Die
Lehren des Spiritualismus sind keine unbewiesenen
Annahmen,
sie
sind Gegenstände der direkten Erfahrung
Für den Anfänger
allerdings müssen sie unbewiesene Tatsachen bleiben,
obgleich auch er sich durch das Studium der wichtigsten
Literatur von ihrer Folgerichtigkeit leicht überzeugen
kann. Hinter den Phänomenen, die wir noch nicht
erklären können, verbirgt sich eine gewaltige
Wirklichkeit, von welcher der Durchschnittsmensch
kaum eine Vorstellung haben kann. Es gibt feinere
Welten von zunehmender Pracht, die diese physische
Welt durchdringen. Es gibt hochentwickelte Menschen,
die gute Kenntnisse jener Welten besitzen. Es gibt
Hellsichtige, die in jene Welten hineinschauen können,
und es gibt Menschen, die eine gewisse Kommunikation
zwischen jenen Welten ermöglichen. Auch wenn
das unglaubhaft klingen mag, so sind dies doch Tatsachen
der normalen Erfahrung für viele.
Wie aus der Literatur
alter Völker ersichtlich ist, versuchte die gebildete
Schicht in die Geheimnisse des Lebens weiter vorzudringen.
Es gab Schulen, wo dieses Wissen gelehrt wurde; also
ist dieses Wissen über die Geheimnisse des Lebens
nicht nur möglich, sondern es steht auch zur
Verfügung. Dieses Wissen wird zur Förderung
und Führung der menschlichen Rasse gebraucht.
Die Körperschaft der Wissenden ist hinter
der Szene tätig. Sie arbeit mit den Kräften
der Natur und mit den göttlichen Mächten.
Aus dieser Gruppe stammen die großen Lehrer
der verschiedenen Rassen. Sie inspirieren die wohltätigen
Bewegungen, welche die verschiedenen Zivilisationen,
verwandeln. Es gibt natürlich Stufen der Meisterschaft.
Auf der niedrigsten Stufe stehen die eingeweihten
Schüler und auf den höchsten Ebenen befinden
sich Wesen
von gewaltiger Macht, Schönheit und Weisheit,
von denen wir uns keine Vorstellung machen können.
Die allerhöchste Wesenheit unseres Sonnensystems
- der Logos - weiß alles über das Sonnensystem.
Indem wir unsere Möglichkeiten
entwickeln, kommen wir mit diesem Wissen in Berührung.
Es geht um die Fähigkeit, auf feinere Schwingungen
zu antworten. Diese Fähigkeit muss jeder bei
sich selbst entwickeln. Noch lassen die Meister die
Welt absichtlich in Unwissenheit und Aberglauben bezüglich
der gewaltigen Möglichkeiten, die im Menschen
und in der Natur verborgen liegen. Solange Selbstsucht,
Vorurteile und skrupellose Grausamkeit die Menschen
beherrschen, ist es gut, wenn sie jene Kräfte,
zu denen die Meister Zugang haben, noch nicht kennen.
Sie würden
sie nur missbrauchen. Der Mensch muss zuerst lernen,
seinen Körper, seine Gefühle und seinen
Willen in Ordnung zu bringen, dann werden ihm Tore
zu größeren Kräften und Wahrheiten
geöffnet, damit er sie für das Wohl der
Gesamtheit d.h. für die soziale Gerechtigkeit
einsetzen kann. (Siehe dazu Platos 7. Brief)
Das elementare Wissen
über das Sterben, das Jenseits, die Wiedergeburt
und den sich daraus ergebenden Sinn des Lebens sollte
im Neuen Zeitalter jedem Menschen zugänglich
gemacht werden. Denn dieses Wissen zu verbreiten bedeutet,
die Grundlage des Friedens und des Wohlstands zu legen.
Wir leben in der glücklichen
Zeit, wo das Gesagte seit 150 Jahren wissenschaftlich
studiert wird. Diese Wissenschaft heißt wie
schon an anderer Stelle gesagt, Spiritualismus. Die
Wissenschaft des Spiritualismus wurde von den allergrößten
Forschern begründet und entwickelt. Prof. Dr.
Charles Richet (26.8.1850 - 4.12.1935) ist einer von
ihnen.
Er hat wiederholt
betont, es ehre ihn nicht so sehr seine Entdeckung
der Anaphylaxie (Gegensatz zur Immunität), wofür
er 1913 den Nobelpreis erhalten hat, als vielmehr
seine Entdeckung des Ektoplasmas. Das Studium des
Ektoplasmas wird der Menschheit wirklich phänomenale
Möglichkeiten eröffnen, so meinte er, und
dies mit Recht.
Ein anderer Wissenschaftler
der sich tief mit dem Spiritualismus auseinandergesetzt
hat, war der Zoologe Alfred Russel Wallace. Ich möchte
mich hier näher mit ihm beschäftigen, um
zu zeigen, wie dieser exakt wissenschaftlich arbeitende
Forscher zu Ergebnissen kommt, die wir erst noch ausloten
müssen.
Alfred Russel Wallace
(8.1.1823 - 7.11.1913) (Wallace-Linie = Fiergeogr.
(vier geogr.?) Regionen) war einer der größten
Wissenschaftler der Menschheit. Er hat die Evolutionstheorie
genauso entwickelt wie Charles Darwin, und beide schätzten
einander sehr. Heute spricht man nur von Darwin, weil
seine Theorie sich auf die materiellen Phänomene
beschränkt hat. Wäre Wallace bekannter,
so müsste man vieles genauer studieren. Er
blieb aber unbekannt, weil man vor 100 Jahren kein
Interesse an wissenschaftlichen Beweisen gegen den
Materialismus hatte. Heute bahnt sich auf diesem
Gebiet eine Wende an.
Alfred Russel Wallace
wurde 1823 in Monmouthshire geboren. Er besuchte die
Elementarschule in Hertford. Vom 15. bis zum 21. Lebensjahr
lernte er bei seinem älteren Bruder den Beruf
des Landvermessers und Zivil-Ingenieurs. In dieser
Zeit begann er auch das Studium der Botanik. 1844
wurde er Lehrer am College in Leicester. Hier verbrachte
er anderthalb Jahre und fing an, sich mit dem Sammeln
von Insekten zu beschäftigen. Dann war er einige
Jahre in Süd-Wales als Lehrer tätig.
Schließlich
gab er den Lehrerberuf aber ganz auf, damit er Reisen
konnte. Zuerst zog es ihn nach Südamerika. 1848
fuhr er mit dem Schiff nach Para. Vier Jahre verbrachte
er im Tal des Amazonas. 1852 musste er nach England
zurückkehren, weil seine Gesundheit durch eine
schwere fieberhafte Krankheit sehr gelitten hatte.
