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Gedichte:
Karma-Erinnerung
Seite 1
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Der
Spiegel - Geständnis an mein Ich
... doch ich war nackt
und ich erkannte es,
und ich kleidete mich erneut
mit dem Gewand
der sterblichen Begrenztheit -
für eine neue Reise,
für einen neuen Versuch.
Ein starker Wirbel riß mich jäh
aus dem Raum des 'Jetzt'
hinein in das Gewebe des 'Morgen',
hinein in die Illusion der Zukunft -
gebaut aus den Ängsten meiner Begrenztheit.
Und ich verlor DICH aus den Augen.
Ich suchte Dich
und verhedderte mich in den gespannten Leinen,
gewoben aus der Angst vor dem Neuen.
Ich verstrickte mich in den Kampf
zwischen dem 'Sein' und dem 'Morgen'.
Da sah ich in diesem Spiegel meinen Irrtum
und wandte mich um, um zurückzukehren.
- Und ein ungeahnter Sog erfaßte mich
und zog mich zurück
und weiter, bis hinein in das 'Gestern'.
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Applet
by Andrea Fasce:
http://www.anfyteam.com
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Taumelnd
fiel ich in das Netz
der vergangenen unerlösten Träume.
Es raubte mir schier den Verstand,
doch ich konnte mich nicht lösen.
Unerträgliche Qual über das Geschaute
hielt mich fest,
ich glaubte an meine Schuld, an die Unerlösbarkeit...
Ich versuchte zu kämpfen, um mich davon zu
befreien.
Doch je mehr ich mich aufbäumte und kämpfte,
desto enger zogen sich die Maschen.
Ich fand mich umgeben von den Mauern
meiner eigenen Ängste.
Sie waren wie glasklare Spiegel, die mir mein
Inneres
durch die Projektion der Anderen zurückwarfen.
Eingesperrt war ich mit ungebändigten Gedanken,
die die Gestalt wild reißender Tiere annahmen.
Da erkannte ich in diesem Spiegel meinen Irrtum
und ergab mich.
Die Schlingen lösten
sich wie von selbst,
die wilden Tiere legten sich sanftmütig
zu meinen Füßen nieder
und ich fand die Türe meiner Gefängniszelle
offen.
Nun sitze ich hier und staune über die offene
Türe...
Nun bin ich frei - weil offen ist...
Nun ist offen, weil ich endlich frei bin -
ich bin offen - weil ich frei bin!
Ein Hofnarr auf dem Weg des Lebens
im Vertrauen auf das Leben selbst.
Mit wem sprach ich?
Bist Du es?
Bin Ich es?
Vielleicht ist es einfach: ICH BIN
©
Regina Franziska Rau
Montag 24. August 1998
Lockwisch - Ostsee
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Trennungsschmerzen
Meine Mitte
im Du
- ein verlassenes Ich -
und - Du in meiner Mitte.
Und immer noch fühle ich mich schuldig -
daß ich dir nicht sein konnte, was du dir wünschtest
-
daß sich die Grenzen zwischen uns verwischten
-
daß ich im Du umherirrte wie du im Ich...
Schmetterlinge in meinem Bauch
Ketten um meine Brust
Wehe Erinnerungen in die Vergangenheit
... in die Zukunft?
Ein geliebtes Gesicht
- verblaß mir nicht!
Mit starken Banden verbunden
gewoben aus dem Stoff der Vergangenheit.
Gegenwart hat sich gebildet
läßt Vergangenes nicht mehr zu.
Gemeinsam erlebtes Glück,
Augenblicke der ungetrübten Liebe
berühren sanft das Gemüt.
Ein Lächeln huscht über das entspannte Gesicht.
Gedanken grübeln,
blähen sich auf zu Balladen der Illusion,
frieren Momente ein zu schmerzhaften Ewigkeiten.
Ohnmächtigkeit im sicherheitsvernebelten Verstand.
Tausend Tode sterben in der Vergänglichkeit
allen Seins.
Gemeinsam gelittenes Leid
taucht herauf aus dem Ozean der Erinnerungen
kämpft verzweifelt um Bestand.
Unerfüllte schwelende Sehnsüchte quellen
im Innern,
verlangen nach kühlender Erlösung.
Das Bild will verblassen.
Die ersten Lichtstrahlen suchen ihren Weg
zum trauernden Gemüt.
Doch Gedanken lenken den Sinn
mit betrübtem Blick
auf die schmerzende Wunde.
