Bericht 
                                      + Tourenfotos  
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                                      Album Übersicht 
                                    
                                    Die 
                                      Touren sind noch auf diversen Wanderkarten 
                                      zu finden, doch im Internet finden sich 
                                      keine Beschreibungen. Unterwegs zur Rappenklammspitze 
                                      trafen wir immerhin zwei Leute, die uns 
                                      nach dem Weg fragten, wir aber auch nicht 
                                      mehr wußten als dass der Weg oben 
                                      ober den Rappenklammsattel von Latschen 
                                      zugewachsen war. Auch ein Bekannter meiner 
                                      Schwester hatte erzählt, dass sie es 
                                      versucht hatten, doch der Weg so zugewachsen 
                                      war, dass sie es nicht weiter versucht hatten. 
                                      
                                      Wir finden es schade, dass diese Wege verloren 
                                      gehen - und machten uns auf die Suche nach 
                                      den Spuren ... Dabei entdeckten wir aus 
                                      der Ferne vom Wechselschneid aus - die Spuren 
                                      des Hochwegs am Vorderen Torlahner unterhalb 
                                      der Torspitze, welcher einige Meter vor 
                                      der letzten Brücke vor dem Rontal links 
                                      hinauf führt und oben auf mittlerer 
                                      Höhe an der Grüngrenze rechts 
                                      um den Torkopf herum verläuft, ob es 
                                      dort einen Abstieg über den recht steilen 
                                      Torlahner gibt, ist noch nicht sicher. Jedoch 
                                      führt er an der Grüngrenze links 
                                      herum zum Torscharte, von der aus man entweder 
                                      über den Tortal Hochleger und den Tortalalm 
                                      Niederleger wieder nach Hinterriss absteigen 
                                      kann - oder über den Gries, Rontalboden 
                                      und Rontal Alm auf dem Forstweg wieder nach 
                                      Hinterriss kommt. 
                                    Die 
                                      Einsamkeit und Stille ist ganz besonders 
                                      für Menschen einladend, die nach Wegen 
                                      fernab des Trubels Ausschau halten. Die 
                                      Aussichten und die Panoramen auf die umliegender 
                                      Gipfel und Täler sind atemberaubend 
                                      schön, der Blick zu majestätiischen 
                                      Gipfeln und leuchtend grünen Almwiesen 
                                      lohnt bei jedem Schritt... 
                                      Gehzeit gesamt: 
                                      die Gehzeiten liegen zwischen 2 und 4 Stunden 
                                      von der Rontal Alm aus gerechnet. 
                                      Höhenmeter: 
                                      600 und 800 Höhenmeter von der Rontalalm 
                                      aus gesehen
                                      Wegbeschaffenheit: 
                                      die Steige sind verfallen und teilweise 
                                      ausgesetzt, die Wege sind zum Teil sehr 
                                      steil. 
                                      
                                    von 
                                      Hinterriss 
                                      923m 
                                      zu 
                                      der Rontal Alm 1262m
                                    Wir 
                                      lassen es gemütlich angehen. Es geht 
                                      durch märchenhafte Landschaft entlang 
                                      des Rontalbaches ... Ich habe einen 24 kg 
                                      schweren Rucksack dabei (10 kg davon sind 
                                      Proviant für 4 Tage (Rohkost)). Wolfgang 
                                      trägt seinen Tagesrucksack mit sich. 
                                      Trotz des Gewichtes geht es recht flott 
                                      mit dem Rucksack. 
                                    Weiter 
                                      unten am Weg wird eine neue Wasserleitung 
                                      eingegraben. Sonst ist es wunderbar still 
                                      auf unserem Weg. Der Rontalbach rauscht 
                                      leise von weit unten herauf. Die Sonnenstrahlen 
                                      fluten durch die Blätter des Waldes 
                                      ... Für die Jahreszeit ist die Luft 
                                      sommerlich mild. Inzwischen hat der Herbst 
                                      das Laub der Bäume goldbraun gefärbt. 
                                      Bemooste märchenhafte Felslandschaften 
                                      schimmern zwischen den Bäumen hervor. 
                                      Das Rontal liegt in güldenen Farben 
                                      vor uns ... ein herrlicher Anblick - jedes 
                                      Mal wieder, wenn wir oben um die letzte 
                                      Kurve des Forstweges aus dem Wald kommen.
                                    vergebliche 
                                      Steigsuche am Steilhang der vorderen Steinkarhänge
                                     
                                      Bei der Rontal Alm machen wir erst mal Pause 
                                      und ich verstecke meinen Rucksack und das 
                                      Proviant im Wald nahe der Hütte, um 
                                      nicht alles mitschleppen zu müssen. 
                                      Ich will ja später hier bleiben. 
                                      