Auf der Überfahrt brach ein Feuer auf dem Schiff
aus, und alle Passagiere mussten sich in die Rettungsboote
flüchten. Das Feuer zerstörte fast alle
seine Skizzen und Manuskripte, die er in seiner zweijährigen
Arbeit angelegt hatte. Auch seine Sammlungen und eine
Anzahl lebender Tiere fielen den Flammen zum Opfer
oder ertranken. Nach zehntägiger Irrfahrt auf
dem Meer nahm ein anderes Schiff sie auf und so erreichten
sie England im Oktober 1852. Wallace veröffentlichte
das, was ihm übriggeblieben war unter dem Titel
"Reisen am Amazonasstrom und am Rio-Negro"
sowie "Palmen des Amazonas". Im Frühjahr
1854 hatte er sich soweit erholt, dass er wieder eine
große Reise unternahm.
Dieses Mal zog es
ihn in Richtung Osten, und er verbrachte acht Jahre
seines Lebens damit, die Naturgeschichte der malayischen
Halbinsel und von Neu-Guinea zu studieren. Er reiste
viele Male kreuz und quer und legte reichhaltige Sammlungen
an. Hier, inmitten der tropischen Natur, entwarf Wallace
seine Gedanken über die Entstehung der Arten.
Die erste Schrift über "Die gesetzmäßige
Entstehung neuer Arten" erschien schon 1855.
Drei, Jahre später schrieb er in Ternate die
Abhandlung über "Die Tendenz der Varietäten,
unbegrenzt vom Originaltypus abzuweichen". Diese
Schrift gab den direkten Anstoß dazu, dass Charles
Darwin mit seinen Ideen in die Öffentlichkeit
trat. Wallace dagegen kannte die Ansichten Darwins
nicht, ja er wusste nicht einmal, womit sich dieser
Forscher im Einzelnen beschäftigte. Nur dass
auch er Naturforscher war und sich allgemein mit "Variation"
beschäftigte, das wusste er.
Eines Tages, während
eines Fieberanfalls, so erzählt er selbst, kam
der Gedanke der "natürlichen Zuchtwahl".
Damit Übertrug er m Malhus' Ansichten über
die menschliche Entwicklung auf die Tierwelt. Sobald
der Fieberanfall vorbei war, setzte er sich hin, und
verfasste einen Artikel in dieser Richtung. Diesen
sandte er sofort nach Europa. Dort wirkte er aufsehenerregend,
und er gab Anstoß zu ungeahnten Entwicklungen
in der beschreibenden Naturwissenschaft und zu einer
neuen philosophischen Anschauung von der organischen
Welt.
Die Früchte seiner
achtjährigen Forschungsarbeit sind in vielen
Abhandlungen niedergelegt, die Wallace zum Teil noch
auf der Reise selbst bzw. nach seiner Rückkehr
nach England verfasste. Einen allgemeinen Überblick
über seine ganzen Forschungsergebnisse gab er
erst, nachdem er sechs Jahre lang seine mitgebrachten
Erfahrungen, Sammlungen und andere Schätze gesichtet,
geordnet und studiert hatte. Um nur einen Eindruck
von dem umfassenden Wert seiner Beobachtungen zu geben,
sei erwähnt, dass er über 125.000 naturwissenschaftliche
Gegenstände von seinen Reisen mit nach Hause
brachte, die er teils selbst bearbeitete, teils anderen
Forschern zur Bearbeitung überließ.
Ein ausführliches
Verzeichnis seiner wissenschaftlichen Schriften bis
1869 befindet sich in Dr. Meyer's Schrift: "Charles
Darwin und Alfred Russel Wallace" Erlangen 1870,
Seite XX-XXIII
Am 30.
Juni 1858 richteten die Herren
Charles Lyell und J.D. Hooker
den folgenden, geschichtlich äußerst bedeutsamen
Brief an den Sekretär der
Linnean Society, J.J. Bennet, in London:
Geehrter
Herr!
Die beifolgenden
Abhandlungen, die wir die Ehre haben, der Linnean
Society mitzuteilen und welche sich alle auf denselben
Gegenstand beziehen, nämlich auf die Gesetze,
die die Entstehung von Varietäten, Rassen und
Arten beeinflussen, enthalten die Resultate der
Untersuchungen zweier unermüdlicher Naturforscher,
der Herren Charles Darwin und Alfred Wallace.
Diese Herren haben,
ein jeder selbständig und ohne voneinander
zu wissen, dieselbe sehr geistreiche Theorie erdacht,
um das Erscheinen und die Fortdauer von Varietäten
und von spezifischen Formen auf unserem Planeten
zu erklären, und mögen daher beide billigerweise
das Verdienst in Anspruch nehmen, originale Denker
auf diesem wichtigen Gebiet der Forschung zu sein;
aber da keiner von ihnen seine Ansichten veröffentlicht
hat, obgleich Herr Darwin vor vielen Jahren wiederholt
von uns dazu gedrängt worden war, und da beide
Autoren ihre Abhandlungen jetzt rückhaltlos
in unsere Hände gelegt haben, so meinen wir,
dass es die Interessen der Wissenschaft am besten
fördern würde, wenn eine Auswahl derselben
der Linnean Society vorgelegt würde.
Ihrem Datum nach
geordnet sind es die folgenden:
1. Auszüge aus einem Manuskript über
den Artbegriff, von Herrn Darwin, welches 1839 skizziert
und 1844 kopiert wurde. Die Kopie wurde von Dr.
Hooker gelesen, und ihr Inhalt wurde später
an Charles Lyell weitergegeben. Der erste Teil bezieht
sich auf "Das Variieren organischer Wesen im
natürlichen und im domestizierten Zustand",
und das zweite Kapitel ist überschrieben: "Über
das Variieren organischer Wesen im natürlichen
Zustand; über die natürlichen Mittel der
Zuchtwahl; über das Verhältnis domestizierter
Rassen zu echten Arten."
2. Ein Auszug eines an Professor Asa Gray
in Boston, USA, gerichteten Briefes, vom Oktober
1857, von Herrn Darwin, in dem er seine Ansichten
wiederholt, und die zeigen, dass er von 1839 bis
1857 bei seiner Meinung geblieben ist.
3. Ein Essay von Herrn Wallace, betitelt:
"Über die Tendenz der Varietäten
unbegrenzt von dem ursprünglichen Typus abzuweichen."
Diese Schrift schrieb
Wallace auf der moluckischen Insel Ternate im Februar
1858 und sandte sie seinem Freund, Charles Darwin,
mit dem ausdrücklichen Wunsch, sie an Sir Charles
Lyell weiterzuleiten, wenn Darwin sie für neu
und interessant genug hielte.
Herr Darwin hielt
die in dieser Schrift dargelegte Ansicht für
so bemerkenswert, dass er in einem Brief an Sir
Charles Lyell den Vorschlag machte, von Herrn Wallace
so bald wie möglich die Einwilligung zu beschaffen,
um den Essay zu veröffentlichen.
