Leider
konnte ich den Vortrag nicht vom ersten Moment an aufnehmen.
Ich gebe hier das wieder, was ich auf meinem Gerät
aufgezeichnet habe. (Anmerkung Regina) |
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Christian
Vagedes
Die
Vegane Gesellschaft Deutschland (VGD, eigene Schreibweise:
vgd) ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein
aus Oldenburg. Die VGD wurde im November 2008 gegründet;
Christian Vagedes ist erster Vorsitzender und Hauptaktivist
des Vereins; ist der Designer, Kleinschreiber und Anthroposoph
hier kannst du dir den Vortrag anhören:
audio
das ist das, was wir alle wollen. Wir wollen glücklich
sein und wir wollen, dass wir gesund sind - und dass es
uns gut geht.
Und
insofern ist es heute ein bisschen eine andere Situation
- und macht hier wenig Sinn - sozusagen offene Türen
einzurennen. Also werde ich versuchen, das mal ein bisschen
anders zu positionieren, nachdem ich mal davon ausgehe,
dass die meisten hier eh schon auf dieser Schiene sind.
Und mein Ansatz zu dem Ganzen ist vielleicht ein etwas anderer
- aber auch vielleicht gar nicht.
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Die Gesundheitsbombe
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Die
Gesundheitsbombe
Die
Deutsche Gesellschaft für Ernährung galt immer
als zuverlässiger Partner für das Gesundheitsversprechen,
das von Fleisch, Fisch und Milchprodukten ausgeht. Das habe
ich jetzt natürlich ironisch geschrieben.
Im
letzten Jahr hat Frau Antje Gahl
- die persönlich bestimmt ein sehr liebenswürdiger
Mensch ist - noch behauptet, dass die Veganer behaupten
würden, dass Milch gefährlich sei - und Fleisch,
das sei alles scopulos (lat:: gefühllos, hartherzig)
- alles Dummes Zeug, und alles Verschwörungs-Theorien.
Na, was sollte man da sagen auf diesen Reflex. Das sei alles
esoterisch. Alles, was man ablehnt, was man von sich weist
- ist erst mal esoterisch und schlecht und gehört nicht
zur Welt - und ist nicht wissenschaftlich. (Begriffsklärung
Esoterik hier)
Mittlerweile,
nachdem da auch gesagt war - Frau Gahl - wenn auch
nur eine der Forschungsergebnisse richtig sind, dass nämlich
alleine Kuhmilchprodukte im Verdacht stehen, Krebs zu begünstigen,
wenn das nur Ansatzweise richtig ist, dann müssen Sie
mal überlegen was Sie eigentlich anrichten, wenn Sie
auch heute noch Schulmilchpropaganda unterstützen!
Wenn Sie heute noch die Leute auffordern, regelmäßig
Kuhmilchprodukte zu sich zu nehmen.
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Die
Milchlüge
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Die
Milchlüge
Ich
bin dieser Frau sehr dankbar, dass sie jetzt zurückrudert
- indirekt. Sie hat in dem Film "die
Milchlüge" - der Film ist fast absurd,
weil er so widersprüchlich ineinander ist - man hat
fast den Eindruck, als hätte jemand im Schneideraum
den Auftrag gehabt, da so viel rumzuschneiden, dass die
Kernbotschaften total durcheinander kommen.
Rüdiger
Dahlke
macht einen Einwurf, dass dies stimme - und das sogar dokumentiert
worden sei ...
Christian Vagedes: Richtig!
Rüdiger Dahlke: ich
bin darüber sogar interviewt worden eine Stunde lang!"
Christian Vagedes: Jaja, ich komme darauf zu sprechen!
Aber der Film ist schon komisch - weil der Film sagt zuerst,
was stimmt - und zum Schluss rudert er wieder zurück.
Also das ist so ein bisschen so: drei Schritte vor und fünf
Schritte zurück - oder zwei ... ist auch egal, da will
ich gar nicht drüber diskutieren. Ich komme darauf
zu sprechen. Sie haben Recht.
Das Bemerkenswerte ist nämlich, dass Frau Gahl jetzt
zugibt, dass Tierprotein Prostatakrebs und Brustkrebs verursachen
kann ... sie behauptete im letzten Jahr tatsächlich
noch das Gegenteil - was nicht schlimm ist - damals schon,
jetzt nicht mehr. Wir wollen ja keinen anklagen. Jetzt sagt
sie in dem Film: "Ja, Milchprodukte - stehen nach dem
Ergebnis mehrerer Studien im Verdacht, Krebs zu erzeugen.
Sie spricht zwar nur von Prostatakrebs und von Brustkrebs.
Immerhin. Und da sagt sogar der Redakteur. - ich glaube
vom ARD, Deutscher Rundfunk: "Bemerkenswerte Aussage
von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung!
