herrliche Wandertage mit Wildkräutern
Im Karwendelgebirge
vom 01. bis 06. Juli 2015
Sonnjoch 2458m

Samstag, 04. Juli 2015

© Regina F. Rau



Berichte o 6 Tages-Tour-Fotos
Tag 1 o Start: Engalm 1201m - -Panoramasteig - an der Lacke - Drijaggenalm - 1645m
Tag 2 o Lamsenjoch - 1940m - -Hahnenkampl-Spitze - 2080m
Tag 3 o Binsalm-Sattel 1901m mit Sonnjoch Anstieg
o
oAbbruch im ersten Drittel wegen Gewitter - 2000m
Tag 4 o Sonnjoch - 2458m
Tag 5 o Lamsenjochhütte 1953m - über den "hohen Melchplatz"
Tag 6 o "der Wind" weckt mich - schweres Gewitter und Heimfahrt

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Sonnjoch - 2458m
Samstag, 04. Juli 2015

Fünf Tage im Einklang mit mir selbst, mit der Natur und mit Gott!

Nun war ich 5 Tage allein mit Rucksack und Schlafsack im Karwendel Gebirge, schlief nur draußen unter freiem Himmel und aß nur Kräuter, die dort wachsen. Ich habe mir damit endlich einen lang ersehnten Traum verwirklicht.
Während der Kräutertage bekam mein Körper seine natürliche Spannkraft zurück, mein Bauch verschwand, Muskeln kamen zum Vorschein, denn die Wildkräuter wirken zusammenziehend und so bekommt alles wieder seine natürliche Form und Schönheit!
Es war die Tage unter freiem Himmel so nah bei und mit der Natur so unbeschreiblich schön und geführt und behütet, dass ich heute beim Runtergehen vom Berg richtig Herzweh hatte und unten angekommen (6 Uhr früh) Rotz und Wasser geheult hab...

ein wunderschöner Morgen

Erstes Erwachen um 5:45 Uhr. Ich genieße es, die Luft unter freiem Himmel zu atmen, das herrliche Grün der wunderschönen Lärche über mir zu haben, das leise Glucksen des Brunnens ist wie Musik … die Vögel zwitschern fröhlich und ermuntern mich, aufzustehen.

Rätsel

Um 7:00 Uhr gehe ich hinunter zum Brunnen, um mich zu waschen. Mittendrin stutze ich … das Holz ist nicht mehr im Brunnen. Die beiden Äste liegen jetzt überkreuz auf dem Almrauschbusch davor. Das fällt mir jetzt besonders stark auf, da ich sie ja gestern hatte herausnehmen wollen und mir dann doch einfiel, dass sie wohl zum Halten des Schlauches seien.
Ich wundere mich sehr, denn ich habe zwar das Auto spät am Abend zur Alm herauffahren gehört, aber nicht bis hier herauf… und auch niemanden am Brunnen - oder in der Nähe gehört oder auch nur gespürt.

Das Gefühl ist schon sehr merkwürdig… ich denke wieder an die Gamsen und die Murmeltiere… wie mag es ihnen wohl die ganze Zeit über gehen?! Sie sind ja nicht dumm und wissen, dass sie immer wieder gejagt werden… Zwar bin ich ja keine Gams. Aber ich kann das nun alles sehr gut nachvollziehen. Irgendwie fühle ich mich sehr stark mit den Tieren verbunden.

Und wieder fällt mir auf: der Brunnen ist ganz nahe an dem Bankerl, das ich gestern entdeckt hatte. Für uns sieht das immer so idyllisch aus. Für die Jäger ist's aber ganz was anderes - und für die Tiere noch mal ganz grundanders. Als veganer Rohköstler wurde ich mit der Zeit für solche Dinge hoch sensibel, ja - die mir gar nicht aufgefallen wären, und über die nachzudenken mir nicht eingefallen wäre!

Ich packe meinen Rucksack fertig, bereite den Wildkräutersalat für den Tag. Heute esse ich nichts zum Frühstück, dafür will ich später den Salat am Gipfel richtig genießen! Dann gehe ich erst mal spazieren… ein paar Meter nach oben, nachsehen, was oberhalb des Hügels ist, wo ich schlafe, und pflücke noch ein paar Kräuter für später.