Momente der Bewußtheit
geben den Blick frei in höhere Wahrheit
erblühen im Glück innerer Freiheit
Liebe kann fließen
- Momente -
Nicht festhalten
- den Augenblick genießen
und darin wachsen.
In der Erfahrung den Sinn -
nicht in den Träumen ...
Die Vergangenheit als das,
was sein kann verstanden
- nicht - was es dem Verstand nach
sein sollte.
Leben im Augenblick
- gelöst von Bildern
und Emotionen der Vergangenheit.
Befreites Herz
und klarer Verstand
führen dich sicher
an der Hand...
© Regina Franziska
Rau
Dienstag 25. August 1998
Lockwisch - Ostsee
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Wer bist du?
Als ich dich das erste
Mal sah,
fand ich in meiner Brust einen mächtigen Sog,
der mich hinzog zu dir.
Als wir uns das erste Mal umarmten,
fand ich in meinem Schoß einen mächtigen
Sog,
der mich hinzog zu dir.
Als wir uns das erste Mal tief begegneten,
fand ich in meinem Inneren einen mächtigen Sog,
der mich hinzog zu dir.
Der Sog war mächtig wie ein Wirbel,
der keine andere Richtung zuließ.
Er sah aus wie ein schwarzes Loch,
das alles verschlingt - selbst das Licht -
um irgendwo wieder aufzutauchen
in einer neuen Ordnung, einem neuen Sinn
wohin?
Da war die Ahnung von einem Tor
Tasten danach im Dunkeln
doch ich drehte mich im Kreis -
vielleicht wollt ich die Wahrheit noch nicht sehn.
Ich schwebte im Raum wie ein
ungeborener Fötus,
schwerelos wie ein Astronaut an der Nabelschnur -
und suchte nach dem Ausgang
wohin?
Und suchte nach dem Eingang
wohin?
Ich fühlte dich, doch ich konnte nichts sehen!
Ich sprach es -
- es sei, als wenn zwei Seelen sich küßten.
Kaum hatte ich es gesprochen,
da sah ich mich plötzlich allein,
wurde verlegen, weil ich dich in der Tiefe nicht fand.
Weiter rasten wir hilflos durch den Tunnel
der Verstrickungen, Irrungen, Wirrungen
wir liebten aneinander vorbei,
verstanden nicht den Sinn unserer Taten,
verstanden nicht den Sinn unserer Worte.
Enger und enger schnürte es uns die Luft.
Im Taumel des Erstickens
tauchte ich erneut ein
in den Ozean der Gefühle von einst,
endlich bereit, die Wahrheit des Vergangnen zu schauen.
Und endlich klärte sich mein innerer Blick -
vage nur, wie in angebrochener Dämmerung,
doch hell genug, um zu sehen.
Umschlungen waren unsere Körper
in tiefer, zärtlicher Leidenschaft,
in tränenerfüllten Küssen
trafen wir uns endlich wieder,
ahnten von einer langen gemeinsamen Reise
im Rad der Wiederkehr.
Es war die Aussöhnung nach langer, stummer Qual,
in verzweifeltem Ringen um das Verstehen der Dunkelheit
und der ohnmächtigen Verstrickungen in qualvoller
Geschichte.
Wir hatten uns
gefunden - um uns endlich zu vergeben.
Wir hatten uns gefunden - um uns in Liebe von der
Angst zu lösen.
Wir hatten uns gefunden - um uns endlich von den 'Ketten'
zu befrein.
Ich liebe Dich
Nun ist es, als müßte ich noch einmal tausend
Tode sterben,
noch einmal in die Tiefen meiner Unbewußtheit
fallen
noch einmal im Feuer der Leidenschaft verbrennen
noch einmal im Ozean verwirrter Gefühle ertrinken...
Noch einmal trauern ungetrauerte Vergangenheit,
gewähren lassen ungelebte, schwärende Wut
im Bauch.
Noch einmal Durchleben sterbende Erinnerung
- in der Gelassenheit der gelösten Betrachtung.
Vergeben unverziehener Erfahrung am Du und am Ich.
Ich liebe Dich
Es ist nur die Angst,
die Angst vor dem Neuen...
die Angst vor dem Licht...
Sterben lassen die Dämonen illusionärer
Träume
Fallen lassen das Bild vergangenen Leids
Verbrennen lassen das Gewirr vertrockneter Emotionen
Fortspülen lassen die Gebirge der lähmenden
Angst.
... Nur die Angst stirbt ...