Aha, interessant!!" Die rudern jetzt also mittlerweile
zurück. Warum? Weil sie diese Lügen, die verbreitet
wurden, nicht mehr halten können. Ich sag das jetzt
nicht so anklagend: Lügen - oder so. Betrachten Sie
den Begriff mal nicht anklagend, sondern nüchtern.
Ich
finde, in dem Moment wo man weiß, dass in Krebskliniken
oder auch bei Herzchirurgen
- ja - Menschen, oder in Praxen, wo es um Diabetes
II geht, wenn man da sieht, dass nur die Umstellung
auf vegan - bereits einen Halberfolg bringen kann - nur
das allein, dass man dann nicht mehr so tun kann
- und weiter Broschüren verteilen kann, wo drin steht:
"Trinkt mehr Kuhmilch, esst mehr Käse, esst mehr
Fleisch!" Ab dem Moment finde ich, wird es gefährlich.
Krebs,
Herzinfarkt, Diabetes II
bereits nur die Umstellung auf vegan -
kann schon den halben Heilerfolg bringen!
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Krebs,
Herzinfarkt, Diabetes II
bereits nur die Umstellung auf vegan - kann schon den halben
Heilerfolg bringen!
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Ich
bin zwar realistisch genug, dass ich nicht sofort sagen
kann: "Wir machen jetzt aus der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung - die Deutsche Gesellschaft für
Vegane Ernährung" - ok! Ja, aber sie müssen
schon bereit sein, ehrlicher zu sein - und auch mutiger
zu sein. Aber dazu sind wir natürlich als "Vegane
Gesellschaft" korrektiv auch da. Wir werden da entsprechend
Dampf machen. Und hier auf diesem Kongress wird einer der
wichtigsten Filme vorgestellt, die in den letzten Jahren
entstanden sind! Und
zwar der Film:
Den
gucken Sie sich bitte alle an. Den kann ich wirklich sehr
sehr empfehlen. Und allen Menschen, denen ich diese Vorträge
hier halte, egal in welchen Bereichen sie sitzen, schicke
ich sogar eine DVD persönlich zu! Ich hab' gestern
wieder so einen Stapel weggeschickt.
Bill
Clinton
- hier steht: "Die Milchlüge - Antje Gahl",
über die Krebsgefahr, die von Tierproteinen ausgeht.
Genau das, was Sie eben sagten (Herr Dahlke), das
führe ich den Leuten dann vor - dieses Video. Ich habe
das auch auf dem Computer dabei. Das mache ich jetzt nicht,
das dauert zu lang - Schnitt.
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Hühnereier
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Hühnereier
CNN-Bericht
bei Hühnereiern, da wird gesagt: "Your eggs
- are the new cigarette!"
Es
wird vor Hühnereiern gewarnt und gesagt, die sind mittlerweile
so gefährlich wie Zigarettenrauchen. Das hat man so
nicht gewusst. Das ist fast lustig, wenn man das sieht.
Das ist ja fast so wie eine Persiflage. Und das mitten im
Hauptnachrichten Programm von überhaupt dem größten
Nachrichtensender der Welt, nämlich CNN!
Und
was ist mit Bill Clinton. Kein Unbekannter - ehemaliger
US-Präsident. Den Film zeige ich dann auch - den kann
man sich auf Youtube angucken. Also mal googeln: Bill Clinton,
Vegan. Das reicht eigentlich schon. Da sehen Sie ein 9 Minuten
Gespräch - ich glaub mit Volvo Witz von CNN - wo Bill
Clinton erklärt, dass er vor einigen Jahren eine koronare
Herzattacke hatte. Dass er seine Arterienerweiterung sogar
fühlen konnte. Er sagt, es wäre ein unerträglicher
Schmerz gewesen, und dass er Gott so unglaublich dankbar
dafür sei, dass es ihm jetzt wieder gut geht. Und er
lebt seitdem vegan.
Er
hat nur einmal "a little bite of turkey" gegessen
- ich glaub', zu Weihnachten oder so (einen kleinen Bissen
Truthahn). Mehr nicht! Vegan. Er hat sein altes Highschool-Gewicht
wieder zurück bekommen, ist fit wie ein Turnschuh!
Und das Gleiche sehen Sie dann in diesem Film: Gabel statt
Skalpell! Weil die Therapeuten von Bill Clinton - das sind
diese hier. Das ist so der übervater. Es werden auch
andere dargestellt. Aber einer der Forscher ist der
Epidemiologe T.Colin Campbell,
der inzwischen nicht mehr im Berufsleben steht. Professor,
an der Universität Cornell,
die übrigens Ralph Waldo Emerson
gegründet hat. Und Campbell hat das jahrzehntelang
studiert, war einmal ein Anhänger von Tierproteinen.