Und wieder Mal fühle ich zutiefst das Glück, das mich hier oben in den Bergen von früh bis Abend umgibt und durchfließt!

Da führt tatsächlich noch ein von außen völlig uneinsehbarer Weg nach oben. Er führt direkt zum Frühlahner Brunnen hinauf. Dort oben entdecke ich auch noch einen Platz wie geschaffen zum Übernachten. Er ist fast rechteckig und mit nur sehr wenig Bewuchs, so dass keine Blümlein abgeknickt werden. Darauf achte ich ja ohnehin, wenn ich mich irgendwo hinlege… aber dieser Platz ist optimal… und absolut unter freiem Himmel!
Ich fülle am Brunne meine Flasche auf und gehe wieder hinunter. Nein, ich werde nicht gleich umziehen. Das mache ich, wenn ich wieder zurück bin.

über den Binsalm-Hochleger (1901m)

Es wird 9:00 Uhr bis ich endlich richtig losgehe. Heute steige ich über die entdeckte Abkürzung zum Binsalmhochleger hinunter. Es ist wie im Märchen… jeden Tag entdecke ich neue märchenhafte, Bilderbuch Fleckerln… ich komme aus dem Staunen und Wundern gar nicht heraus. Die Pferde bei den Binsalm-Hochleger Wiesen sind schon längst auf … sie grüßen mich kurz und sind viel zu beschäftigt, die herrlichen Kräuter zu frühstücken, als dass sie sich lange mit mir abgeben würden.

Ein paar Meter hinauf gibt es herrliche Vogelmiere. Ich nehme nie viel von irgendeinem Wildkraut weg, sondern nehme immer nur ein wenig, so dass die Flora nicht gestört wird.
Über den Tag verteilt kommt da schon genug zusammen und die Natur bleibt geschützt!

Weiter geht's zum Binsalm-Hochleger (1901m) hinauf. Mich wundert's gerade, wie standhaft ich meine Dinge hier oben mache. Und wenn was nicht gleich klappt, dass ich es so lange wiederhole, bis es klappt. Und das, obwohl ich gestern sicher war, dass ich diesen anstrengenden Weg nicht noch einmal gehen würde. Bald bin ich wieder am Steg kurz vor dem Gramai-Kessel, wo der Weg hinüber zum Sonnjochsteig wechselt. Es ist inzwischen 10:30 Uhr und die Wärme der Sonne ist schon recht spürbar. Bin gespannt, wie das heute für mich wird.

zum Sonnjoch

Bis zu dem Punkt, wo ich gestern war, geht es relativ gut voran. Doch bald merke ich, dass das Sonnjoch gleich in mehreren Punkten nur was für wirklich Geübte ist… Es braucht gute Kondition und Ausdauer, Trittsicherheit und gelegentlich auch schon beim Aufstieg Schwindelfreiheit. Mal sehen, wie Geübt ich bin… doch ich bleibe vorsichtig, habe jedenfalls vor, sofort umzukehren, wenn ich merken sollte, dass etwas hinauf schon kaum geht, so dass es auf dem Rückweg zu bedenklich wäre.
Aber es bleibt machbar. Es gibt unglaublich viel Schotter, eigentlich alles Gegebenheiten, vor welchen ich mich sonst sehr fürchte. Aber heute fühle ich, dass ich es schaffen kann, wenn es auch unglaublich beschwerlich für mich ist.

Es gibt eine Stelle, da muss man ganz nah am Abgrund entlang gehen. Da gibt es ein paar wirklich riesige Brocken, die so überhängig sind, dass sogar andere Wanderer, die mit mir auf gleicher Höhe sind, die Bemerkung machen, dass diese sicherlich bald runter kommen werden. Und dass aber die Hütten so lange weiter machen werden, so lange sie noch Geld verdienen werden. Und später sagen sie dann immer: "keiner hat es kommen sehen!" Der riesige Brocken hat sogar ein Gesicht. Er sieht exakt wie ein Drachenkopf aus! Wenn der Drache herunter kommt, dann steht unserer Meinung nach im Tal nichts mehr!

