Saklikent
liegt 48 km nördlich von Antalya am Fuße der Bakirli-Dagi-Bergkette
(2546 m). Bei unserer Türkeirundreise im Sommer1998
wollten wir diesen Ort erkunden und konnten es kaum erwarten, dort anzukommen.
Wir fuhren durch karstige Landschaften, vorbei an Berghängen, die
so intensiv nach Oregano und Thymian dufteten, dass ich unbedingt anhaltenund
aussteigen wollte, um mir bei einem kleinen Spaziergang eine Nase voll
von diesem herrlich würzigen Erlebnis mitzunehmen.
Als wir auf der Höhe eine Bergnase passierten, eröffnete sich
vor uns ein traumhafter Ausblick auf ein weites unbefestigtes Flussbett,
wo es rings herum gedieh und blühte. Diese Gegend wollten wir uns
häher ansehen. Und so fuhren wir - unten angekommen - einige Kilometer
am Flussbett des Alakir Cayi entlang.
Nach etlichen
Kilometern kamen wir an ein einsames Gehöft. Dort fragten wir nach
dem Ort, den wir suchten und erkundigten uns ins Freie hinein, ob es hier
Grundstücke zu erwerben gäbe. Der Bauer erklärte uns, dass
man uns die Grundstücke hier förmlich nachwerfen würde, da
die Gegend hier nicht sonderlich ertragreich und noch nicht erschlossen
sei. Der Mann nannte eine Summe, die uns aus den Socken gehauen hätte,
hätten wir welche angehabt. Wir plauderten noch ein Weilchen und beeilten
uns dann, nach Saklikent zu kommen, da es schon recht spät war. |
Am
Ziel angekommen, stellten wir uns auf einen der großen Parkplätze
und suchten uns einen Platz, wo wir unser bescheidenes Zelt hinstellen
konnten. Wir fanden einen sehr natürlichen Campingplatz, direkt am
Fluß, auf dem auch die großen Hanomags einer der teuren Adventure_traveltours
standen, deren Prospekte ich mir schon so oft vor mich hinträumend
angesehen hatte. Und da war ein riesiges Plateau auf luftiger Höhe
im Geäst eines Baumes. Dort hinauf hatten sich die Globetrotter schon
zurückgezogen. Ich wäre am liebsten auch hinaufgestiegen - aber
ich traute mich nicht.
Wir schliefen nach der strapaziösen Fahrt ziemlich bald ein. Aber
mitten in der Nacht erwachten wir höllisch lauter Musik. Sie kam
von den nahen Bergen - dort schien es eine türkische Hochzeit zu
geben. Später knallten Schüsse und mir wurde es langsam unheimlich.
Aber die Schüsse schienen zum Festritual dazuzugehören. Stundenlang
bis weit über Mitternacht spielte diese türkische Saz-Musik
und so waren wir am nächsten Morgen ziemlich gerädert. Aber
wir waren wild entschlossen, die Geheimnisse der 'Verborgenen Stadt' zu
lüften - und so machten wir uns bald auf den Weg zur Schlucht.
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Über
einen schmalen Steg gingen wir in die Schlucht hinein - Auf den Bildern
bei genauem Hinsehen schon zu erkennen: gleich hinter der nächsten
Biegung auf der nächsten Sandbank wurden wir von einem Snackrestaurant
überrascht. Es ist leider typisch für die Türkei, dass
an jedem Ort, der für den Tourismus interessant scheint, sich sofort
jemand findet, der sich so nah als nur möglich mit einem Restaurant,
Imbiss oder sonst einem Verkaufsstand darauf setzt. Es hat mich gewundert,
dass wir nicht in der Schlucht noch einen Kiosk für Souveniers fanden...
vorbei an einem
Restaurant, wie es die Touristen lieben.
Gleich hinter dem Restaurant liegt die überwältigende Quelle
des Alakir Cayi. Natürlich hat uns die Schönheit und Wildheit
der Natur hier wieder einmal für den menschlichen Schönheitsfehler
entschädigt.
Die Farbe des
Wassers schimmert je nach Wetterlage in unterschiedlichen Farben. Mal
smaragden und unergründlich, mal tiefblau und man kann bis auf den
Grund sehen - mal grau und unscheinbar...
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