Er hat mit dazu beigetragen, dass Tierprotein in Entwicklungsländer
gebracht wurde. Man dachte: "Wir helfen Kindern".
So schnell kann sich das mit Gut und Böse ändern.
Man
dachte damals "es war gut". Heute ist es wahrscheinlich
eher das Gegenteil.
Und
dann hat Campbell festgestellt, dass überall dort,
wo man das gemacht hat, wo man Menschen Tierproteine gegeben
hat - Kuhmilch und so weiter - überall diese westlichen
schlimmen Zivilisationskrankheiten - oder wie er sagt: "überflusskrankheiten"
um sich griffen. Und dann hat er gesagt: "Hm, das liegt
wirklich wahrscheinlich am Tierprotein.
Und
er hatte dann in den Siebzigern - als der chinesische
Ministerpräsident an Krebs erkrankte. Er
sagte: "Ich will wissen, was ist hier los in China"
Es gab die größte Chance. Da
wurde die größte Massenreihenuntersuchung durchgeführt,
die je in China durchgeführt wurde. Es wurde ein Krebsatlas
erstellt.
Es
hat viele Jahre gedauert. Auch die Auswertung hat dann noch
einmal Jahre gedauert. Im Film "Gabel und Skalpell"
wird das noch mal erwähnt. Aber zehn Jahre hat es gedauert
- von 1984 bis 1994. Und ich hab gesagt: "Er hat dort
endlich den Beweis bekommen, den er sonst nur bei Ratten
hatte!" Dass also Tierprotein Tumore puscht und erweitert.
Und Pflanzenprotein die Tumore wieder zurückbildet."
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Tierprotein
puscht und erweitert Tumore
Pflanzenprotein bildet die Tumore wieder zurück
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Tierprotein
puscht und erweitert Tumore
Pflanzenprotein bildet die Tumore wieder zurück
Er
sagt in dem Werk das er geschrieben hat: "Die
China-Study": Tierprotein ist so als ob
man Lichtschalter ein und ausschaltet, was Krebs betrifft.
Eine bemerkenswerte Aussage. Dieser Mann Campbell hat natürlich
richtig Druck bekommen. Aber er hat sich nicht klein kriegen
lassen. Er hat die Sache durchgezogen. Er hat dieses Buch
geschrieben, das man auch erst runter gemacht. Er hat sich
durchgesetzt. Er hat diesen Film gemacht. "Gabel statt
Skalpell". Andere Leute, wie der Dr. Esselstyn
- der Herzchirurg, sind auf einem anderen Weg zu einem ähnlichen
Ergebnis gekommen.
Erst
machte er noch mit Käse weiter, bis Esselstyn Campbell's
China-Study hatte - oder einen Artikel in der New York Times
darüber gelesen hatte. Dann hat Esselstyn auch die
Sachen mit Käse weggelassen. Und dann hatte Esselstyn
auch die Sachen mit Käse weggelassen und hatte plötzlich
bei Herzpatienten und auch Brustpatienten großen Erfolg.
Er erkannte, dass alleine die Umstellung auf eine vegane
Ernährung zu großen Heilerfolgen führt.
Esselstyn
und Campbell sind schon über siebzig. Und sind aus
meiner Sicht lebendige Gesundheitsengel, die dazu beitragen,
dass auch aus Gesundheits-Gründen die Welt ein Stück
veganer wird, weil wir viele viele Gesundheitsprobleme und
Sachen damit in den Griff bekommen können.
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Ein
veganes Leben ist ein toller Lösungsansatz
für einen Großteil der Probleme,
die wir derzeit weltweit haben
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Ein
veganes Leben ist ein toller Lösungsansatz
für einen Großteil der Probleme,
die wir derzeit weltweit haben
Ich
sage persönlich immer ganz bescheiden: Vegan ist nicht
das Allheilmittel allein für die Welt. Es gibt
noch viele viele andere Themen und ganz viele andere Bereiche.
Aber es ist eine der wichtigsten Bereiche, es ist eine der
wichtigsten Lösungen, die wir haben. Es ist ein ganz
toller Lösungsansatz. Und wenn wir den nicht nutzen
- na ja - dann haben wir unsere Zeit nicht genutzt.
Ich
bin kritisiert worden im Anschluss daran - ich würde
von "Gut und Böse" sprechen. Das hab'
ich gar nicht so richtig gemacht, weil ich ja weiß,
dass das Böse das Gute am falschen Platz zur falschen
Zeit ist. Ich hab' selber ein Problem mit der Aussage. Ich
weiß aber, dass es ein bisschen was dran ist. Denn
wenn ich dann Bilder sehe von KZ-Toren, wird mir ganz schlecht,
wenn ich über so eine Sache nachdenke. Weil dann ist
es ganz schwer zu verstehen. Aber mir geht es nicht darum
etwas zu verteufeln, wenn ich über Gut und Böse
spreche. Ich mache das auch eigentlich gar nicht.
