wunden am ganzen Körper, viele bis zu einer Größe von 5 Mark. Wir versuchten es mit Heilsalben und Heilcremes, aber nichts half. Als der Ausschlag so schlimm wurde, dass mein Baby fast rund um die Uhr weinte und schrie, beschloss ich nach Deutschland zurück zu reisen.

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7. Erste große Wende
Ich werde Vegetarier

In Deutschland stellten die Ärzte bei meinem Sohn eine schwere chronische Dermatitis fest. Was es genau war, konnten sie mir nicht sagen - aber sie rieten mir, nun sehr stark zu sein, weil er diese Krankheit laut ihrer Diagnose ein Leben lang leben ertragen müsse. Sie meinten nur, man könne vielleicht ein wenig lindernd mit Salben helfen. Aber grundsätzlich wisse man noch gar nicht, um welche Art von Hautkrankheit es sich bei diesen Symptomen handle, und man wisse daher auch nicht, wie sie zu heilen sei. Ausserdem hatte mein Baby Kopf- und Windel-Soor.

Während dieser Zeit erlebte ich etwas für mich unfassbares:

Meine erste große Vision
"Gehe hin und verkünde"

1988 saß ich bei einem Bekannten, bei dem ich zusammen mit meinem Sohn wohnte, im Wohnzimmer allein auf einem Stuhl und hörte plötzlich das sonore Surren einer Kamera … "sssst" … als würde ich aus unmittelbarer Nähe gefilmt. Ich drehte mich unwillkürlich in die Richtung aus welcher das Geräusch kam, um zu sehen, was das Geräusch verursacht hatte.

Da sah ich direkt vor mir eine Art großen gemauerten Grillplatz, auf dem eine Kuh blutig und abgehäutet lag. Sie verdrehte vor Schmerz die Augen, so dass fast nur das Weiße zu sehen war. Neben ihr stand ein großer Ochsenspieß über einem Grill. Sie sollte wohl auf dem Feuer geröstet werden. Sie brüllte etwas und verdrehte dabei schmerzerfüllt die Augen. Ich hörte deutlich, dass es Worte waren. Aber es hörte sich an, als würde man eine Schallplatte viel zu langsam abspielen, so konnte ich sie nicht verstehen.
Ich erschrak bei diesem Anblick, erkannte aber, dass diese Worte an mich gerichtet waren. Ich sagte laut und erschrocken: "o Gott, das ist ja grauenvoll. Ich kann dich nicht verstehen, was willst du mir sagen?! Bitte sag es noch einmal." Die Kuh verdrehte immerfort ihre Augen vor Schmerzen und brüllte das gleiche wie zuvor. Wieder verstand ich nicht und wiederholte meine Bitte. Ich spürte, wie mir das Blut zu Kopfe stieg, weil ich es nicht verstand. Und ich hoffte inbrünstig, das Bild würde verschwinden. Ich sagte innerlich: "leider kann ich deine Botschaft nicht verstehen, und dein Anblick ist unerträglich für mich, deshalb bitte ich dich, mir deine Botschaft entweder anders zu vermitteln oder wieder zu verschwinden!" Und ich hatte ein schlechtes Gewissen dabei, weil es der Kuh offensichtlich sehr schlecht ging und ich nichts für sie tun konnte, wie mir schien.
Da hörte ich erneut das Geräusch der Kamera. Wieder folgte ich mit den Augen dem Geräusch. Die "Kamera" schwenkte. Da stand ein Kalb neben der Kuh. Es weinte um seine "Mutter". Und es sagte zu mir:

"Die Schmerzen meiner Mama sind grenzenlos! Sie will dir dies sagen: "Geh hinaus in die Welt und bringe den Menschen diese Botschaft: "Wann und wo immer ein Mensch das Fleisch von uns Tieren essen will, oder glaubt es essen zu müssen, der soll es unter einer Bedingung tun: er nehme ein Messer, gehe damit zu dem Tier, blicke ihm tief in die Augen und steche dann zu! Die Menschen werden, während sie dem Tier mit ihrem Tötungsgedanken tief in die Augen sehen, ihre Absicht fühlen was zu tun sie gedenken, und sie werden die Angst, die Trauer und die Verzweiflung des Tieres empfinden, das es in diesem Moment fühlt!" Und so wird es sein: die meisten Menschen werden in diesem Moment diesen Schmerz im eigenen Herzen spürenund erkennen! Und sie werden mit dem Hinschlachten um des Essens willen aufhören und sich wieder der pflanzlichen Kost zuwenden! So wird der Planet von den Schlachthöfen und ihren Greueln befreit - und so werden auch die Schlachtfelder der Menschen verschwinden. Denn nur durch das Blut unserer unschuldigen Leiber werden sie roh und hart in ihren Herzen. So lange auf dieser Erde auch nur eines von uns geschlachtet wird, wird es auch Kriege geben! So lange wir in Gefangenschaft und Knechtschaft der Menschen gehalten werden und leben müssen, werden auch sie in Gefangenschaft und Knechtschaft der Dunklen Mächte gehalten und leben müssen!"

Da saß ich sprachlos … und erinnerte mich, dass ich offensichtlich schon als Kind die richtigen Gefühle gehabt hatte, doch dass diese mit der Zeit durch die Prägungen des Umfeldes stark übertönt worden waren, und ich mich zuletzt angepasst hatte. Bilder von verzweifelten Eltern, die hart mit ihren Kindern umgehen (ihre Kinder schlagen) weil sie das Fleisch nicht essen wollen. Bilder von geschlagenen Kindern, die lernen, dass das Töten zum Leben gehört und man die Gefühle, die Sensibilität und Feinfühligkeit unterordnen muss, wenn man in dieser Welt bestehen will.
Bilder, dass sich eines Tages die Menschen gemeinsam über die Dunkelheit erheben und sich wieder des Mitgefühls erinnern und am Busen der Mutter Natur nähren würden, während die Tiere friedlich daneben grasen und niemand mehr Angst voreinander hat… gingen mir durch den Kopf … und ich erinnerte mich der Worte Jesu, die der Lehrer, ein Pfarrer aus unserer Siedlung, uns im Religionsunterrich vorgelesen hatte:

Wolf und Lamm sollen weiden zugleich, der Löwe wird Stroh essen wie ein Rind, und die Schlange soll Erde essen. Sie werden nicht schaden noch verderben auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht der HERR. Jesaja 65,25

… ich stand erst nach einer Stunde wieder vom meinem Stuhl auf.

Dieses Kalb forderte mich auf, für die Wahrheit zu aufzustehen. Ich ging nach Hause, nahm entschieden alle meine am Vormittag gekauften Tier "Produkte" aus dem Kühlschrank heraus (T-Bone Steak, Schnitzel, Leberkäse, Wiener Würstchen, Aufschnitt) und verschenkte alles sofort an meine Nachbarn. Danach fühlte ich mich wie von einem Tonnengewicht erleichtert. So, als hätte ich dieses Gewicht schon ewig mit mir herumgeschleppt. Das war ein sehr entscheidendes Erlebnis und Ereignis in meinem Leben.

So kam es zur ersten großen Veränderung in meinem Leben und in meiner Küche. Es kamen keine Tiere mehr auf den Tisch. Es folgten noch einige Visionen, die mir die Tragik des Teufelskreises erst so richtig vor Augen brachten. So wurde mir auch klar, wie wahr Leo Tolstois Ausspruch ist:

So lange wir Schlachthöfe haben,
werden wir auch Schlachtfelder haben...
Leonid Tolstoi

schau dir den tollen Film Hunde essen - warum nicht? von Melanie Joy
(Animal Equality) an - so, wie im Video gezeigt, erging es auch mir

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Stadtfest und Bombenangriff

Ich ging auf ein Stadtfest in München in Schwabing. Überall lachten die Menschen und feierten. Es roch nach Grill und fettem, gebratenem Fleisch, manchmal ein bisschen verbrannt. Plötzlich hörte ich Sirenen heulen. Es war Bombenalarm. Ich sah die Menschen schreien und flüchten. Flieger kamen und flogen nur wenige Meter hoch. Sie warfen Bomben und Feuer vom Himmel. Leichenteile prasselten wie Regen auf die Erde. Sie stanken nach gegrillten Koteletts, Schweinshaxen und T-Bone-Steaks und waren verkohlt. Ich war völlig verwirrt, hatte Tränen in den Augen und hatte Not, meine Gefühle zu verbergen. Dann sah ich die gierigen Augen der Menschen, wenn sie sich an einem Grillstand ein Grillfleisch kauften. Der Blick wechselte zwischen dem Tumult des Sommerfestes und schrecklichen Kriegsszenerien, an und aus, wie bei einem Stroboskoplicht in einer Disco. Die Geräusche vermischten sich ebenso wie die Bilder. Musik und Gelächter von Menschen vermischte sich mit krepierenden Bomben, Sirenen, dem Brummen der Flieger und den Schreien sterbender Menschen, und ich sah Menschen direkt auf den Grills liegen... Alles stank nach verbranntem Menschenfleisch. Wenn ich versuchte, über solche Dinge mit Freunden zu sprechen, galt ich als "Spaßverderber"

Militär-Flugzeugunglück Rammstein
Viele Jahre später las ich nach dem Militär-Flugzeugunglück in Rammstein später in der Zeitung die Berichte von Menschen, die es erlebt hatten: "dass verbrannte und verkohlte menschliche Leichenteile vom Himmel fielen, und es überall nach Schweinebraten in der Luft roch... !!!" So der Text aus den Nachrichten !
Das sind nicht meine Worte, das waren die Worte, welche in der Zeitung zu lesen waren! Und sie decken sich exakt mit dem, was ich selbst in meinen Visionen gesehen hatte! Ich wußte: die Menschen schaffen sich ihr Leid selbst, doch es sollte noch eine lange Zeit vergehen, ehe ich mich traute, all dies laut auszusprechen und darüber mit den Menschen zu reden!
Holcaust für Mensch und Tier

