Bericht
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Album Übersicht
Die
Touren sind noch auf diversen Wanderkarten
zu finden, doch im Internet finden sich
keine Beschreibungen. Unterwegs zur Rappenklammspitze
trafen wir immerhin zwei Leute, die uns
nach dem Weg fragten, wir aber auch nicht
mehr wußten als dass der Weg oben
ober den Rappenklammsattel von Latschen
zugewachsen war. Auch ein Bekannter meiner
Schwester hatte erzählt, dass sie es
versucht hatten, doch der Weg so zugewachsen
war, dass sie es nicht weiter versucht hatten.
Wir finden es schade, dass diese Wege verloren
gehen - und machten uns auf die Suche nach
den Spuren ... Dabei entdeckten wir aus
der Ferne vom Wechselschneid aus - die Spuren
des Hochwegs am Vorderen Torlahner unterhalb
der Torspitze, welcher einige Meter vor
der letzten Brücke vor dem Rontal links
hinauf führt und oben auf mittlerer
Höhe an der Grüngrenze rechts
um den Torkopf herum verläuft, ob es
dort einen Abstieg über den recht steilen
Torlahner gibt, ist noch nicht sicher. Jedoch
führt er an der Grüngrenze links
herum zum Torscharte, von der aus man entweder
über den Tortal Hochleger und den Tortalalm
Niederleger wieder nach Hinterriss absteigen
kann - oder über den Gries, Rontalboden
und Rontal Alm auf dem Forstweg wieder nach
Hinterriss kommt.
Die
Einsamkeit und Stille ist ganz besonders
für Menschen einladend, die nach Wegen
fernab des Trubels Ausschau halten. Die
Aussichten und die Panoramen auf die umliegender
Gipfel und Täler sind atemberaubend
schön, der Blick zu majestätiischen
Gipfeln und leuchtend grünen Almwiesen
lohnt bei jedem Schritt...
Gehzeit gesamt:
die Gehzeiten liegen zwischen 2 und 4 Stunden
von der Rontal Alm aus gerechnet.
Höhenmeter:
600 und 800 Höhenmeter von der Rontalalm
aus gesehen
Wegbeschaffenheit:
die Steige sind verfallen und teilweise
ausgesetzt, die Wege sind zum Teil sehr
steil.
frühmorgens
im Rontal
In
der Nacht hatte ich einen ziemlich luziden
Traum. Alle paar Minuten dachte ich darüber
nach, ob alles echt sei, was ich da erlebte.
Erst zuletzt merkte ich, dass ich träumte.
Ich
träumte von einer Gemeinschaft junger
Leute in einem Haus, die dort ziemlich
frei lebten - in deren Wohnbereich ich
unverhofft hineinplatzte, als ich von
einem anderen Traum in einer völlig
anderen Szene auf der Suche nach der Toilette
war. (Hatte von einem früheren Freund
geträumt, der plötzlich wieder
jung war und meine Nähe suchte, was
ich aber nicht so gut fand).
Nun stand ich plötzlich in einem
Zimmer von mehreren aneinandergrenzenden
kleineren Räumen - die jeweils durch
einen Durchgang ohne Türe miteinander
verbunden waren - und allesamt aussahen
wie in einem großen alten Blockhaus
mit goldrehfarbenen Holzbohlen.
Alles war unglaublich farbenfroh und regenbogenbunt
mit weißen Nuancen dazwischen -
was die Farben noch viel strahlender machte.
Das ganze nannte sich "Haus der Kunst".
Sie machten irgendwas für den Frieden
in Tibet. Ich wunderte mich über
alles und fragte plötzlich, wo ich
denn nun schlafen solle. Alle hatten schon
ihre Betten gefunden. Es war wie in einem
Großlager auf einer Berghütte.
Nur eben unsagbar bunt. Alles war mit
bunten Stoffen verkleidet. Auch die Kleider
der jungen Leute (nur langhaarige Männer
und Frauen) waren wundervoll bunt - eben
mit diesem schneeweiss dazwischen, was
alles noch viel strahlender machte. Jemand
schenkte mir eine solche pluderige Bluse,
die ich sofort anzog. Sie kleidete mich
dermaßen gut, dass ich sie nicht
mehr ausziehen mochte.
Auch die Bettbezüge und alles war
mit Stoffen in herrlichen Farben. Man
zeigte mir eine Klappmatratze - und ich
wunderte mich, wo sie das alles hinsteckten.