Es geht darum, das Gute zu fördern. Das können
wir nur, indem wir uns bewegen. Natürlich müssen
wir dann aber auch den Mut haben zu sagen, was nicht so
toll ist - nichts anderes. Da können wir auch ganz
entspannt damit umgehen.
Gegenfazit:
Gegen Vegan spricht bei manchen noch die Angst vor Veränderung,
die Liebe zur Tradition. Das ist verständlich. Die
Tradition, die können wir behalten - aber auch unsere
Erde, wenn wir Teil der Veganisierung werden. Und
hierzu werden alle gebraucht. Und können das Menschsein
in der Reduktion einüben. Und das ist das Neue
Bewusstsein.
Das Cooperative in der Basis von Einsicht, von Humanität
und wirklicher Brüderlichkeit. Für eine liebenswerte
Zukunft.
Damit
endet im Prinzip diese Präsentation, die ich immer
vor bestimmten Menschen halte.
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Die
Wirtschaft ist unser Schicksal
Unser Schicksal entscheidet sich zwischen
dem Futtertrog und unserem Teller
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Die
Wirtschaft ist unser Schicksal
Unser Schicksal entscheidet sich zwischen
dem Futtertrog und unserem Teller
Aber
jetzt kommt noch etwas Spannendes hinzu, was ich Ihnen noch
ergänzen möchte. Das ist noch ein Platten-Cover
von Michael Jackson - Heal the world - hier das Pflaster
auf der Weltkugel.
Walter
Rathenau
- wissen Sie, wer das war? In den zwanziger Jahren des
letzten Jahrhunderts. In Schicksalsjahren, wo man in Deutschland
für - ich weiß nicht - zwanzig Millionen Reichsmark
ein Brötchen kaufen konnte. Er war ein deutscher
Außenminister und Wirtschaftsfachmann (1867-1922),
der gesagt hat: ökonomie ist Schicksal. In Anlehnung
an den Spruch von Napoleon: Die Politik ist das Schicksal.
Und Rathenau hat gesagt: "es
hat sich alles verschoben heute, es ist die ökonomie.
Die Wirtschaft ist das Schicksal".
Das
Institut für Weltwirtschaft in Kiel
sagt:
"die
Lebensmittelkrise, die wir heute haben - Schuld ist der
steigende Fleischkonsum!" Vergessen
Sie bitte nicht, dass auf dieser Welt alle paar Sekunden
ein Kind an Hunger stirbt. Also wenn man sich wirklich
reinsteigert, kann man es eigentlich nicht aushalten.
Wenn man dann überlegt - na, gibt's da nicht doch
einen Zusammenhang?! Ja, wenn wir
zehn Pflanzenteile verschwenden, um ein Fleischteil daraus
zu machen. Wenn man sich richtig reinsteigert,
kann man schon richtig .... ja, da muss man sehr demütig
werden - und sagen: versuch, produktiv zu bleiben. Hilft
ja sonst nichts. Aber es ist schon heftig. Und die Menschen,
die dafür verantwortlich sind, die haben das nicht
so richtig gewusst. Also ich weiß das.
Ich
habe einen Artikel in einem Magazin
zu diesem Kongress geschrieben,
wo ich über die Thematik spreche "Tank
und Teller". Es wird ja gesagt, es gibt
einen Kampf zwischen dem Tank an der Zapfsäule, zum
Tanken von Sprit - und dem Teller. Und ich sage: "Eigentlich
geht es um etwas ganz anderes! Der Kampf findet in Zukunft
zwischen dem Teller und dem Futtertrog
statt! Tierfuttermittel anzubauen, den Spaß, den
wird sich in Zukunft keiner mehr gönnen. Das ist
viel zu aufwendig. Wozu soll man das machen? Man kann
ja mit Bio Sprit viel mehr Geld verdienen!"
Deswegen schreibt Rathenau: "Die
ökonomie ist das Schicksal!" Und
wissen Sie, was das heißt eigentlich, was das für
Konsequenzen hat? Ich weiß nicht, ob Sie mir bei
diesem Gedanken folgen können. Das ist nämlich
einer der zentralsten, neusten, wichtigsten Gedanken überhaupt.
