Kathrin Wiesensarter De Chávez
aus München
Kreidezeichnungen und Gedichte
Ahnung vom eigenen Stück Leben Sie wandern im leeren Raum - Sie setzen sich und füllen den Raum Das Stück beginnt, geht über die Bühne setzt sich fest in ihren Gehirnen füllt ihre Herzen mit Anteilnahme... Zurück bleibt ein leerer Raum und eine Ahnung vom eigenen Stück Leben das über die Bühne geht sich festsetzt im Gehirn und füllt das Herz mit Anteilnahme am eigenen Schicksal... © Kathrin Wiesensarter de Chávez |
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Täuschend glaubhafte Lüge Gleichsam durch eine Wand aus Glas sehe ich, wo zu stehen nicht die meisten längst verdrießt, wo mein Platz, wenn nicht dieses - fern alles Sichtbaren Welche Sprache verleiht dem Form und Gestalt? Nenn' ich es Verlangen oder Sehnsucht? Unzulänglichkeit der Zunge, dennoch rührt es in mir, bäumt sich auf, dieses - ach so Spärliche, kaum Vorhandene, wo scheinbar sinnhafte Nichtigkeit, bäumt sich auf gegen täuschend glaubhafte Lüge... "Leben" nennen sie jene, die ihr Gestalt verliehen, "Leben" rufen sie, nicht ohne Ehrfurcht vor dem eigenen Werk und ihren Kehlen entweicht ein Klang, der sich ihrem Hören verschileßt: Beinahe nur scheinbar, gestaltlos und leise, Fast wie ein Hauch, und dennoch da - rührt sich die Sehnsucht nach diesem - ach so Spärlichen, Kaum Vorhandenen, wo Leben in Gestalt von Lüge scheinbar sinnhaft gemacht. 10. April 1995 © Kathrin Wiesensarter de Chávez |
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Sterben ist nicht schwer Sterben ist nicht schwer ist Stehen an der Schwelle ist Gehen zu der Quelle Leben ist noch mehr... © Kathrin Wiesensarter de Chávez |
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Leben im Gestern Schau nicht um die Zeit geht rum Wer dies im Leben nicht beacht und stets ans Gestern nur gedacht Hats Heut und Morgen übersehn Mit Gestern wird er wieder gehn - © Kathrin Wiesensarter de Chávez |
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Gestern - in meinem Traum du warst gestern in meinem traum wie damals in meinem leben, so gegewärtig gestern wie damals - ich suchte dich gestern wie damals - und du beschenktest mich mit blütenblättern gestern, wie damals - und ich glaubte, du liebst mich gestern, wie damals - © Kathrin Wiesensarter de Chávez |
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Deine Mitte Inmitten der leeren Endlosigkeit Inmitten der endlosen Leere Inmitten der grauen Farblosigkeit Inmitten dem farblosen Grau Inmitten der unerträglichen Kälte Inmitten dem kalten Untragebaren DU- eingebettet-endlos fühlend Leere - Grauheit - Kälte - ... tragend das Untragbare weil dich in deiner Mitte endlose Fülle endlose Farbigkeit endlose Wärme tragen... © Kathrin Wiesensarter de Chávez |
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Einen kurzen Augenblick Für einen kurzen Augenblick an der eigenen Begrenztheit rütteln - ertasten ihren Umfang, das Fundament beklopfen., die Festigkeit prüfen, an den Mauersteinen kratzen Für einen kurzen Augenblick nur ihr das Existenzrecht streitig machen - die Ausmasse als anmassend empfinden, die Standfestigkeit anzweifeln, und sie aus den Fugen geraten lassen Dann, für einen kurzen Augenblick einen kleinen Hauch von Grenzenlosigkeit atmen - ehe das grenzenlose Ausmass an Begrenztheit das kurze Leben wieder eng umfängt. © Kathrin Wiesensarter de Chávez |
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Komm - tanz mit mir Komm und tanz mit mir - Auf der Strasse Stein und Staub - Komm und sing mit mir - In den Armen der dornigen Hecken - woher der Ruf des Paradiesvogels Komm und trink mit mir - vom Wasser des Sumpfes Bis die Sterne neu erglühn und aus den Blumen der Duft der Ewigkeit strömt ... © Kathrin Wiesensarter de Chávez |
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Den ersten Schritt tun Sie konnten einander nicht binden die Wunde war viel zu tief Willst du den ersten Schritt tun, sprach sie - die Wunde war viel zu tief Ein Lichtpunkt will ich für dich sein, sprach sie - Er tauchte ein so tief in den Grund seines SELBST Den Schritt will ich tun und die Wunde verbinden und lichter werden, - sprach er - © Kathrin Wiesensarter de Chávez |
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Geburt Als ich mit meiner Welt zu Dir kam, Welt, erblickte ich dein Licht - Bendende Helligkeit ringsumher, gleißender Schimmer, lebendige Glut, wollten die meine zum Leuchten bringen... Als ich, ergriffen vonn Neugierde, Deinen Umfang zu ertasten suchte und geblendet von Deinem Licht, - beinahe lüstern, brennend auf "mehr", an der Stelle Deine Hülle durchdrang, die meine Welt zu durchdringen vermochte, erblickte ich Deinen Schatten... Erstickende Dunkelheit ringsumher, - taumelnd, schwankend, in tote Leere greifend, wollte ich die Stelle an dir finden, die meine Welt zu durchdringen vermochte,... aber Deine dunklen Schichten hatten mich ergriffen und ich rollte dahin, - tiefer, - inmitten Dein Inneres - © Kathrin Wiesensarter de Chávez |
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Sag ein Wort Sag ein Wort - am Anfang war das Wort heisst es... Doch sei Reden Silber, Schweigen Gold, aber ein Wort aus deinem Mund - Doch tilge Worte der Regen und Taten graben Furchen, heisst es... aber ein Wort aus deinem Mund - macht meine Seele gesund - © Kathrin Wiesensarter de Chávez |
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Der letzte Rest Planet verwetzt, zerfetzt wird der letzte Rest Planet gegeben denen die leben verwegen der Erde überlegen MACHT SIE EUCH UNTERTAN sät an, setzt an zum Pflegen den letzten Rest Planet der lebt, uns zu geben den menschen unterlegen MACHT IHN EUCH UNTERTAN © Kathrin Wiesensarter de Chávez |
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Vergiß nicht Mutter Erde Sing mir ein Lied vom Tag an dem sie Sonne vom Himmel fällt, die Erde festlich deckt mit hellem Tuch, - gesponnen aus goldnen Fäden An dem aus feuchtwarmem Boden grünes Leben sich streckt, jungen Anfang, Kraft nach oben entlädt, - einlädt, - Kostet und seht wie gut der Herr ... Nimm soviel du willst von der Tafel aus goldnen Fäden vom jungen Anfang und frisch geborener Kraft Aber vergiss nicht die Mutter die den Anfang geboren hat und vergiss nicht den Spinner, aus dessen Händen gesponnen das helle Tuch - © Kathrin Wiesensarter de Chávez |
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