Es bleibt spannend - aber nicht weniger beschwerlich. Es ist zwar gehbar für mich - aber meine Kraft ist heute nicht so wirklich toll. Na ja, ich hätte vielleicht doch etwas frühstücken sollen. Meine 1 ½ Liter Wasserflasche ist schon zur Hälfte leer. Jetzt traue ich mich auch nichts mehr zu essen, denn der Salat ist doch recht salzig und ich weiß nicht, ob mir dann das Wasser reicht.

Zwei Mal frage ich nach der Zeit und dem Rest des Weges. Ein Wanderer erklärt mir folgendes: "Tja, s'ist schon noch 1 ½ Stunden hin … aber: immer tieeef durchatmen, Schrieeettt für Schrieeettt, gaaanz laaangsaaam … einer nach dem andern! Und nicht nach dem Ziel schauen, sondern nur immer einen Schritt… so kommst du am Ende glücklich an!" Ich bin begeistert und grinse über das ganze Gesicht! Diese Lektion habe ich verstanden!

Weiter oben gibt es noch eine ziemlich heftige, sehr steile Geröllrampe. Ein wilderer Bursche mit langen Haaren, schwerem Rucksack, Knobelbechern (festen Bergschuhen) und ohne Stöcke arbeitet sich Schritt für Schritt (quergestellt) nach unten. Unfassbar für mich, wie man solche Wege überhaupt ohne Stöcke gehen kann. Ich für mein Teil rutsche jedenfalls schon beim hinauf Steigen mehr hinunter als ich an Höhe gewinne. Hin und wieder danke ich meinen Engeln, dass sie mich an gewissen Stellen später beim Runtergehen führen … denn für mich ist der Weg nicht sehr leicht auszumachen - ich befürchte, dass ich mich beim Runtergehen, falls ich allein sein würde - versteigen könnte. Und das sieht hier doch recht bedenklich aus.

Immer wieder sieht es so aus, als wäre ich nun bald gleich da. Aber dann gibt es noch eine höhere Stelle… aber das kennt man ja schon vom Gipfelsteigen ;- )

Am Sonnjoch (2458m)

Irgendwann habe ich aber wirklich den letzten Anstieg geschafft und freu mich wie ein kleines Kind. Es ist 12:20 Uhr.
Eine andere Gruppe kommt gerade anders herum vom Gramaier Grund… die Strecke wird als mittel bezeichnet, während die Tour, welche ich heraufgekommen bin, als leicht eingestuft wird. Nun weiß ich wenigstens, wie das beim Alpenverein eingeschätzt wird.

Ich mache ein paar herrliche Gipfelfotos und lasse mich auch selbst ablichten. Ich bin froh zu sehen, dass die meisten recht geschafft sind - vermutlich doch wegen der großen Sahara-Hitze! Es beruhigt mich jedenfalls zu wissen, dass es nicht nur mir so geht! Weiter unten auf einer sehr steilen Geröllnase, die aber direkt in den Abgrund führt, sitzt ein Wanderer und fotografiert. Das fühlt sich schon recht grenzwertig an. Doch er steht auf und tastet sich mit den Füssen langsam noch weiter zum Abgrund vorwärts. Das kann ich nicht mit ansehen und mache mich aus dem Sichtwinkel. Die Hitze ist so groß, dass ich auch meinen Salat noch nicht essen will… und lange hier oben aufhalten will ich mich deshalb auch nicht…

Um 12:40 mache ich mich wieder auf den Rückweg… dieser gelingt unglaublich gut. Und an der Steilen Rampe, wo ich meine Engel schon im Voraus um Hilfe gebeten hatte, geht es am leichtesten… und ich staune mal wieder! Doch ist mir unerträglich heißt - mit den vielen um die Hüften geschlungenen Jacken und der Hüfttasche. Und ich sehne mich - wie schon beim Heraufgehen - am meisten nach einem Apfel oder nach einer Gurke.