Hineintauchen in die Schöpfung
Schwingen im Trapez ohne Sicherung
Tanzen auf dem Seil ohne Netz.
Der erste Versuch, die neuentdeckten Flügel zu
gebrauchen.
Auf starken Schwingen der Zuversicht und des Vertrauens
hineintauchen in das Meer der tragenden Lüfte...
©
Regina Franziska Rau
Mittwoch 26. August 1998
Lockwisch - Ostsee
Applet by Fabio Ciucci:
http://www.anfyteam.com
Gemälde © Regina Franziska Rau
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Absprung
Stehen auf dem unsicheren
Kontinent
bekannter Vergangenheit
Gefangen im Versuch,
lebendige farbige Momente einzufangen
und wieder und wieder zu wiederholen -
bis sie glanzlos werden... verstauben...
zu leblos farblosen Bildern verblassen.
Angestaubt und ängstlich frierend im Ungewiß
bangt das gehätschelte Seelchen -
und neben ihm fließt ruhig
der gewaltige - mächtige
Fluß,
dessen Rufen bisher ungehört -
- und unbemerkt seine Kraft.
Noch einmal in den mächtigen Wirbel hinter mir
schauen,
den Atem anhalten, wie um dem Sog zu entfliehen.
Im taumelnden Schwindel der Gewißheit,
daß Vergangenheit verweht.
Noch einmal die Bangigkeit meines Herzens
vor der Befreiung spüren...
... und ...
im lebendigem Mut der Verzweiflung
in die schweigenden Fluten des mächtigen Flusses
tauchen,
der nach vorne
strömt
der nicht nach hinten schaut.
Gegenwart empfängt mich im
herrlichem Treiben,
heißt mich willkommen -
- welch eine Überraschung!
Unerwartet spüre ich die wunderbare Geborgenheit,
die mir jetzt so sonderbar vertraut erscheint.
Liebe durchflutet mich,
durchdringt mein ganzes Sein.
© Regina Franziska
Rau
Freitag, 06. November 1998
Tholey - Saarland
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Amerika
Der Himmel war so blau
so tief wie der Ozean...
die Sonne stand hoch am Firmament -
und die Erde bebte vom Misstrauen,
von der Missgunst und der Habgier
der Neuankömmlinge.
Und die Erde färbte sich rot
vom Blut der sterbenden Urahnen
Der Himmel war so blau
so tief wie der Ozean...
die Sonne stand hoch am Firmament -
"Heute ist ein guter Tag zum Sterben",
sagte einst Häuptling "Sitting Bull",
bevor man ihn hinterrücks erschoß...
Und sie begruben sein Herz an der Biegung des Flusses...
Der Himmel war so blau
so tief wie der Ozean...
die Sonne stand hoch am Firmament -
"Heute ist ein guter Tag zum Sterben",
sagten die Kamikaze
und stiegen hoch hinauf in die Lüfte.
Und die Erde erbebte vom Brüllen
der fallenden Giganten...
© Regina Franziska
Rau
Dienstag, 27.November 2001
Deggendorf - Bayrischer Wald
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Rückblick
Als ich hier von der
Schule ging
Und mich im Weltennetz verfing
da war ich nach erst 16 Jahren
noch sehr naiv und unerfahren.
Hinaus ging's und gleich in die Ferne
Dass ich vom Leben mir was lerne.
In viele Räume konnt ich sehn,
doch blieb ich drinnen niemals stehn.
Ich fühlte mich nie etwas wert
und was ich tat, war stets verkehrt.
Ich konnt' nicht rennen mit der Herde
Wußt' nie ob mal was aus mir werde.
Stets war ich Wandrer ohne Ziel,
der öfters auf die Nase fiel.
Erst mit den Jahren wurde klar,
dass auch mein Weg gezeichnet war.
Ich sah die Hölle, sah viel Pein
Doch auch des Himmels hellen Schrein.
So wurd für mich gar manches klar
Was andern stets verborgen war.
Was andern Himmel hat bedeutet
mir Höllenqualen hat bereitet.
Wo andre Hölle nur verstehn,
konnt ich verborgne Schätze sehn.
Der Mensch verstrickt in Sicherheit
schafft sich und andern großes Leid.
Er fühlt Gefängnis wo er steht -
weil er nicht mit dem Leben geht.
Wenn wir nicht Sicherheit erstreben,
kann Leben uns viel Weisheit geben.
Weil nicht blockiert von blindem Wahn
Es munter fröhlich fliessen kann.
