FRANZ SUSMAN - KIRCHENHISTORIKER
"Und die Erde wird neu erblühen"



Der (Mit)-Entdecker der Evolution,
Alfred Russel Wallace, war Spiritualist



Die Lehren des Spiritualismus sind keine unbewiesenen Annahmen,
s
ie sind Gegenstände der direkten Erfahrung

Für den Anfänger allerdings müssen sie unbewiesene Tatsachen bleiben, obgleich auch er sich durch das Studium der wichtigsten Literatur von ihrer Folgerichtigkeit leicht überzeugen kann. Hinter den Phänomenen, die wir noch nicht erklären können, verbirgt sich eine gewaltige Wirklichkeit, von welcher der Durchschnittsmensch kaum eine Vorstellung haben kann. Es gibt feinere Welten von zunehmender Pracht, die diese physische Welt durchdringen. Es gibt hochentwickelte Menschen, die gute Kenntnisse jener Welten besitzen. Es gibt Hellsichtige, die in jene Welten hineinschauen können, und es gibt Menschen, die eine gewisse Kommunikation zwischen jenen Welten ermöglichen. Auch wenn das unglaubhaft klingen mag, so sind dies doch Tatsachen der normalen Erfahrung für viele.

Wie aus der Literatur alter Völker ersichtlich ist, versuchte die gebildete Schicht in die Geheimnisse des Lebens weiter vorzudringen. Es gab Schulen, wo dieses Wissen gelehrt wurde; also ist dieses Wissen über die Geheimnisse des Lebens nicht nur möglich, sondern es steht auch zur Verfügung. Dieses Wissen wird zur Förderung und Führung der menschlichen Rasse gebraucht. Die Körperschaft der Wissenden ist hinter
der Szene tätig. Sie arbeit mit den Kräften der Natur und mit den göttlichen Mächten. Aus dieser Gruppe stammen die großen Lehrer der verschiedenen Rassen. Sie inspirieren die wohltätigen Bewegungen, welche die verschiedenen Zivilisationen, verwandeln. Es gibt natürlich Stufen der Meisterschaft. Auf der niedrigsten Stufe stehen die eingeweihten Schüler und auf den höchsten Ebenen befinden sich Wesen
von gewaltiger Macht, Schönheit und Weisheit, von denen wir uns keine Vorstellung machen können. Die allerhöchste Wesenheit unseres Sonnensystems - der Logos - weiß alles über das Sonnensystem.

Indem wir unsere Möglichkeiten entwickeln, kommen wir mit diesem Wissen in Berührung. Es geht um die Fähigkeit, auf feinere Schwingungen zu antworten. Diese Fähigkeit muss jeder bei sich selbst entwickeln. Noch lassen die Meister die Welt absichtlich in Unwissenheit und Aberglauben bezüglich der gewaltigen Möglichkeiten, die im Menschen und in der Natur verborgen liegen. Solange Selbstsucht, Vorurteile und skrupellose Grausamkeit die Menschen beherrschen, ist es gut, wenn sie jene Kräfte, zu denen die Meister Zugang haben, noch nicht kennen. Sie würden sie nur missbrauchen. Der Mensch muss zuerst lernen, seinen Körper, seine Gefühle und seinen Willen in Ordnung zu bringen, dann werden ihm Tore zu größeren Kräften und Wahrheiten geöffnet, damit er sie für das Wohl der Gesamtheit d.h. für die soziale Gerechtigkeit einsetzen kann. (Siehe dazu Platos 7. Brief)

Das elementare Wissen über das Sterben, das Jenseits, die Wiedergeburt und den sich daraus ergebenden Sinn des Lebens sollte im Neuen Zeitalter jedem Menschen zugänglich gemacht werden. Denn dieses Wissen zu verbreiten bedeutet, die Grundlage des Friedens und des Wohlstands zu legen.