ökonomie ist Schicksal -
das heißt: wenn die Rohstoffquellen -
aus denen wir ja Mineralöl herstellen, Benzin und
so weiter - wenn diese Rohstoffquellen versickern, dann
brauchen wir natürlich massiven Pflanzenanbau, damit
wir weiter Auto fahren können. Bis jetzt verkaufen
wir immer mehr Autos, weil die Chinesen - und die Bevölkerung
ja auch das nachmachen will, was wir machen. Die haben
auch Hunger. Aber die wollen auch Sprit und Kraftstoff.
Und die Schwellenländer, von welchen wir immer sprechen,
brauchen immer mehr Mineralöl. Aber es gibt immer
weniger davon - von Mineralöl. Also was machen wir?
Wir müssen uns was anderes einfallen lassen. Klar
gibt es auch so etwas wie Wasserstoff. Aber man sieht
ja jetzt schon, dass massiv Pflanzen angebaut werden für
Sprit. In Amerika
geht schon vierzig Prozent
- habe ich mir vor ein paar Tagen sagen lassen - von
der Maisernte in Bio Sprit. Vierzig Prozent!
Weltweit machen Pflanzen für Bio Sprit nur zwei bis
drei - oder drei bis vier Prozent aus. Zwei bis drei Prozent
sagt, dass wir
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The
New Green Revolution
Die
Rockefeller-Stiftung will mit Gentechnik ganz Afrika zur
Pflanzenanbauregion machen -
angeblich, um den Welthunger zu bekämpfen
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The
New Green Revolution
Die
Rockefeller-Stiftung will mit Gentechnik ganz Afrika zur
Pflanzenanbauregion machen -
angeblich, um den Welthunger zu bekämpfen
Das
Institut für Weltwirtschaft in Kiel sagte
neulich erst im August 2012,
zwei bis drei Prozent - das sind noch nicht viele. Es kommt!
Die Familie Rockefeller ist eine der führenden Familiendynastien
im Bereich Mineralöl, Erdöl und so weiter. Und
die Rockefeller Stiftung fördert mit sehr viel
Geld massiv ein Projekt in Afrika, das "The
New Green Revolution" heißt. Die
wollen also mit Gentechnik ganz Afrika zur Pflanzenanbauregion
machen. Angeblich, um den Welthunger zu bekämpfen.
Ich drücke der Familie die Daumen, dass ihnen das gelingt.
Und wenn sie nebenbei noch eine Alternative haben - um noch
Kraftstoff herzustellen, was ich eher so vermute, was auch
dahinter steckt - bitteschön!
Ich
meine das jetzt gar nicht so zynisch, wie das vielleicht
klingen mag. Ich bin nur sehr sehr realistisch. Wir hatten
schon einmal eine Green Revolution. Und die Green Revolution
hat dazu geführt, dass wir unsere Böden mit Pestiziden
und diesen Glyphosat-Geschichten verseucht haben.
Vielleicht
ist es auch ein guter Ansatz, diese Sache, die sie da in
Afrika jetzt versuchen aufzuziehen. Aber sie versuchen eben
auch, dass wir weiter tanken können. Und: Tierfuttermittelanbau
- das wird sich nicht mehr lohnen.
Was
hat das denn eigentlich für Konsequenzen? Raten Sie
mal. Wenn Sie jetzt Fleisch herstellen würden? Für
die Rohstoffe! Also Tierfutter ist einer der wichtigsten
Kostenfaktoren. Der beeinflusst nämlich die Rohstoffe
für Fleisch. Und wenn ich Ihnen sage, dass alleine
Schweinefleisch in den letzten Monaten durch diese sogenannte
Lebensmittelkrise - ich glaub um dreißig Prozent gestiegen
ist, dann können Sie sich ungefähr vorstellen,
was das heißt, was das für Auswirkungen hat.
Und wenn Sie erfahren würden, was für Preiskämpfe
im Handel stattfinden, oder bei den Leuten, die Produkte
bei Herstellern einkaufen, um die dann dort wo wir dann
einkaufen gehen - in den Supermärkten, das ist ein
unglaublicher Kostendruck. Und dreißig Prozent Rohstoffsteigerung
ist enorm. Das heißt, die Rohstoffe für Fleisch
und für Milch, das wird immer teurer werden. Es lohnt
sich nicht mehr. Weil wir ja letzten Endes entscheiden,
ob die Sachen dann gekauft werden oder nicht.
Und
ich weiß nicht, wie viele Menschen, die plötzlich
im Supermarkt stehen und für ein Stück Schnitzel
plötzlich das drei- vier- fünffache zahlen müssen
- und daneben liegt ein Stück Lupinen-Schnitzel, das
weniger im Verdacht steht, Krebs zu begünstigen - und
das vielleicht halb so teuer - oder vielleicht auch nur
einen Euro weniger - ob die Leute das dann nicht doch kaufen.
Also da bin ich mir ziemlich sicher, dass da ganz schön
Bewegung rein kommt.