Diesem Schritt stimmten
wir voll und ganz zu; vorausgesetzt, dass Herr Darwin
das Memoire, welches er selbst über den gleichen
Gegen stand geschrieben und welches einer von uns
1844 eingesehen hatte, nicht der Veröffentlichung
vorenthielte. Als wir das mit Herrn Darwin besprachen,
gab er uns die Erlaubnis, jeden Gebrauch von seinem
Memoire zu machen. Wir erklärten ihm, dass
wir seine und seines Freundes Schriften deshalb
der Linnean Society vorlegen wollten, weil wir das
Interesse der Wissenschaft ganz allgemein im Auge
hätten aber auch weil wir seine und seines
Freundes Prioritätsansprüche sichern wollten.
Denn wir halten es für wünschenswert,
dass die Ansichten, die auf einer so breit angelegten
Schlussfolgerung aus Tatsachen beruhen und die durch
jahreslanges Nachdenken gereift sind, sobald wie
möglich bekannt werden, damit andere mit diesen
Gedanken arbeiten können. Wir wünschen,
dass so lange die wissenschaftliche Welt noch auf
das Erscheinen des vollständigen Werkes von
Herrn Darwin warten muss, einige seiner Hauptergebnisse
seiner Arbeiten wie auch der Arbeiten seines vortrefflichen
Korrespondenten zu gleicher Zeit der Öffentlichkeit
vorgelegt werden.
Wir haben die Ehre
zu sein Ihre sehr ergebenen Charles Lyell, Jos.D
Hooker
Die Linnean Society hat dann im gleichen Jahr 1858
die Schriften von Wallace und Darwin zum ersten
Mal veröffentlicht.
Wallace, der von Darwin
so geschätzte Wissenschaftler und Freund, hat
mit der gleichen wissenschaftlichen Akribie untersucht,
wie die Evolution vor sich geht.
Darwin starb am 19.4.1982. Er hat das "Wie"
der Evolution wohl nicht untersucht, weil er sich
auf die Evolution der Formen beschränkte. Ich
möchte an dieser Stelle Dr. Alfred Russel Wallace
etwas ausführlicher zitieren, was er zur Evolution
sagt.
In der deutschen Ausgabe
des Buches "Die wissenschaftliche Ansicht des
Übernatürlichen, - welche eine experimentelle
Untersuchung über die vorgeblichen Kräfte
von Hellsehern und Medien durch Männer der Wissenschaft
wünschenswert erscheinen lässt" von
Dr. Alfred Russel Wallace, erschienen in Leipzig 1874,
schreibt er:
"Ich behalte die feste Überzeugung, dass
die Phänomene des modernen Spiritualismus wahrhaft
objektive Tatsachen sind. Mein Essay ist in England
längst vergriffen, und ich beabsichtige nicht,
ihn wieder abdrucken zu lassen, bevor ich nicht vorbereitet
wäre, ihn umzugestalten und ihm meine persönlichen
Erfahrungen einzuverleiben. Dieses ist jetzt unnötig
geworden durch die weit sorgfältigeren Untersuchungen
von William Crookes
(17.6.1832 - 4.4.1909),
Mitglied der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften
in London." (William Crookes: ältere Aufsätze
aus den Jahren 1871 sind wieder abgedruckt in: Barrington,
M.R. (Hrsg.), Crookes and the Spiritual World New
York 1972, Crookes: "Aufzeichnungen über
Sitzungen mit D. Home" Berlin 1890, "Der
Spiritismus und die Wissenschaft" Leipzig 1891,
"Strahlende Materie" Leipzig 1907, "Researches
in the Phenomena of Spiritualism", London 1926)
Crookes, einer der
bedeutendsten Physiker und Chemiker Englands (er entdeckte
1861 das Thallium, 1874 die Radiometerwirkungen; und
erfand die Crook'sche Röhre, eine Gasentladungsröhre,
womit er die wesentlichen Eigenschaften der Kathodenstrahlung
nachwies.) - war von 1896 bis 1899 Präsident
der Society for Psychical Research (S.P.R.), dies
ist die englische Gesellschaft für Psychische
Forschung. Auf dem Gebiet der Parapsychologie interessierte
sich Crookes vor allem für die physikalischen
Phänomene des Mediumismus. Er arbeitete mit den
Medien Florence Cook und Daniel Home zusammen. Bei
dieser Arbeit entwickelte er verschiedene Apparate
zur technischen Kontrolle der Phänomene.
Nach Prof.Dr. Charles
Richet begann mit Crookes Arbeiten die "wissenschaftliche
Periode" der Parapsychologie.
Aber zurück zu Wallace.
Eine 3. Auflage seines
Buches: "On Miracles and Modern Spiritualism"
ist doch erschienen und zwar 1895 mit wesentlichen
Ergänzungen über Erscheinungen.
Wallace fährt
fort: "Von meinem vierzehnten Jahre ab lebte
ich zusammen mit einem älteren Bruder von fortgeschrittenen
liberalen und philosophischen Ansichten, und ich verlor
dadurch bald jede Fähigkeit, mich in meinem Urteil,
sei es von kirchlichem Einfluss, sei es von religiösem
Vorurteil, bestimmen zu lassen. Bis zu der Zeit, da
ich zum ersten Mal mit den Tatsachen des Spiritualismus
bekannt wurde, war ich ein unerschütterlicher
philosophischer Skeptiker, der sich an den Werken
eines David Friedrich Strauss und Carl Voqt erfreute
und ein enthusiastischer Bewunderer von Herbert Spencer
war. Ich war ein so entschiedener und starrsinniger
Materialist, dass ich zu jener Zeit keinen Platz in
meinem Kopf für die Vorstellung einer geistigen
Existenz, oder für irgendwelche anderen Wirkungskräfte
im Universum, als für "Stoff und Kraft",
finden konnte.
Tatsachen sind jedoch
hartnäckige Dinge. Meine Neugier wurde zuerst
stark aufgeregt. Meine Begierde nach Wissen wie meine
Liebe nach Wahrheit um ihrer selbst willen zwangen
mich, meine Forschungen fortzusetzen. Die Tatsachen
wurden immer zuverlässiger, immer mannigfaltiger
und entfernten sich immer wieder von allem, was die
neuere Wissenschaft lehrte, oder worüber die
moderne Philosophie spekulierte. Die Tatsachen schlugen
mich; sie zwangen mich, sie als Tatsachen anzuerkennen,
lange bevor ich die spirituelle Erklärung derselben
annehmen konnte. Es war damals, wie Dr. Carpenter
dieses so gut ausdrückt, "kein Platz im
meiner bestehenden Gedankenfabrik, in welchen sie
hätte eingepasst werden können." Erst
nach und nach wurde ein solcher Platz allmählich
frei; aber er wurde dies nicht durch irgendwelche
vorgefasste oder theoretische Meinungen, sondern durch
die beständige Einwirkung von Tatsache nach Tatsache,
welche auf keine andere Weise erklärt oder beseitigt
werden konnten.