Um 14:00 Uhr bin ich unten am Abzweig - und entschließe mich diesmal für den Steig zur Alm am Gramai-Hochleger hinunterzusteigen. Auf halben Weg "höre ich die Gedanken": "wollen wir das wirklich?!" Ich höre es, aber ich habe Durst und Hunger…

An der Almhütte des Gramaialm-Hochleger (1756m)

um 14:10 Uhr komme ich an der Hütte an. Die Gruppe vom Alpenverein, die ich oben getroffen hatte, ist auch schon da. Ich setze mich zu ihnen. Dann gehe ich ins Gasthaus und frage den Wirt, ob sie vielleicht einen Apfel für mich hätten - oder Sauerkraut - oder Bratkartoffeln … Er reagiert sehr pampig… und winkt mich ab - ich soll doch in der Küche fragen. Drinnen in der Stuben ist es ziemlich dunkel … und da hantiert eine Frau ganz allein. Ich kann sie nicht sehen, aber auch sie murrt irgendetwas Unfreundliches heraus zu mir.
Ich hatte mir schon eine Holler-Schorle bestellt, sonst wäre ich jetzt auf der Stelle gegangen. Die anderen reagieren wie ich betreten und es gibt eine Diskussion über die unglaubliche Unfreundlichkeit der Gastwirte. Man reagiert sehr betroffen darüber, dass ich so überhaupt nichts zu essen bekomme und jeder gibt mir sehr lieb irgendetwas von sich: ich habe jetzt einen Früchteriegel, ein Schnitz Paprika und eine halbe Tüte Studentenfutter, und es geht mir tatsächlich gleich besser, nachdem ich die Fruchtschnitte gegessen habe. Zwar meinen einige, Vegan sei auch schon eine sehr extravagante Ernährungsweise. Sie wissen ja noch nicht, dass ich auch noch Rohköstlerin bin. Das sage ich ihnen auch gleich und füge hinzu, dass ich nur deshalb, weil ich mich völlig anders ernähre, noch kein Unmensch bin - oder sogar dafür bestraft werden müsse. Und ich erkläre ein wenig über den Zustand, in dem die Kühe doch heute sind, nachdem einige von ihnen sich eine Buttermilch bestellt haben und mich fragen, warum ich diese gute Milch denn nicht trinken würde.

Ich erkläre ein wenig über die Enthornung, über den Zustand auf den Almwiesen bei schlechtem Wetter, über das Zwangsbesamen, etc.. Das sei doch gar nicht so schlimm, wie ich das sehe, es sei alles human und die Milch sehr gesund, meinen die anderen. Einer erklärt, dass er auch fände, dass der Zustand der Tiere inzwischen sehr bedenklich sei und es schon Sinn mache, sich Gedanken darüber zu machen, was der Mensch den Tieren alles antut. Es stellt sich heraus, dass er der Alpenvereins Tour-Guide ist. Das freut mich ganz besonders!

Um 15.10 Uhr mache ich mich wieder auf den Rückweg, der sich bei der Hitze wieder mal recht hinzieht, und steiler ist, als es von oben vom Bins-Sattel aussieht.

Am Bins-Sattel (1901m) - Und Binsalm-Hochleger (1645m)

Um 15:35 Uhr bin ich oben am Sattel. Und um 16:11 Uhr bin ich wieder bei den Wiesen am Binsalm-Hochleger. Die Pferde sind heute nicht zu sehen. Entweder sind sie bei der Hitze im Stall, was ich ihnen vergönnen würde … oder sie reiten gerade aus, was ich in diesem Fall als Tierquälerei empfinden würde.

Zwei Wanderer gehen vor mir in Richtung der unteren Almhütte, von wo lautes Gelächter zu hören ist. Es sitzen jede Menge Leute dort … ich weiß nicht recht, ob man sich da dazusetzen darf. Sicher hätten sie nichts dagegen… Ich stehe vor der Hütte … und niemand scheint mich zu bemerken. Da entschließe ich mich schnell anders und drehe Richtung obere Hütte ab. Dort mache ich ein paar Minuten Rast, dann gehe ich wieder hinauf zu meinem Platzerl bei den Lärchen.

Zwei Gewitter im Lärchenwald

Ich gehe mich am Brunnen waschen und fülle das Wasser auf. Dann esse ich meinen wohlverdienten Salat. Ich sitze gerade mal ein paar Minuten da und genieße die herrlichen Wildkräuter und die märchenhafte Ruhe … als ich am Himmel die "sanften" Wolken bemerke. Vermutlich würde man normaler Weise denken: na, da braut sich was für den Abend zusammen! Aber meine innere Stimme sagt: "breite sofort die Plane ganz aus - über dich und den Rucksack!" Eigentlich könnte ich sagen: mich wundert nichts mehr… aber ich wundere mich tatsächlich immer noch. Und ich tue, was die innere Stimme mir sagt - einfach so, auch wenn es für meinen Kopf sehr unsinnig erscheinen würde, denn für heute ist nichts dergleichen vom Wetterbericht vorgesehen... nur lauter schöner Sonnenschein.

