Lichtnahrung - Prana

Lichtnahrungs-Protokoll
meine ersten Erfahrungen mit der Lichtnahrung

© Regina Franziska Rau
"Werden..."

Prolog

Zu Beginn möchte ich sagen, dass ich nach dieser ersten Erfahrung den fundamentalen Irrtum erkannt habe, den wohl alle ersteinmal denken: "Lichtnahrung ist eine Form des Lebens, die keine Nahrung braucht!" Und diese Annahme ist grundlegend falsch.
Lichtnahrung ist eine Form des Lebens, die eine Nahrung braucht - wie jede andere Form des Lebens auch. Nur ist diese Nahrung von viel subtilerer und feinstofflicher Art als die Ernährungsform, die wir kennen. Sie ist nur eben Licht! Und wenn man das übersieht, kann dieses Mißverständnis wirklich schlimme Folgen haben! Wer sich nach reichlicher Vorbereitung bereit sieht, um diese Form des Lebens zu versuchen, sollte nicht vergessen, sich hinzusetzen und sich wie auch bei einer Mahlzeit Zeit zu nehmen - um dieses Licht in irgendeiner ihm zugänglichen Form auch in sich aufnehmen zu können.

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Fastenprotokoll

30. Juni    1. Fastentag
kein Essen     kein Trinken     63 kg     leichter Tag

Tagesablauf:
Am Vormittag erledige ich einige Amtsgänge für Bekannte. Ich muss viel reden - das macht durstig. Aber ich trinke nichts. Danach gehe ich einkaufen.
Gefühle: Habe noch sehr viel Unruhe in mir. Meine Motivation ist sehr gut.

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1. Juli    2. Fastentag
kein Essen     kein Trinken     60 kg     leichter Tag

Tagesablauf:
Erledige heute wieder jede Menge Amtsgänge und es gibt dementsprechend viel sprechen. Ich wundere mich, wie gut das geht - ohne zu trinken. Später besuche ich meine Nachbarn. Es gibt lecker zubereitete fernöstlich duftende Küche. Heute macht es mir nichts aus, beim Essen zuzusehen. Ich bleibe ‚clean'.
Später kann ich mich dazu überreden, ein paar Körperübungen zu machen: 4 Glimmzüge, 6 Liegestützen, 30 Kniebeugen. Danach male ich und lerne Urdu - das ist eine Sprache, die man in Indien und Pakistan spricht.
Körperliches Befinden: Fühle mich fit und vital. Heute juckt und zwickt meine Haut extrem.

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2. Juli    3. Fastentag
kein Essen     kein Trinken     58 kg     leichter Tag

Tagesablauf:
Gehe viel spazieren. Später habe ich wieder auf den Ämtern zu tun - natürlich muss ich wieder viel sprechen. Mein Mund wird langsam sehr trocken. Am Nachmittag nehme ich mir die auf meinem Schreibtisch angestauten Schreibarbeiten vor. Ab 23. Uhr gönne ich mir viel Ruhe und dusche ergiebig.
Körperliches Befinden: Auch heute juckt und zwickt meine Haut extrem.

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3. Juli    4. Fastentag -
kein Essen     kein Trinken     56 kg     schwerer Tag

Tagesablauf:
Um 8.00 Uhr früh stehe ich auf. Ich freue mich auf meinen Waldspaziergang. Hier kann ich frische Luft und Ruhe tanken. Später lege ich mich ein bisschen in die Sonne.
Am späten Vormittag erledige ich noch ein paar Amtsgänge für meine Bekannten. Langsam dämmert mir, dass das viele Sprechen ohne zu trinken den Körper austrocknet. Ich denke darüber nach, diesen Stressfaktor wenigstens für die Zeit des Prozesses abzuschalten.
Am Nachmittag gibt es wieder jede Menge Behördenkram zu schreiben. Dann mache ich meine Wohnung sauber. Nach der Hausarbeit widme ich mich meiner Malerei. Es geht mir nicht recht von der Hand... also entschieße ich mich, noch ein wenig die Sprache Urdu zu lernen.
Gefühle: Niedergeschlagenheit, Müdigkeit, Mattigkeit. Heute habe ich kaum Motivation zu irgendetwas. Zu allem was ich tue, muss ich mich überreden. Ich fühle mich innerlich völlig abgemattet. Auch zu Beten habe ich versucht, um Kraft zu schöpfen - aber die Gedanken sprangen hin und her. Hatte ein leeres inneres Gefühl und viel innere Unruhe.
Körperliches Befinden: Hatte den ganzen Tag sehr starken Durst und starken Hunger! Extremer Mund- und Körpergeruch, Zahn- & Wirbelsäulenschmerzen (untere LWS)
Gedanken: Zweifel kommen auf, inneres Schwanken... durch viel Ruhe erlange ich neue Kraft.
Körperliches Befinden: Um 24.00 Uhr lutsche ich eine Zitronenscheibe und Eiswürfel und spüle meinen Mund mit Wasser aus. Das Wasser, das sich vom Eiswürfel im Mund bildet, und die Zitrone spucke ich aus. Ich dusche kühl und ergiebig - das schafft Linderung.

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4. Juli    5. Fastentag
kein Essen     kein Trinken     54,5 kg     ermunternder Tag

© Regina Franziska Rau
"Werden..."

Tagesablauf: Heute stehe ich schon um 7.00 Uhr auf. Wieder gehe ich mit meinen Bekannten auf Behördengang. Ich freue mich reisig auf meine Ruhe zu Hause. Aber es scheint wie verhext. Denn am Nachmittag ruft mich eine Freundin aus München an. Sie hat ein "ganz ganz wichtiges Problem". Es wird ein 30-Minuten Gespräch.

Danach ist mein Mund papiertrocken.