Und
jetzt denken Sie bitte noch mal darüber nach, ob die
Titelidee "Die Veganisierung der Welt" - und all
das, was ich Ihnen jetzt hier gezeigt habe... das habe ich
in dem Buch hier gar nicht drin. Hier geht es nämlich
mehr um Kulturgeschichte und um geistige Hintergründe
- auch um wirkliche Spiritualität, und ganz in meinem
Sinn übrigens. Beziehungsweise rational plus höhere
Bewusstseinsebenen.
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Die Idee der Veganisierung
der Welt
alle dargelegten Gründe weisen darauf hin
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Die
Idee der Veganisierung der Welt
alle dargelegten Gründe weisen darauf hin
überlegen
Sie mal wie realistisch diese Idee der "Veganisierung
der Welt" letzten Endes ist. Und ich glaube, dass
die Idee der Veganisierung der Welt - aus allen dargelegten
Gründen - nicht nur total realistisch ist. Ich glaube,
dass die Zeit wirklich jetzt anbricht. Ich
glaube, dass wir das jetzt ganz entspannt betrachten können.
Wir können die Ideologie da komplett rausnehmen.
Und deswegen Veganismus - wer es mag, soll es benutzen
- mir ist das wirklich zu ideologisch...
Es
geht auch nicht mehr darum, irgendjemand zu beschuldigen,
ja! Ich möchte aber eine Sache noch erwähnen,
die meine Frau mir ans Herz gelegt hat. Sie hat gesagt:
"Christian - bitte vergiss nicht, trotzdem den Menschen
bei deinem Vortrag auch zu sagen, dass das
Leiden der Tiere jetzt in diesem Moment stattfindet. Und
dass das im Angesicht dieser Gedanken - die wir hier besprochen
haben - eigentlich nicht mehr notwendig ist. Es ist sehr
traurig. Weil diese Tiere leiden wirklich sehr!
Ja, das ist wirklich tragisch.
Aber
lasst uns aufhören, Schuldsprüche loszuwerden.
Lasst uns hingehen, den Menschen, die dafür "verantwortlich"
sind, die Hand schütteln. Lasst uns die sogar - wenn
sie offen sind - in den Arm nehmen. Und
lasst uns sie auch nicht so unter Druck setzen, dass sie
sofort in drei Stunden sagen: "Wir machen gar nichts
mehr in der Richtung!" Es ist toll, wenn sie es tun.
Aber das kann man nicht von jedem verlangen. Sondern da
hängen auch Arbeitsplätze davon ab. Und man
muss das alles schon realistisch betrachten.
Aber
wir müssen Mut haben, auf
Menschen und auf sogenannte Gegner zuzugehen - und etwas
Neues schaffen.
Ja - eine Vegane Welt - ohne ideologischen Druck. Einfach
nur, um diesen tollen Planeten zu schützen, um unseren
Kindern wirkliche Zukunftsperspektiven zu geben. UND -
um endlich damit anzufangen, was
Christian Morgenstern einmal geschrieben
hat. Ich sehe das immer auf so einem tollen Tee, den ich
kaufe. Das steht auf der Verpackung drauf: "Ganze
Weltalter voll Liebe werden notwendig sein, um den Tieren
ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten!"
Und ich glaube, das Leiden der Tiere reicht jetzt
auch.
Machen
Sie es ganz entspannt. Lassen Sie sich nicht unter Druck
setzen. Verstehen Sie auch Veganer, die plötzlich
Lösungen entdecken, die dann begeistert sind. Die
so leiden unter der Realität, dass sie es nicht mehr
aushalten und gerne losrennen und Menschen irgendwie bequatschen
und begeistern und überzeugen wollen - manchmal ein
bisschen übereifrig. Die machen das aus guten Gründen,
aus guten Absichten. Es gibt in jedem Bereich nette Menschen
und weniger nette Menschen. Das ist überall nicht
anders. Aber lassen Sie uns versuchen, wirklich diese
Neue Humanität zu leben, nach vorne zu gehen. Lassen
Sie uns versuchen, Lösungen zu sehen.
Und
vielleicht noch zu meinem Buch: ich habe in dem Buch sehr
viele spannende Kapitel. Ich gehe auch der Frage nach,
warum man überhaupt diese Produkte gegessen hat,
welchen Kulturellen Hintergrund das hat. Und da gibt es
wirklich überraschende Geschichten. Aber es ist auch
sehr Hoffnung machend. Denn wir stehen nicht allein -
und es wurde schon lange lange Jahrhunderte vor uns schon
so gesehen. Und auch im letzten Jahrhundert gab es Leute,
die darüber gesprochen haben.