                                    Wir 
                                      halten uns rechts vom Rontalbach Richtung 
                                      Steinkarspitze und versuchen unser Glück 
                                      am Steilhang des Kars am Fuß der Steinkarspitze, 
                                      der uns hinüber 
                                      zum Bärensteig führen soll. 
                                      Doch sind die Hänge so steil, dass 
                                      wir diesen Versuch als gescheitert ansehen. 
                                      Wir kommen gerade Mal ein Drittel der Höhe 
                                      hinauf. Doch erscheint uns diese Möglichkeit 
                                      als ausgeschlossen für einen "Wanderseig". 
                                      Also gehen wir wieder hinunter und überlegen 
                                      weiter. 
                                    Steigsuche 
                                      des Steigs 
                                      Wir 
                                      gehen auf den Weg, der zur Torscharte führt, 
                                      auf der Suche des Hochwegs am vorderen Torlahner. 
                                      Dort finden wir zwar die von der Ferne gesehenen 
                                      in Frage kommenden Steilhänge, doch 
                                      ist der Wald dort so dicht, dass wir auch 
                                      diese Suche abbrechen, da der Tag schon 
                                      zu weit fortgeschritten ist.
                                    Steigsuche 
                                      am Steilhang der hinteren Steinkarhänge
                                      Wir 
                                      versuchen es noch einmal, den Weg hinüber 
                                      zum Bärensteig zu finden und versuchen 
                                      einen Weg hinauf zum Steinloch und zur Steinlochscharte 
                                      unterhalb der Vogelkarspitze führt, 
                                      bei der wir einen Übergang vermuten. 
                                      Wir gehen über den Schottergraben der 
                                      Rontalquelle unterhalb der Östlichen 
                                      Karwendelspitze hinauf. Auf halber Höhe 
                                      treffen wir auf einen Steig, der direkt 
                                      lotrecht das trockene Bachbett quert. Zunächst 
                                      probieren wir diesen Weg links herum in 
                                      Richtung Torscharte und treffen tatsächlich 
                                      auf den Hauptweg zur Torscharte. Von dieser 
                                      Abzweigung aus verfolgen wir den Pfad weiter 
                                      - diesmal nach rechts. Er führt über 
                                      sämtliche Ausläufer des trockenen 
                                      Rontalbach-Bettes und dann bergan in den 
                                      urigen Wald hinein. Die Spur ist noch relativ 
                                      gut zu sehen. Doch verlaufen wir uns weiter 
                                      hinten in den Latschen. Dort war noch ein 
                                      abgesägter Ast einer Latsche zu finden, 
                                      so daß wir dem immer weniger sichtbareren 
                                      Weg folgten. Vermutlich war aber dieser 
                                      abgesägte Ast ein Zeichen, dass es 
                                      ab hier links hinauf geht. 
                                      Es wird langsam dunkel. Also brechen wir 
                                      für heute die Tour ab. und gehen wieder 
                                      hinunter ins Rontal. 
                                    zurück 
                                      im Rontal - Abschied und Übernachtung
                                    Dort 
                                      machen wir bei der Hütte Pause. Als 
                                      es langsam dunkel wird, verabschiedet sich 
                                      Wolfgang und geht alleine hinunter. 
                                    Schon 
                                      oft bin ich allein irgendwo ins Gebirge 
                                      gegangen und das fühlte sich gut an. 
                                      Doch dieser Abschied bei vorangeschrittener 
                                      Dämmerung ... wo ich Wolfgang auf dem 
                                      hellen Forstweg noch fast 15 Minuten lang 
                                      nachblicken konnte, bis er nach links um 
                                      die Ecke in den Wald abbiegen würde... 
                                      das war schon eine extra Portion Emotion, 
                                      die da plötzlich hochwallte.
                                      Die ganze von Stille und Abendstimmung getränkte 
                                      Landschaft rings um mich herum schien mich 
                                      förmlich zu verschlingen. Ich saß 
                                      da, wie in tiefster Meditation versunken. 
                                      Manchmal war mir, als ob ich aus einem tiefen 
                                      Traum in die Wirklichkeit zurück gesogen 
                                      wurde - wie in der Spirale eines Wasserwirbels... 
                                      und da saß ich dann wieder allein. 
                                      
                                      Ich war weggedriftet. Plötzlich erschallte 
                                      ein Juchitzer - und ich wußte: nun 
                                      ist Wolfgang am Waldrand angekommen. Ich 
                                      jauchzte noch einmal zurück. Noch ein 
                                      Juchitzer - und noch eine Antwort von mir. 
                                      Dann war es vollkommen still. Bewegungslos 
                                      saß ich da - und liess mich von der 
                                      Dunkelheit umarmen. Langsam begannen auch 
                                      wieder die Hirsche zu röhren... diesmal 
                                      gab es ein lautes Echo, das von den Wänden 
                                      des Torlahners zurückschallte.
                                      