Später besuche ich meinen Bekannten - dort sprechen wir viel über die Ergebnisse bei den Behörden und Rechtsanwälten. Ich bin im Moment die einzige Kontaktperson, die sich um ihre Angelegenheiten kümmern kann. Die beiden wissen nichts davon, dass ich jetzt bereits den vierten Tag nichts esse und trinke. Also sage ich es ihnen. Ich erkläre ihnen, dass ich in den nächsten Tagen zurückziehen werde. Sie reagieren sehr betrofffen und verständnisvoll. Sie erklären mir, dass sie so etwas ähnliches auch in ihrer Religion kennen. Sie nennen es Ramadan - den Fastenmonat. Allerdings müssen sie dort nur den ganzen Tag über - ab Sonnenaufgang - fasten und dürfen nachts - nach Sonnenuntergang - wieder essen und trinken, was sie dann auch reichlich tun. Aber so haben sie wenigstens Verständnis für das, was ich tue.

Ich erledige meine Wäsche und koche später Tee für meine Bekannten (trinke aber nicht mit). Er riecht unglaublich gut! Das scheint ein erstes Ergebnis dieser extremen Enthaltsamkeit zu sein. Sonst konnte ich schwarzen Tee kaum riechen.

Später male ich und lerne Urdu.

Körperliches Befinden: Am Nachmittag stellen sich leichte Bauchwinde ein. Heute fällt es mir ganz ohne Eis und Zitrone schwer. Es ist extrem heiß in meiner Dachwohnung. Ich gleiche es aus, indem ich wieder viel Eiswürfel und Zitrone lutsche und meinen Mund mit Wasser ausspüle. Dann nehme ich ein Fußbad im Trog mit kaltem Wasser. Später lasse ich mir eiskaltes Wasser in die Wanne ein und genieße dieses Bad.
Menstruations-Beginn, Mundgeruch, extrem schwache Beine, Zahnschmerzen, Lymphschmerzen bei den Ohren, abends Schmerzen im Rücken und in den Beinen.
Im Lauf des Tages stellt sich wieder extremer Hunger ein. Ich glaube, dass das daran liegt, dass ich immer noch meinen Darm nicht richtig entleeren konnte. Die Stoffe im Darm reflektieren ständig im Mund! Blähungen.
Gefühle: Meine Motivation ist vormittags erheblich besser als am Vortag - mit kleinen Schwankungen. Aber das Beten und Meditation sind mir im Moment kaum möglich. Abends wird meine Stimmung wieder sehr düster. Später versuche ich wieder zu beten - bin weinerlich!
Gedanken: Ständig kreisen meine Gedanken um das Wasser... Das Wasser, mit dem ich meinen Mund ausspüle, schmeckt inzwischen wie richtige Milch! Wow!

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5. Juli    6. Fastentag
kein Essen     kein Trinken     54 kg     extrem schwerer Tag

Tagesablauf: Ich erwache bereits um 5.00 Uhr früh. Gegen 12.00 Uhr mittags fahre ich mit meinem Vermieter in die Stadt. Muss dringend zur Post. An einer sehr ungünstigen Stelle lässt er mich aussteigen. Muss 1 km weit in die Stadt laufen. Nach der Post gehe ich noch einkaufen. Ich stelle mir vor, im Park auf einer Bank oder am Wasser zu liegen und die Beine baumeln zu lassen. Diese Vorstellung motiviert mich dazu, loszumarschieren. Vielleicht finde ich in der Nähe am Bach ein lauschiges Plätzchen. Aber überall ist Matsch. Also gehe ich langsam weiter. Ich lasse mir Zeit.

Es ist brutheiß. "Die Hitze" - so will mir mein Gehirn einhämmern - "wird dir das letzte Tröpfchen Flüssigkeit aus dem Körper schmelzen!" Ich erschrecke - aber da höre ich die andere Stimme in mir: "Gib Ruhe! Alles ist in Ordnung! Ich werde gut versorgt! Ich schaffe es!"

Auf solche Weise motiviert, gehe ich ermuntert weiter. Der Wind ist glutheiß. Endlich erreiche ich den Park. Da ist ein herrlicher Stein im Wasser. Ich lege mich drauf - lasse meine Beine im Wasser baumeln. Enten schnattern und plantschen fröhlich herum. Ein paar große Fische oder Bisamratten tauchen unter der Wasseroberfläche nach etwas Essbarem. Der Wind säuselt in den Zweigen der Birken, die hoch über mir ihre üppigen, ausladenden Äste wiegen.
Ein Windhauch streicht über mich und spendet mir Trost, Kraft und Zuversicht! Wie wunderbar friedlich jetzt plötzlich alles ist! Und wie herrlich leicht!

Mir graut vor dem Rückweg und vor dem Weg über den Berg nach Hause. Es ist ein wirklich steiler Anstieg über fast 500 Meter. Aber ich weiß, dass ich es schaffen werde.
Zuvor kaufe ich noch Säfte und gehe anschließend zum Bus. Das Gewicht der Einkaufstasche kommt mir heute extrem schwer vor. Hab mich mit Rote Beete-, Johannisbeer-, Birnen-, Trauben-, Mango- und Apfelsaft eingedeckt. Außerdem für meinen Nachbarn Orangen. Der Bus wird unterwegs von einem Bagger an der Weiterfahrt behindert.

Es ist unerträglich heiß und stickig im Bus und die Sonne knallt gnadenlos, auf mich herab. Irgendwie kommt es mir heute so vor, als könnte ich die Hitze kaum noch ertragen. Dabei liebe ich es sonst, wenn es heiß ist. Ich fange an, stark zu schwitzen. Wieder hämmert es in meinem Hirn, dass mir bald der letzte Tropfen Flüssigkeit verdunstet sei. Ich lasse es hämmern. Als ich endlich aussteigen kann, überlege ich, ob ich meine Füße in den Bach halten soll - aber da sind überall Brennnesseln. Also mache ich mich daran, den Berg hinaufzugehen. Aber schon nach den ersten Metern dreht sich alles um mich herum.