Wir leben in der glücklichen Zeit, wo das Gesagte seit 150 Jahren wissenschaftlich studiert wird. Diese Wissenschaft heißt wie schon an anderer Stelle gesagt, Spiritualismus. Die Wissenschaft des Spiritualismus wurde von den allergrößten Forschern begründet und entwickelt. Prof. Dr. Charles Richet (26.8.1850 - 4.12.1935) ist einer von ihnen.

Er hat wiederholt betont, es ehre ihn nicht so sehr seine Entdeckung der Anaphylaxie (Gegensatz zur Immunität), wofür er 1913 den Nobelpreis erhalten hat, als vielmehr seine Entdeckung des Ektoplasmas. Das Studium des Ektoplasmas wird der Menschheit wirklich phänomenale Möglichkeiten eröffnen, so meinte er, und dies mit Recht.

Ein anderer Wissenschaftler der sich tief mit dem Spiritualismus auseinandergesetzt hat, war der Zoologe Alfred Russel Wallace. Ich möchte mich hier näher mit ihm beschäftigen, um zu zeigen, wie dieser exakt wissenschaftlich arbeitende Forscher zu Ergebnissen kommt, die wir erst noch ausloten müssen.

Alfred Russel Wallace (8.1.1823 - 7.11.1913) (Wallace-Linie = Fiergeogr. (vier geogr.?) Regionen) war einer der größten Wissenschaftler der Menschheit. Er hat die Evolutionstheorie genauso entwickelt wie Charles Darwin, und beide schätzten einander sehr. Heute spricht man nur von Darwin, weil seine Theorie sich auf die materiellen Phänomene beschränkt hat. Wäre Wallace bekannter, so müsste man vieles genauer studieren. Er blieb aber unbekannt, weil man vor 100 Jahren kein Interesse an wissenschaftlichen Beweisen gegen den Materialismus hatte. Heute bahnt sich auf diesem Gebiet eine Wende an.

Alfred Russel Wallace wurde 1823 in Monmouthshire geboren. Er besuchte die Elementarschule in Hertford. Vom 15. bis zum 21. Lebensjahr lernte er bei seinem älteren Bruder den Beruf des Landvermessers und Zivil-Ingenieurs. In dieser Zeit begann er auch das Studium der Botanik. 1844 wurde er Lehrer am College in Leicester. Hier verbrachte er anderthalb Jahre und fing an, sich mit dem Sammeln von Insekten zu beschäftigen. Dann war er einige Jahre in Süd-Wales als Lehrer tätig.

Schließlich gab er den Lehrerberuf aber ganz auf, damit er Reisen konnte. Zuerst zog es ihn nach Südamerika. 1848 fuhr er mit dem Schiff nach Para. Vier Jahre verbrachte er im Tal des Amazonas. 1852 musste er nach England zurückkehren, weil seine Gesundheit durch eine schwere fieberhafte Krankheit sehr gelitten hatte. Auf der Überfahrt brach ein Feuer auf dem Schiff aus, und alle Passagiere mussten sich in die Rettungsboote flüchten. Das Feuer zerstörte fast alle seine Skizzen und Manuskripte, die er in seiner zweijährigen Arbeit angelegt hatte. Auch seine Sammlungen und eine Anzahl lebender Tiere fielen den Flammen zum Opfer oder ertranken. Nach zehntägiger Irrfahrt auf dem Meer nahm ein anderes Schiff sie auf und so erreichten sie England im Oktober 1852. Wallace veröffentlichte das, was ihm übriggeblieben war unter dem Titel "Reisen am Amazonasstrom und am Rio-Negro" sowie "Palmen des Amazonas". Im Frühjahr 1854 hatte er sich soweit erholt, dass er wieder eine große Reise unternahm.