Ich träumte eine ganze geraume Zeit lang von Holocaustähnlichen Zuständen. Immer sah ich Szenen, in welchen ich in irgendwelche großen Gebäude gelangte, in welchen es "Räume des Grauens gab", in welche man mich aber nicht hineinlassen wollte. Ich schlich mich heimlich hinein und sah dort unaussprechliche Greuel. Da lagen Berge von aufeinandergetürmten Leichen, abgetrennte Arme, Beine, Köpfe, Gedärme. Doch es waren keine Menschen, die ich dort sah: … als ich noch näher hinging, waren es Tiere!!! Doch es fühlte sich eindeutig so an, als hätte ich die Hinrichtungsstätten von Menschen entdeckt! Und mir dämmerte, was Jesus in der Bibel sagt:

"Jeder frisst das Fleisch seines Nächsten" Isaias 9:19
Meist kam dann jemand in schneeweißem, oft blutbefleckten Kittel, und verwies mich nach draußen: "Was suchst du hier, sieh zu, dass du verschwindest, sonst wird es dir schlecht ergehen! Hier ist verbotene Zone, Betreten von unbefugten Personen wird mit der Todesstrafe geahndet!". Ich fröstelte am ganzen Körper und fühlte, dass hier etwas absolut überhaupt nicht stimmte, Aber es sollte noch eine ganze Weile dauern, bis ich schockiert erkannte, was es war.
Manchmal war das Grauen, das ich dort in diesen blutigen Hallen fühlte, so schlimm, dass sie Erinnerungen an meine Kriegsängste von früher wachriefen, welche grundsätzlich - wenn sie durch äußere Eindrücke angereizt wurden - heftige Fieberschübe wie bei schwerer Grippe hervorriefen. Dann sah ich jede Nacht den Himmel brennen, hörte Sodaten im Gleichschritt die Straße heraufkommen und sah nachts Bomber am Himmel herannahmen. Das war schon als Kind so grauenvoll für mich gewesen, dass ich oft große Probleme mit der Schule gehabt hatte. Doch auch jetzt hatte ich Not, das im Schlaf gesehene tagsüber zu vergessen und zu verdrängen. Es gab auch jetzt niemanden, mit dem ich hätte darüber sprechen können.
Ich begann mir tiefe Gedanken über mein vergangenes Leben zu machen, über meinen eigenen Leidensweg und eventuelle Zusammenhänge damit. Ich dachte über die Natur nach, über das Verhalten von uns Menschen - über die Schöpfung und den möglichen Zusammenhang mit allem. Und je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass wir den Krieg selbst durch das erzeugten, was wir anderen Lebewesen antaten!

8. Wendepunkt mit 28 Jahren

Nun lebten wir schon einige Zeit vegetarisch, und doch ich kam noch immer nicht dahinter, warum die Krankheit meines Sohnes sich nicht besserte. Erst später erfuhr ich, dass nicht nur das Fleisch, sondern auch alle anderen tierischen Erzeugnisse zu einem Hauptanteil daran beteiligt waren.

Mein Sohn schrie und weinte den ganzen Tag fast nur noch, oft auch noch in der Nacht und war durch nichts zu beruhigen. Es verzweifelte uns so sehr, dass wir unserem Sohn, dem kleinen Wesen nicht helfen konnten und nur zusehen durften, wie er litt. Das belastete uns so sehr, dass es kaum noch erhellende Momente gab, in welchen sich das Gemüt hätte erholen können.
Eines Tages war ich so verzweifelt und am Ende meiner Ideen und Kräfte, dass mir alles egal war. Ich beschimpfte Gott massiv, schrie, dass ich keinen Gott wolle, der kleine Kinder leiden ließe. Einen solchen Gott würde ich nicht als meinen Gott anerkennen. Solch einen Gott brauchte ich nicht. Nach diesem Ausbruch sank ich erschöpft zusammen.
Da breitete sich plötzlich ein Gefühl großer Wärme und Zärtlichkeit in meinem Herzen aus, innerlich sah ich ein großes mild blickendes Auge, das mich liebend ansah. Da weinte ich überwältigt heiße, heilsame Tränen…

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9. Zweite große Wende
ich werde F-Rohköstler

… und ich fragte kleinlaut: "… oder … bist du es gar nicht, der uns nicht liebt… Sind wir es denn, die dich gründlich missverstehen und dir nicht zuhören? Bitte verzeih', dass ich so verzweifelt war! Wenn es so ist, dass wir es selbst sind, die all das Leid verursachen… was ist es dann, das wir falsch machen?
Hast du uns wirklich so fehlerhaft geschaffen? Hast du wirklich die Natur so unzureichend ausgestattet, dass wir von dem, was du uns gibst, krank werden müssen? Dass wir früh und unter schrecklichen Schmerzen sterben müssen? Dass wir in tiefster seelischer Trauer und Verzweiflung unsere Tage fristen müssen? Dass wir uns unser tägliches Brot wirklich im Schweiße unseres Angesichts verdienen müssen? Was machen wir nur falsch, dass wir Menschen - und vor allem die Kinder - so leiden müssen?"

Augenblicklich hörte ich wieder das Kamerageräusch "sssst", das ich nun schon von den vorangegangenen Visionen her kannte.

Meine zweite große Vision
Das Kochen ist eines unserer Haupt-Irrtümer

Gleichzeitig hörte ich in mir eine bekannte Stimme: "Kennst du nicht die Worte der Bibel, die sagen: 'solange ihr das Gebot der Barmherzigkeit und des Mitgefühls nicht annehmt, müsst ihr erleben, was ihr aussendet?!'"

Und dann sah ich vor mir einen Baum mit üppig grüner Baumkrone, an dem alles hing, was wir zum Kochen, Backen, Braten, etc. benutzten. Da hingen Töpfe, Pfannen, Teller, Messer und Gabeln, Besteck und Geschirr jeglicher Art und sogar Herd und Backofen. Das schien mir recht seltsam und ich fragte mich, was dieses Gleichnis bedeuten könnte. Normaler Weise hingen am Baum neben den Blättern die Früchte des Baumes.
Da, wo jetzt in meiner Vision all diese von Menschen gemachten Dinge hingen, hängen sonst die Früchte des Baumes. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich war schockiert über diese Botschaft:

Wir kochen alles tot, was nicht vorher schon tot war!

Wir kochen alles zu Tode, was unser Schöpfer uns zur Nahrung gibt, und: wir holen uns sogar Dinge aus der Natur, die wir eigentlich gar nicht essen sollten, töten sie zuerst und machen sie uns dann durch kochen "essbar". Mir wurde sofort klar, dass hier einer unserer Hauptirrtümer im Leben begraben liegt.

In der Bibel finden wir diesen Satz:
Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis dass du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. 1 Mose 3:19

Und mir dämmerte, dass diese Worte möglicher Weise auch anders übersetzt werden konnten: "Im Schweiße deines Angesichts…" möglicher Weise auch anders übersetzt werden konnte. Wenn man das Wort Erde als "Mutter Erde" übersetzt, ergibt sich dieser Satz: "Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis dass du dich wieder zur Liebe deiner Mutter Erde kehrst, von der du geboren bist. Denn du bist aus der Erde geboren und von den Gaben von ihrem Boden sollst du dich nähren!"
So hätte plötzlich auch das Gebot: "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!" eine völlig neue, oder zumindest eine zusätzliche Bedeutung. Ganz besonders dann, wenn unsere Vor-Mütter und Vor-Väter bis hin zur leiblichen Mutter und zum leiblichen Vater fehlgelenkt gewesen wären, wozu ich später im Kapitel "Was sagen die Heiligen Schriften zu unserer Ernährung" noch ausführliche Auszüge - aus dem Koran und anderen Schriften zitieren werde. Hier nur ein ein paar Beispiel dazu:

"Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange
lebest im Lande, das dir der Herr, dein Gott gibt. 2.Mose 20,12

Dieser Vers bekam eine völlig neue Bedeutung für mich, nämlich: "Du sollst die Liebe und die Gaben deines Himmlischen Vaters und deiner Mutter Erde annehmen, auf dass du lange lebest im Lande, das dir der Herr dein Gott gibt, und kein Dieb es dir wegnehmen kann, da du aufgrund der Einhaltung der Gebote ein gerechtes und mitfühlendes Leben lebst, und all so im Schutze des Allvaters und der Mutter Erde lebst!"

Und je fündiger ich wurde, desto klarer wurde mir, dass einer der ersten entscheidenden Fehlschritte des Menschen, das Essen der "Frucht vom Baum des Lebens" war:

sie essen Schweinefleisch und haben Greuelsuppen in ihren Töpfen … wer einen Stier schlachtet, gleicht dem, der einen Mann erschlägt … Ich aber habe euren Vätern, als ich sie aus Ägyptenland führte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern…
Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen nicht riechen … Denn das ängstliche Harren der Kreatur (gepeinigte Tiere) wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden … Soll ich denn das Fleisch von Stieren essen und das Blut von Böcken trinken? … Zu Gilgal opfern sie Stiere - darum sollen ihre Altäre werden wie Steinhaufen an den Furchen im Felde (zu Gräbern werden) … Jeder frisst das Fleisch seines Nächsten … Darum erschlägt sie ein Löwe aus dem Walde, ein Wolf der Steppen vertilgt sie, ein Pardel belauert ihre Städte … Denn unmöglich kann Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnehmen Bibel
- Sprüchesammlung (Quellen: im Kapitel "Was sagen die Heiligen Schriften zu unserer Ernährung")

Und der Koran überrascht zum Thema Ernährung mit solchen Worten:

Menschen, genießt, was gut und erlaubt ist auf Erden und folgt nicht den Stapfen des Satans; er ist ja euer offener Feind und befiehlt euch nur Böses und Schändliches und Dinge von Allah zu sagen, die ihr nicht versteht. Sagt man zu ihnen: "Folgt dem, was Allah offenbart hat!" -
so antworten sie: "Nein, wir folgen den Bräuchen unserer Väter!" Aber waren ihre Väter denn nicht unbelehrt oder falsch geleitet? Qur-Ân: Sura 2.169-171
… Schon früher hatten wir das Volk des Pharao mit Teuerung und Mangel an Früchten heimgesucht, damit es eingedenk sei. Qur-Ân: 7.131
Die Erde haben wir ausgebreitet … und Gewächse aller Art, nach einem bestimmten Maß, aus ihr hervorwachsen lassen und haben so Nahrungsmittel euch gegeben … Qur-Ân: Sura 15.20-22
... wodurch wir vielerlei Saaten hervorbringen mit dem Befehl. Esst davon Qur-Ân: 20.54-55
... Bis jetzt hat der Mensch nicht erfüllt, was Allah ihm gebot. Der Mensch sehe doch nur einmal auf seine Speise. Qur-Ân: 80.24-33
... sie fragen dann die FrevIer: "Was hat euch in die Hölle gebracht?"... Qur-Ân: 74.40-43

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Umstellung und Übergang zur Rohkost

So kam es, dass ich im Herbst 1988 - wieder zurück in der Türkei - sofort begann, das was ich verstanden hatte, schrittweise für mich und meinen Sohn umzustellen.

