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Saklikent - Ausflug in die Schlucht der "verborgenen Stadt" - Seite 3
 

ab hier machen die meisten Touristen kehrt 
- es wird steiler und schwierigerdurch Lavaschlicker...Der Fluß hat bizarre Windungen in den Felsen geschnitten. Im Winter, wenn die Schneeschmelze brausen sicherlich große Wassermassen mit gewaltiger Kraft hindurch. Ich fühle mich in meine Kinderträume versetzt, wo ich mit fünf Jahren ein Jahr auf dem Bauernhof bebrachte. Wir Kinder versteckten uns gerne in den Gängen, die die Jungs vom Bauernhof in das Heu im Heuschober gegraben uind mit Autoreifen abgestützt hatten.

Meine Lieblingsbeschäftigung aber war das Verstecken in der Mühle eines Onkels. Ich kroch in die Mühlengänge und fand es unglaublich spannend. Dass es mindestens genauso gefährlich wie spanned war, erfuhr ich eines Tages von meinem Onkel, der mich verzweifelt gesucht hatte. Er setzte seine strenge Mine auf und ich mußte versprechen, es nie mehr zu tun.

Jetzt stelle ich mir vor, ich wäre ganz alleine hier und würde die verborgene Stadt suchen. Begeistert klettere ich über die Felsen - dann wate ich mit meinen nackten Füssen wieder durch Schmusesand... und über die glatten Felsen.... ich tauche meine Hände in den Schlicker und klatsche mir eine Portion davon ins Gesicht - aaaaah, was für eine Wohltat ...

Ab hier gehen die meisten Touristen zurück. Es gab Eltern, die ich mit Kinderwagen hier hineinfahren sah. Was es alles gibt! Es wird erheblich steiler, schmaler und schwieriger. Aber es ist für Kinder noch leicht zu bewältigen.

Gelegentlich weitet sich die Schlucht wieder, um bei der nächsten Biegung so schmal zu werden, dass man hintereinander gehen muss...

Es wird immer enger. Wir gehen teilweise unter den Felsen hindurch, kommen wieder an die Oberfläche, wo das Wasser die Felsen glatt schmirgelte. Das Gefühl, wenn die Füsse auf solch fein poliertem geschmeidigem Gestein laufen, ist unbeschreiblich angenehm.

An manchen Stellen waten wir knöcheltief durch das Wasser - an anderen Stellen ist es staubtrocken. Es wird immer enger und steiler. Wir denken an den Namen dieses Ortes. Sakli Kent - die verborgene Stadt. Wo sie wohl liegen mag?

Von hier an braucht man Leitern und Seile, um weiterzukommen. Gerne wären wir noch ein bißchen weitergeklettert, aber der Fels ist glatt und teilweise sehr glitschig. Wir haben keine Hilfsmittel dabei. Wir treten den Rückweg an...

Der Blick auf den Ausgang der Schlucht - ganz in der Nähe der Quelle - ist vergoldet.

Auf dem Campingplatz treffen wir zwei knackbraungebrannte, sehnige Typen. Sie sind muskelbepackt, tragen ihre Haare wie chinesische Samurai-Kämpfer. Es sind zwei wilde Abenteurer aus Kanada. Sie kamen mit einem Globetrotterbus in einer Gruppe. Sie erzählen, dass sie einen Tag vor uns zu zweit mit Leinen und Leitern die Schlucht hinaufgegangen seien. Aber es wäre zuletzt so steil gewesen, dass auch sie aufgeben mußten. Das weckt in mir den Traum, eines Tages gut ausgerüstet wieder hierher zurückzukehren...

Lavaschlicker
bis hierher kann man ohne Ausrüstung gehen
wie ein Ringelwurm schlängelt sich die Schlucht

hier gibt es wieder viel Wasser
...über steile Felsen
... durch enge Felsspalten

für heute ist hier ''Ende der Stange'' Vergoldeter Blick die Schlucht in Sonne getaucht
 

Als wir die Schlucht wieder verlassen, überkommt mich eine ungebändigte Lust, in die Fluten der eisigen Quelle zu springen. Diese entsprang ja am Ende des Steges, hinter dem Steg mit dem Restaurant. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass aus solch einem Loch in dieser Größe im Felsen ein solcher Fluß entspringen kann. Nach kurzem Zögern springe ich in die kalten Fluten... uiiii - das ist wirklich kaaaaalt!! Und ... hätte ich gewußt, dass das Wasser zwar breit ist, aber kaum mehr als 40 cm Wasserhöhe hat, hätte ich es wohl nicht getan: denn es lauern jede Menge ziemlich grobe Steine unter Wasser, wo ich mir gehörig mein Knie anhaue. Aber das lasse ich mir nicht anmerken. Denn inzwischen hat sich eine kleine Traube von Türken auf dem Steg angesammelt, die mir ungläubig hinterherstarren und "Mashallah" rufen. Das heißt so viel wie: "echt Respekt". Wenn die wüßten... ... ich bin froh, als ich die Holzbretter der Restaurant-Stege erreiche und meine selbstgewählte "Folterkammer" verlassen kann ;-)

 
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