Jeder fand ein Plätzchen zum Kuscheln
und Wohlfühlen. Als man mir meine
Matratze gezeigt hatte, und dazu sagte,
dass ich schon noch irgendeinen Winkel
zum Auslegen dafür finden würde,
fragte ich noch mal nach der Toilette.
Ich ging in den Hausflur und von dort
aus sah ich ein großes "Kinderzimmer"
- so groß wie normaler Weise ein
Kindergarten. Da gab es die genialsten
Holzspielzeuge - die ich noch nie in meinem
Leben gesehen hatte. Im Traum war alles
wie: "wow - wie genial"... aber
ich dachte nicht daran, es mir zu merken.
Als ich nach der Toilette suchte, fand
ich sie nicht
Ich suchte nun wieder zurück zu dem
Raum zu finden, wo die Leute in den Betten
lagen, fand ihn aber nicht. Ich fragte
die Kinder - sie sagten mir den Weg. Ich
dachte mir: aber jetzt ist plötzlich
alles anders - wo bin ich nur?!
Mir
kam die Idee, meine Hände und Ärmel
anzuschauen. Tatsächlich: ich hatte
eine völlig andere Bluse an - und
wußte: jetzt bin ich in der Erinnerung
an eine andere Existenz gelandet. Ich
war sehr traurig, weil ich die Leute nicht
mehr fand und auch die Bluse verschwunden
war. Da wachte ich auf.
Es
war noch ganz früh am jungfräulichen
Morgen, es war kaum zu merken, dass der
Tag schon dämmerte, da öffne ich
meine Augen - und freue mich mich wie ein
kleines Kind, dass ich hier oben sein darf.
Als
es gegen 7 Uhr ist, packe ich zusammen,
ziehe wieder die grüne Hülle über
den Rucksack und den Schlafsack-Packsack
über die Esstüte, stelle alles
ein wenig verdeckt an einen Baumstamm -
und ziehe los. Heute will ich den Weg hinauf
zur Weichselschneid finden.
auf
der Suche zum verfallenen Weichselschneid
Steig
Zielstrebig mache ich mich
auf in Richtung des verfallenen Steiges,
den Wolfgang und ich vorgestern gefunden
hatten. Ich will es noch einmal über
die Hänge versuchen. Nur diesmal weiter
unten. Ich finde zwar eine tolle Quelle,
so dass ich mich über Wasser keine
Sorgen mehr machen muss. Aber der Weg hinauf
über den ziemlich steilen Grashang
ist mir zuletzt wieder zu krass. Und so
kehre ich um.
Zwei
Mal noch gehe ich unten den schmalen Pfad
hin und her, der zu dieser Schlucht führt.
Doch nichts auszumachen. Also will ich wieder
hinunter ins Tal steigen. Ich gehe aber
diesmal ganz links am Hang unter der Weichselschneid
entlang. Und tatsächlich: da mache
ich eine Spur aus, die doch wirklich sehr
an einen gehbaren Weg erinnert. Ich verfolge
ihn weiter der Spur nach und lande unter
einem alten Ahornbaum, an welchem die Spur
vorbei - und dann den Hang hinauf verläuft.
Es ist der Hang direkt hinter der Schlucht,
wo ich mich vorhin befunden hatte. Es geht
steil über Latschenbewachsene Grashänge
hinauf, die immer steiler werden. Immer
weiter traue ich mich, obwohl ich solche
Sachen normaler Weise nicht mal mit Freunden
mache. 3 bis 5 Meter unter der Kante breche
ich ab. Zu Hause merke ich dann laut Vergleich
mit der Alpenvereinskarte, dass ich tatsächlich
auf dem Kamm der Weichselschneid herausgekommen
wäre. Dort hätte ich dann den
Weg hinüber und zuletzt noch den Hang
hinauf auf den Rappenklamm-Sattel durch
die Latschen suchen können.
Vielleicht
wird das noch einmal eine Herausforderung
für eine weitere Begehung.
Doch
für heute habe ich hier genug. Nur
noch 3 Höhenmeter. Und doch sage ich
mir: ich gehe nur so weit - immer - bis
mein Gefühl mir deutlich sagt, dass
ich umkehren soll. Und da gehe ich nicht
drüber!
Also
mache ich hier kehrt und krabble diesmal
bäuchlings zum Hang (rückwärts)
mit den Händen in die Grasnabe greifend
den Steilhang hinunter. Das Wasser läuft
mir vor Anstrengung und Anspannung wie ein
Wasserhahn an der Stirn und am ganzen Körper
herunter. Als ich unten ankomme, ist meine
Jacke und mein Hemd so nass, dass es tropft.