Und siehe da, die Krankheitssymptome meines Sohnes verschwanden binnen drei Wochen und kamen auch nicht wieder! Wir hatten mit dieser Art der Ernährung solche Freude, dass ich gar nicht daran dachte, wieder damit aufzuhören.

Inzwischen hatte ich ja sogar den erlebten Beweis für das erhalten, was ich in meiner Vision gesehen hatte. Diese Form der Ernährung fiel mir denkbar leicht und ich fühlte mich körperlich und seelisch vollkommen wohl damit, zumal wir in der Türkei in einem Land lebten, wo wir mit himmlischen Früchten und Pflanzen förmlich gesegnet wurden. Auch mein Sohn machte einen sehr vergnügten Eindruck dabei. Er kannte mit drei Jahren bereits alle einheimischen und auch exotischen Früchte, hatte seine Freude damit, allen zu erklären, wie diese Früchte heißen. Und wenn er unterwegs etwas aß, kam es nicht selten vor, dass sich die Leute um uns herum sammelten und sich am Vergnügen gar nicht satt sehen konnten, mit welchem mein Sohn seine Früchte aß. Seine Wangen waren immer rosig und seine Augen strahlten vor Vitalität und Freude.

Dasselbe erlebten wir, als wir wieder in Deutschland lebten. Eine zeitlang pendelten wir zwischen beiden Ländern hin- und her, Je länger ich mich von der F-Rohkost ernährte, desto öfter fielen mir auch wieder all die Erfahrungen meiner Kindheit und Jugendzeit ein, die ich in dieser Richtung bisher gemacht hatte. Auch die Krankheits-Symptome, das ewige Erbrechen und die Schwindelgefühle bis vor der Ernährungsumstellung. Die Erfahrung mit der ersten Zigarette und später auch mit meinem ersten Alkohol fielen mir wieder ein. So fand ich für mich meine schon als Kind gemachte Entdeckung bestätigt:

Die normale zivilisierte Ernährungsform ist eine Droge !

Nachdem mir die Tiefe dieser Erkenntnis bewusst wurde, reiste ich wieder in die Türkei. Zu dieser Zeit kannte ich weder andere Menschen mit ähnlicher Erfahrung, noch hatte ich Freunde, Nachbarn oder andere Leute, die ich um Rat hätte fragen können. Auch Bücher wusste ich in der Türkei keine, die ich bezüglich meiner Erkenntnis hätte lesen können, um zu erfahren, wie die Zusammenstellung der Nahrung im Sinne der Natur unseres Schöpfers auszusehen hätte. Ich wusste noch nicht einmal, dass es noch andere Menschen gab, die gerade ähnliche Erfahrungen machten. Es gab einen legendären Mann in den Bergen der Türkei, der angeblich so lebte wie ich, doch niemand konnte mir sagen, wo er zu finden war.

So ließ ich mich entgegen der Schreckensvisionen der gutmeinenden Normalkost-Esser, die uns nun ständig beobachteten und entgegen der immer größer werdenden Bedenken auch von Seiten der Famlilie von meiner eigenen Intuition leiten. Ich erkannte, dass die meisten Argumente der Gegner meiner/unserer Lebensweise ein Resultat der Voreingenommenheit durch ihre eigenen Schwächen war.

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10. Die Umstellungsphasen

1. Phase … 2-3 Wochen - Kräuter mit in die Kochkost

Ich hatte nach meiner zweiten großen Vision keine Ahnung, was wir nun essen konnten, oder wie eine Umstellung zu machen wäre. Nachdem ich darüber eine Weile in mich gegangen war, hatte ich überlegt, die Kochkost langsam ausschleichen zu lassen. Dazu war mir eingefallen, täglich weißen Reis zu kochen und irgendetwas dazuzugeben, das ich dann immer weniger kochen und zuletzt ganz roh essen konnte. Mir fielen Paprika und Tomaten ein. Aber diese hatten wir bisher nur gekocht im Reis gegessen. Ich fragte auch nach Innen, doch von dort bekam ich diesmal keine Antwort. So sagte ich zu meinem Sohn: "komm lass uns spazieren gehen, vielleicht finden wir ein paar gute Sachen, die man essen kann!" Und so zogen wir los. Es gab herrlich riechende Kräuter am Bach, aber ich traute mich nicht wirklich etwas davon zu nehmen. Zu groß war meine Angst noch vor Bakterien und davor, dass wir uns vergiften könnten.

Ich probierte etwas von der Pfefferminze, die am Bach wuchs. Sie schmeckte so herrlich, dass ich davon etwas mitnahm, zumal ja die Türken ohnehin viel mit Pfefferminze kochten. Nachdem wir schon eine ganze Weile von unserem Platz an dem wir lebten weg gegangen waren, fand ich am Wegrand üppige, herrlich grüne Blumenstauden mit pinkfarbenen Blüten daran. Ich erkannte sofort die Malve, denn ich hatte mir die Malve als Motiv für meine aufwendige Stickarbeit des Zeremonien-Kopftuches zur Geburt meines Sohnes ausgesucht. Dieses Tuch hatte ich in freudiger Geduldsarbeit gestickt und bei der Geburt im Krankenhaus getragen. Nun lachte mich die Malve so sehr an, dass ich ein Blatt und eine Blüte pflückte und probierte. Sie schmeckte so überraschend gut und entwickelte im Mund einen solch wohltuenden Schleim, dass ich sofort das Gefühl hatte, dass diese Pflanze dem Magen und dem Darm gut tun würde. Und so pflückte ich so viel davon, dass sich daraus ein sattes Mahl zubereiten ließ. Es war außerdem eine Pflanze, die hier so üppig wuchs, dass es mir nicht in der Seele weh tat, sie zum Essen zu pflücken. Zu Beginn kochte ich die Malve mit ein wenig von der Pfefferminze ganz normal zusammen mit dem Reis und allen Würzzutaten. Es schmeckte uns allen köstlich!

Jeden Tag ging ich nun Malven pflücken. Ich kochte sie immer weniger, dann begann ich, den Reis gegen passende frische Salatpflanzen auszutauschen. Und zuletzt aßen wir nur noch Salat mit Malve, Tomaten, Gurken und anderen Salat-Sorten. Es war ein völlig neues Lebensgefühl! Und ich begann einzuplanen, auf lange Sicht auch andere Dinge wie Wurzel-Gemüse hinzuzunehmen, damit wir alle Stoffe abgedeckt hätten und gesund blieben.

2. Phase … ca. 2 Monate - Umstellung auf F-Rohkost

Zu Beginn der Gemüsephase aßen wir die Gemüse nur sehr kurz in Wasser gegart oder nur kurz blanchiert, so dass sie noch die volle Farbe hatten. Außerdem aßen wir die Gemüse so, ohne Zutaten. Dazu gab es den Salat. Die ersten Ergebnisse waren schon während der ersten Phase so unglaublich, dass ich aus dem Staunen gar nicht mehr herauskam. Täglich erlebte ich neue Wunder. Ich empfand großes Glück mit der neuen Ernährung und fand neue Kraft. Bei meinem Sohn erlebte ich schon nach drei Wochen den Rückgang aller Beschwerden bis auf vereinzelte Bläschen im Gesicht. Ich verkürzte innerhalb weniger Tage auch das Kochen des Gemüses immer mehr, bis wir auch dieses roh im Salat aßen.

Dann zogen wir von der Wohnung an einen Campingplatz an einem der herrlichsten Strände der Türkei. Dort wohnten wir ca. 8 Monate.

3. Phase - Früchte, Rohkostsalate, Gemüse, Joghurt, gequollene Samen

Da auch ich mir damals sehr große Gedanken machte, woher wir das lebensnotwendige Protein beziehen sollten, auf das wir geeicht waren, machte ich sehr viele Rohkostsalate mit viel geraspeltem Gemüse, Joghurt und gequollenen Samen. Täglich sah mein Sohn gesünder aus. Seine Augen strahlten wieder und seine Hautfarbe war frisch und gesund. Er wirkte vergnügt und fröhlich.

Wir zogen mit unserem Hauszelt in eine andere, wildere Gegend der Türkei, direkt am Meer.

Dahinter lagen die wilden Gärten der Einheimischen, überwuchert von Brombeer und Himbeer-Ranken. Die hohen Felsen waren bewachsen mit den herrlichsten natürlich gewachsenen Weintrauben. Es wuchsen Orangen- und Zitronenbäume. Feigenbäume gab es in Hülle und Fülle. Unsere ungewöhnliche Lebensweise sprach sich dort schnell herum, und so brachten uns die Einheimischen die herrlichsten, Früchte aus ihren wilden Gärten. Weintrauben, Maulbeeren, Feigen, Kaktusfeigen, Mispeln, Orangen.

Oft pflückten wir stundenlang Himbeeren, zwei Drittel frische und zwei Drittel in der Sonne am Ast getrocknete Beeren, die ich zu herrlicher ungekochter Natur-Marmelade vermengte. Es brauchte weiter keine Zutaten, und der Geschmack war mit einer Marmelade nicht einmal annähernd zu vergleichen!