Ich denke daran, mich hinzusetzen - aber ich weiß, dass ich dann nur sehr schwer wieder aufstehen kann - also bleibe ich ein bisschen stehen und ruhe mich aus. Ich gehe ein paar Schritte und finde eine Uhr.
Was das wohl zu bedeuten hat? Ob es Zeit ist, das Fasten ab- oder zu unterbrechen? Ich lasse mir viel Zeit und komme schließlich geschafft aber glücklich zu Hause an. Die Wegstrecke, die ich heute insgesamt zurückgelegt habe, beträgt ca. 5 km, einschließlich dem steilen Berganstieg bei mir zu Hause. Es ist jetzt 17.00 Uhr. Zuerst ruhe ich mich aus, dann räume ich die Sachen auf.
Nachdem mein Körper sich einigermaßen beruhigt hat, lege ich mich in die kalte Badewanne - lutsche Eiswürfel, Zitronenwasser und Wasser dazu. Der Durst ist jetzt wirklich unerträglich. Ich halte durch. Immer wieder spüle ich. Ich beobachte mein Verhalten und komme mir vor wie eine Heroinsüchtige, die gerade einen Affen (Entzug) schiebt. Habe leichte Blähungen

Ich nehme mir wieder das Buch von Jasmuheen: " Lichtnahrung" zur Hand und lese noch einmal genau nach. Da steht: "Mache den Prozess in Ruhe und Frieden - in absoluter Abgeschiedenheit - nur so wirst du den Segen des Prozesses wirklich voll und ganz erspüren!"
In diesem Moment schäme ich mich sehr. Mir wird peinlich klar, dass ich das, was ich gerade tue, gar nicht genieße. Dass ich es gar nicht dem richtigen Geist widme. Ich sehe, dass ich hier nur eine Generals-Übung - so eine Art Vorstufe zum 21-Tage-Prozess durchmache. Allerdings auf höchst unwürdige Art. Es dämmert mir, dass ich noch immer Angst habe, mir von anderen Menschen auf meinem Weg helfen zu lassen, geschweige denn mich von dem Trubel, der um mich herum herrscht, abzuschotten. Immer will ich mir einbilden, dass ich unersetzbar sei. Das möchte ich auf lange Sicht ändern.

Während ich im Buch lese, halte ich gerade einen Schluck Zitronenwasser zum Mund-Spülen in der Hand. Die neue Erkenntnis darüber dass mir ein entscheidender Punkt in diesem Unternehmen fehlt, bewirkt, dass ich das Zitronenwasser hinunterschlucke. Es ist genau 20.30 Uhr abends.

Gedanken vor dem Safttrinken: Gedanken purzeln. Obwohl die Augen bleischwer in den Höhlen liegen, kann ich geistig nicht abschalten. Auch Meditation gelingt mir nicht. Ich kann nicht schlafen und Ruhe tanken, obwohl ich todmüde bin. Ich habe ein Gefühl, als sei in mir drin ein Faden zum zerreißen gespannt.

Danach stehe ich in aller Ruhe auf und mache mir bewusst einen 25%-igen Saft mit frischer Orange und frischem eigenem Quellwasser - und trinke zuerst 1 kleines Glas davon. Ein Gefühl der inneren Enttäuschung will sich breit machen. Ich widerspreche und erkläre, dass alles in Ordnung ist. Die Stimme im Kopf will lauter werden: "Sieben Tage umsonst!" will sie mir einreden. Ich entgegne, dass nichts umsonst ist und war, was ich erlebt habe - und dass ich noch nicht wissen kann, was ich weiterhin tun werde.

Nach dem Genuss der Flüssigkeit fühle ich plötzlich enorme Kraft und Lust in mir, einen langen Spaziergang zu machen. Es wrid gerade dunkel und ist 22.00 Uhr. Ich nehme meinen Nachbarn mit. Wir gehen über die lange Tal-und-Berg-Schlaufe bis zum Stausee und wieder nach Hause - insgesamt wohl eine Strecke von ca. 6 km. Dazwischen gibt es enorme Steigungen. Ich fühle mich super!

Danach gehe ich glücklich zu Bett.

Gefühle: Mit einem glücklichen Gefühl gehe ich heute ins Bett! Ich fühle mich wie eine mehrfache Siegerin. Erstens, weil ich so lange durchgehalten - und dadurch diese extreme Erfahrung machen konnte. Zweitens, weil ich der Angst wiederstehen konnte, ein Versager zu sein. Und einfach - weil das Leben ein herrliches Abenteuer ist!

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6. Juli    7. Fastentag
kein Essen     2 Liter 25%tiger Fruchtsaft     55 kg     leichter Tag

Tagesablauf:
Es ist 4.00 Uhr früh, als ich quietschfidel erwache. Das Windspiel draußen vor meiner Eingangstüre weckt mich. Ich hatte in der Nacht die Scheunentür und meine Zimmertüre offengelassen, damit der Wind durch das Zimmer streichen kann. Denn in meinem winzigen Schrägdachzimmer ist es in diesen Sommertagen unerträglich heiß und stickig.
Als ich erwache, erinnere ich mich, dass ich die ganze Zeit über auf merkwürdige Art die Anwesenheit meines Nachbarn gespürt hatte - oder vielmehr so, als ob er mit mir zusammen auf Reisen sei...
Dieses Gefühl hält noch eine ganze Weile an und verwundert mich. Es war wie ein nicht enden wollender Gruß - oder Rufen - aus der Ferne - den der Wind mir zutrug.