Dieses Mal zog es ihn in Richtung Osten, und er verbrachte acht Jahre seines Lebens damit, die Naturgeschichte der malayischen Halbinsel und von Neu-Guinea zu studieren. Er reiste viele Male kreuz und quer und legte reichhaltige Sammlungen an. Hier, inmitten der tropischen Natur, entwarf Wallace seine Gedanken über die Entstehung der Arten. Die erste Schrift über "Die gesetzmäßige Entstehung neuer Arten" erschien schon 1855. Drei, Jahre später schrieb er in Ternate die Abhandlung über "Die Tendenz der Varietäten, unbegrenzt vom Originaltypus abzuweichen". Diese Schrift gab den direkten Anstoß dazu, dass Charles Darwin mit seinen Ideen in die Öffentlichkeit trat. Wallace dagegen kannte die Ansichten Darwins nicht, ja er wusste nicht einmal, womit sich dieser Forscher im Einzelnen beschäftigte. Nur dass auch er Naturforscher war und sich allgemein mit "Variation" beschäftigte, das wusste er.

Eines Tages, während eines Fieberanfalls, so erzählt er selbst, kam der Gedanke der "natürlichen Zuchtwahl". Damit Übertrug er m Malhus' Ansichten über die menschliche Entwicklung auf die Tierwelt. Sobald der Fieberanfall vorbei war, setzte er sich hin, und verfasste einen Artikel in dieser Richtung. Diesen sandte er sofort nach Europa. Dort wirkte er aufsehenerregend, und er gab Anstoß zu ungeahnten Entwicklungen
in der beschreibenden Naturwissenschaft und zu einer neuen philosophischen Anschauung von der organischen Welt.

Die Früchte seiner achtjährigen Forschungsarbeit sind in vielen Abhandlungen niedergelegt, die Wallace zum Teil noch auf der Reise selbst bzw. nach seiner Rückkehr nach England verfasste. Einen allgemeinen Überblick über seine ganzen Forschungsergebnisse gab er erst, nachdem er sechs Jahre lang seine mitgebrachten Erfahrungen, Sammlungen und andere Schätze gesichtet, geordnet und studiert hatte. Um nur einen Eindruck von dem umfassenden Wert seiner Beobachtungen zu geben, sei erwähnt, dass er über 125.000 naturwissenschaftliche Gegenstände von seinen Reisen mit nach Hause brachte, die er teils selbst bearbeitete, teils anderen Forschern zur Bearbeitung überließ.

Ein ausführliches Verzeichnis seiner wissenschaftlichen Schriften bis 1869 befindet sich in Dr. Meyer's Schrift: "Charles Darwin und Alfred Russel Wallace" Erlangen 1870, Seite XX-XXIII

Am 30. Juni 1858 richteten die Herren Charles Lyell und J.D. Hooker den folgenden, geschichtlich äußerst bedeutsamen Brief an den Sekretär der Linnean Society, J.J. Bennet, in London:

Geehrter Herr!

Die beifolgenden Abhandlungen, die wir die Ehre haben, der Linnean Society mitzuteilen und welche sich alle auf denselben Gegenstand beziehen, nämlich auf die Gesetze, die die Entstehung von Varietäten, Rassen und Arten beeinflussen, enthalten die Resultate der Untersuchungen zweier unermüdlicher Naturforscher, der Herren Charles Darwin und Alfred Wallace.

Diese Herren haben, ein jeder selbständig und ohne voneinander zu wissen, dieselbe sehr geistreiche Theorie erdacht, um das Erscheinen und die Fortdauer von Varietäten und von spezifischen Formen auf unserem Planeten zu erklären, und mögen daher beide billigerweise das Verdienst in Anspruch nehmen, originale Denker auf diesem wichtigen Gebiet der Forschung zu sein; aber da keiner von ihnen seine Ansichten veröffentlicht hat, obgleich Herr Darwin vor vielen Jahren wiederholt von uns dazu gedrängt worden war, und da beide Autoren ihre Abhandlungen jetzt rückhaltlos in unsere Hände gelegt haben, so meinen wir, dass es die Interessen der Wissenschaft am besten fördern würde, wenn eine Auswahl derselben der Linnean Society vorgelegt würde.