Und ich bin gerade fertig und will meinen Kopf aus der Plane stecken, um zu sehen, wie es den feinen Wolken geht… da prasselt ein heftiger Hagelschauer über mir herunter. Der kracht recht auf der Plane - aber ich scheine durch die Plane geschützt, denn es sticht nicht so, als wenn ich es auf die nackte Haut bekommen hätte. Blitze zucken und Donner grollen… Es ist jetzt 18:06 Uhr. Als es still geworden ist und ich die Plane hebe, ist es eisig kalt draußen. Ich lasse die Plane gleich wieder herunter. Es ist wirklich immer wieder faszinierend, wie präzise und hilfreich die innere Stimme ist, wenn man auf sie hört!

Irgendwann hebe ich die Plane wieder, als die Sonne ihre Strahlen wieder durch die Wolken schickt. Nun sagt meine innere Stimme: "So - und jetzt machst du das Ganze nochmal - und zwar richtig!" Aha, richtig also! Ich überlege, da fällt mir ein Nähstich ein. Man nimmt den Stoff, legt zwei Kanten aneinander, klappt sie einmal um und noch einmal. Das näht man dann fest. Ich hole die 4 kleinen Karabinerhaken aus dem Rucksack und verbinde zwei Randseiten an den Ösen miteinander, damit sie auf alle Fälle fest beieinander bleiben. Dann nehme ich die Ränder, lege sie zusammen und klappe sie zwei Mal um, so lege ich sie auf den Boden und drücke das ganze flach. Das ist absolut Wasserdicht. Darauf lege ich, damit die Naht "nicht aufgeht", meinen Rucksack! Daneben ist genug Platz für mich. An den Füssen befestige ich die Ränder ebenfalls mit einem Karabiner und klappe sie zwei Mal um. Damit es hält, befestige ich es von Innen mit einem dicken Stein. Das klappt Spitze. Alles ist dicht. Am Kopf kann ich die Plane später noch dicht machen, wenn es nötig ist.
Ich breite die Unterlegmatten und meinen Schlafsack aus. Dann schlüpfe ich hinein. Es ist 18:30 Uhr. In diesem Augenblick blitzt und donnert es und ein zweites Gewitter prasselt auf mich herunter. Wenn das mal keine tolle innere Führung ist!

Um 19:10 Uhr ist das Spektakel vorüber und ich klappe die Plane oben um, unten öffne ich die Fußluke wieder, nachdem der Himmel verspricht, ab jetzt trocken zu bleiben. Aber ich
Bleibe in der Plane liegen. Habe jetzt keine große Lust mehr, das ganze wieder umzubauen. Durch die beiden Öffnungen zirkuliert die Luft wunderbar. Ich bin jetzt so müde, dass ich sofort einschlafe. Es ist 19:15 Uhr.

Besuch von einem Fuchs

Mitten in der Nacht erwache ich von lautem Gebell direkt neben mir. Es ist stockfinster. Ich überlege, ob es ein Reh ist… Neugierig klappe ich die Plane ein wenig mehr zurück, um im Dunkeln besser "sehen" zu können … doch das knistert ein wenig. Mit lautem Gebrüll läuft das Tier davon. Da erst erkenne ich den Ruf… es war ein Fuchs!

Ist ja auch ganz klar …ich schlafe ja da, wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen :
"Gute Nacht!
"

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Fotos Binsalm-Sattel und Sonnjoch


Karte
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früh am Morgen
am Brunnen
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eine kleine Veränderung wurde am Brunnen vorgenommen,
während ich auf dem Sonnjoch war...
Spaziergang zum
oberen Brunnen
 
 
wilde Möhre
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Umzug
 
 
Aufbruch zum Binssattel - 1901m
über Binsalm-Hochleger
 
 
 
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2015-07-04_1Binssattel (197).JPG
 
2015-07-04_1Binssattel (197).JPG
 
 
Vogelmiere
 
 
 