Heute schlafe ich viel. Es regnet den ganzen Tag - so, wie ich es mir gewünscht hatte - danke an dich, Bruder Regen! Es wird angenehm kühl!
Ich fühle mich sehr gestärkt. Am Nachmittag fällt mir auf, dass ich schon wieder dabei bin, so zu trinken, wie ich vor dem Fasten gegessen hatte: hastig und unbewusst. Ich stelle das sofort ein und lasse mir bewusst Zeit. Über den Tag verteilt trinke ich morgens 1 Liter mit 25%-tigem frischgepresstem Orangensaft - und am Nachmittag 1 Liter mit 25%-tigem Kinder-Mango-Ananas-Guaven-Saft.
Ich male das Seidentuch mit den Blumen fertig, nehme eine Deutsch-Kassette für meinen Nachbarn auf. Als ich ihn besuche, betet er gerade.
Ich nütze diese Gelegenheit, um selbst zu meditieren. Nach 15 Minuten gehe ich wieder nach oben und hänge noch mal eine halbe Stunde Meditation dran. Danach fühle ich mich erfrischt und gestärkt.
Gegen 24.00 Uhr schlafe ich ein. Ich schlafe tief und fest und habe bewegte Träume.

Körperliches Befinden: Schmerzen am Gaumen - erinnert mich an die ‚Fisteln', die sich jetzt endlich auflösen.
Insgesamt sitze ich heute 45-60 Minuten im Gleichgewicht und in meiner Ruhe. Das gibt mir Auftrieb und ich fühle mich darin bestätigt, dass ich für einen Tag das Null-Fasten unterbrochen habe. Jetzt fühle ich mich wieder stark - auch, wenn ich deutlich spüre, dass jetzt erst der richtige Heilungsprozeß beginnt!

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7. Juli    8. Fastentag
kein Essen     kein Trinken     55 kg     relativ leichter Tag

© Regina Franziska Rau
 - Regina's Engel

Tagesablauf: Ich erwache um 4.50 Uhr. Ich erinnere mich an zwei Träume, die mich noch eine Weile, beschäftigen.
Im ersten Traum erlebe ich mich selbst, wie ich mühelos ein Auto in eine vereiste Parklücke parke - obwohl ich in Wirklichkeit gar keinen Führerschein habe.
Im zweiten Traum erscheint mir ein Gephard, dessen Botschaft ich jedoch nicht recht für mich entschlüsseln kann.

Ich setze mich hin und meditiere 20 Minuten lang. Dann schlafe Ich wieder weiter. Meine Augen sind bleischwer.
Als ich um ca. 7.00 Uhr wieder erwache erinnere ich mich an den dritten Traum, in welchem ich eine sehr merkwürdige Begegnung habe - die sich dann in einem wirren Szenario mit verhinderten Bühnen-Auftritten und Kundgebungen weiterspinnt.

Schon um 8.00 Uhr überkommt mich das deutliche Gefühl, dass ich heute den letzten 7. Tag ohne Essen und Trinken vollenden könnte. Diesen Gedanken setze ich sogleich in den Tag ein.

Ich räume meine Bude auf, male das Malvenblüten-Tuch fertig, schreibe mein Fasten-Tagebuch bis heute nach, sauge das ganze große Bauernhaus und bügle die fertigen Seidentücher. Im Anschluss daran gibt es wieder ein langes Gespräch mit einem Rechtsanwalt. Danach eine Stunde Deutschübungen mit meinem Nachbarn. Heute macht es richtig Spaß. Danach begleite ich ihn zum Schafs-, Kuhmilch- und Eierholen.

Hier auf dem Bauernhof duftet es so herrlich nach den warmen Leibern der Tiere und nach dem frischgeschnittenen Gras, nach fettem Getreide und viel gesundem Kuh- und Pferdemist. Hier riecht alles noch pur - nicht so grauenvoll wie die unerträglichen Gerüche aus den Mistsammelanstalten (Silos) und Tierfabriken - wo alles unnatürliche und ungesunde Dämpfe entwickelt. Die Stimmung auf diesem rein biologisch geführten Hof wirkt sehr beruhigend auf mich.

Gegen 16.00 Uhr meditiere ich 15 Minuten, bereite mir ein Bad mit Kamille- und Lindenblüten-Aufguss. Aaahh, das tut unendlich gut! Gegen 24.00 Uhr meditiere ich noch einmal 15 Minuten.

Als ich schon eingeschlafen bin, ruft mein Bruder an. Er hält mich zwei volle Stunden am Telefonhörer. Wir sprechen viel über seinen neuen Computer und die Ahnung, dass im Moment für uns alle die Übung "Loslassen von der kopf-gesteuerten Lebensweise" angesagt ist. Wir sind noch 3 Geschwister und haben nicht selten sehr ähnlich gelagerte Lebens-Themen.

Um 2.00 Uhr nachts schlafe ich dann endlich selig ein.

Körperliches Befinden: habe kleine schmerzhafte Aderschwellungen im Gaumen, in den Waden. Meine Adern zwicken. Mein von der Neurodermitis geplagtes Gesicht ist fast völlig abgeheilt.
Mein Mund war den ganzen Tag so trocken, dass es während dem Sprechen schon fast klang, als ob Sand riesele. Aber ich sagte mir immer wieder: "Dann ist der Mund halt trocken! Sonst geht es dir ja wirklich erfreulich!" Und so hatte ich enorme Kraft, fühlte mich vital und froh.

Gefühle: Heute fühle ich mich schon den ganzen Tag innerlich sehr ruhig und voller Kraft. Ich habe das Gefühl, als ob sich ein neues Bewusstsein in mir geöffnet hat.