Ihrem Datum nach geordnet sind es die folgenden:
1. Auszüge aus einem Manuskript über den Artbegriff, von Herrn Darwin, welches 1839 skizziert und 1844 kopiert wurde. Die Kopie wurde von Dr. Hooker gelesen, und ihr Inhalt wurde später an Charles Lyell weitergegeben. Der erste Teil bezieht sich auf "Das Variieren organischer Wesen im natürlichen und im domestizierten Zustand", und das zweite Kapitel ist überschrieben: "Über das Variieren organischer Wesen im natürlichen Zustand; über die natürlichen Mittel der Zuchtwahl; über das Verhältnis domestizierter Rassen zu echten Arten."
2. Ein Auszug eines an Professor Asa Gray in Boston, USA, gerichteten Briefes, vom Oktober 1857, von Herrn Darwin, in dem er seine Ansichten wiederholt, und die zeigen, dass er von 1839 bis 1857 bei seiner Meinung geblieben ist.
3. Ein Essay von Herrn Wallace, betitelt: "Über die Tendenz der Varietäten unbegrenzt von dem ursprünglichen Typus abzuweichen."

Diese Schrift schrieb Wallace auf der moluckischen Insel Ternate im Februar 1858 und sandte sie seinem Freund, Charles Darwin, mit dem ausdrücklichen Wunsch, sie an Sir Charles Lyell weiterzuleiten, wenn Darwin sie für neu und interessant genug hielte.

Herr Darwin hielt die in dieser Schrift dargelegte Ansicht für so bemerkenswert, dass er in einem Brief an Sir Charles Lyell den Vorschlag machte, von Herrn Wallace so bald wie möglich die Einwilligung zu beschaffen, um den Essay zu veröffentlichen.

Diesem Schritt stimmten wir voll und ganz zu; vorausgesetzt, dass Herr Darwin das Memoire, welches er selbst über den gleichen Gegen stand geschrieben und welches einer von uns 1844 eingesehen hatte, nicht der Veröffentlichung vorenthielte. Als wir das mit Herrn Darwin besprachen, gab er uns die Erlaubnis, jeden Gebrauch von seinem Memoire zu machen. Wir erklärten ihm, dass wir seine und seines Freundes Schriften deshalb der Linnean Society vorlegen wollten, weil wir das Interesse der Wissenschaft ganz allgemein im Auge hätten aber auch weil wir seine und seines Freundes Prioritätsansprüche sichern wollten. Denn wir halten es für wünschenswert, dass die Ansichten, die auf einer so breit angelegten Schlussfolgerung aus Tatsachen beruhen und die durch jahreslanges Nachdenken gereift sind, sobald wie möglich bekannt werden, damit andere mit diesen Gedanken arbeiten können. Wir wünschen, dass so lange die wissenschaftliche Welt noch auf das Erscheinen des vollständigen Werkes von Herrn Darwin warten muss, einige seiner Hauptergebnisse seiner Arbeiten wie auch der Arbeiten seines vortrefflichen Korrespondenten zu gleicher Zeit der Öffentlichkeit vorgelegt werden.

Wir haben die Ehre zu sein Ihre sehr ergebenen Charles Lyell, Jos.D Hooker

Die Linnean Society hat dann im gleichen Jahr 1858 die Schriften von Wallace und Darwin zum ersten Mal veröffentlicht.

Wallace, der von Darwin so geschätzte Wissenschaftler und Freund, hat mit der gleichen wissenschaftlichen Akribie untersucht, wie die Evolution vor sich geht.
Darwin starb am 19.4.1982. Er hat das "Wie" der Evolution wohl nicht untersucht, weil er sich auf die Evolution der Formen beschränkte. Ich möchte an dieser Stelle Dr. Alfred Russel Wallace etwas ausführlicher zitieren, was er zur Evolution sagt.