Nachdem ich, wie ich
gezeigt habe, durch eine strenge Induktion aus den
Tatsachen 1.) zu dem Glauben an die Existenz einer
unendlichen Anzahl von Intelligenzen (geistigen Wesen)
verschiedener Grade im Universum, und 2.) zu der Ansicht
geführt worden bin, dass einige von diesen Intelligenzen,
obgleich sie gewöhnlich für uns unsichtbar
und unberührbar sind, dennoch auf die Materie
einwirken, und unseren Geist beeinflussen können,
und dies auch wirklich tun: so verfolge ich sicher
nur einen streng wissenschaftlichen und logischen
Weg, wenn ich zu erkennen suche, wie weit diese neue
Lehre uns in den Stand setzen wird, manche Phänomene
zu begründen, welche die Theorie der natürlichen
Zuchtwahl nicht zu erklären vermag. Die folgende
Stelle, welche als eine Anmerkung in der zweiten Ausgabe
meiner "Beiträge zur Theorie der natürlichen
Zuchtwahl" vorkommt, wird zeigen, wie, nach meiner
Ansicht, die Theorie des Spiritualismus wirklich die
Theorie von der natürlichen Zuchtwahl ergänzt:
- Einige Kritiker scheinen mir den Sinn der Ausdrücke,
welche ich hier gebraucht habe, vollständig falsch
aufgefasst zu haben. Sie haben mir vorgeworfen, als
suchte ich die Schwierigkeit damit zu überwinden,
dass ich auf unnütze und wenig philosophische
Weise an die ersten Ursachen' appellierte; dass
ich einräumte, 'unser Gehirn sei das Schöpfungswerk
Gottes und nur unsere Lungen dasjenige der natürlichen
Zuchtwahl', und dass ich schließlich aus dem
Menschen 'das Haustier Gottes' gestaltet hätte.
- Ein trefflicher Gelehrter, Herr Glaparède,
lässt mich beständig eine 'Höhere Kraft'
zu meiner Hilfe herbeiziehen, wobei der große
Buchstabe 'H', wie ich glaube, ausdrücken soll,
dass diese Höhere Kraft die Gottheit sei. Ich
kann dieses Missverständnis nur aus der Ohnmacht
erklären, in der sich heutzutage jeder gebildete
Geist befindet, sich die Existenz einer höheren
vermittelnden Intelligenz zwischen dem Menschen und
der Gottheit vorzustellen. Die Engel und Erzengel,
die Geister und Dämonen sind seit so langer Zeit
aus unserem Glauben verbannt, dass wir sie uns nicht
mehr als Wirklichkeiten vorstellen können, und
die moderne Philosophie setzt nichts an ihre Stelle.
Indessen kann das große Gesetz der Kontinuität
oder des Allzusammenhangs unmöglich über
die enge Sphäre unseres Gesichtskreises hinaus
aufhören zu gelten. Es kann keinen unendlichen
Abgrund geben zwischen dem Menschen und dem großen
Geist des Universums: eine solche Annahme scheint
mir im höchsten Grade unwahrscheinlich.
Wenn ich vom Ursprung
des Menschen und von seinen möglichen Verursachungen
sprach, gebrauchte ich die Ausdrücke: 'irgend
eine andere Kraft' - irgend eine intelligente
Kraft' - eine höhere Intelligenz' - eine
lenkende Intelligenz'. Das sind die einzigen Ausdrücke,
welche ich zur Bezeichnung der Kraft anwandte, der
man, wie mir schien, die Entwicklung des Menschen
zuschreiben konnte; und ich habe sie absichtlich gewählt,
um zu zeigen, dass ich die Hypothese einer ersten
Ursache verwerfe, um damit alle beliebigen
speziellen Phänomene zu erklären, welche
das Universum zusammensetzen, wofern man nicht auch
als erste Tatsache die Tätigkeit des Menschen
oder jedes anderen intelligenten Wesens betrachtet.
Nur wo ich vom Ursprung der Kräfte und der universellen
Gesetze spreche, habe ich vom Willen oder von der
Macht einer höchsten Intelligenz' gesprochen.
Indem ich mich der
soeben erinnerten Ausdrücke bediente, wünschte
ich wohl begreiflich zu machen, dass nach meiner Ansicht,
die Entwicklung der wesentlich menschlichen Teile
unserer Organisation und unserer Intelligenz, höheren
intelligenten Wesen als wir, zugeschrieben werden
könne, deren lenkende Tätigkeit in Übereinstimmung
mit den universellen Naturgesetzen ausgeübt würde.
Ein ähnlicher Glaube kann begründet oder
auch nicht begründet sein, aber er ist begreiflich
und liegt nicht wesentlich außer dem Bereich
des Beweises. Er beruht auf Tatsachen und Argumenten,
welche denjenigen vollkommen analog sind, durch die
ein hinreichend denkkräftiger Geist, indem er
auf der Erde die Existenz von kultivierten Pflanzen
und Haustieren feststellt, auf das Vorhandensein irgendeines
ihnen überlegenen intelligenten Wesens schließen
würde.
Ich möchte jeden, der die Wahrheit zu wissen
wünscht, bitten, die folgenden fünf Werke
sorgfältig durchzulesen, und dann zu sagen, ob
er glauben könne, dass alle die in ihnen vorgeführten
Tatsachen durch Betrug oder Selbsttäuschung erklärt
werden können. Und möge man bedenken, dass,
wenn nur eine oder zwei derselben wahr sind, dann
auch jedes starke Vorurteil gegen die Wahrheit der
übrigen aufgegeben werden muss. Diese Werke sind:
1.
Reichenbach's "Untersuchungen über die Dynamide:
Magnetismus, Elektrizität, Wärme und Licht
in ihren Beziehungen zur Lebenskraft.
2. Dr. Gregory's Letters on Animal Magnetism.
3. R. Dale Owen's Footfalls on the boundary
of another world.
4. Hare's Experimentelle Untersuchungen der
Geister-Manifestationen.
5. Home's Ereignisse in meinem Leben.
Wenn Sie diese Bücher
lesen, werden Sie sehen: Es ist möglich, dass
intelligente Wesen existieren, welche fähig sind,
auf die Materie einzuwirken, obgleich sie selbst nicht
direkt von unseren Sinnen erkennbar sind. Dass intelligente
Wesen ringsum und mitten unter uns existieren können,
welche während unseres ganzen Lebens unwahrnehmbar
und dennoch fähig sind, unter gewissen Bedingungen
ihre Anwesenheit durch Einwirkung auf uns umgebende
Stoffe bemerkbar zu machen, wird manchen unbegreiflich
sein und von noch weit mehr Menschen bezweifelt werden;
aber wir wagen zu behaupten, dass kein mit den jüngsten
Entdeckungen und den höchsten Spekulationen der
modernen Wissenschaft vertrauter Denker ihre Möglichkeit
ableugnen wird. Es ist möglich, und sogar wahrscheinlich,
dass es Wahrnehmungsweisen gibt, welche noch höher
sind, als alle die unsrigen, ebenso wie das Gesicht
höher ist, als das Gefühl und Gehör.