                                    So 
                                      blieb ich sitzen - noch ein paar Mal wie 
                                      aus tiefster Tiefe herauftauchend ... bis 
                                      dieses endlos einsame Gefühl langsam 
                                      verschwand und einem tief seeligen Empfinden 
                                      Platz machte. Im Dunkeln richtete ich meine 
                                      Sachen für die Entgiftung her ... und 
                                      nahm brav meine "Medizin". Ich 
                                      hatte ja alle meine Kräuteressenzen, 
                                      Lavaerde, etc. mitgebracht, um eine große 
                                      Entgiftung zu machen. Da ich mich seit 2 
                                      Wochen mitten darin befand, wollte ich das 
                                      auch hier im Gebirge nicht unterbrechen. 
                                      Langsam erschienen die Sterne und meine 
                                      Äuglein fielen mir langsam zu. Nicht 
                                      bald darauf ertönte ein lautes Brummen 
                                      und ich erschrak. Wieder war es der Bauer, 
                                      der schon vor ein paar Tagen, als ich mit 
                                      meiner Schwester und ihrem Freund hier oben 
                                      übernachtete, um 21 Uhr hier heraufgefahren 
                                      war. Er war in seinen Traktor gestiegen 
                                      und ca. 20 Minuten damit über die Wiesen 
                                      gefahren. Die Hirsche hatten vorher im ganzen 
                                      Tal gerört und zwei Mal hatten wir 
                                      Geweihe aneinander krachen gehört. 
                                      Manchmal waren sie sogar ganz nahe zur Hütte 
                                      gekommen. Wir hatten geglaubt, nur die Hand 
                                      ausstrecken zu müssen, um sie zu berühren. 
                                      
                                    Dieser 
                                      Bauer leuchtete mit seinem Traktor bis weit 
                                      hinein in die Wälder. Und als er nach 
                                      20 Minuten mit seiner Arbeit fertig war 
                                      (vermutlich verdichtete er durch das Herumfahren 
                                      die von Huflöchern der Kühe zerklüfteten 
                                      Almwiesen), war kein Hirsch mehr in der 
                                      Nähe zu hören. Sie hatten sich 
                                      weit zurück gezogen. 
                                      Auch jetzt verhielt es sich ähnlich. 
                                      Immer wieder hatte der Lichtkegel des Traktors 
                                      den Wald durchpflügt.
                                    Noch 
                                      lange denke ich über all diese Dinge 
                                      nach, die ich in den letzten Jahren so in 
                                      Wald und Flur und im Gebirge gefunden hab, 
                                      die da eigentlich nicht zu finden sein sollten.... 
                                      mein Herz tut weh und sagt mir, dass ich 
                                      etwas tun muss, zumindest so viel, wie in 
                                      meiner Möglichkeit liegt. Deshalb habe 
                                      ich in den folgenden Zeilen meine Gedanken 
                                      aufgeschrieben, damit jeder, der sich für 
                                      seine Umwelt interessiert, es lesen kann..... 
                                      
                                    
                                       