Gedanken: Sprüche, die ich gestern beim Aufräumen in den Akten fand:
1. "Es gibt Freundschaften - da muss man sich zueinander durchkämpfen - und das sind nicht die schlechtesten."
2. "Schweigen umgibt alles gemeinsame Handeln und alles Zusammenleben. Freundschaft braucht keine Worte, sie ist die Einsamkeit, die von der Furcht vor der Einsamkeit befreit ist."
Ich lasse mir diese Worte in mein Herz fließen...

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8. Juli    9. Fastentag
kein Essen     kein Trinken 55 kg     schwerer Tag - bis Mittag besser

Tagesablauf: Um 5.46 Uhr erwache ich aus schwerem Schlaf und einem langen Traum. Ich bekam in diesem Traum von einer Person, mit welcher ich mich mental verbunden fühle, meine inneren Räume gezeigt.

Ich meditiere 13 Minuten und schlafe dann bis 7.30 Uhr weiter. Als ich erwache, meditiere ich 10 Minuten und mache ein paar Yoga-Übungen. Gegen 10.00 Uhr fahre ich wieder mit meinem Vermieter in die Stadt.
Heute kann ich viel erledigen. Ich kaufe mir 5 kg Äpfel für frischen Saft und 3 kg Bananen für meinen Nachbarn. Außerdem besorge ich mir einen Stapel Aquarell-Malbücher aus der Bücherei. Die Tasche wird wieder sehr schwer.

Um 13.00 Uhr fahre ich mit dem Bus zurück. Ich läute im Haus am Fuss des steilen Anstiegs, der zu unserem Haus führt. Ich möchte dort nachfragen, ob hier die Uhr, die ich gestern gefunden hatte, vermisst wird. Die Frau bittet mich herein. Überall hängen wunderbare Aquarelle an der Wand. Ich frage nach dem Maler. Es stellt sich heraus, dass die Frau mit den Eltern des Malers bekannt war und ihn daher selbst näher kennen lernte. Es ist Johann Baptist Klinger geb. 06.04.1948 in Simbach am Inn. Er war zuerst Kriminal-Beamter. Aus irgendeinem Grunde floh er wohl um 1974/75 mit dem Fahrrad, Schlafsack und Zelt nach Ibiza. Dort hatte er sich niedergelassen und lebt dort heute von seiner Kunst.

Ich kenne die Frau, die mir das alles erzählt bereits von einigen Gesprächen - wenn ich auf dem Weg in die Stadt oder nach Hause war - und sie mich im Auto mitnahm oder abends im Winter draußen Schnee schaufelte. Sie erzählt mir sehr viel von ihrer Familie - über den Zusammenhalt bei ihnen. Irgendwie passt das alles wunderbar zu dem, was mir mein Nachbar im Moment über Familienzusammenhalt erzählt. Ich habe das Gefühl, als ob mir mein eigenes Leben vorgeführt würde. Auch das Leben des Malers zeigt mir eine deutliche Botschaft. Es will mir sagen, dass ich nun endlich anfangen kann - mein Glück selbst in die Hand zu nehmen.

Ich Gehe heute früh ins Bett. Fühle mich ziemlich schlapp - habe großen Hunger und Durst.
Ich meditiere noch 20 Minuten. Dann lege ich mich schlafen. Es ist 23.15 Uhr.

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9. Juli    10. Fastentag
kein Essen     Erster Trinktag 25%-tiger Saft    55 kg     leichter Tag

Tagesablauf:
Erster Traum - um 7.00 Uhr wache ich aus ziemlich verworrenen Träumen auf. Just in diesem Moment, wo ich den noch einmal revue passieren lasse, erinnert mich die Höhle, von welcher ich geträumt habe, an einen Darm - oder eine Ader. Wahrscheinlich wurde da etwas frei gemacht!!! Über diese Erkenntnis freue ich mich wie ein kleines Kind.
Im zweiten Traum erfahre ich einmal mehr, dass es sich lohnt, Gefühle zu zeigen.

Im dritten Traum bekomme ich eine weitere Lektion. Immer wieder gibt es verwirrende Situationen mit Menschen, in die ich hinein gerate, die nur der Klärung bedürfen. Doch anstatt mit der Klärung zufrieden zu sein, versuche ich krampfhaft mehr dahinter zu sehen. So entstehen für mich erdrückende, Alptraumartige Situationen, in denen die Luft zum Atmen immer dünner wird...

Ich erwache und weiß, dass ich mich da irgendwo gewaltig verstrickt hatte - nur was? Als ich darüber nachdenke, kommen wieder diese Schmetterlinge im Bauch. Sie tauchen neuerdings auch auf, wenn ich an meinen Nachbarn denke. Ich frage mich, warum das so ist. Ich bin sicher, dass ich glaube, ihn als Freund nicht verdient zu haben. Möglicher Weise habe ich ihn aber noch so in Erinnerung - wie es in einem anderen Leben einmal war - und möchte nun mehr in unserer Verbindung sehen.

Heute habe ich mir vorgenommen, meinen Vorsatz mit dem Brief an Georg (von dem ich vor kurzem träumte) in die Tat umzusetzen. Ich schreibe ihn noch mal in meiner schönsten Sonntagsschrift und bemale den Hintergrund der Seite liebevoll in türkis-rosa-gelben Pastelltönen. Jetzt fühle ich mich tatsächlich besser.

Dann wieder ein Schreiben an den Rechtsannwalt. Gegen 16.00 Uhr fahre ich per Anhalter in die Stadt. Dort hole ich meine gerahmten Gemälde ab.

Ich fühle mich insgesamt besser. Heute morgen rief mich eine Freundin (ehemalige Klassenkameradin) an und erklärte mir, dass Hans Günther aus unserer Klasse gestern beim Versuch, einne Frau aus dem Wasser zu retten - in Spanien ertrunken sei. Die Nachricht trifft mich wie aus weiter Ferne. Es ist, als ob ich ein stilles Bild von einem Menschen betrachte. Merkwürdig - es fühlt sich friedlich und harmonisch an. Es erschreckt mich nicht. Es ist nur sehr still...