In der deutschen Ausgabe des Buches "Die wissenschaftliche Ansicht des Übernatürlichen, - welche eine experimentelle Untersuchung über die vorgeblichen Kräfte von Hellsehern und Medien durch Männer der Wissenschaft wünschenswert erscheinen lässt" von Dr. Alfred Russel Wallace, erschienen in Leipzig 1874, schreibt er:
"Ich behalte die feste Überzeugung, dass die Phänomene des modernen Spiritualismus wahrhaft objektive Tatsachen sind. Mein Essay ist in England längst vergriffen, und ich beabsichtige nicht, ihn wieder abdrucken zu lassen, bevor ich nicht vorbereitet wäre, ihn umzugestalten und ihm meine persönlichen Erfahrungen einzuverleiben. Dieses ist jetzt unnötig geworden durch die weit sorgfältigeren Untersuchungen von William Crookes

(17.6.1832 - 4.4.1909), Mitglied der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in London." (William Crookes: ältere Aufsätze aus den Jahren 1871 sind wieder abgedruckt in: Barrington, M.R. (Hrsg.), Crookes and the Spiritual World New York 1972, Crookes: "Aufzeichnungen über Sitzungen mit D. Home" Berlin 1890, "Der Spiritismus und die Wissenschaft" Leipzig 1891, "Strahlende Materie" Leipzig 1907, "Researches in the Phenomena of Spiritualism", London 1926)

Crookes, einer der bedeutendsten Physiker und Chemiker Englands (er entdeckte 1861 das Thallium, 1874 die Radiometerwirkungen; und erfand die Crook'sche Röhre, eine Gasentladungsröhre, womit er die wesentlichen Eigenschaften der Kathodenstrahlung nachwies.) - war von 1896 bis 1899 Präsident der Society for Psychical Research (S.P.R.), dies ist die englische Gesellschaft für Psychische Forschung. Auf dem Gebiet der Parapsychologie interessierte sich Crookes vor allem für die physikalischen Phänomene des Mediumismus. Er arbeitete mit den Medien Florence Cook und Daniel Home zusammen. Bei dieser Arbeit entwickelte er verschiedene Apparate zur technischen Kontrolle der Phänomene.

Nach Prof.Dr. Charles Richet begann mit Crookes Arbeiten die "wissenschaftliche Periode" der Parapsychologie.
Aber zurück zu Wallace.

Eine 3. Auflage seines Buches: "On Miracles and Modern Spiritualism" ist doch erschienen und zwar 1895 mit wesentlichen Ergänzungen über Erscheinungen.

Wallace fährt fort: "Von meinem vierzehnten Jahre ab lebte ich zusammen mit einem älteren Bruder von fortgeschrittenen liberalen und philosophischen Ansichten, und ich verlor dadurch bald jede Fähigkeit, mich in meinem Urteil, sei es von kirchlichem Einfluss, sei es von religiösem Vorurteil, bestimmen zu lassen. Bis zu der Zeit, da ich zum ersten Mal mit den Tatsachen des Spiritualismus bekannt wurde, war ich ein unerschütterlicher philosophischer Skeptiker, der sich an den Werken eines David Friedrich Strauss und Carl Voqt erfreute und ein enthusiastischer Bewunderer von Herbert Spencer war. Ich war ein so entschiedener und starrsinniger Materialist, dass ich zu jener Zeit keinen Platz in meinem Kopf für die Vorstellung einer geistigen Existenz, oder für irgendwelche anderen Wirkungskräfte im Universum, als für "Stoff und Kraft", finden konnte.

Tatsachen sind jedoch hartnäckige Dinge. Meine Neugier wurde zuerst stark aufgeregt. Meine Begierde nach Wissen wie meine Liebe nach Wahrheit um ihrer selbst willen zwangen mich, meine Forschungen fortzusetzen. Die Tatsachen wurden immer zuverlässiger, immer mannigfaltiger und entfernten sich immer wieder von allem, was die neuere Wissenschaft lehrte, oder worüber die moderne Philosophie spekulierte. Die Tatsachen schlugen mich; sie zwangen mich, sie als Tatsachen anzuerkennen, lange bevor ich die spirituelle Erklärung derselben annehmen konnte. Es war damals, wie Dr. Carpenter dieses so gut ausdrückt, "kein Platz im meiner bestehenden Gedankenfabrik, in welchen sie hätte eingepasst werden können." Erst nach und nach wurde ein solcher Platz allmählich frei; aber er wurde dies nicht durch irgendwelche vorgefasste oder theoretische Meinungen, sondern durch die beständige Einwirkung von Tatsache nach Tatsache, welche auf keine andere Weise erklärt oder beseitigt werden konnten.