© Regina Franziska
Rau
Sonntag, 30. Juli 2002
Icking - Südbayern
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Wanderer
... durch Zeit und Raum
Raum
um Raum kannst du durchschreiten,
streifen durch verschiedne Zeiten
auf Straßen wo Historie reich
ob Mittelalter - Drittes Reich
ob Hunnenkriege Keltensage
Römersieg und Niederlage
Moderne hier, Antike dort
zur gleichen Zeit am selben Ort.
Du
glaubst, du lebst in der Moderne
das andre schon in weiter Ferne -
und andre Zeit längst schon verblichen
Antike neuer Zeit gewichen
Was du auch siehst, wo du auch bist
ein kleiner Teil vom Ganzen ist's.
Vom Eisberg siehst du ganz bestimmt
Die Spitze, die stets oben schwimmt.
Der Teil, tief unten existiert
Doch sind wir Menschen stark fixiert
auf das, was unser Auge kennt,
Die Tiefe drunter ist uns fremd.
Zur gleichen Zeit ist beides wahr
Das was wir sehn - was unsichtbar.
Es existiert zur gleichen Stelle
stets das Wasser und die Quelle.
Ohne Wurzel wächst kein Baum
vereinen beide Raum am Raum.
Wir
müssen in die Tiefe schweifen,
um unsere Wurzeln zu begreifen.
Dort ist, was wir für gestern halten
Dort finden sich die Urgestalten
Die Kriege führten, Welt verbogen
Wüst durch alle Länder zogen...
Nicht Fremde müssen wir bekehren
Missionieren und belehren
Unsren eignen Schatten sehn
einen neuen Weg begeh'n.
Du kannst täglich neu bedenken
Den Wagen neue Bahnen lenken.
Sich selbst verachten, andre hassen?
Sich selbst annehmen, leben lassen!
Das ist die Wandlung, ist der Sinn
Transformation und Neubeginn.
Im Selbst, Vergangenheit verdrängt
der Schlüssel in die Zukunft hängt.
Wenn alles Hier im Jetzt vereint
Dann ist es Zeit, dass wir geeint
Vergangnes Unrecht uns verzeihen
gegenseitig uns befreien.
Eisberg schmilzt als ob nichts bliebe
gelöst im Ozean der Liebe...
©
Regina Franziska Rau
10. Juli 2002
Deggendorf - Bayrischer Wald
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Gedichte:
Karma-Erinnerung
Seite 1
2
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Heil Land
... Weihnacht
Jesus
... Christus -
Kristall des Lichts
Damals
hast Du Dein Leuchten in die Finsternis
unter den Menschen gebracht -
warst Vorbild für viele Verzweifelte,
Verblendete und Suchende.
Deine Liebe wob
Leben zusammen -
ließ Herzen erblühen,
wo vorher Wüste brannte.
Dein Licht ließ Finsternis zu Sonne erglühn
Zuversicht entflammte,
wo vorher Angst und Verzweiflung schmerzte.
Christus -
Inbegriff des Lichts und der Liebe -
so lange hab ich dich gesucht...
in den Tempeln, Gotteshäusern
und Kirchen dieser Welt...
Ich suchte bei den
Menschen und
in deiner herrlichen Schöpfung,
fand wunderbare Fauna und Flora -
im Augenblick höchster Freude zerstört.
Ich fand hoffende
Menschen,
die Menschen in Liebe vertrauten -
in einem Moment der Enttäuschung -
Liebe in Hass gewandelt...
Ich fand Verwüstung
und Zerstörung
getrieben von Hass, Neid und Gier.
Allem voran die Angst -
schürte stets neues Leid.
Ich
irrte in der Welt umher,
Dich im Gewirr zu finden.
Überall ringende Menschen -
schreien nach deiner Wiederkehr.
Ich fand im Wahn
meiner Angst
und der Raserei im Streben
nach weltlicher Sicherheit
nicht Deine heilsame Nähe.
Die Angst, dass
nicht gesorgt ist -
die Angst, nichts behalten zu können.
die Angst vor der großen Umwandlung
hat uns Menschen blind gemacht...
Im Dickicht der
Verstrickungen
als Dunkel mich verzweifelt regierte
als Leid sich nicht mehr steigern ließ,
da ließ ich ohnmächtig los.
Da fand ich Dich
im Augenblick
des Lösens von allem Zwang
in meinem vergessnen Inneren
in dieser Tiefe wieder.
