Erntedank
wieder
geht ein Zyklus zu Ende -
von der Blüte bis zur reifen Frucht...
vom
Samen bis zur Ähre
steht die Frucht satt und getränkt von güldener
Sonne.
Durchflutet vom Licht des Himmels - bietet sich
die Natur uns an.
Jetzt
ist sie da, die reife Zeit,
und wir danken Gott für die eingebrachte Ernte,
den Ertrag unserer Arbeit.
Vor
den Altären in unserer Kirchen
stehen liebevoll geschmückte Körbe
mit Acker- und Gartenfrüchten.
Ein
Grund, diesen Segen gebührend zu feiern -
Mit Almabtrieb, Erntekronen und Festwagen,
mit Blasmusik, Tanz und großem Erntedankabend.
Nahezu
jedes Nahrungsmittel
ist heute zu jeder Jahreszeit verfügbar.
Noch nie mussten die Menschen
einen so geringen Anteil ihres
Einkommens für die Ernährung
ausgeben wie heute.
Im
Augenblick des Feierns wird uns bewusst,
dass unser tägliches Brot im Grunde
gar nicht so alltäglich und selbstverständlich
ist,
wie wir es in der modernen Überflussgesellschaft
gewohnt sind.
Ein
Blick über Europa - über unseren Tellerrand
hinweg,
hinaus in die Welt
zeigt dies sehr deutlich.
Was nützt uns modernste Wissenschaft und Technik
ohne den Segen Gottes
ohne unsere Brüder, den Regen, den Wind und
die Sonne...
Das
Erntedankfest ist deshalb heute
wiederkehrender Anlass für uns alle,
uns an die von Gott geschenkte
Schöpfungsordnung zu erinnern
Und die Natur zu achten und zu ehren...
Ist sie doch unsere Mutter,
an deren Busen wir uns nähren.
© Regina
Franziska Rau
Oktober 2003
Freiberg bei Deggendorf - Bayrischer Wald
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