Und
noch etwas abschließend. Vielleicht können
Sie sich an das erinnern, was ich von Luhmann
(Systemtheorie) sagte: "Alles ist Kommunikation"!
Und die Grundlage davon ist Bewusstsein.
"Alles
ist Kommunikation"
Kommunikation verändert die Welt
und sie führt die Welt auch zum Guten hin
|
Bitte
haben Sie den Mut und sprechen Sie mit den Menschen in
ihrem Freundeskreis, Verwandtenkreis, Bekanntenkreis.
Wenn Sie merken - na ja, ich kann jetzt nicht so viel
sagen. Geben Sie nur einen kleinen Happen. Aber halten
sie sich bitte nicht komplett zurück! Kommunikation
verändert die Welt - und sie führt die Welt
auch zum Guten hin. Und darum geht es. Und darum engagiere
ich mich auch, und bin gerne hier her gekommen.
Und
ich bedanke mich sehr für ihre Aufmerksamkeit
Danke schön
_s.gif)
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|
Fragen - Antworten
|
Ich
hab mich mal neulich mit einem Lobbyisten getroffen, der
einer der wichtigsten PR-Lobbyisten der Republik ist. Das
ist so ein Strippenzieher aus dem Hintergrund. Das ist aber
ein sehr netter Typ! Und der hat auch mein Buch gelesen
und hat gesagt, das ist fast schon zu vernünftig, was
ich da schreibe. Das müsste eigentlich jeder den ich
in Berlin kenne unterschreiben. Also jede Seite - wirklich!
Da war ich ganz froh, dass er das so gesagt hat. Der meinte
aber:
"Es
ist natürlich so in Berlin, in dem lobbyistischen
Betrieb, da gibt es vier- bis fünftausend Lobbyisten,
die alle gleichzeitig zu ihren Volksvertretern rennen
und ihnen irgendwas ins Ohr flüstern - und das ist
nicht so einfach. Es ist, wie
Luhmann sagt - Kommunikation! Wir müssen
die Kommunikation erst machen! Und wenn wir sie nicht
machen, als überzeugte Menschen dieser Idee, macht
es kein anderer. Deshalb ist unser Engagement im Moment
so notwendig.
Und
- klar - natürlich ist das absurd. Und deshalb sage
ich ja, in Zukunft wird man das nicht mehr halten können,
dass man Produkte, die die Gesundheit zerstören und
die Umwelt zerstören, unter denen die Tiere leiden,
dass man die subventioniert. Auch das kommt: dann werden
die Rohstoffe noch teurer. Das kommt alles JETZT in Bewegung
- eindeutig. Da haben Sie völlig Recht!"
Frage:
ich habe gerade ein Buch gelesen vom Sohn von Esselstyn,
ein Vorwort von Campbell "Herzerkrankung und Diabetes".
Und er propagiert sehr auch ohne öle und ohne Salze.
Er selber isst auch gar kein Salz. Wenn man davon ausgeht,
dass wir mit der üblichen Ernährung ja doch fast
alle Gefäßverengung und so weiter haben, müsste
man das ja eigentlich auch propagieren, ohne öle und
das Salz.
Ja,
das kein sein, dass Sie auch damit Recht haben. Ich habe
mir auch gerade witziger Weise - meine Frau hat auch gerade
ein Buch bestellt, passend zu diesem amerikanischen Film
"Gabel statt Skalpell" mit Rezepten. Und ich hatte
gestern auch etwas auf dem Tisch, wo dann kein Salz drin
war, sondern Ingwer. Es hat äußerst gut geschmeckt,
wo auch wenig öl drin war. Die machen zum Beispiel
auch nicht so viele Soßen wie wir, die machen das
anders. Die pürieren einen Teil von den Linsen - oder
so - und mischen das wieder in die Soße unter, ganz
geschickt - dann wird es trotzdem cremig! Also es gibt tolle
Sachen - auch das kommt sicherlich in Bewegung. Und da werden
wir sicher noch viel darüber reden. Also ich denke,
das ist auch ein Punkt, den man im Hinterkopf haben muss.
Danke schön!
Sie
haben gesagt, wir können unsere Traditionen behalten.
Ist das nicht aber zum Großen Teil an Fleischkonsum
- zum Beispiel Weihnachten, Thanksgiving. Ich weiß
nicht, wie das geht - wie kann ich das?...