Um 22.30 Uhr meditiere ich noch 14 Minuten, dann schlafe ich ein.

Gefühle: Heute fühle ich mich emotionell elend. Die flauen Beine machen mir ordentlich zu schaffen. Sie verstärken das ohnmächtige Gefühl in meinem Bauch. Es ist wohl die Ohnmacht darüber, immer noch nicht erkennen zu können, worin meine Lebensaufgabe liegt...

Ich staune über die Begebenheiten der letzten Tage. Über die Tatsache, dass jetzt Licht in die Akte von Papa - und somit unserm 'Erbe' gebracht wird. Es fing einfach an - und ich ließ es geschehen.
Ich staune über die Begegnung mit meinem Nachbarn - obwohl ich zugeben muss, dass ich nicht in der Lage bin, es einfach geschehen zu lassen und nicht danach zu fragen, was werden wird.

Ich meditiere etwa 10 Minuten und mache ein paar Yoga- Übungen. Später meditiere ich nocheinmal 10 Minuten.

Körperliches Befinden: Am Abend: Ende der Menstruation

Gefühle: Ich wundere mich immer wieder darüber. wie unterschiedlich die Gefühle beim Meditieren von Mal zu Mal sind. Manchmal setze ich mich geradezu mit Begeisterung hin und bin relativ schnell in einem Raum, wo ich deutlich die herrliche Ruhe ahnen kann, in die ich mich gerne vollkommen hineinsinken lassen würde. Doch es gelingt mir nur teilweise. Und dann gibt es wieder Zeiten, da schaffe ich es kaum, mich hinzusetzen, geschweige denn, meine Gedanken zu bändigen, Ängste, die ich mir wegen einer festen Bindung mache.

Einerseits wünsche ich mir sehnlichst einen Mann, mit dem ich Seite an Seite in Harmonie durchs Leben gehen kann - und dann tauchen wieder diese Ängste auf, ob mich überhaupt jemand so will, wie ich bin. Ich weiss, dass ich extrem bin - ich wüsste nur zu gerne, ob es noch andere, ähnlich 'verrückte' und extreme Menschen gibt. Ob sie sich wohl auch darum Gedanken machen, jemals einen Partner zu finden, mit dem sie harmonieren können?

Ich merke, dass mir solche Gedanken nicht gut tun. Ich versuche mein Leben zu kontrollieren. Und das geht eben nicht. Soll das Leben mich überraschen. Vielleicht kann ich ja ein bißchen nachhelfen?! Da ist schon wieder der Versuch zu kontrollieren. Ich möchte das gerne lassen.

In aller Ruhe zu sehen, was kommt - das muss herrlich sein! Eine neue Lektion des Loslassens.

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10. Juli    11. Fastentag
kein Essen     2. Trinktag - 2 1/2 Liter 25%tiger Saft     55 kg     leichter Tag

© Regina Franziska Rau
 "Licht-Mandala"

Tagesablauf: Bereits um 4.00 Uhr früh erwache ich und meditiere 10 Minuten. Dann schlafe weiter ich bis 7.00 Uhr. Ich hatte wieder geträumt. Im ersten Traum erhielt ich entweder eine körperliche Warnung oder/und die ersten Anzeichen einer Bewusstseins-Veränderung. Im zweiten Traum erlebe ich offensichtlich eine Aussöhnung mit meiner Vergangenheit - mit mir selbst.

Heute male ich ein Bild für meinen Nachbarn. Ich male ein Aquarell - eine stille Landschaft mit See im Mondlicht. Ich freue mich darüber, dass das Bild so gelungen ist, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Später helfe ich einen Teppich auszulegen. Dabei muß ich einen leichten Kleiderschrank mit anheben. Schlagartig wird mir schwindelig und ich muss mich setzen. Grosse weiße Sterne tanzen vor meinen Augen. Sofort wird mir bewußt, dass ich innerlich diesen Prozess - meine Erfahrung mit der Lichtnahrung für dieses Mal nicht mehr weiter ausdehnen darf. Ich beschliesse, den Prozess langsam zu beenden.

Körperliches Befinden: Heute habe ich wieder den ganzen Tag schrecklichen Hunger. ich vermute, dass es davon kommt, dass ich entweder noch immer etwas im Darm festsitzt - möglich, dass es auch daran liegt, dass ich das Wasser nicht pur trinke - oder dass ich einfach noch nicht reif für diesen 21-Tage-Prozess zur Prana-Ernährung bin.

Gedanken: Um 22.45 Uhr meditiere ich ca. 19 Minuten, dann noch mal 5 Minuten. Meine Gedanken sausen hin und her von einem Thema zum nächsten. Es ist sehr schwer für mich, sitzen zu bleiben. Aber ich merke: wenn ich dennoch sitzen bleibe - wird es leichter und leichter. Und vor allen Dingen wird es stiller! Manchmal schlafe ich aber auch während dem Sitzen ein. Das merke ich unschwer daran - wenn ich nach vorne kippe. Ich lege mich hin und schlafe weiter.

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11. Juli    12. Fastentag
kein Essen     3. Trinktag - 25%tiger Saft, ab 20.00 Uhr Früchte     55 kg     gemässigter Tag

Tagesablauf:
Ich erwache um 4.00 Uhr morgens und meditiere ca. 20 Minuten. Danach schlafe ich wieder ein. Habe wirre Träume. Alles ist verstrickt.