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4. Phase - wie Phase 5 - Früchte, Getreide, Salat, Petersilie
plus Mandeln und Nüsse

Diese Ernährung behielten wir bei, nun auch mit Hasel-Nüssen und Mandeln angereichert. Morgens tauschten wir unser Frühstück gegen Früchte aus. Mittags aßen wir Rohkostsalate mit viel geraspeltem Gemüse, gequollenen Same. Mein Sohn behielt diese Ernährung mit Joghurt bei, ich ließ ihn weg. Nachmittags gab es frische Datteln oder Feigen, gegen Abend Nüsse. Außerdem servierte ich abends noch einmal Rohkostsalate. Nach und nach verschwanden zu meiner größten Verwunderung auch meine Beschwerden - bis auf die schwere Neurodermitis im Gesicht und an spezifischen anderen Körperstellen, die sich bei mir während der Schwangerschaft ausgebildet hatte. Auch eine deutliche Besserung des Zustands der Psyche, sowohl meines Sohnes als auch meiner eigenen, stellte sich ein.

5. Phase - Früchte, Getreide, Salat, Petersilie

Für meinen Sohn behielt ich die bisherige Ernährung bei. Ich selbst begann meine Ernährung immer weiter zu verfeinern. Morgens gab es wie schon zuvor Früchte. Eine halbe Stunde später 2-3 Löffel voll über Nacht gequollenes Getreide (in der Türkei war ausschließlich Weizen zu finden), dazu 2-3 Datteln oder Feigen. Mittags aß ich Orangen, Romana-Salat und jede Menge Petersilie. Ich liebte die Petersilie zu dieser Zeit so sehr, und heute weiß ich, dass sie mir beim Entgiften sehr geholfen hat. Abends gab es miteinander harmonierende Gemüse und Salat.

Positive Nebeneffekte

Langsam fielen als Nebeneffekt auch Seifen, Shampoo und andere Dinge weg. Die Haut fühlte sich nicht mehr überfettet an, so dass wir auf diese Produkte fast gänzlich verzichten konnten. Selbst beim Wäschewaschen genügte oft reines Wasser, weil es jetzt ja nicht mehr galt, irgendwelche stark anhaftenden tierischen oder auch pflanzlichen Kochfette zu entfernen, die wir früher durch die Haut mit dem Schweiß ausgeschieden hatten. So zu leben fiel uns nicht schwer, denn wir lebten ja dort am Meer. Und so badeten wir uns jeden Abend am Strand. Wenn uns das Salz auf der Haut zu viel wurde, konnten wir auch unter einer Brause mit kaltem Wasser in einer im Freien gebauten Kabine duschen, die zu einem schlichten Ferienhäuschen gehörte, welche ein Einheimischer in der Nähe für Touristen gebaut hatte. Wir lebten dort bis Ende November. Das war wahrlich ein herrliches und sehr glückliches Leben!

Die Beziehung zum Vater meines Sohnes endete und ich lernte meine neue Liebe kennen. Meine Entdeckung begeisterte auch ihn und er entschloss sich, diesen Weg ein Stück weit gemeinsam mit uns zu gehen.

Wir zogen in die Nähe zu einem der herrlichsten Strände im Süd-Westen der Türkei mitten im Wald, ganz in der Nähe eines wunderschönen Wanderpfades, der nach langer Wanderung über die Berge zu einem sehr einsam gelegenen Schiffsanlegeplatz führte. Wir errichteten aus vertrockneten Zweigen in zwei Metern Länge eine Art blickdichten Wall, der sehr natürlich aussah, gerade so lang, dass unsere Zelte dahinter nur schwer auszumachen waren. Als wir die Zelte aufgestellt und glücklich vier Kanister Wasser bis hierher geschleppt hatten, wimmelte es am Platz urplötzlich von hunderten von Wespen. Wir rannten ins Zelt und schauten verzweifelt zu, wie die Wespen den Stoff der Moskitofenster durchnagten. Sie schienen unbedingt zu uns herein zu wollen. Das versetzte uns ordentlich in Panik. Ich überlegte fieberhaft, was zu tun sei. Die Wespen zu töten kam für mich nicht in Frage. Aber ich zitterte am ganzen Leib vor Angst. Wenn sie hereinkämen und uns alle stechen würden, wäre das im schlimmsten Fall tödlich! Es war bereits zu erkennen, dass es nur wenige Minuten dauern würde, bis die erste Wespe sich durch das entstehende Loch im Moskitofenster hindurchzwängen konnte.

So oft hatte ich bisher schon erfahren, dass nur die innere absolute Ruhe die Lösung bringen konnte. Und so zwang ich mich dazu, ruhig zu atmen und die panischen Gedanken zu zügeln. Da blitzte es in meinem Kopf auf, und ich sah einen Suppenteller. Was sollte ich damit? Da sah ich den Wasserkanister. Und sofort begriff ich, dass die Wespen das Wasser rochen und zum Wasser wollten. "Ach du meine Güte sind wir einfältig!" sagte ich laut, nahm einen Suppenteller vom an den Zeltstangen installierten Zelt-Regal, und füllte die innere Vertiefung mit Wasser. Dann atmete ich tief durch und öffnete das Zelt. Sofort waren alle Wespen im Zelt. Um mir Mut zu machen, rief ich laut: "Nein meine Lieben! Nicht hier drin, ihr kommt schön mit mir hinaus ins Freie!" Dort stellte ich ihnen den Teller Wasser auf einen Stein. In Sekundenschnelle formierten sie eine Wolke, flogen zuerst wie ein geschlossenes Geschwader etwa zwei Meter nach oben, um dann wie im Sturzflug gemeinsam auf den Teller zuzusteuern. Sofort füllte ich einen zweiten Suppenteller mit Wasser und stellte ihn daneben. Augenblicke später war alles friedlich. Die Wespen saßen dicht an dicht am Tellerrand und tranken. Sie saßen so exakt Leib an Leib, dass ihr Streifenmuster abwechselnd geschlossene gelbe und schwarze Kreise bildete, welche auf und ab waberten. Das war eine Lektion und ein Bild, wie ich es nie vergessen werde!
Wir mussten erst noch lernen, was es bedeutet, ein Leben gemeinsam, Hand in Hand mit der Natur zu leben. Ein wenig Tierliebe, indem ich eine Katze oder einen Hund halte, hat mit Tierliebe oder mit einem Leben in Harmonie mit der Natur noch nicht viel zu tun, wie wir hier am sehr lebendigen Unterricht von Mutter Natur erkennen durften!

Es war ein unglaublich paradiesisches Leben unter freiem Himmel in der Nähe des türkis schimmernden Meeres bei der Musik von Zikaden und der herrlich ätherischen Duftmischung der Meeresbrise, der Pinien-Wälder, wildem Thymian und Oregano.

Wir erlebten noch viele solcher Belehrungen von Mutter Natur. Es kam vor, dass wir aufgefordert wurden den Platz zu wechseln, weil dort andere Wesen wohnten, die auf Dauer keine Nähe von Menschen duldeten. Niemals hat uns die Natur ernsthaft verletzt. Wenn wir etwas taten, was ohne den Respekt zur Natur geschah, wurden wir stets auf eine Weise gewarnt, die wir sofort verstanden und unser Verhalten so änderten, dass wir dabei auch die Natur berücksichtigten. Wir erfuhren, dass wer mit der Natur lebt, von ihr genährt und beschützt wird.

Wir verbrachten die Zeit mit dem Knüpfen von Freundschaftsbändern, ich fertigte zusätzlich Schmuck aus Silberdraht und Halbedelsteinen an. Mein Lebensgefährte verkaufte diese Handarbeiten für gutes Geld Nachts in der Stadt am Hafen an die Touristen.

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Meine Ernährung entsprach noch immer der 5. Phase. Dazwischen lagen kleinere Fastenkuren. Das waren vereinzelte Tage, wo ich nur reines Wasser trank oder mehrere Tage hintereinander, an welchen ich entweder nur klares Wasser trank, oder auch das wegließ. Das längste Fasten dauerte zu dieser Zeit sieben Tage. Bei dem letzten Fasten erlebte ich das Auftreten von körperlichen und psychischen Symptomen in der Art der Ängste und Depressionen, wie ich sie während der Zeiten der Depressionen während der Einnahme von starken Psychopharmaka um 1979 und 1981 gehabt hatte. Ich erkannte, dass dies die Ausleitungskrise der Medikamente war, die nun aus meinen Körper ausgeschieden wurden.

Auch lösten sich Stücke meiner Zähne und fielen einfach so heraus. Zuerst war ich schockiert und hatte kurze Zeit Angst, dass das nun die "Rechnung einer Mangelernährung" sei. Doch als ich mich beruhigte und wie ich es bisher schon so oft getan hatte, bei meinen Engeln nachfragte, bekam ich die Antwort, dass nur die beschädigten Teile der Zähne entfernt wurden und dass diese durch vitale Stoffe schrittweise ersetzt würden. Ich sollte mir darüber keine Sorgen mehr machen. Das beruhigte mich in der Tat außerordentlich und ich fasste immer mehr Vertrauen in meine innere Führung!

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6. Phase - Orangen, Petersilie, handvoll gekeimtes Getreide

Wir zogen aus dem Wald zu einem mit Kiefern und Ginster bewachsenen Sandhügel oberhalb des Meeres. Etwa eineinhalb Meter vor dem senkrechten Abbruch stellten wir unser Hauszelt auf, direkt daneben das Zelt meines Sohnes. Dieser Platz war um einiges näher zum Meer als unser voriges Versteck im Wald, und wir mussten auch nicht mehr zwei km weit je zwanzig Liter Wasser schleppen. Von hier aus waren es nur noch fünfhundert Meter.

Nun aß ich nur noch Orangen zusammen mit einem ordentlichen Bündel Petersilie und nach einer geraumen Pause eine handvoll gequollenem Getreide. Das war alles. Ich fühlte mich zu dieser Zeit mit dieser Ernährung so glücklich wie nie zuvor.

Zur "Toilette" gingen wir mit unserer Campingschaufel zu einem Baum, gruben dort ein Loch und gruben es anschließend wieder zu. Sogar das, was ich zu dieser Zeit ausschied, sah aus wie pures Gold. Es war die reine Freude.