Die erste, des Beweises fähige Tatsache ist diese:
dass während der letzten Jahre (seit 1898), in
denen die Naturwissenschaft rasante Fortschritte gemacht,
und der wachsende Geist des Rationalismus zu einer
ganz allgemeinen Bezweiflung aller Tatsachen von einem
vermeintlich wunderbaren oder übernatürlichen
Charakter geführt hat, eine zunehmende Zahl von
Personen ihren Glauben an die Existenz von Wesen der
Art, wie wir sie bisher als eine bloße Möglichkeit
zu erweisen gesucht haben, aufrechterhalten. Alle
diese Personen erklären, dass sie direkte und
oft wiederholte Beweise von der Existenz solcher Wesen
erhalten haben. Die meisten von ihnen berichten uns,
dass sie allen ihren früheren Begriffen und Vorurteilen
entgegen überzeugt worden seien. Sehr viele sind
früher Materialisten gewesen, welche nicht an
die Existenz irgendwelcher, von einer sichtbaren,
greifbaren Form losgelöster Wesen, noch an die
fortdauernde Existenz des Menschengeistes nach dem
Tod glaubten. Im gegenwärtigen Augenblick gibt
es wenigstens drei Millionen Personen in den Vereinigten
Staaten Nord-Amerikas, welche für sie selbst
befriedigende Beweise von der Existenz unsichtbarer
Intelligenzen erhalten haben.
Eine nur kleine Forschung nach der Literatur das Gegenstandes,
welche bereits sehr umfassend ist, enthüllt die
erstaunliche Tatsache, dass dieses Wiederaufleben
des sogenannten Supranaturalismus nicht etwa auf die
Unwissenden oder Abergläubischen, oder bloß
auf die niederen Klassen der Gesellschaft beschränkt
ist. Im Gegenteil ist vielmehr unter den mittleren
und höheren Ständen die größere
Anzahl seiner Anhänger zu finden;
Und unter diesen,
die sich von der Wirklichkeit solcher Tatsachen, welche
immer zu den Wundem gezählt worden sind, überzeugt
erklärt haben, gibt es eine Anzahl von schriftstellerischen,
wissenschaftlichen und Standespersonen, welche bisher
hohe Stellungen bekleidet und noch inne haben, über
jede Zumutung von Falschheit oder Trug erhaben sind
und niemals Andeutungen von Wahnsinn gegeben haben.
Auch ist dieser Glaube nicht auf nur eine religiöse
Sekte oder Gesellschaft beschränkt.
Im Gegenteil, Menschen
aller Religionen, und von keiner Religion, sind zugleich
in den Reiben der Gläubigen zu finden; und viele
Zweifler haben erklärt, dass sie durch die Kraft
direkten Beweises wenn auch gegen ihren Willen, zu
dem Glauben gezwungen wurden, dass solche Wesen existieren.
Hier ist sicher eine in der Geschichte das menschlichen
Geistes ganz einzige Erscheinung. Bei Erforschung
der Zeugnisse ähnlicher Wunder während vergangener
Zeitalter haben wir viel auf Rechnung der früheren
Erziehung und des fast allgemein vorherrschenden Glaubens
an die Möglichkeit und häufige Wiederkehr
von Wundern und übernatürlichen Erscheinungen
zu setzen.
Heutzutage ist es
eine notorische Tatsache, dass unter den gebildeten
Klassen, und besonders unter den Forschern der Medizin
und Naturwissenschaft, der Skeptizismus fast allgemein
ist. Aber was als die außerordentlichste Tatsache
von allen erscheint, ist, dass nicht ein einziges
Individuum den Gegenstand sorgfältig erforscht
hat, ohne die Realität der Erscheinungen anzunehmen,
und dass während Tausende zu dem Glauben bekehrt
worden sind, nicht ein einziger Anhänger desselben
jemals wieder von demselben zurück bekehrt worden
ist.
Während die eigentümlich
konstruierten Individuen, welche die Medien der Erscheinungen
sind, nach Tausenden gezählt werden können,
hat nicht ein Einziges jemals den Betrug öffentlich
verraten, wenn es ein Betrug war.
Damit nun meine Leser
für sich selbst beurteilen mögen, ob wir
die wichtigste und außerordentlichste Entdeckung
gemacht haben, (als irgendeine, welche bis jetzt)
des neunzehnten Jahrhunderts, vor uns haben, beabsichtige
ich, einige Augenzeugen vorzuführen.
Augustus de Morgan,
viele Jahre hindurch Professor der Mathematik und
auch Dekan des University-College in London,
war zu Gambridge erzogen, wo er den Rang des vierten,
zur Graduierung erlesenen Studenten einnahm. Er studierte
Jura und schrieb viel über Mathematik, Logik
und Biographisches.
Er war achtzehn Jahre
lang Sekretär der Königlich Astronomischen
Gesellschaft und ein starker Verteidiger der Dezimal-Münzprägung.
Im Jahre 1863 erschien ein Werk unter dem Titel: "Von
der Materie zum Geist, das Resultat zehnjähriger
Erfahrung in Geistesmanifestationen". Aus dem
Vorwort dieses Buches will ich nun einige Auszüge
geben: "Ich bin durch den Augenschein meiner
eigenen Sinne von einigen der erzählten Tatsachen
überzeugt, von anderen habe ich so gute Beweise
erhalten, als Zeugnisse sie nur liefern können.
Ich bin vollkommen überzeugt, dass ich auf eine
Weise, welche jeden Unglauben unmöglich machen
sollte, sogenannte spirituelle oder geistige Dinge
gesehen und gehört habe, welche von keinem vernünftigen
Wesen durch Täuschung, zufälliges Eintreffen
oder Missverständnis erklärt werden können.
So weit fühle ich den Boden fest unter mir."
John Worth Edmonds,
gewöhnlich Richter Edmonds
genannt, ist ein Mann von hervorragendem Wert. Er
wurde zum Mitglied beider Abteilungen des Staats-Gesetzgebungskörpers
von New York gewählt und war einmal Präsident
des Senats. Zum Oberaufseher des Gefängniswesens
ernannt, machte er große Verbesserungen im System
der Arbeits- und Besserungsanstalten. Nachdem er verschiedene
Unterposten bekleidet, wurde er zum Oberrichter des
höchsten Gerichtshofes das Staates New York ernannt.
Dieses ist die höchste richterliche Würde
im Staat; er hatte sie sechs Jahre lang inne und verzichtete
dann darauf in Folge das öffentlichen Geschreis,
das sich wider ihn erhob, als bekannt wurde, dass
er von der Wahrheit des Spiritualismus überzeugt
worden war. Nachher hat er seine Praxis als
Rechtsanwalt wieder aufgenommen und wurde als solcher
zu dem wichtigen Posten eines Syndikus von New York
erwählt, den er jedoch ablehnte.