 
Distel
 
 
am Binssattel - 1901m
 
 
 
 
am Fuss des Sonnjoch
 
 
Gänseblümchen
 
 
 
 
Brunnen reparieren
 
 
 
 
 
 
überall eine Pracht von wunderschönen Blumen
 
 
 
 
 
 
 
 
riesige Gebirgsbrocken sind derart überhängig, dass es nur eine Frage der Zeit ist,
wann sie herunterkommen... Unterhalb befindet sich großer Touristenbetrieb in der Gramai-Hütte.
Am Gipfel erzählen sich diese Beobachtung mehrere Bergwanderer.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
sehr steile Geröllrampe
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
am Sonnjoch-Gipfel - 2458m
 
 
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der Aufstieg von Gramai aus
soll noch schwieriger sein, man muss sich teilweise an Felsen hochziehen...
 
 
 
 
 
 
 
 
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der Abstieg vom Sonnjoch
gestaltet sich erfreulicher Weise als relativ machbar für mich
- mal wieder eine Angstschwelle überwunden: Schotterrampen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Lamsenjoch-Haus da ist irgendwo mein Schlafplatz
 
 
 
 
 
 
 
 
Bergastern
 
 
 
 
am Gramai-Hochleger
die Hüttenwirte dieser Almwirtschaft sind sehr unfreundlich,
als ich nach einer veganen Mahlzeit frage, z.B. einen Apfel oder eine Gurke, oder eine Möhre, Sauerkraut oder Pommes. Ich wurde so schroff zurückgewiesen, dass sich alle an meinem Tisch nicht mehr so recht wohl fühlen wollten ... kurz darauf bekam jemand anderes eine sehr schroffe Antwort. Da verliessen wir diese leider nicht sehr gastfreundliche Almwirtschaftwieder - dabei hätten wir es gerne genossen!
 
 
Rückweg zum
Binssattel
 
 
 
 
 
 
Abstieg zum Binsalm Hochleger
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Hagelgewitter
ich darf meine Planentechnik testen ;-)
Ergebnis: für sehr gut befunden!
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am Himmel zogen Wolken auf. Eigentlich war für heute kein Regen angekündigt. Dennoch kam mir der Gedanke, meine Plane (2x3 Meter) provisorisch über mich und meine Sachen zu breiten, dass nichts nass werden konnte. Gerade in der Sekunde, als ich fertig war und den Kopf hervorstrecken wollte, um zu sehen, wie sich die Wolken verhielten, hagelte es Eiskörner ... Blitze zuckten und Donner krachte. Durch die Plane trafen mich die Hagelkörner (ca. Erbsen groß) nicht sehr heftig. Es wurde eiskalt - aber die Plane hielt die Kälte draussen.
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Nach ca. 15 Minuten war alles vorüber und die Sonne kam langsam wieder heraus. Da dachte ich mir: ich will mal sehen, ob ich die Plane so hindrapieren kann, dass es rundherum dicht wird. Ich legte sie so mit zwei Parallel laufenden Rändern auf den Boden, dass eine geschlossene Seite oben bleiben würde. Die beiden Ränder verband ich durch die Ösen mit 4 Karabinern und legte die Ränder sorgfältig übereinander und dann noch einmal um, wie eine Naht beim nähen. Darauf legte ich den Rucksack. Das hielt Spitze. Auf die freie Stelle legte ich meine Unterlagen und mich selbst. In der Sekunde als ich fertig war, krachten wieder Donner und es blitzte und schüttete im selben Augenblick. Ich konnte mich nicht genug wundern über die Eingebungen hier oben - und wie sie immer zu 100% mit den Notwendigkeiten übereinstimmten!
 
 
 
 
 
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noch ein schöner Rückblick zum Sonnjoch Aufstieg und Gipfelkreuz
zuvor hatte ich eine ganze Weile etwas weißes langes am Berg herausragen gesehen...
und dachte schon an "seltsame Geschehnisse"... erst als ich meinen Kamerazoom einschaltete, sah ich, dass es das Gipfelkreuz vom Sonnjoch war :-) da musste ich herzhaft lachen!
Abendstimmung unter
meiner Lärche, die mir seit gestern Schutz und wunderschöne
innere Wärme gibt ! Der Duft dieser Bäume ist unglaublich beruhigend!
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