                                        | Lieber 
                                            Bauer, Jäger und Forstarbeiter 
                                            und alle, die mit und in der Natur 
                                            zu tun haben, ... 
                                            vielleicht denkst du: "a solcherner 
                                            ausgmachter Schmarrn, des les i erst 
                                            gar ned. Die spinnt doch!"  Aber 
                                            vielleicht nimmst du dir doch einmal 
                                            die Zeit, um das zu lesen und dir 
                                            vielleicht ein paar Gedanken über 
                                            das zu machen, was du in einer Schule 
                                            und nicht vom Leben gelernt hast... 
                                            und ob du nicht vielleicht doch einen 
                                            Funken Wahrheit darin findest - und 
                                            in Zukunft ein wenig mehr auf deine 
                                            Natur achtest, die dich umgibt und 
                                            mit der du umgehst! Wenn 
                                            ich ein Hirsch wäre, würde 
                                            ich vermutlich auch das Weite suchen. 
                                            Es fühlte sich wirklich sehr 
                                            unschön an - und ich war froh, 
                                            als er wieder wegfuhr und endlich 
                                            Stille einkehrte. Und es blieb stille! 
                                             Dabei 
                                            hatte ich mich so sehr auf dieses 
                                            Brunftröhren gefreut. Langsam 
                                            begriff ich, dass die Arbeit der Bauern 
                                            hier oben gar nicht immer zum Wohle 
                                            der Tiere ist, sondern eben auch wieder 
                                            nur eine Auswirkung der Sucht des 
                                            Menschen, unbedingt das Fleisch von 
                                            Tieren essen zu wollen. Dafür 
                                            müssen sie Kühe anpflanzen. 
                                            Und das auch noch hier oben im Gebirge. 
                                            Mir wird in diesem Moment klar, dass 
                                            die Tiere, welche in der Natur leben, 
                                            vom Frühjahr an, wo die Kühe 
                                            auf die Almen getrieben werden, bis 
                                            zum Spätherbst, wenn sie wieder 
                                            herunter getrieben werden - nicht 
                                            auf ihre schönen Wiesen weiden 
                                            gehen dürfen, sich nicht tummeln 
                                            dürfen, sich ständig Wege 
                                            durch die Elektrozaun-Labyrinthe suchen 
                                            müssen, etc. pp.  Die 
                                            Kühe treten die Wiesen nicht 
                                            nur auf den Almwiesen kaputt. Der 
                                            Bauer muss diese Löcher dann 
                                            im Herbst mit dem Traktor wieder "schließen". 
                                            Dabei wird auf andere Tiere, die dort 
                                            unter der Erde leben, überhaupt 
                                            keine Rücksicht genommen! Ich 
                                            möchte wetten, dass dabei die 
                                            eine oder andere für die Natur 
                                            wichtige Spezies in echte Bedrängnis 
                                            gerät. Und dann wird ständig 
                                            darauf hingewiesen, dass wir uns hier 
                                            und dort nicht bewegen dürfen, 
                                            weil wir die Natur kaputt treten. 
                                            Na klar muss auf diese Dinge hingewiesen 
                                            werden, damit die 'Massen' von nicht 
                                            mitdenkenden Menschen keinen Schaden 
                                            anrichten. Aber ganz nebenbei habe 
                                            ich bisher bei so vielen Wanderungen 
                                            leider erleben müssen, dass den 
                                            größten Schaden die Bauern, 
                                            Waldarbeiter und die Almhüter 
                                            selbst anrichten! Wie oft habe ich 
                                            abseits der Wege die größten 
                                            Zerstörungen gesehen, angerichtet, 
                                            weil wieder irgendwo ein ehemaliger 
                                            Steig in eine Forststraße umgepflügt 
                                            worden war, riesige Baumschneisen 
                                            entstehen... oder Kühe einen 
                                            echten Sumpf aus wunderschönen 
                                            Almwiesen gemacht hatten. Inzwischen 
                                            darf oben auf luftiger Höhe sogar 
                                            Gülle ausgefahren werden - sodass 
                                            die schöne Flora mit seltenen 
                                            Pflanzen zerstört wird.  Überall 
                                            liegen die Schrauben der Elektrozäune 
                                            herum. Ihre spitzen Schrauben staken 
                                            in die Höh' und wenn ein Tier 
                                            hineintritt, kann es sich schwer verletzen. 
                                            Die Elektrozäune bleiben überall 
                                            am Boden liegen. Sie sind heute nicht 
                                            mehr mit Plastik ummantelt, sondern 
                                            nur noch mit ein wenig Plastik-Stoff. 
                                            Wenn ein Tier sich drin verheddert, 
                                            kann es sich am messerklingen dünnen 
                                            Draht die Beine abschneiden oder anderes. 
                                            Überall liegen Stacheldrahtzäune 
                                            am Boden, verrostet, und von Laub 
                                            bedeckt. Niemand braucht sie mehr. 
                                            Also bleiben sie liegen. Werden schon 
                                            verrotten. Ein paar Mal sind wir reingetreten 
                                            und hingefallen. Wir haben Schuhe 
                                            an, die Tiere nicht... Aber wen von 
                                            den Bauern, die alle Landwirtschaft 
                                            "studiert" haben - interessiert 
                                            das schon?  Die 
                                            Kasse muss stimmen - und der Magen 
                                            mit Kühen, Kälbern und Wildbret 
                                            gefüllt sein. Und 
                                            das macht Arbeit, kaputte Wiesen und 
                                            Lärm. So weit ich erfuhr, waren 
                                            auch die Hirschen früher im Tale 
                                            und in den Steppen zu Hause. Durch 
                                            die Zurückdrängung der Menschen 
                                            flüchteten sie sich in die Berge. 
                                            Auch dort haben sie keine wirklichen 
                                            Rückzugsgebiete. Du kannst dich 
                                            hinstellen wo du willst, es gibt überall 
                                            einen Jägerstand, von dem aus 
                                            du gesehen und getöet werden 
                                            kannst.  Da 
                                            die Tiere nicht weniger bewußt 
                                            sind wie wir, was solche Dinge anbetrifft, 
                                            sind sie sich dieser Bedrängnis 
                                            und Verfolgung durch den Menschen 
                                            sehr wohl bewußt...  
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