Dr.med. Robert
Hare, Professor der Chemie an der Universität
von Pennsylvania,
war einer der bedeutendsten Gelehrten Amerikas. Er
zeichnete sich durch eine Anzahl wichtiger Entdeckungen
aus, und war der Verfasser von mehr als 150 Abhandlungen
über wissenschaftliche Themen. Es wird oft behauptet,
dass kein Mann der Wissenschaft die Erscheinungen
vollständig erforscht habe. Dies ist nicht wahr.
Niemand, der noch
nicht selbst diese Tatsachen erforscht hat, hat ein
Recht, eine Meinung abzugeben, bis er weiß,
was von anderen geleistet worden ist; und um dieses
zu wissen, wird es für ihn notwendig sein, unter
anderen Werken auch "Hare's Experimental Investigation
of the Spirit Manifestations" zu lesen, welches
Buch bereits fünf Auflagen erlebt hat. Es ist
ein Buch von 460 eng gedruckten Octavseiten im Original
und enthält außer den Details seiner Experimente
auch noch zahlreiche Diskussionen über philosophische,
moralische und theologische Fragen, welche große
Schärfe und logische Kraft offenbaren. Die Experimente,
die er anstellte, geschahen alle durch Medien, und
sein Apparat war so ersonnen, dass das Medium unter
seinen Prüfungsbedingungen unmöglich die
Mitteilungen beeinflussen konnte. So z.B. veranlasste
der Apparat durch seine Bewegung die Drehung eines
Zeigers über einem Alphabet; doch selbst, wenn
das Medium die Scheibe mit dem Alphabet nicht sehen
konnte, bewegte sich der Zeiger auf die Buchstaben,
welche intelligente und genaue Mitteilungen zusammenbrachten.
In einem anderen Fall wurden des Mediums Hände
schwebend in Wasser gehalten, so dass sie keine Verbindung
mit dem Brett hatten, auf welchem das Wassergefäß
ruhte, und doch wurde auf Verlangen eine Kraft von
18 Pfund auf das Brett ausgeübt, was von einer
Federwaage angezeigt wurde. Was nun mein eigenes Urteil
angeht, so geben uns diese Beschreibungen eine weit
erhabenere und zu gleicher Zeit vernünftigere
und zusammenhängendere Ansicht vom Geisterleben,
als die Lehren irgendeiner Religion oder Philosophie,
während sie sicher zu größerer Moral
leiten und aufs strengste die Wichtigkeit einschärfen,
jede geistige Fähigkeit, mit der wir begabt sind
auszubilden. Selbst wenn es möglich wäre
zu beweisen, dass die darin angenommene übermenschliche
Quelle dieser Mitteilungen eine Täuschung sei,
so würde ich dennoch behaupten, dass diese Botschaften
auf ihrem eigenen Verdienst beruhen, und uns die besten,
die höchsten, die vernünftigsten und annehmbarsten
Ideen eines zukünftigen Zustandes an die Hand
geben, und sich als die beste Anregung zu intelligentem
und moralischem Fortschritt erweisen müssen;
und ich möchte jeden Denker dazu auffordern,
das Werk vorerst in dieser Hinsicht zu prüfen,
ehe er sich dagegen entscheidet.
Die
Theorie des Spiritualismus nach Wallace
Viele Menschen wissen
mit den übersinnlichen Phänomenen nichts
anzufangen. Ja sie fühlen sich eher negativ berührt
durch die Art, wie diese Phänomene sich zeigen.
Wenn man auf diese Dinge zu sprechen kommt, so hört
man immer wieder, dass diese nur unter der Voraussetzung
akzeptiert werden könnten, dass sie einen Teil
des Universums bilden würden, oder es zumindest
eine plausible Hypothese für diese Phänomene
gäbe.
Und eine solche Hypothese
gibt es. Sie ist in ihren Grundprinzipien uralt, neu
sind lediglich die vielen neuen Erfahrungswerte. Und
sie ist in der Lage, alle Erscheinungen miteinander
zu verknüpfen. Dabei gerät sie weder mit
der Wissenschaft noch mit der Philosophie in Konflikt.
Gemäß dieser Hypothese nennen wir den wesentlichsten
Teil aller empfindenden Wesen "Geist", wir
haben keinen passenderen Ausdruck. Es ist der "Geist",
der fühlt, wahrnimmt und denkt, der Kenntnisse
erwirbt und urteilt. Der "Geist" des Menschen
ist der eigentliche Mensch. Das Gehirn und die Nerven
sind nur die magnetische Batterie und der Telegraph,
durch die der Geist mit der Außenwelt in Verbindung
tritt. Der Körper wiederum ist nur das Instrument,
dessen der Geist sich bedient, um seine Tätigkeiten
hier auf der Erde zu verrichten. Im Allgemeinen ist
der Geist vom Körper nicht zu trennen, denn er
verleiht diesem ja das Leben; doch gibt es Menschen,
die mit ihrem Geist aus ihrem Körper austreten
können. Sie unterbrechen nicht den geistigen
Kontakt zum Körper. denn sonst würde der
Körper zur leblosen Hülle, sondern sie halten
nur noch die vegetativen Funktionen des Körpers
aufrecht, ihr Bewusstsein aber und ihr Geist trennen
sich von ihm, für eine bestimmte Zeit.
Der Geist ist genauso
wie der Körper an bestimmte Gesetze gebunden,
d.h., auch er stößt an bestimmte Grenzen.
Tritt der Geist beim physischen Tod für immer
aus dem Körper aus, so verändert er sich
nicht urplötzlich, sondern er behält seine
frühere Denkweise, seinen Geschmack seine Gefühle
und Neigungen noch weiter bei. Der neue Zustand das
Daseins ist eine natürliche Fortsetzung des alten.
Der Geist bleibt das, wozu er sich innerhalb seines
irdischen Lebens entwickelt hat, und so beginnt er
ein Leben unter neuen Bedingungen.
Er hat noch den gleichen
Charakter wie vorher, aber er hat nun neue seelische
und leibliche Kräfte, eine größere
Fähigkeit, physische und geistige Kenntnisse
zu erwerben, und er ist in der Lage, auf eine neue
Weise seine moralischen Gefühle zu offenbaren.
Hier wird schon klar, dass auch nach der spirituellen
Theorie das Gesetz des "Ununterbrochenen Zusammenhangs"
vollkommen auf den Übergang in einen anderen
Zustand des Daseins angewendet werden kann.
Die hier dargelegte
Hypothese ist in sich ganz zusammenhängend und
verständlich, und ich behaupte, sie ist viel
mehr als nur eine Spekulation, weil sie nämlich
in der Lage ist, jene ungeheure Menge von Tatsachen
zu erklären, die anders nicht erklärt werden
könnten, und weil sie auch eine verständliche
Theorie über den künftigen Zustand des Menschen
zu geben vermag, besser als ihn irgendeine Religion
oder Philosophie je geliefert hätte.