Und das Beste war: einmal wollte ich nach einer Woche nachsehen, was mit den Stoffen geschah, die wir wieder ausschieden. Auf diese Idee war ich gekommen, als wir wieder einmal an den Strand gegangen waren und dort die Haufen von Leuten sehr übel rochen, welche sie respektlos hinter die dortigen Büsche gemacht hatten, ohne es einzugraben. Das war uns sehr unangenehm aufgefallen und hatte uns nachdenklich gemacht.

Ich grub also mit der Schaufel an einer Stelle ein Loch, wo ich vor ein paar Tagen bereits etwas vergraben hatte. Doch es war weg. Ich konnte es nicht glauben und grub ein Loch im Quadrat von etwa einem halben Meter. Doch außer guter, wohlriechender Erde und ein paar Silberfischchen war nichts zu finden! Und die von den Leuten hingemachten hässlichen Haufen lagen noch nach Wochen dort. Mir wurde klar, dass nicht nur das Vergraben damit zu tun hatte, dass es vom Boden und seinen Helfern zu Erde verarbeitet wurde, sondern auch die Stoffe, die wir zu uns nahmen wesentlich reiner waren. Die Exkremente der Tiere-Esser und Kochkostesser wurden von der Erde nicht so gern"verdaut".

Ausbleiben der Menstruation
und andere positive Folgen
Nach ca. neun Monaten 100%-tiger Rohkost, inklusive drei Monate der oben beschriebene Orangen-Petersilie-Kost, blieb meine Menstruation aus. Die Schwester meines Lebensgefährten sagte zu mir: "Für mich macht das absolut Sinn! Das ist doch logisch: in der Bibel steht doch: 'Marias unbefleckte Empfängnis!' Wahrscheinlich war Maria auch eine Rohköstlerin, wie du!" Als sie das sagte, fühlte ich mich sehr feierlich. Das war ein unglaublicher Moment! Später entdeckte ich, dass nur domestizierte weibliche Tiere, wie zum Beispiel Katzen und Hunde die mit gekochter Kost gefüttert wurden, so etwas wie Regelblutungen bekamen, besonders wenn es tierische Kost war, aber auch bei pflanzlicher, gekochter Nahrung.
Nicht mehr von dieser Welt

Eines Tages, es war im Juni um die Zeit des Islamischen Opferfestes (das Kurban Bayram?), saßen wir wieder einmal oben auf dem Sandberg vor unserem Zelt und knüpften Bänder. Unten ging ein Bauer mit einem Schafbock die Straße entlang. Vermutlich wurde er wegen des Festes gerade zum Verkaufen oder zur Schlachtung geführt. Der Schafbock wirkte unruhig. Während der Bauer ihn trieb schaute er immer wieder zu uns herauf. Plötzlich riss der Schafbock sich vom Bauern los und rannte um sein Leben, den ganzen Sandhügel bis zu uns hinauf. Intuitiv hatte ich meine Arme ausgebreitet… Er rannte mir mitten in die Arme und schaute mir verzweifelt in die Augen. Ich fühlte die Angst des Bocks, er zitterte am ganzen Leib. Ich sahi hm tief in die Augen und sagte ihm, dass es nichts gäbe, wie ich ihm helfen könne, außer für ihn zu beten! Die Türken halten sich sehr stark an ihre religiösen Glaubensriten. Und ich hatte kein Geld, um ihn freizukaufen. So hielt ich ihn eine Weile umarmt und betete für ihn, und er beruhigte sich und schaute uns aus wunderschönen Augen an.

Inzwischen kam auch der Bauer heraufgeschnauft. Er war sehr aufgebracht und herrschte uns an, wir sollten ihm seinen Bock wieder geben. Inbrünstig sprach ich auf ihn ein, den Bock am Leben zu lassen, da es eine Sünde sei zu töten. Der Bauer wirkte sehr gestresst, er wollte weiter. Noch zwei Mal wiederholten wir, dass er den Schafbock nicht töten dürfe, da durch den Vorfall der Schutz Gottes auf ihm läge. Da sagte er mit inzwischen unsicher gewordener Stimme: "Es ist nun einmal islamisches Gesetz … ach was wisst ihr schon davon?! Ihr seid ja schon gar nicht mehr von dieser Welt!" Noch einmal wiederholten wir unsere Worte: "Gesetz hin oder her: das oberste aller Gesetze ist: "Du sollst nicht töten!" Und daran halte dich!" Der Mann nahm mürrisch den Strick, an welchen der Bock gebunden war und zog kopfschüttelnd mit ihm davon. Ich werde nie das Gefühl vergessen, als ich wie automatisch meine Arme ausgebreitet hatte, während mir der Bock mit flehendem Blick entgegen gerannt war. Es war ein solch elendes Gefühl, diesen unter den dogmatisierten Menschen leidenden Tieren nicht wirklich helfen zu können. Am liebsten hätte ich in diesem Moment alle versklavten Tiere der Welt freigekauft. Doch wir hatten ja nicht einmal Geld, um diesen Schafbock freikaufen zu können.

7. Phase - Experimente … Wurzel- und Knollengemüse, mehr Getreide

Inzwischen interessierte es mich, wie es wohl sein würde, wenn ich den Anteil an Wurzel- und Grün-Gemüse wieder erhöhen würde und probierte es aus. Da kamen sie wieder: die beißenden, juckenden und brennenden roten Flecken in meinem Gesicht; Juckreiz mit Bläschenbildung am ganzen Körper; wie früher vor der Erährungsumstellung zeigten sich tiefe Risse in meinen Fersen, ich konnte kaum laufen. Wirbelsäulenschmerzen und Blähungen kamen dazu.

Erhöhung des Getreideanteils (in der Türkei: Weizen)
Ich war auch neugierig darauf, wie eine Erhöhung des Getreideanteils wirken würde. Das Ergebnis waren verheerende Blähungen. Es hätte nicht viel gefehlt und ich wäre wie ein Gasluftballon davongeflogen. Einmal musste ich mir deshalb meinen Platz im Freien zum Schlafen suchen, weil ich es meinem Mann nicht mehr zumuten konnte. Die Risse in den Füssen vergrößerten sich, dazu kamen Risse in den Hautfalten an Ohren, Nase und Mund. Die Haut am ganzen Körper juckte und brannte.

Optimal: 50% Früchte, 30% Salat und Kräuter,
15% Blatt- und Salat-Gemüse, 5% Getreide und Nüsse

Die Testergebnisse bestätigten meine Vermutungen und so kehrte ich schnell wieder zu meiner Kost mit 50% Früchteanteil, 30% Salat und Kräuter, 15% Gemüse, die über der Erde wachsen und 5% Getreide, Samen und Nüssen zurück. Ich fühlte mich herrlich leicht, frisch, unternehmungslustig, fröhlich, zufrieden und gesund. Auch meinem Sohn ging es sehr gut.

Als ich wieder einmal für kurze Zeit in Deutschland war, wollte ich wissen, ob sich durch meine veränderte Ernährung etwas an meiner verkrümmten Wirbelsäule geändert hatte. Ich liess daher neue Röntgenbilder anfertigen und brachte meine alten mit. Mein Orthopäde studierte ungläubig die alten Röntgenbilder, und erklärte mir, dass die Wirbelsäule nun wieder gerade stünde und keine Verkrümmung mehr zu sehen sei.

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Kochkost verhindert körperliche und seelische Entgiftung

Die Folge der emotionalen Schwankungen war ein Rückfall in die Kochkost, worauf ich unter "Rückfall mit 32 Jahren" noch näher eingehen werde. Erst Jahre später sollte mir dämmern, dass die Rohkost nicht nur die Reinigung des Körpers bewirkt, sondern auch die unangenehmen seelischen Vergiftungen zutage bringt, und die Kochkost, vor allem Mehlspeisen (Getreide) und schwere Dinge wie Brot, Mehl, Nudeln, Reis, Kartoffeln gerade diese Heilung verhinderten, weil sie die unangenehmen seelischen Gefühle zudecken, die es anzuschauen und zu heilen gilt.
Die gekochten Speisen dämpfen die hochsteigenden negativen Gefühle, welche zuvor durch die Rohkost nach oben kamen und so überhaupt erst angesehen und verarbeitet werden könnten.
Damals hatte ich das Gefühl, diese seelischen Schmerzen nicht mehr ertragen zu können. Auch den Mut zur Lösung hatte ich nicht. Doch die Schmerzen des Rückfalls waren ebenfalls enorm. Sowohl auf der körperlichen Ebene, als auch auf der seelischen. Es wurde immer klarer, dass ein Leben zweier sich liebender Menschen zwischen zwei Energie-Ebenen auf Dauer nicht möglich ist.

www.regina-rau.de Menü: unter: "Gott, Liebe, Licht, Heilung":
"Bändertrennung - Versöhnungszeremonie: Versöhnen und Erlösen"

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Meine Rohkostkatze Bärli

Ein alter Bekannter aus München rief mich im Sommer 1992 an, er habe eine süße kleine rote Katze, die er weggeben müsse. Er sei gerade umgezogen, und dort, wo er nun wohne, dürfe er keine Haustiere halten.
Es durchfuhr mich wie ein Blitz. Seit vielen Jahren wurde mir klar, dass die Domestizierung der Tiere für mich nicht mehr in Frage kam. Und nun stand mein Bekannter mit seiner Bitte da. Alle möglichen Bilder schossen mir durch den Kopf: "Was mache ich nur! Ich kann doch nicht der Katze beim Metzger Hühner- oder Rinderherzen kaufen und die dann mit meinen eigenen Händen auspacken und klein schneiden. Wie könnte ich das anstellen, wo ich seit Jahren aus tiefster Überzeugung als vegane Rohköstlerin lebe und es in meiner Vorstellungswelt schier unmöglich scheint, mit den Kadavern von Tieren in körperlichen Kontakt zu sein.
So kam ich zu meiner Erkenntnis, dass ich die Katze, wenn ich sie zu mir nehmen würde, nur rohköstlich ernähren würde. Ich überlegte hin und her, und und hatte die größten Bedenken.
Aber ich sah vor meinem geistigen Auge, wie man der kleinen Katze eine Einschläferungsspritze gab und sie langsam die Lebensgeister aushauchte. Dieser Gedanke ging mir so zu Herzen, dass ich noch am selben Tag nach München fuhr, um die Katze abzuholen. Als mir die Türe geöffnet wurde, kam mir ein rotbraungetigerter Moppel entgegen und strich mir um die Beine. Da wusste ich, dass es mit uns beiden gut gehen würde.