Ich schreibe eine Widmung auf das Bild, das ich gestern gemalt habe:

... dies sind die Orte, die ich aufsuche,
wenn die Lautheit der Welt meine Sinne verwirrt
und mein Herz zu fangen versucht...
Hier finde ich Stille, Kühlung und den größten
Trost, der einer Seele zuteil werden kann:
hier fühle ich die Anwesenheit des Allmächtigen
im Hauch des Atmens der Erde...
herrliche Musik im Raum der Stille,
die meine Sehnsucht nach Hause trägt...
zu IHM

Habe gestern und heute von allen pakistanischen Kassetten die Stücke aufgenommen, die mich bewegen. Seltsamer Weise fühle ich mich dabei sehr stark an Papa erinnert. Tränen stehen in meinem Augen. Irgendwie wird mir klar, dass wir Geschwister Papa zur Zeit seines Lebens kaum verstanden haben - oder ihn auch nicht verstehen wollten - vielleicht konnten wir ihn auch nicht verstehen, selbst wenn wir es gewollt hätten.
Ich sehe jetzt, dass ich gerade am Anfang meiner Befreiung stehe. Zumindest fühle ich so etwas. Aber ich muss ruhig bleiben. Ich spüre, dass jeder Zwang, den ich mir beim Vorwärtsgehen selbst auferlege einen Schritt zurück bedeutet.

Ich schreibe an meinem Brief an Georg weiter. Immer wenn ich das tue, fühle ich mich relaxt und leicht. Im Moment fühle ich mich in meiner Kreativität sehr wohl, ausgefüllt und frei.

Ich bin sehr froh, dass ich bei dem Gedanken an meinen Nachbarn ruhig bleibe. Ich spüre, dass etwas in mich eindringen will. Vielleicht brodelt es aber auch in meinem Unterbewusstsein. Ich weiß noch nicht, was es ist. Vermutlich entsteht dieses verwirrte Gefühl durch meine Loslösung von der uralten Vergangenheit!

Am Nachmittag gehe ich ein bisschen in den Wald. Es fängt an zu regnen, schwarze Wolken ziehen auf. So gehe ich bald wieder zurück. Ich fühle mich sehr schwach. Aber das Gehen tut mir gut. Als wir zurückkommen, haben sich die Wolken so weit verzogen, dass ich mich entschließe, die Gemüse-Beete zu jäten.
Da kommt die Sonne richtig heraus. Es erinnert mich an die Zeit in Lalling. Immer wenn ich mich mit stiller Arbeit im Garten aufhielt, kam die Sonne heraus. Und wenn ich wieder hinein ging, fing es wieder zu regnen an. Das hatte sich so oft ereignet, dass es sogar meinem Sohn aufgefallen war. Ich bleibe heute bis abends im Garten und richte die Beete her.

20.00 Uhr. Meine Gedanken kreisen wieder einmal im Kopf. Ich habe ständig Hungergefühle. Das ist das Zeichen für mich, mich nun von meinem Instinkt leiten zu lassen. Überall wachsen herrlich rote Erdbeeren. Das ist eine Einladung, die ich mir jetzt nicht zwei Mal schicken lasse. Ich esse ein paar von den süßesten Erdbeeren und entdecke, dass die Sträucher ringsherum mit den leuchtendsten Beeren voll hängen. Das ist ein echtes Festessen. Ich muss sehen, dass ich mich für den ersten Moment nicht überesse.

Später schreibe ich den Brief an Georg endlich fertig. Der Schluss bleibt noch offen, ich möchte noch etwas persönliches schreiben. Dafür habe ich aber jetzt noch kein Gefühl.
Dann fange ich an, die Fotos meiner Gemälde zu rahmen und für eine Präsentationsmappe herzurichten.. Es wird 23.00 Uhr.

Um 23.00 Uhr meditiere ich noch 18 Minuten lang. Ich danke Gott für das herrliche Gefühl der Freiheit und Losgelöstheit. Ich danke ihm dafür, dass ich mich in meinem Bauch leicht und frei fühle. Ich danke dafür dass ich es geschafft habe, heute ruhig und gelassen zu bleiben und die Dinge geschehen zu lassen, wie sie kommen. Ich freue mich darauf, dieses Gefühl der Losgelöstheit weiterhin zu üben. Ich danke dafür, dass ich bis hierher so wunderbar geführt worden bin. Irgendetwas in mir hat sich gelockert.

Später bin ich wieder in meinem Zimmer - renne hin und her, ermahne mich zur Ruhe. Ich will wieder essen. Ich gebe mir eine Banane. Dann gehe ich sofort zu Bett. Ich weiß, dass ruhen jetzt die beste Lösung ist.

Ich meditiere 23 Minuten. Mein Kopf lässt kaum Ruhe zu. Ich denke ständig darüber nach, nun doch noch vor dem Winter endlich in die Stadt zu ziehen. Ich lasse diesen Gedanken zu und schlafe ein.

Körperliches Befinden: Habe wieder leichte Blutungen (Temperaturmessung: 36,25 °C). Habe den ganzen Tag starken Hunger - dieser Hunger begleitet mich auf Schritt und Tritt.

Gedanken: Ich wünschte mir, ich könnte endlich richtig hinter die Fassaden sehen, den Nebel durchdringen, der mich immer noch umgibt, wenn ich versuche zu erkennen, wo es für mich hingehen soll. Ich lebe immer noch in dem Glauben, dass ich dann stärker, fester und sicherer meinen Weg gehen würde. Vielleicht gehe ich ihn schon? Vielleicht ist es nur ein Vorwand, um mich nicht anstrengen zu müssen? So viele Menschen scheinen genau zu wissen, was sie zu tun haben - und was ihre Lebensaufgabe ist. Ich bin deshalb oft verwirrt.
Einerseits sollen wir um unser Seelenheil kämpfen - sagen die einen - und auch eine innere Stimme in mir. Andererseits sollen wir nicht kämpfen, sondern vertrauen und das Leben genießen, wie es ist - sagen die anderen - und auch die andere Stimme in mir. Ich bete darum, bald wirklich klare Antwort zu erhalten! Ich erwarte von mir selbst und von meinen spirituellen Helfern einen klaren, gefestigten Blick und klares, gefestigtes Handeln!