Die Frage ist nun,
wie wir, im physischen Körper lebende Geister,
mit denen in Verbindung treten können, die nicht
mehr in ihrem Körper leben. Es geht um das Phänomen
der Medialität, Und auch dazu gibt die Theorie
ausreichende Erklärungen. Unter gewissen Umständen
ist es einem Medium möglich, aus seinem Körper
einen feinen Stoff, das sogenannte Ektoplasma (Charles
Richet), herausfließen zu lassen.
Dieses Stoffes bedienen
sich dann die körperlosen Geister und bilden
sich daraus einen "materiellen" Leib, der
manchmal so stark sein kann, dass man ihn fühlen
kann. Dieser so gebildete Geisterkörper ist in
der Lage sich zu bewegen, er kann unter bestimmten
Bedingungen sprechen, schreiben, zeichnen oder auch
Gegenstände bewegen. Auf diese Weise kommen verstorbene
Freunde, Verwandte oder geistige Lehrer, um mit den
auf dieser Erde Lebenden zu verkehren.
Diese Tatsache wird
von den meisten Menschen deshalb geleugnet, weil sie
für "übernatürlich" gehalten
wird. Sie ist aber im Gegenteil sehr natürlich,
weil es nämlich unsere Natur ist, uns geistig
zu entwickeln, hier und auf den geistigen Ebenen.
Manche Menschen wundern sich über die Art der
Handlungen und Mitteilungen, mit denen sich diese
Geister zu erkennen geben. Aber muss uns nicht ebenso
oft die Art noch im Körper sich befindender Geister
nachdenklich stimmen?
Denn diese sind es
ja, die sich dann später, körperlos geworden,
bei uns melden. Doch betrachte man die Verbindung
zwischen den Welten einmal von einer anderen Seite:
Wenn sich drei Personen, von denen zwei taub und eine
stumm ist, miteinander unterhalten wollen, so bedienen
sie sich einer Zeichensprache, die auf den ersten
Blick seltsam aussieht. Wird man sich aber bewusst,
dass die Gestikulation einfach notwendig ist, und
im Grunde ebenso eigenartig anmuten könnte wie
die Bewegung der Lippen und der Gesichtszüge
beim Sprechen für jemanden, dem diese Art der
Verständigung neu ist, - dann wird man auch die
Art und Weise der Kommunikation zwischen dieser stofflichen
Welt und der geistigen Welt toleranter und mit weniger
Vorurteilen betrachten.
Wir sollten einmal
bedenken, wie schwer es einem körperlosen Geist
ist, sich uns verständlich zu machen. Untersucht
ein Forscher die Möglichkeit des Geisterverkehrs,
dann muss der Geist die ganze Arbeit der Beweisführung
leisten. Er muss zuerst den Forscher von seiner Existenz
überzeugen und dann ein Vertrauensverhältnis
aufbauen, dass dieser den Mitteilungen des Geistes
Glauben schenken kann. Dies alles
geschieht meist trotz des Vorurteils, dass es Geisterverkehr
nicht geben könne oder gar, dass ein vom physischen
Körper losgelöster Geist nicht existieren
könne.
Zum Glück ist
die Überzeugungskraft der Geister so stark, dass
Tausende von Menschen, die sich auf die Erforschung
dieses Bereichs eingelassen haben, überzeugt
wurden, dass es die Kommunikation zwischen den beiden
Welten gibt; und wenn sie weiter forschten, so stellten
sie fest, dass sich ihnen höhere Welten auftaten,
die mehr Wissen und mehr Erkenntnis vermitteln konnten,
als sie es sich jemals erträumt hätten.
Die Hypothese von der Existenz des Geistes, sowohl
im Körper als auch vom Körper losgelöst,
und von der Verbindung zwischen diesen beiden Ebenen
muss unvoreingenommen wie jede andere Hypothese beurteilt
werden, und zwar allein nach dem Maßstab, ob
sie geeignet ist, die vielfältigen Phänomene
erklärbar zu machen, die sich eindeutig feststellen
lassen.
Und selbst wenn man
die Hypothese der Existenz des Geistes nicht akzeptieren
will, so bleiben immer noch die Tatsachen der Phänomene.
Und diese Tatsachen sind so bewiesen, wie Tatsachen
immer bewiesen werden, durch das übereinstimmende
Zeugnis ehrlicher, unparteiischer und sorgfältiger
Beobachter. Und die Tatsachen können weiterhin
von jedem ernsthaften Forscher nachgeprüft werden.
Sie haben der Feuer- und Wasserprobe einer langen
Verleumdung sowie vieler strenger Untersuchungen standgehalten,
und ihre Anhängerschaft hat sich immer stärker
vermehrt. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten,
mit verschiedenen Lebenseinstellungen und den unterschiedlichsten
Talenten begabt, haben sich durch das Gewicht der
Tatsachen überzeugen lassen, und nicht ein einziger
Mensch, der sich mit der Frage beschäftigt hat,
konnte die Wirklichkeit der Tatsachen leugnen. Dies
sind die Charakterzüge einer neuen Wahrheit und
nicht einer Täuschung oder eines Betrugs.
Die Tatsachen sind folglich bewiesen."
Dr.Hans Kayser, der
die pythagoreisch-keplersche Harmonikallehre neuerdings
vertieft und verbreitet hat. sagt, dass der 7. Brief
Platons - "eines der interessantesten Zeitdokumente
an die Spitze einer jeden Übersetzung von Platons
Werken gestellt werden sollte". Platon sagt:
"Aber die Veröffentlichung jener Geheimnisse
halte ich für kein Glück für Menschen,
mit Ausnahme von wenigen Auserwählten, von allen
jenen nämlich, welche imstande sind, auf einen
ganz kleinen Wink selbst zu finden. Den übrigen
muss sie teils auf unverantwortliche Weise eine ganz
dumme Verachtung einflößen, teils eine
Überspanntheit und Aufgeblasenheit infolge des
Wahns, als wenn sie jetzt alle Weisheit mit Löffeln
genossen hätten."
Es gibt viele Dinge, die dem Herdenmenschen vorenthalten
bleiben müssen.
Die
moralischen Lehren des Spiritualismus nach Wallace
Wir haben jetzt zu
betrachten, ob diese ungeheure Reihe von Erscheinungen,
welche den Anspruch erhebt, uns in Verkehr mit Wesen
zu bringen, die in eine andere Phase des Daseins hinübergegangen
sind, uns etwas lehre, das uns zu weiseren und besseren
Menschen machen könne. Ich für meinen Teil
glaube, dass sie das tut, und werde mich bemühen,
so kurz als möglich auseinander zusetzen, welches
die Lehren des modernen Spiritualismus sind.