Mein Rotschopf entpuppte sich schon während meines Abholungs-Besuchs bei meinem Bekannten als reichlich verzogene Mietze, die mit Schokodroppies und anderen Katzenleckerlis so verwöhnt war, dass sie mich leicht an Garfield erinnerte. Wogegen ihr alles, was mir für Katzen natürlich schien, verwehrt worden war. Sie durfte hier nicht hin und dort nicht, wurde ständig verscheucht. Und sie hörte auch nicht auf ihren seltsam anmutenden Namen Karibu.
Bald waren wir beide unterwegs ins neue Heim. Das Kätzchen saß im Körbchen und schnurrte, wenn ich mich ihm zuwandte. Da sagte ich zu ihm: "Ja, ich freu mich auch schon auf unsere gemeinsame Zeit! Aber zuerst werde ich dich umtaufen! Du siehst eigentlich eher aus wie ein kleiner Bär. Deshalb heißt du ab jetzt Bärli! Und dann musst du wissen, dass es ab sofort keine Schokodroppies mehr geben wird, kein Whiskas und kein Kitekat. Ich verspreche dir, dass du bei mir alles haben wirst, was sich dein kleines Katzenherz erträumt. Du wirst eine herrlich natürliche Umgebung haben, draussen herumtollen... ich werde dich kraulen und streicheln, mit dir spielen, und du wirst von mir eine Ernährung bekommen, von der du glücklich wirst und gesund bleibst!" Bärli lauschte und schnurrte. Und ich freute mich riesig über unseren neuen Familienzuwachs. Auch mein Sohn würde seine helle Freude an diesem kleinen Wesen haben.
Unterwegs kaufte ich Hühnerklein. Zu Hause quetschte ich frischen Hafer zu Flocken, raspelte Möhren, ein kleines Stück Sellerie und wiegelte Petersilie und zerquetschte eine halbe Avokado. Diese Mischung gab ich Bärli in eine Schüssel, verrührte sie mit Wasser zu einem Brei, und tat zuletzt das kleingeschnittene Hühnerklein dazu. Als Bärli Hunger bekam, ging er zu der Schüssel, steckte sein Mäulchen hinein, zog die "Lefzen" hoch als wolle er sagen: "Iiiiieh pfui Teufel, was ist denn das für ein ekliges Zeug!", hob eine Pfote, berührte die Mischung skeptisch und schüttelte sie mit angewidertem Blick. Sein ganzer Körper schüttelte sich. Das ganze sah so lustig aus, dass ich schallend lachen musste: "Na Bärli - ist wohl nicht so ganz das verwöhnte Prinzenessen, das du vorher bekommen hast, wie?! Aber ich bin ehrlich zu dir, solch eine Kost wirst du von heute an bei mir nicht mehr bekommen. Ich kann dir versichern, der Ekel, den du heute noch spürst, legt sich sicher bald! Dann wirst du es lieben!" Und während ich es sagte, wunderte ich mich über mich selbst. Ich hatte doch überhaupt keine Erfahrung mit Katzen und ihrer Ernährung.

Mein Lebensgefährte schimpfte, dass ich eine Katze doch nicht so fanatisch ernähren könne. Ich dachte nach und kam erneut zu dem Schluss, dass eine natürliche Ernährung gerade auch für Katzen die richtige Entscheidung sein müsste. Es wollte mir nicht in den Kopf, dass ich der Katze Whiskas oder ähnliches geben müsste, damit sie glücklich und gesund sein könnte.
Und ich blieb bei meiner inneren Überzeugung, dass sich die Sucht der Katze auf Suchtstoffe im herkömmlichen Katzenfutter (wie z.B. Industriezucker) und der Ekel gegen die unverfälschte Kost legen würde, wenn ich konsequent bliebe.
Bereits am 2. Tag fraß Bärli seine Schüssel leer. Allerdings mit wenig Appetit und Lust. Ich sprach ihm gut zu und es gab natürlich viele Streicheleinheiten. Bereits am 4. Tag kam Bärli mit Heißhunger und fraß die ganze Schüssel mit Behagen leer. Ich ging zum Metzger und kaufte abwechselnd Rinderherz am Stück, Hühnermägen- oder -herzen, Leber oder Niere, und schnitt sie zu Hause klein. Oder ich besorgte Rinderhackfleisch. Das mischte ich ein paar Wochen lang unter Bärlis Haferflocken-Gemüsemischung. Und er war äußerst zufrieden. Auch seine Figur veränderte sich. Er sah nun nicht mehr aus wie ein Moppel, sondern wurde sehr muskulös. Er wirkte aufgeweckt und wach. Und er hörte auf seinen Namen!

Je mehr Tage verstrichen, desto merkwürdiger fühlte ich mich, wenn ich die Metzgerei betrat, oder wenn ich das Fleisch für Bärli schnitt. Eines Tages begann ich nachts davon zu träumen, dass ich mir selbst den Arm abschnitt. Oder ich träumte von einer Fabrik, in welcher ungute Dinge passierten, was aber der Fabrikbesitzer unter allen Umständen geheim halten wollte, bis ich eines Tages die versehentlich eine Türe öffnete und in Räume geriet, in welchen Tiere gefoltert wurden, oder in welchen verweste Tierkadaver bis unter die Decke gestapelt lagen...
Diese Träume alarmierten mich und sagten mir, dass es Zeit für mich war, mir wegen des Fleisches in Bärlis Fressen neue Gedanken zu machen. Bis dahin hatte Bärli noch keine Ahnung, was er mit den vielen Mäuschen anfangen sollte, die in der hochwachsenden Wiese rund um unser Haus flitzten. Ich kam auf die Idee, ein paar Avokados zu nehmen, und mit Bärli draußen Avokado jagen zu spielen. Ich warf eine Avokado weit weg, lief und sprang hinterher und rief seinen Namen. Dann raschelte ich mit einem Stöckchen dort, wo die Avokado lag. Als Bärli schleichend näher kam, und schon ganz nah da war, da sprang ich auf die Avokado, schnappte sie mit den Zähnen, und biss hinein, ass sie vor Bärlis Augen ganz auf.
Dieses Spiel wiederholte ich mehrere Tage hintereinander so oft ich konnte. Bärli war begeistert von diesen Jagden. Irgendwann begann er, selbst hinter der Avokado herzuspringen. Jetzt wusste ich, dass er es schaffen würde, Mäuse selbst zu fangen.
Spielen war für Bärli die höchste Freude. Ich rannte mit Wollfäden durch die Wohnung, band Korken an lange Fäden und warf sie durch die Luft - Bärli rannte hinterher. Er beobachtete so genau, dass er fast immer dort landete, wo der Gegenstand hinfiel. Und er liebte es, wenn dieser Gegenstand, von dem Faden gezogen, an den er gebunden war, sich dann unter ihm entfernte. Dann schielte er irgendwo hin, um blitzschnell zuzupacken, sobald sich das Stück seinen Augen zu entziehen drohte.
Oder er liebte das Spiel mit dem Finger unter dem Flockati. Und bald musste ich mir andere Dinge zu Hilfe nehmen, da seine kleinen Krallen sich zu Löwenpranken zu entwickeln schienen und sie meine Finger zu zerfetzen drohten. Er wurde so schnell, dass es uns kaum noch gelang, rechtzeitig zurückzuziehen.
Ich stellte einen Spiegel auf und er verwandelte sich in ein riesenhaftes, dämonisches, grohnendes Wesen mit böse gelb funkensprühenden Augen, wildfauchend und wirklich angsteinflössend. Ich spielte mit einem Spiegel, warf Lichtkegel an die Wand und er sprang hinterher. Er kletterte auf wirklich hohe Bäume in einem solchen Affentempo, dass uns Hören und Sehen verging. Dann saß er oben und blickte frech, in vollem Bewusstsein über seine akrobatische Leistung auf uns herab, als wolle er sagen: "Dass müsst ihr mir erst mal nachmachen!"
Eines Tages hatte sich ein Mäuschen in unsere Wohnstube verirrt. Es wurde Bärlis erste Mausmahlzeit und wir freuten uns, obwohl uns das Mäuschen auch leid tat. Da sich die Maus aber von uns nicht hatte erwischen lassen, und Bärli fast Tag und Nacht lauerte, konnten wir nichts für sie tun. Von diesem Tag an ließ ich das Fleisch, das ich bis dahin noch für ihn gekauft hatte weg.

Eines Tages fand ich in der Küche angefressene Gurken, Tomaten, Paprika. Es war doch wirklich zu arg mit den Mäusen. Doch die Suche nach den Mäusen blieb erfolglos. Ich wunderte mich auch über die Form des Abbisses. Doch von uns konnte es auch keiner gewesen sein. Diese Abbisse fanden wir immer häufiger und wir begannen uns ernsthaft Gedanken über den Urheber dieser Zahnspuren zu machen.
Als wir einmal von einem Einkauf zurückkamen, sprang Bärli mir entgegen, maunzte mich fordernd an. Ich gab ihm seinen Brei, aber er wurde sehr ungeduldig: "Sag mal, kapierst du denn gar nichts!" und kratzte mich am Bein. Ich konnte meinen Grips noch so anstrengen, aber ich verstand ihn nicht und sagte es ihm. Da ging er um die Ecke in die Küche zum Gemüseregal, langte sich mit der Pranke selbstbewusst eine Gurke heraus und biss herzhaft hinein, während er mir tief in die Augen blickte: "Siehst du - das habe ich gemeint!" Wir standen alle sprachlos davor und konnten es kaum glauben!
Dieser Vorfall machte mich doch so neugierig über Katzen, dass ich mir einen Stapel Katzenbücher aus der Stadtbücherei holte. Und da las ich in allen Büchern: "Katzen niemals mit Rohkost füttern, weil das für Katzen tödlich ist!"