Nachdem ich, wie ich gezeigt habe, durch eine strenge Induktion aus den Tatsachen 1.) zu dem Glauben an die Existenz einer unendlichen Anzahl von Intelligenzen (geistigen Wesen) verschiedener Grade im Universum, und 2.) zu der Ansicht geführt worden bin, dass einige von diesen Intelligenzen, obgleich sie gewöhnlich für uns unsichtbar und unberührbar sind, dennoch auf die Materie einwirken, und unseren Geist beeinflussen können, und dies auch wirklich tun: so verfolge ich sicher nur einen streng wissenschaftlichen und logischen Weg, wenn ich zu erkennen suche, wie weit diese neue Lehre uns in den Stand setzen wird, manche Phänomene zu begründen, welche die Theorie der natürlichen Zuchtwahl nicht zu erklären vermag. Die folgende Stelle, welche als eine Anmerkung in der zweiten Ausgabe meiner "Beiträge zur Theorie der natürlichen Zuchtwahl" vorkommt, wird zeigen, wie, nach meiner Ansicht, die Theorie des Spiritualismus wirklich die Theorie von der natürlichen Zuchtwahl ergänzt: - Einige Kritiker scheinen mir den Sinn der Ausdrücke, welche ich hier gebraucht habe, vollständig falsch aufgefasst zu haben. Sie haben mir vorgeworfen, als suchte ich die Schwierigkeit damit zu überwinden, dass ich auf unnütze und wenig philosophische Weise an die ‚ersten Ursachen' appellierte; dass ich einräumte, 'unser Gehirn sei das Schöpfungswerk Gottes und nur unsere Lungen dasjenige der natürlichen Zuchtwahl', und dass ich schließlich aus dem Menschen 'das Haustier Gottes' gestaltet hätte. - Ein trefflicher Gelehrter, Herr Glaparède, lässt mich beständig eine 'Höhere Kraft' zu meiner Hilfe herbeiziehen, wobei der große Buchstabe 'H', wie ich glaube, ausdrücken soll, dass diese Höhere Kraft die Gottheit sei. Ich kann dieses Missverständnis nur aus der Ohnmacht erklären, in der sich heutzutage jeder gebildete Geist befindet, sich die Existenz einer höheren vermittelnden Intelligenz zwischen dem Menschen und der Gottheit vorzustellen. Die Engel und Erzengel, die Geister und Dämonen sind seit so langer Zeit aus unserem Glauben verbannt, dass wir sie uns nicht mehr als Wirklichkeiten vorstellen können, und die moderne Philosophie setzt nichts an ihre Stelle. Indessen kann das große Gesetz der Kontinuität oder des Allzusammenhangs unmöglich über die enge Sphäre unseres Gesichtskreises hinaus aufhören zu gelten. Es kann keinen unendlichen Abgrund geben zwischen dem Menschen und dem großen Geist des Universums: eine solche Annahme scheint mir im höchsten Grade unwahrscheinlich.

Wenn ich vom Ursprung des Menschen und von seinen möglichen Verursachungen sprach, gebrauchte ich die Ausdrücke: 'irgend eine andere Kraft' - ‚irgend eine intelligente Kraft' - ‚eine höhere Intelligenz' - ‚eine lenkende Intelligenz'. Das sind die einzigen Ausdrücke, welche ich zur Bezeichnung der Kraft anwandte, der man, wie mir schien, die Entwicklung des Menschen zuschreiben konnte; und ich habe sie absichtlich gewählt, um zu zeigen, dass ich die Hypothese einer ersten Ursache verwerfe, um damit alle beliebigen speziellen Phänomene zu erklären, welche das Universum zusammensetzen, wofern man nicht auch als erste Tatsache die Tätigkeit des Menschen oder jedes anderen intelligenten Wesens betrachtet. Nur wo ich vom Ursprung der Kräfte und der universellen Gesetze spreche, habe ich vom Willen oder von der Macht einer ‚höchsten Intelligenz' gesprochen.