Strahlendes Licht
durchflutete
mein ganzes Wesen
Weihnacht ..,.
findest Herberge du in mir -
Geburt in meinem Herzen
Samstag, 26. Oktober
2002
Deggendorf, Bayrischer Wald
Dieses Gedicht habe
ich 2002 geschrieben, als ich noch im Bayrischen
Wald wohnte - und dort durfte ich es auch beim Seniorenclub
Deggendorf bei der Weihnachtsfeier vorlesen. Es
entstand in Gedanken daran, dass an Weihnachten
viele Menschen vor lauter Gaben unter dem Weihnachtsbaum
gar nicht mehr spüren, was sie eigentlich an
diesem Abend zusammenführt, welches Licht sie
leitet, während sie innerlich großen
Mangel leiden ...
Foto: Regina F.
Rau. 2012 Dezember
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Trennungsschmerzen
Meine Mitte im Du
- ein verlassenes Ich -
und - Du in meiner Mitte.
Und immer noch fühle ich mich schuldig -
daß ich dir nicht sein konnte, was du dir wünschtest
-
daß sich die Grenzen zwischen uns verwischten
-
daß ich im Du umherirrte wie du im Ich...
Schmetterlinge in meinem Bauch
Ketten um meine Brust
Wehe Erinnerungen in die Vergangenheit
... in die Zukunft?
Ein geliebtes Gesicht
- verblaß mir nicht!
Mit starken Banden verbunden
gewoben aus dem Stoff der Vergangenheit.
Gegenwart hat sich gebildet
läßt Vergangenes nicht mehr zu.
Gemeinsam erlebtes Glück,
Augenblicke der ungetrübten Liebe
berühren sanft das Gemüt.
Ein Lächeln huscht über das entspannte Gesicht.
Gedanken grübeln,
blähen sich auf zu Balladen der Illusion,
frieren Momente ein zu schmerzhaften Ewigkeiten.
Ohnmächtigkeit im sicherheitsvernebelten Verstand.
Tausend Tode sterben in der Vergänglichkeit
allen Seins.
Gemeinsam gelittenes Leid
taucht herauf aus dem Ozean der Erinnerungen
kämpft verzweifelt um Bestand.
Unerfüllte schwelende Sehnsüchte quellen
im Innern,
verlangen nach kühlender Erlösung.
Das Bild will verblassen.
Die ersten Lichtstrahlen suchen ihren Weg
zum trauernden Gemüt.
Doch Gedanken lenken den Sinn
mit betrübtem Blick
auf die schmerzende Wunde.
Momente der Bewußtheit
geben den Blick frei in höhere Wahrheit
erblühen im Glück innerer Freiheit
Liebe kann fließen
- Momente -
Nicht festhalten
- den Augenblick genießen
und darin wachsen.
In der Erfahrung den Sinn -
nicht in den Träumen ...
Die Vergangenheit als das,
was sein kann verstanden
- nicht - was es dem Verstand nach
sein sollte.
Leben im Augenblick
- gelöst von Bildern
und Emotionen der Vergangenheit.
Befreites Herz
und klarer Verstand
führen dich sicher
an der Hand...
©
Regina Franziska Rau
Dienstag 25. August 1998
Lockwisch - Ostsee
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Wer
bist du?
Als ich dich das erste Mal sah,
fand ich in meiner Brust einen mächtigen Sog,
der mich hinzog zu dir.
Als wir uns das erste Mal umarmten,
fand ich in meinem Schoß einen mächtigen
Sog,
der mich hinzog zu dir.
Als wir uns das erste Mal tief begegneten,
fand ich in meinem Inneren einen mächtigen Sog,
der mich hinzog zu dir.
Der Sog war mächtig wie ein Wirbel,
der keine andere Richtung zuließ.
Er sah aus wie ein schwarzes Loch,
das alles verschlingt - selbst das Licht -
um irgendwo wieder aufzutauchen
in einer neuen Ordnung, einem neuen Sinn
wohin?
Da war die Ahnung von einem Tor
Tasten danach im Dunkeln
doch ich drehte mich im Kreis -
vielleicht wollt ich die Wahrheit noch nicht sehn.
Ich schwebte im Raum wie ein
ungeborener Fötus,
schwerelos wie ein Astronaut an der Nabelschnur -
und suchte nach dem Ausgang
wohin?
Und suchte nach dem Eingang
wohin?
Ich fühlte dich, doch ich konnte nichts sehen!
Ich sprach es -
- es sei, als wenn zwei Seelen sich küßten.