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Bärli's Lieblingsplatz: im Gemüseregal

Ich bekam wieder großen Ärger mit meinem Lebensgefährten, der es schon bisher nicht gerne gesehen hatte, wie ich Bärli ernährte. Und jetzt wo die Katzenbücher seine Befürchtungen bestätigten, gab es ein taffes Tauziehen. Aber mein Glaube an die natürliche Ernährung und die daraus resultierende Gesundheit blieb unumstößlich. Und so machte ich weiter.

Eines Tages im Winter suchte ich Bärli vergebens. Alles Rufen und Suchen half nichts. Als ich das Futter im Vogelhäuschen erneuern wollte, saß Bärli lauernd darin, kaum dass er wirklich hineinpasste. In den darauffolgenden Tagen fand ich die Reste von Amseln. Das gefiel mir gar nicht und ich versuchte Bärli die Jagd auf Amseln auszureden, indem ich mit ihm sprach. Aber dieses Zureden half nichts. So befestigte ich das Häuschen urzentschlossen auf einen hohen Holzbalken. Auch das half nichts. Da entschloss ich mich, das Häuschen auf dem Sockel auf eine breitere Unterlage zu stellen, ringsherum mit langen Nägeln bestückt, aber mit genug Abstand, dass die Vögel bequem darauf fliegen konnten. "Jetzt kann er von mir aus mit dem Ofenrohr ins Gebirge gucken! Hauptsache er lässt die armen Vögel in Ruhe", dachte ich. Pustekuchen. Als ich Bärli wieder einmal suchte und nicht fand, vermutete ich ihn wieder im Vogelhäuschen, ohne wirklich daran zu glauben, dass es wahr sein könnte. Aber er war da! Er saß breit und schnurrend im Vogelhäuschen drin und grinste mich triumphierend an! Da musste ich kapitulieren.

Bärli wurde einer der stattlichsten Kater der ganzen Umgebung. Er hatte Pranken wie ein Löwe und hatte ein Selbstbewusstsein wie ein Kaiser. Er schaffte spielend die höchsten Bäume und ging auf unseren gemeinsamen Spaziergängen lange Strecken mit, ohne sich groß zu fürchten.
Eines Tages zog ich von diesem kleinen Häuschen mit meinem Sohn fort. Bärli ging mit uns. Er gewöhnte sich sehr schnell an die neue Umgebung, machte tagelange Streifzüge durch die Gegend. Auch hier war er sehr schnell als der stärkste und gesündeste Kater der Gegend bekannt. Er hatte nie triefende oder gar rötliche Augen. Sein Fell war strahlend und glänzte. Eines Tages begann er mich darum zu betteln, dass er von meinem Löwenzahn- und Kräutersalat probieren dürfe. Ich konnte es nicht fassen. Ich gab ihm einen Happen. Er verschlang ihn gierig und verlangte sofort mehr davon. Aber ich gab ihm nichts mehr, weil ich es nicht glauben konnte. Statt dessen ging ich auf die Toilette. Als ich wieder zurück kam, war meine Schüssel leer! Und er maunzte mich immer noch an! So füllte ich ihm noch ein kleines Salatschüsselchen, das er genüßlich leerfraß. Eines Tages war ich draußen in meinem Kräuter-Garten beschäftigt. Ich hatte für meinen Sohn und mich einen Kräutersalat in einer Schüssel zubereitet. Dieser bestand meist in verschiedenen Variationen aus den verschiedensten kleingeschnittenen Kräutern, dazwischen gerebelte, besonders aromatische Kräuter und einem Schuss Olivenöl. Als ich wieder ins Haus kam, stand Bärli auf dem Tisch, schmatzend über die Schüssel gebeugt, und ließ es sich schmecken.

Die täglich unterschiedlich zusammengesetzten Kräuter im Salat waren:
Löwenzahn, Vogelmiere, Gundermann, Spitz- und Breitwegerich, Wiesenknöterich, Wiesenknopf, Frauenmantel, kriechender Günsel, Gänsefingerkraut, Lichtnelke, Gänseblümchen, Wiesenkerbel, Zaungiersch, wilde Möhre, Wiesenlabkraut, fette Henne, junge Triebe von Brombeere und Himbeere, Walderdbeere, hin und wieder junge Triebe von Wiesenbärenklau, Beinwell, Taubnesseln und Brennesseln, Wegrauke, Ackersenf, hin und wieder Tüpfelhartheu (Johanniskraut), Rainkohl, Huflattich, Steinklee, Rot- und Weißklee, Erdrauch, Malven, junge Blätter und Knospen von Disteln, weißer Gänsefuß, Schachtelhalm, wilder Basilikum, Pfefferminze, Salbei, Rosmarin, Thymian, Estragon und Borretsch.

von der Kochkost der Nachbarn wurde Bärli zuerst immer dicker, dann brach sein Immunsystem zusammen. Er hatte ständig Zecken, Flöhe und Läuse ... da halfen auch keine Einpuderungen...

Viele Leute, darunter auch Rohköstler, die uns in diesem Häuschen besuchten, waren von unserer Rohkostkatze begeistert. Unter anderem kam auch "hoher Besuch" vom Jugendamt, die sich gar nicht genug darüber wundern konnten, dass es möglich war, eine Katze so zu ernähren.
Auch aus diesem Haus zogen wir wieder fort, in ein ehemaliges Bauernhaus, mit mehreren Parteien. Hier begann eine sehr schwere Zeit für Bärli. Die Hausbewohner begannen, Bärli heimlich die Abfälle ihrer Kochkünste zu füttern. Deshalb stand er bald laut und kläglich miauend vor ihren Türen und bettelte den ganzen Tag über. Er wurde krank. Ich führte viele Gespräche mit den Nachbarn und dem Besitzer des Hauses, und bat sie, meiner Katze keine Essensreste mehr zu füttern, da er davon sehr krank würde.
Sie glaubten es aber nicht und meinten im Gegenteil, dass er von mir so wenig zu fressen bekäme, dass er gar nicht anders könne als zu betteln. Und sie gaben ihm weiterhin ihre Abfälle. Mir zerriss es fast das Herz.
Bärli bekam nässende Augen wie alle Katzen, die falsch ernährt werden. Er hatte ständig Flöhe und Würmer, so dass ich ihn alle paar Wochen behandeln musste. Seine Zähne entzündeten sich. Es mussten einige Zähne entfernt werden. Er fraß die Frischkost, die ich für ihn bereitete fast gar nicht mehr.
Eines Tages bekam er Durchfall, der sich nicht mehr kurieren ließ. Bärli nahm innerhalb von ein paar Tagen dramatisch ab, sein Fell wurde grau, der Glanz seiner Augen war gebrochen. Wir konnten ihn nicht mehr retten, er starb an inneren Blutungen und Dehydration. Wir begruben ihn an der Lichtung des Waldes in der Nähe des Hauses.
Das war das traurige Ende eines vor Leben strotzenden Tieres, weil die Menschen nicht glauben konnten, dass ein solches Tier gerne Grünzeug frisst. Wenn allerdings das Umfeld solches nicht versteht und ihm süchtig machende, tote Stoffe zu fressen gibt, frisst sich das Tier daran zu Tode.

Zum Glück habe ich auch andere Erfahrungen mit Menschen gemacht, die es aufgrund meiner Erfahrung selbst ausprobierten und die Katzen diese Kostform sofort annahmen und auch z.B. ihre nässenden Augen, gesund wurden.

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16. Die Rohkost ist Ziel und Weg zugleich

In den folgenden Jahren gab es immer wieder sehr lange Strecken mit 100%iger F-Rohkost für mich, manchmal wie schon beschrieben sehr puristisch und mono oder mit einem sehr hohen Anteil an bitteren Wald- und Wiesenkräutern. Diese gab ich eine zeitlang auch meinem Sohn zu essen. Das empfinde ich heute als zu straff. Einem Kind würde ich heute einen wesentlich höheren Anteil an Blattsalat, Tomaten und Gurken geben, mit einer kleinen Menge Kräutern und gegebenenfalls wie es die Kinder in den Rohkost-Camps von Viktoras Kulvinskas liebten, mit viel gekeimten Sonnenblumenkernsprossen und anderen bekömmlichen Samensprossen.

Später lockerte ich diese Phasen auf, um den Weg langsamer, dafür aber bewußter zu gehen. Da gab es auch Zeiten in welchen ich mir gelegentlich eine Breze, ein Schokocroissant, Pommes oder Sauerkraut auf einer Berghütte genehmigte. Es gab auch Tage, an welchen ich gar keine Rohkost aß. Das war besonders dann der Fall, wenn psychischer Stress es schwierig machte, gewissen Verlockungen zu widerstehen. So war es vergleichsweise einfach, in meinem Hexenhäuschen auf dem Land oder im Wald in der Türkei 100% bei der F-Rohkost zu bleiben, Während ich es in meiner Mietswohnung mit 16 angrenzenden Parteien ungleich anstrengend empfinde, bei der Einwirkung von extremen Gerüchen den ganzen Tag über, schon von den frühesten Morgenstunden an zu widerstehen und konsequent Rohkost zu essen. Seit 2005 (ca. 10 Jahren) lebe ich nun hier, wo ab fünf Uhr morgens der Geruch frisch gebackener Kuchen oder Brötchen, durch's Fenster herein streicht, manchmal auch schon um drei Uhr früh! Morgens riecht es im ganzen Haus nach Kaffee! Ich habe mir angewöhnt, diesen Geruch nicht abzulehnen, sondern tief einzuatmen und zu genießen, weil es mich dann weniger reizt, selbst Kaffee zu trinken. Tagsüber werde ich mit dem Geruch von Pizza, gefüllten Paprika, Spaghetti Bolognese, Schweinebraten, Sauerkraut, Gulasch, etc. bombardiert.
Wenn keine ablenkenden und irritierenden Kochkostgerüche vorhanden sind, riechen und schmecken die Früchte, Gemüse und Salate sehr lecker und die Rohkost geht fast wie von selbst. Wenn ich jedoch täglich fast 24 Stunden von diesen stark irritierenden und ablenkenden Gerüchen umgeben bin, übertönen diese den Geruch und Geschmack der Rohkost, es irritiert die Sinne und macht nicht die gleiche Freude!