Regenbogen-Linie

14. Juli    13. Fastentag
kein Essen     1. Früchtetag     56,5 kg     gemässigter Tag

Tagesablauf: Ich erwache heute schon sehr früh. Ich denke an meinen geschiedenen Mann. Ich spüre, dass ich Kontakt mit ihm aufnehmen will. Aber irgendetwas hält mich zurück. Ein Traum läßt mich erkennen, dass ich noch immer nicht ganz bereit bin, nach vorne zu schauen...

Am Morgen will ich nicht recht aufstehen. Ich fühle mich mau. Gegen 8.00 Uhr meditiere ich 15 Minuten. Es ist schlimm. Die Gedanken sausen hin und her - an innere Stille ist kaum zu denken. Dann fällt mir meine Übung wieder ein: ich lasse meinen Kopf los und nehme mich so an wie ich bin. Augenblicklich ist Ruhe!

Ich schreibe ein Gedicht fertig, das ich schon vor langer Zeit begonnen hatte.

Bis 15.00 Uhr nachmittags beschäftige ich mich mit der Urdu-Sprache.

Meine Freundin aus München ruft mich heute wieder an. Sie erklärt mir, dass morgen um 14.00 Uhr ein deutschlandweites Rohkosttreffen stattfindet - mit Helmut Wandmaker. Irgendwie habe ich große Lust, mitzukommen - und irgendwie auch nicht. Meine Freundin erklärt mir eine wirksame Methode, um innere Wut und Stress abzubauen:

1. Stufe: 10 Minuten: atme chaotisch und schnell durch die Nase - ohne Kontrolle.
2. Stufe: 10 Minuten: lache, weine, schreie - nach Kräften alles heraus.
3. Stufe: 10 Minuten: spring mit erhobenen Armen, mit den Fersen auf die Erde stampfend, ‚ho, ho' schreiend herum.
4. Stufe: 15 Minuten: halte plötzlich inne. Stoppe, so wie du gerade bist.
5. Stufe: 15 Minuten: Feier und freue dich mit dem Tag, tanze...

Heute fühle ich mich von meinen Nachbarn im Stich gelassen und bin stinksauer. Die Betonung lege ich deutlich auf heute. Ich stelle fest, dass dies eine große Veränderung für mich bedeutet, weil ich bisher solche Gedanken immer bis in die Zukunft ausgeweitet hatte. Das fällt mir jetzt ganz deutlich auf. Ich lasse meine Wut raus und erkläre sie für einen 'augenblicklichen' Zustand.

Gestern habe ich eine Reggae-CD gehört, da lautete der Text: "Pass auf deine Worte auf, die du aus deinem Mund herauslässt - denn das, was du am Abend denkst, wird die Zukunft deines Morgen sein!"

Ich esse ein paar Cashew-Nüsse, Bananen und Äpfel. Am Abend spreche ich mich mit meinen Nachbarn aus und wir gehen zusammen frische Roh-Milch beim Bauern holen. Ich lasse eine Liter-Flasche extra für mich auffüllen. Ich probiere einen Mini-Schluck. Aber sie ist für mich im Moment wie ein Ziegelstein. So viel Fett, so dick... den Rest gebe ich zurück... Am Abend esse ich einen großen Wiesensalat.

Gegen 13.00 Uhr meditiere ich 20 Minuten.
Um 2.23 Uhr nachts meditiere ich noch einmal 20 Minuten. Diesmal gelingt es mir besser, in meiner Mitte zu bleiben. Aber es ist immer noch reichlich laut in meinem Kopf.

Ernährung über den Tag verteilt: Bis 10.00 Uhr trinke ich nur Tee. Dann esse ich ein paar Früchte bunt durcheinander. Über den Tag verteilt esse ich: 8 Cashewnüsse, 1 Schluck Milch (klein), 1 großer Borretschsalat mit Kopfsalat und Kräutern. Später noch eine Mango und 1 Banane.

Regenbogen-Linie

Epilog

Abschliessend bleibt mir nur noch einmal, das zu wiederholen, was ich bereits zu Beginn des Fastenprotokolls erwähnte. Während ich dieses Protokoll aufschrieb, wurde mir einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, dass wir uns den Dingen, die wir im Leben tun - mit ganzer Seele widmen. Das rein mechanische Handeln kann nicht zur Erfüllung unserer Träume führen. Ohne unser Herz wird alles eine halbe Sache.

Mir wurde bei diesem Experiment klar, dass ich viele Dinge bisher nur halbherzig getan hatte. Ob aus Gedankenlosigkeit, aus der Angst, nicht "Nein" sagen zu können - ob aus kommerziellem Druck heraus - oder einfach aus innerer Faulheit - das ist an dieser Stelle unerheblich.

Es entstand mir der brennende Wunsch, dass ich ab sofort bei allem, was ich tue, mit ganzem Herzen und ganzer Seele dabei sein möchte. Dies zu lernen und umzusetzen habe ich mir zu meinem neuen Ziel gesetzt. Um dieses Ziel zu erreichen, wird es nötig sein, dass ich mich in mein "Jetzt" und "Hier" begebe. Denn nur aus meiner Mitte heraus kann ich meine Ganzheit erspüren und meine Erfüllung finden.

Vielleicht werde ich eines Tages bereit sein, einen neuen Versuch - aus tiefster Seele zu wagen.


PS:
Wen die Träume interessieren, die ich während dieser Zeit hatte, der kann sie hier nachlesen: Träume