Da die Sonne scheint, ziehe ich alles aus,
lege mich auf das herrlich warme Gras und
schlafe gleich ein. Ich erwache, weil die
Sonne sich hinter der östlichen Karwendelspitze
verkrochen hat, und es im Schatten sofort
eisig kalt wurde.
Abschied
vom Rontal und Abstieg
Im
Rontal scheint noch die Sonne. Also ziehe
ich meine inzwischen in der Sonne getrockneten
Hemd und Jacke wieder an und mache mich
gemütlich auf den Weg. Weiter unten
lege ich mich noch einmal hin. Ich fühle
mich wunderprächtig... und die Stimmung
hier ist urromantisch. Wieder schlafe ich
ein. Als ich erwache, ist es Zeit für
den Abstieg ins Tal. Eigentlich habe ich
noch gar keine Lust dazu.
Also
entscheide ich mich dafür, herauszufinden,
wohin die Schottermure führt, die oberhalb
der kleinen Hütte im Rontal beginnt
und scheinbar ins Tal führt. Die Sonne
scheint noch und so mache ich mich auf den
Weg, ohne groß vorher noch mal Pause
zum Essen zu machen.
Weiter
unten hört die Mure auf und es geht
durch eine herrlich urige Koboldlandschaft
auf einem Fuhrweg hinunter. Dann verdichtet
sich der Wald. Es wird Zeit für mich,
einen Schlafplatz zu finden. Ich muss auch
gar nicht lange suchen.
Übernachtung
auf einer Lichtung im Wald
An
einem Hang entdecke ich eine Spur, die vermutlich
von Kühen oder Waldtieren gemacht wurde.
Sie führt in wenigen Schritten auf
ein kleines Plateau wenige Meter entfernt
von einer Schlucht, durch die der Ronbach
in Kaskaden den Berg herunterfällt.
Dort
verbringe ich eine weitere wundervolle Nacht.
Zuerst leuchen mir noch die Sterne - später
in fortgeschrittener Stunde zieht sich der
Himmel zu.
Frühmorgens
erwache ich wieder gegen 6 Uhr und packe
zusammen. Diesmal lasse ich mir richtig
viel Zeit. Auch ein ausgiebiges Frühstück
genehmige ich mir, denn was ich jetzt esse,
das muss ich nicht mehr runter schleppen.
Gegen
9.00 Uhr mache ich mich dann auf den Weg.
Es
geht durch einen malerischen stillen Wald.
Überall hat das fallende Laub der noch
rostrot vom Herbst gefärbten Bäume
den Boden schon bedeckt. Das macht eine
sehr heimelige Stimmung im von Moosfelsen
und Buckeln bewehrten Wald. Wenige Meter
neben dem Rauschebach plätschert noch
zusätzlich ein kleiner Bach am Wegesrand.
Nach
ca. einer Stunde komme ich unten an - und
finde dort in großen Buchstaben eine
Tafel: dass das Betreten des Weges von Staats
wegen verboten ist - und strafrechtlich
verfolgt wird. "Wie gut, dass ich das
hier nun auch erfahre." Ich will's
hier auch unbedingt gesagt haben, damit
ihr nicht auf die Idee kommt, denselben
Weg ebenfalls zu gehen.
Möglich
wäre aber der Steig vom Rontal, der
hinter der kleineren Hütte an der Mure
nach oben weg losgeht und später in
einen Forstweg übergeht. Er führt
um den Berghang herum und mündet zuletzt
in eine Forststraße, die zum Vorderskopf
führt - oder hinunter nach Hinterriss.
Viel
Freude beim Ausprobieren von Wegen, die
auf den Karten zwar gepunktet noch vorhanden
sind - aber in Natura erst gefunden werden
müssen.
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Lieber
Bauer, Jäger und Forstarbeiter
und alle, die mit und in der Natur
zu tun haben,
...
vielleicht denkst du: "a solcherner
ausgmachter Schmarrn, des les i erst
gar ned. Die spinnt doch!"
Aber
vielleicht nimmst du dir doch einmal
die Zeit, um das zu lesen und dir
vielleicht ein paar Gedanken über
das zu machen, was du in einer Schule
und nicht vom Leben gelernt hast...
und ob du nicht vielleicht doch einen
Funken Wahrheit darin findest - und
in Zukunft ein wenig mehr auf deine
Natur achtest, die dich umgibt und
mit der du umgehst!