Wenn ich z.B. in den Bergen mit Freunden unterwegs bin, die auf einer Hütte völlig normal essen, esse ich meistens das, was ich mitgebracht habe (leckere Salate oder eine Gurke), gönne mir aber auch mal eine Portion Sauerkraut (sofern es 100% ohne Schweine- und sonstiges tierisches Fett ist), oder ich esse eine Portion Pommes oder eine Breze nach dem Salat. Ich suche mir stets etwas Einfaches, mit dem ich statt der Kost, die alle anderen essen, zufrieden bin. Zu vielen Gelegenheiten bringe ich mir meine eigenen Salate mit, im Sommer pflücken wir uns frische Kräuter von der Wiese und ich gebe ein zu Hause bereitetes Dressing dazu. Doch strebe ich immer wieder danach, die erwähnten Ausnahmen möglichst wegzulassen. Und Dinge wie die weiter oben erwähnten Croissant kommen seit meiner Umstellung auf vegan im Oktober 2012 nicht mehr "in die Tüte".

Um aus den oben beschriebenen Kochkost-Phasen der ersten Dekade jeweils wieder herauszukommen, kaufte ich nichts Kochbares mehr ein, mischte die letzten Überreste an Reis, Kartoffeln oder Nudeln unter die Salate, und kaufte einfach nichts Neues in dieser Richtung mehr nach.

Ich wollte immer wieder zur Rohkost zurück. Aber ich erlaubte mir auch, nicht mehr so streng wie früher mit mir selbst zu sein, denn das hatte mir seelisch nicht wirklich gut getan! Babys fallen auch gelegentlich hin und bestrafen sich nicht selbst dafür, sondern haben Freude daran, immer wieder aufzustehen, bis sie wunderbar stehen und gehen können, ohne hinzufallen.
Und ich hörte auf meine innere Stimme, die mir sagte: "Ernähre dich von den Pflanzen und mache dabei alles so, wie du es wirklich ohne inneren Druck kannst!" Das fühlte sich wirklich sehr gut an.
Mit den Jahren erkannte ich beispielsweise, dass ich gewisse Dinge sehr gern bei meiner Mutter gegessen hatte, und ich auf dem Weg über das Essen ihre Liebe fühlen hatte können. Und solches Essen gab mir zu ganz bestimmten Zeiten Halt. Wenn ich mir in solchen Zeiten, wo mich diese Kost besonders anzog, diese gönnte und sie aus ganzem Herzen genoss (Tiere kamen keine mehr auf den Tisch), hatte ich anschließend kaum Probleme, weiter auf meinem F-Rohkostkurs zu bleiben.

So hatte ich auch im Gegensatz zu früher bei der Umstellung keine Heißhungerattacken mehr. Wenn sie nach ein paar Tagen oder spätestens binnen zwei Wochen dann doch kamen, war ich schon wieder so vertraut und glücklich mit meinen Früchten und Salaten, dass ich sogar auf einem Hochzeitsball oder beispielsweise auf meinem 25-jährigen 2tägigen Klassentreffen strahlend abdankte, als man mich mit den üblichen Schlemmereien bedienen wollte. Stattdessen ging ich in die Küche und sprach mit dem Koch des Hotels.

Was mir dann feierlich vor allen anderen serviert wurde, trieb mir ein triumphierendes Lächeln ins Gesicht und meinen lieben Tischnachbarn den blanken Neid. Ich bekam frische Salate auf riesigen Tortentellern präsentiert, dass einem das Wasser im Munde zusammenlaufen musste. Und statt der "Mousse au chocolat" bekam ich einen herrlichen Früchtekelch mit den ausgefallensten Früchten serviert. Ich erlebte sogar, wie einige meiner Klassenkameraden - wir waren immerhin 22 Leute - am nächsten Tag auch lieber Salatplatten bestellten, wenn auch mit dem obligatorischen Stück Fleisch eines Tieres darauf.

Als ich frühmorgens frisch fröhlich in den nahen eisig kalten Alpensee zum Schwimmen ging, waren plötzlich alle Männer mutig und wollten es auch versuchen. Meine Lust auf kaltes Wasser schrieb ich als Nebenerscheinung der Rohkost zu. Doch es kam niemand mit, bis auf einen Klassenkameraden, der bei einer späteren Wanderung noch eins drauf setzte: er zog sich mitten in der Wanderung ohne Vorwarnung aus und sprang über eine 15 Meter hohe Klippe in den eiskalten See.

In den folgenden Jahren schaffte ich es bis auf wenige Ausnahmen, bei der Rohkost zu bleiben. Gelegentlich nahm ich bis zum Oktober 2012 auch ein Stück Käse zu mir, oder ich gönnte mir ein Stück Kuchen, auch ein bis zwei Bier pro Jahr. Milch vertrug ich damals schon nicht mehr, und zwei bis drei Eier aß ich nur ein einziges Mal im Jahr zu Ostern, weil dies eine sehr starke traditionelle Prägung in mir war, die ich diesmal vorsichtig abnabeln wollte, um nicht wieder total zur Kochkost zurückzufallen. Diese Entscheidung war richtig. Ein paar Jahre aß ich sie, wie gesagt an einem Tag zu Ostern noch gekocht, ein paar Jahre später gönnte ich mir ein paar rohe, verquirlte Eier zu Ostern. Diese Idee hat mir geholfen, zuletzt ganz frei von den Gelüsten auf Eier zu sein. Das ist nun schon viele Jahre her!

Auch der Kuchen war ein Überbleibsel aus den traditionellen Kaffeekränzchen zu Hause gewesen, die für mich immer eine wunderschöne Erinnerung waren, denn zu diesen Gelegenheiten waren die vielen Verwandten mit all ihren Kindern zu Besuch und an diesen Tagen ging es sehr fröhlich zu. Auch nach unseren ausgiebigen Wanderungen waren wir früher oft gerne mal am Ziel eingekehrt, und da ging es immer sehr fröhlich und urgemütlich zu. Nun war das alles mit der Rohkost plötzlich weggefallen. Und das hatte mir sehr große Probleme gemacht, so lange ich es mir verbot!

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Als ich mit den strikten Verboten mir selbst gegenüber aufhörte, ebbte das Interesse daran mehr und mehr ab. Ich nahm mir auf meine Wanderungen stets ein paar Möhren, ein oder zwei Gurken und ein Salatdressing mit. So konnte ich mir überall einen unangemachten Salat bestellen und war doch bestens versorgt, da ich mein eigenes vegan frohköstliches Dressing dabei hatte. Gurken sind übrigens auf dem Berg und überhaupt unterwegs die besten Durstlöscher!
Oder ich pflückte mir leckere Wald- und Wiesen-Kräuter zusammen und machte mir mit dem Dressing einen herrlichen Salat. Diese Kräutersalate machten nicht nur mich sehr glücklich. Sie schmeckten so gut, dass auch mein Lebensgefährte und meine Schwester fleißig beim Sammeln von Wildkräutern halfen, um eine üppige Kräutersalat-Brotzeit zusammen mit mir zu genießen.
Auch die Leute, die uns fragten und beobachteten, ließen wir gern probieren. An ihren begeisterten Bemerkungen und am Leuchten ihrer Augen wußten wir, dass wir ihre Note getroffen hatten! Unsere Beobachtung im Allgemeinen war: Kräuter machen die Menschen glücklich! Auf diese Weise hatte ich auch nicht mehr das Gefühl, Außenseiter oder von der Gruppe abgetrennt zu sein.

Vor einigen Jahren wurde ich außerdem durch "Urs und Rita Hochstrasser" inspiriert, meine ureigenen F-Rohkostrezepte zu kreieren. Ich hatte mir ihren Video-DVD-Lehrgang "La Haute Cuisine Crue, Vegan mit Urs & Rita Hochstrasser" bestellt und war von derr Zubereitung einiger Gourmet-Rohkost-Rezepte nebst seiner unnachahmlichen veganen Rohkost-Mayo begeistert. Ich schaffte es zwar nicht gleich, die Mayonaise nach Chefart perfekt
nachzumachen. Dafür kreierte ich eine eigene vegane Rohkostmayo aus Sonnenblumenkernen und Öl, auch mit Mandeln klappte es super! Ich wurde unglaublich kreativ und machte aus eigenen Einfällen Rezepte in Rohkostform nach, die früher in der normalen Gutbürgerlichen Kost meine Lieblingsessen gewesen waren, wie z.B. Pizza, Rahmchampignons mit Knödeln, indisches Currygemüse, Spaghetti Bolognese, Suppen, Torten und Kuchen.

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Kuchen ° Torten ° Pilze ° Saucen ° Dipps ° Übergangskost"
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Pilze ° Saucen ° Dipps ° Übergangskost
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Auch das hat mir extrem geholfen, denn ich nehme seither meine eigenen F Rohkost-Zubereitungen zusammen mit passendem dekorativem Geschirr und Besteck für zwei Personen im Rucksack in die Berge und auf andere Wanderungen mit. Ich tue es einfach, um das Gefühl nicht missen zu müssen, gut eingekehrt zu sein. Denn ich liebe es, mit Menschen zusammenzusitzen und gemeinsam zu essen. Das mag jetzt belustigend klingen, doch mir hat es mir selbst extrem geholfen, meine alten traditionellen Verhaltensweisen auf lockere und angenehme Art und Weise einfach in die Rohkost zu transformieren und somit auch ein Stück weit loszulassen.

2012 besuchte ich den "Ersten Vegan Kongress in Deutschland vom 13. bis 14. Oktober in Hamburg. Von dort kehrte ich als überzeugter (rohköstlicher) Veganer wieder zurück! Zwar war ich bis dahin ohnehin so gut wie fast ohne tierische Produkte ausgekommen. Doch die Vorträge, von welchen ich mit der ausdrücklichen Erlaubnis der Vortragenden einige auf meiner Homepage in Audio- und Textform veröffentlicht habe, bestätigten mir so viele bisherige Gedanken und Gefühle, dass keine Fragen mehr übrig blieben. Sie gaben mir eine innere Klarheit bezüglich dieses Themas, die wie eine Lichtkugel aus meinem Unterbewussten an die Oberfläche stieg. Ich wollte ab sofort keine Tiere mehr für meine Gaumenfreuden mehr leiden lassen.

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