Die Hypothese des
Spiritualismus erklärt nicht nur alle diese Tatsachen,
sondern sie ist auch ferner noch bedeutsam, weil sie
mit der Theorie eines zukünftigen Daseinszustandes
verbunden ist, welche bis jetzt die einzige der Welt
gegebene Theorie ist, die dem modernen philosophischen
Geist sich empfehlen kann. Es herrscht eine allgemeine
Übereinstimmung und ein harmonischer Grundton
in der Masse der sogenannten "spirituellen"
Tatsachen und Mitteilungen, welche zum Erblühen
einer neuen Literatur und zur Begründung des
Spiritualismus geführt haben.
Die
Hauptlehren sind:
1.
dass nach dem Tod des Menschen der Geist in einem
ätherischen Körper weiterlebt, mit neuen
Kräften begabt, aber geistig und moralisch dasselbe
Individuum, das es bereits im Fleisch war.
2. dass er von diesem Augenblick an einen Lebenslauf
von einem anscheinend endlosen Fortschritt beginnt,
der genau in dem Verhältnis, als seine intellektuellen
und moralischen Fähigkeiten schon auf dieser
Erde geübt und ausgebildet wurden, seinen raschen
Verlauf hat.
3. dass sein Glück oder Elend ganz von
ihm selbst abhängen wird. Wer in Betreff seiner
Freuden mehr vom Körper als vom Geist abhing,
wird eine schmerzliche Lücke empfinden, und er
muss seine intellektuelle und moralische Natur langsam
und mühevoll entwickeln, bis ihre Äußerungen
leicht und angenehm werden. Weder werden Belohnungen
noch Bestrafungen von einer äußeren Kraft
ausgesetzt, sondern eines jeden Zustand ist die natürliche
und unvermeidliche Folge seines Zustands auf Erden.
Er geht wieder von der Ebene moralischer und intellektueller
Entwicklung aus, zu der er sich auf Erden erhoben
hat.
4. Der Verkehr zwischen Geist und Geist findet
durch Gedankenlesen und Sympathie statt. Und er ist
um so vollkommener, je mehr die Wesen beider übereinstimmen.
Diejenigen, welche sich stark unterscheiden, haben
wenig oder gar keine Kraft miteinander zu kommunizieren.
So haben sich "Sphären" gebildet, welche
nicht bloß Abteilungen des Raumes, sondern auch
einer sozialen und moralischen sympathetischen Organisation
sind. Die Geister der höheren Bereiche können
mit den niederen in Kontakt treten und tun dies auch
manchmal, aber letztere können nicht nach Belieben
mit den höheren zusammenkommen; sondern es herrscht
für alle ein ewiger Fortschritt, ein Fort-Schritt,
der allein abhängt von der Willenskraft der Entwicklung
der geistigen Natur.
5. Es gibt keine bösen Geister, wohl aber
Geister schlechter Menschen, und doch sind selbst
die schlimmsten in einem zwar langsamen, aber sicheren
Fortschritt begriffen.
6. Das Leben in den höheren Sphären
hat Schönheiten und Annehmlichkeiten, von denen
wir keinen Begriff haben.
7. Ideen der Schönheit und Kraft werden
dort durch den Willen verwirklicht, und der unendliche
Kosmos ist ein Gebiet, in dem sich die höchste
Entwicklung des Verstandes an die Erwerbung grenzenloser
Kenntnisse wagen darf.
Man könnte vielleicht
denken, dass ich hier nur mein eigenes Ideal wiedergebe;
aber dem ist nicht so. Jede Behauptung, die ich gemacht
habe, stammt aus medialen Quellen.
Silberbirke spricht
(von Anne Dooley, Bläschke Verlag)
Gute mediale Quellen,
seriöse Mitteilungen aus höheren Welten,
ja zuverlässige Führung für die Menschheit
aus geistigen Bereichen finden wir in den medialen
Schriften von "Silberbirke",
"White Eagle", " Ramala".
White Eagle sagt zu der heutigen Lage der Menschheit:
"Der Mensch, der, das geistige Gesetz kennt,
soll es aktiv anwenden. Er sollte die Kenntnis dieses
Gesetzes unter seinen Mitmenschen verbreiten. Anders
ausgedrückt - über den Menschen verhilft
Gott den Menschen zu einer besseren Lebensgestaltung.
Das ist etwas ganz anderes, als was Ihr unter dem
Begriff des Pazifismus versteht. Es ist ein aktiver
und nicht ein passiver Zustand. Ihr könnt Betrug,
Unlauterkeit und Unfreundlichkeit, wie auch das Töten
in jeder Form, verabscheuen. Ihr könnt zum Instrument
jener Kraft werden, die der Menschheit hilft, zu erwachen
und den wahren Lebensweg zu finden. Die Zeit wird
kommen, da die Wissenschaftler durch ihre Forschungen
mit der Wahrheit konfrontiert werden, und sie werden
sehen, dass es neben dem physischen noch ein geistiges
Universum gibt. Wenn dann der Mensch die Weisheit
erlangt hat, auf geistigem Gebiet zu forschen, wird
er eine wundervolle Welt betreten. Ihr mögt denken,
das liege in einer fernen Zukunft. Doch wenn der Mensch
seine heutigen Prüfungen besteht, und wir denken,
er wird sie bestehen, dann wird er auf den verschiedensten
Gebieten der geistigen Entwicklung vorankommen. Es
sind die Gebiete der Wissenschaft, der Philosophie,
der Erziehung, der Geisteswissenschaften, der Kunst,
der Musik, des Heilens."
"Oft sprachen
wir von der Überwindung und Ausmerzung der Grausamkeit
im neuen Zeitalter. Ihr denkt hierbei sogleich an
Grausamkeit gegen die Tiere. Doch dies ist nur ein
Aspekt der Grausamkeit. Das Ausmerzen von niederreißenden
und grausamen Gedanken ist genauso wichtig wie das
Ausmerzen von Grausamkeit gegen Tiere und das Schlachten
derselben."
Die Aussagen von Silberbirke
über die Aufgabe des Menschen deckt sich damit
ebenso wie mit den Forderungen der griechischen Philosophen
und den Essenern:
"Der Mensch hat eine große Verantwortung
gegenüber allem, was er als niedere Lebensformen
ansieht weil Tiere und Menschen ein Teil des Lebendigen
sind, ebenso wie Bäume, Früchte, Blumen,
Pflanzen und Vögel. Alles Lebendige macht zusammen
Fortschritte oder Rückschritte."
Wenn daher der Mensch
die Eigenschaften des Lebendigen erkennt und sich
dem Leben durch eigenes, lebendiges und verantwortliches
Handeln widmet, kann er sich aus der Hölle, die
er sich auf Erden selbst schafft ... befreien - und
das Paradies auf Erden gestalten. Wenn sich viele
Menschen zusammentun, die nach dem Geist des Lebens
leben, wird die Erde wieder zu einem grünen Planeten.
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