Kaum hatte ich es gesprochen,
da sah ich mich plötzlich allein,
wurde verlegen, weil ich dich in der Tiefe nicht fand.
Weiter rasten wir hilflos durch den Tunnel
der Verstrickungen, Irrungen, Wirrungen
wir liebten aneinander vorbei,
verstanden nicht den Sinn unserer Taten,
verstanden nicht den Sinn unserer Worte.
Enger und enger schnürte es uns die Luft.
Im Taumel des Erstickens
tauchte ich erneut ein
in den Ozean der Gefühle von einst,
endlich bereit, die Wahrheit des Vergangnen zu schauen.
Und endlich klärte sich mein innerer Blick -
vage nur, wie in angebrochener Dämmerung,
doch hell genug, um zu sehen.
Umschlungen waren unsere Körper
in tiefer, zärtlicher Leidenschaft,
in tränenerfüllten Küssen
trafen wir uns endlich wieder,
ahnten von einer langen gemeinsamen Reise
im Rad der Wiederkehr.
Es war die Aussöhnung nach langer, stummer Qual,
in verzweifeltem Ringen um das Verstehen der Dunkelheit
und der ohnmächtigen Verstrickungen in qualvoller
Geschichte.
Wir hatten uns gefunden - um uns endlich
zu vergeben.
Wir hatten uns gefunden - um uns in Liebe von der
Angst zu lösen.
Wir hatten uns gefunden - um uns endlich von den 'Ketten'
zu befrein.
Ich liebe Dich
Nun ist es, als müßte ich noch einmal tausend
Tode sterben,
noch einmal in die Tiefen meiner Unbewußtheit
fallen
noch einmal im Feuer der Leidenschaft verbrennen
noch einmal im Ozean verwirrter Gefühle ertrinken...
Noch einmal trauern ungetrauerte Vergangenheit,
gewähren lassen ungelebte, schwärende Wut
im Bauch.
Noch einmal Durchleben sterbende Erinnerung
- in der Gelassenheit der gelösten Betrachtung.
Vergeben unverziehener Erfahrung am Du und am Ich.
Ich liebe Dich
Es ist nur die Angst,
die Angst vor dem Neuen...
die Angst vor dem Licht...
Sterben lassen die Dämonen illusionärer
Träume
Fallen lassen das Bild vergangenen Leids
Verbrennen lassen das Gewirr vertrockneter Emotionen
Fortspülen lassen die Gebirge der lähmenden
Angst.
... Nur die Angst stirbt ...
Hineintauchen in die Schöpfung
Schwingen im Trapez ohne Sicherung
Tanzen auf dem Seil ohne Netz.
Der erste Versuch, die neuentdeckten Flügel zu
gebrauchen.
Auf starken Schwingen der Zuversicht und des Vertrauens
hineintauchen in das Meer der tragenden Lüfte...
©
Regina Franziska Rau
Mittwoch 26. August 1998
Lockwisch - Ostsee
Applet by Fabio Ciucci:
http://www.anfyteam.com
Gemälde © Regina Franziska Rau
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Absprung
Stehen auf dem unsicheren Kontinent
bekannter Vergangenheit
Gefangen im Versuch,
lebendige farbige Momente einzufangen
und wieder und wieder zu wiederholen -
bis sie glanzlos werden... verstauben...
zu leblos farblosen Bildern verblassen.
Angestaubt und ängstlich frierend im Ungewiß
bangt das gehätschelte Seelchen -
und neben ihm fließt ruhig
der gewaltige - mächtige
Fluß,
dessen Rufen bisher ungehört -
- und unbemerkt seine Kraft.
Noch einmal in den mächtigen Wirbel hinter mir
schauen,
den Atem anhalten, wie um dem Sog zu entfliehen.
Im taumelnden Schwindel der Gewißheit,
daß Vergangenheit verweht.
Noch einmal die Bangigkeit meines Herzens
vor der Befreiung spüren...
... und ...
im lebendigem Mut der Verzweiflung
in die schweigenden Fluten des mächtigen Flusses
tauchen,
der nach vorne
strömt
der nicht nach hinten schaut.
Gegenwart empfängt mich im
herrlichem Treiben,
heißt mich willkommen -
- welch eine Überraschung!
Unerwartet spüre ich die wunderbare Geborgenheit,
die mir jetzt so sonderbar vertraut erscheint.
Liebe durchflutet mich,
durchdringt mein ganzes Sein.
©
Regina Franziska Rau
Freitag, 06. November 1998
Tholey - Saarland
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