Ja,
es gibt zum Beispiel bei den Veganern in den USA - bei den
traditionellen Schulferien gibt es mittlerweile so ein veganes
Turkey - einen veganen Truthahn. Das geht ja genauso. Ich
hab mich da sehr mit Rudolf Steiner beschäftigt, der
für mich als Bindeglied steht zwischen der Wissenschaft
und intelligenter, seriöser Spiritualität. Er
war ja Wissenschaftler. Rudolf Steiner sagt in einem seiner
Vorträge vor so einem innersten Kreis - das ist sogar
esoterische Schule, da muss man vorsichtig sein, dass man
hier nicht gleich wieder als der böse Esoteriker dargestellt
wird... (Begriffsklärung Esoterik hier)
Rudolf Steiner hat etwas ganz interessantes gesagt: er hat
gesagt:
In der Zukunft wird eine Strömung auch wieder stark,
die sich Manichäismus nennt. Mani war ein großer
Eingeweihter, ähnlich wie Christus, der dann aber wieder
weggedrückt wurde. Der Inner Circle dieser Manichäa
lebte interessanter Weise auch vegan. Und Steiner sprach
von dem manichäischen Prinzip. Und das manichäische
Prinzip hat er genannt - das ist wichtig, das ist sehr interessant,
es ist wie eine Formel: http://www.rudolf-steiner-haus.de/rudolf-steiner.html
das
manichäische Prinzip:
Liebe
das "Böse" gut !
|
Das
ist eigentlich ein heftiger Spruch, weil man ihn so oder
so verstehen kann. Aber betrachten Sie es mal als Umstülpung!
Und setzen Sie das Böse mal in Anführungszeichen!
Wenn ich jetzt eine Tradition habe, unter der die Umwelt
leidet, zum Beispiel so eine Bratwurst, wo Tierleid, Umweltverschmutzung
und Chemie und so weiter drinsteckt. Aber die Leute mögen
diese Bratwurst. Und ich wende das manichäische Prinzip
auf die Bratwurst an, und stülpe die Bratwurst um.
Ich habe am Ende ein Produkt, das genauso aussieht, genauso
riecht, genauso schmeckt. Aber es ist vegan, es ist aus
blauen Süßlupinen hergestellt, mit denselben
Gewürzen. Dann habe ich die Tradition mit dem manichäischen
Prinzip veredelt und umgestülpt. Jetzt kommen die Antitheisten
und sagen: "aber das ist esoterisch, das ist nicht
wissenschaftlich. Und ich sage Ihnen: es ist Wissenschaft
- und Esoterik. Denn es ist eine ganz ganz tolle Herangehensweise
um Traditionen, die wir gut fanden, die wir schön fanden
zu halten, ohne in Konflikt zu kommen mit dem, was wir jetzt
an Neuen Erkenntnissen haben.
Wie
ersetze ich Fisch am Heiligen Abend?
Indem
Sie sich demnächst die Produkte kaufen, die man dafür
entwickelt hat. Wenn Sie noch ein bisschen Geduld haben.
Aber es gibt auch jetzt schon in Berlin in einem veganen
Supermarkt Alternativen zu Fisch. Ich hab zum Beispiel schon
einen veganen Lachs probiert, der ausgezeichnet schmeckt.
Aber er fast ein bisschen zu lachsisch. Aber das gibt es
auch schon.
Wenn
jemand zu Hause eine Familie hat, die noch nicht vegan essen
will.
Ja - dann muß man halt einfach noch einen Topf dazu
stellen. Das geht dann auch. Also ich habe ja auch Jahre
gebraucht, bis ich manche Familienmitglieder, die ich -
bei mir in meiner Kernfamilie da ziehen wir schon an einem
Strang - auch ohne Druck übrigens ... aber so mit entfernteren
Verwandten, das war ja auch nicht immer einfach, ja! Aber
da haben wir schon sehr friedvoll miteinander gearbeitet,
dass man mal was dazugestellt hat oder nicht. Und manchmal
waren da auch ein bisschen frech vielleicht - das hat vielleicht
auch ein bisschen geholfen. Da gibt es verschiedene Wege,
wie man das machen kann.
Aber
mit den Menschen sprechen und sagen, was wir nicht wollen
. Dann sollen die auch bitteschön, wenn die so tolerant
sind, dann sollen die auch so tolerant sein, das auch zu
akzeptieren, zu unterstützen. Und dann können
die Leute das doch mal probieren. Und je besser die Sachen
werden, desto mehr werden die Leute sagen: stimmt - schmeckt
gut!
Und
bei Esselstyn zum Beispiel - das sieht man auch in diesem
Film "Gabel statt Skalpell", da sind die Leute,
die Frau von Essi - er wird Essi genannt - die kocht ganz
toll für die Patienten. Und die sind begeistert! Die
denken zuerst: "oh, ich muss jetzt vegan werden - ich
bin krank!" Und dann kommen sie plötzlich in ein
Gourmet-Paradies auf Erden und denken: es ist so einfach,
vegan zu essen. Das ist ja sogar leckerer als alles andere.
So was haben die Leute vorher noch gar nicht gegessen. Das
gibt's auch.
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