Wenn
ich ein Hirsch wäre, würde
ich vermutlich auch das Weite suchen.
Es fühlte sich wirklich sehr
unschön an - und ich war froh,
als er wieder wegfuhr und endlich
Stille einkehrte. Und es blieb stille!
Dabei
hatte ich mich so sehr auf dieses
Brunftröhren gefreut. Langsam
begriff ich, dass die Arbeit der Bauern
hier oben gar nicht immer zum Wohle
der Tiere ist, sondern eben auch wieder
nur eine Auswirkung der Sucht des
Menschen, unbedingt das Fleisch von
Tieren essen zu wollen. Dafür
müssen sie Kühe anpflanzen.
Und das auch noch hier oben im Gebirge.
Mir wird in diesem Moment klar, dass
die Tiere, welche in der Natur leben,
vom Frühjahr an, wo die Kühe
auf die Almen getrieben werden, bis
zum Spätherbst, wenn sie wieder
herunter getrieben werden - nicht
auf ihre schönen Wiesen weiden
gehen dürfen, sich nicht tummeln
dürfen, sich ständig Wege
durch die Elektrozaun-Labyrinthe suchen
müssen, etc. pp.
Die
Kühe treten die Wiesen nicht
nur auf den Almwiesen kaputt. Der
Bauer muss diese Löcher dann
im Herbst mit dem Traktor wieder "schließen".
Dabei wird auf andere Tiere, die dort
unter der Erde leben, überhaupt
keine Rücksicht genommen!
Ich
möchte wetten, dass dabei die
eine oder andere für die Natur
wichtige Spezies in echte Bedrängnis
gerät. Und dann wird ständig
darauf hingewiesen, dass wir uns hier
und dort nicht bewegen dürfen,
weil wir die Natur kaputt treten.
Na klar muss auf diese Dinge hingewiesen
werden, damit die 'Massen' von nicht
mitdenkenden Menschen keinen Schaden
anrichten. Aber ganz nebenbei habe
ich bisher bei so vielen Wanderungen
leider erleben müssen, dass den
größten Schaden die Bauern,
Waldarbeiter und die Almhüter
selbst anrichten! Wie oft habe ich
abseits der Wege die größten
Zerstörungen gesehen, angerichtet,
weil wieder irgendwo ein ehemaliger
Steig in eine Forststraße umgepflügt
worden war, riesige Baumschneisen
entstehen... oder Kühe einen
echten Sumpf aus wunderschönen
Almwiesen gemacht hatten. Inzwischen
darf oben auf luftiger Höhe sogar
Gülle ausgefahren werden - sodass
die schöne Flora mit seltenen
Pflanzen zerstört wird.
Überall
liegen die Schrauben der Elektrozäune
herum. Ihre spitzen Schrauben staken
in die Höh' und wenn ein Tier
hineintritt, kann es sich schwer verletzen.
Die Elektrozäune bleiben überall
am Boden liegen. Sie sind heute nicht
mehr mit Plastik ummantelt, sondern
nur noch mit ein wenig Plastik-Stoff.
Wenn ein Tier sich drin verheddert,
kann es sich am messerklingen dünnen
Draht die Beine abschneiden oder anderes.
Überall liegen Stacheldrahtzäune
am Boden, verrostet, und von Laub
bedeckt. Niemand braucht sie mehr.
Also bleiben sie liegen. Werden schon
verrotten. Ein paar Mal sind wir reingetreten
und hingefallen. Wir haben Schuhe
an, die Tiere nicht... Aber wen von
den Bauern, die alle Landwirtschaft
"studiert" haben - interessiert
das schon?
Die
Kasse muss stimmen - und der Magen
mit Kühen, Kälbern und Wildbret
gefüllt sein.
Und
das macht Arbeit, kaputte Wiesen und
Lärm. So weit ich erfuhr, waren
auch die Hirschen früher im Tale
und in den Steppen zu Hause. Durch
die Zurückdrängung der Menschen
flüchteten sie sich in die Berge.
Auch dort haben sie keine wirklichen
Rückzugsgebiete. Du kannst dich
hinstellen wo du willst, es gibt überall
einen Jägerstand, von dem aus
du gesehen und getöet werden
kannst.
Da
die Tiere nicht weniger bewußt
sind wie wir, was solche Dinge anbetrifft,
sind sie sich dieser Bedrängnis
und Verfolgung durch den Menschen
sehr wohl bewußt...
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