Indem ich mich der soeben erinnerten Ausdrücke bediente, wünschte ich wohl begreiflich zu machen, dass nach meiner Ansicht, die Entwicklung der wesentlich menschlichen Teile unserer Organisation und unserer Intelligenz, höheren intelligenten Wesen als wir, zugeschrieben werden könne, deren lenkende Tätigkeit in Übereinstimmung mit den universellen Naturgesetzen ausgeübt würde. Ein ähnlicher Glaube kann begründet oder auch nicht begründet sein, aber er ist begreiflich und liegt nicht wesentlich außer dem Bereich des Beweises. Er beruht auf Tatsachen und Argumenten, welche denjenigen vollkommen analog sind, durch die ein hinreichend denkkräftiger Geist, indem er auf der Erde die Existenz von kultivierten Pflanzen und Haustieren feststellt, auf das Vorhandensein irgendeines ihnen überlegenen intelligenten Wesens schließen würde.
Ich möchte jeden, der die Wahrheit zu wissen wünscht, bitten, die folgenden fünf Werke sorgfältig durchzulesen, und dann zu sagen, ob er glauben könne, dass alle die in ihnen vorgeführten Tatsachen durch Betrug oder Selbsttäuschung erklärt werden können. Und möge man bedenken, dass, wenn nur eine oder zwei derselben wahr sind, dann auch jedes starke Vorurteil gegen die Wahrheit der übrigen aufgegeben werden muss. Diese Werke sind:
1. Reichenbach's "Untersuchungen über die Dynamide: Magnetismus, Elektrizität, Wärme und Licht in ihren Beziehungen zur Lebenskraft.
2. Dr. Gregory's Letters on Animal Magnetism.
3. R. Dale Owen's Footfalls on the boundary of another world.
4. Hare's Experimentelle Untersuchungen der Geister-Manifestationen.
5. Home's Ereignisse in meinem Leben.

Wenn Sie diese Bücher lesen, werden Sie sehen: Es ist möglich, dass intelligente Wesen existieren, welche fähig sind, auf die Materie einzuwirken, obgleich sie selbst nicht direkt von unseren Sinnen erkennbar sind. Dass intelligente Wesen ringsum und mitten unter uns existieren können, welche während unseres ganzen Lebens unwahrnehmbar und dennoch fähig sind, unter gewissen Bedingungen ihre Anwesenheit durch Einwirkung auf uns umgebende Stoffe bemerkbar zu machen, wird manchen unbegreiflich sein und von noch weit mehr Menschen bezweifelt werden; aber wir wagen zu behaupten, dass kein mit den jüngsten Entdeckungen und den höchsten Spekulationen der modernen Wissenschaft vertrauter Denker ihre Möglichkeit ableugnen wird. Es ist möglich, und sogar wahrscheinlich, dass es Wahrnehmungsweisen gibt, welche noch höher sind, als alle die unsrigen, ebenso wie das Gesicht höher ist, als das Gefühl und Gehör. Die erste, des Beweises fähige Tatsache ist diese: dass während der letzten Jahre (seit 1898), in denen die Naturwissenschaft rasante Fortschritte gemacht, und der wachsende Geist des Rationalismus zu einer ganz allgemeinen Bezweiflung aller Tatsachen von einem vermeintlich wunderbaren oder übernatürlichen Charakter geführt hat, eine zunehmende Zahl von Personen ihren Glauben an die Existenz von Wesen der Art, wie wir sie bisher als eine bloße Möglichkeit zu erweisen gesucht haben, aufrechterhalten. Alle diese Personen erklären, dass sie direkte und oft wiederholte Beweise von der Existenz solcher Wesen erhalten haben. Die meisten von ihnen berichten uns, dass sie allen ihren früheren Begriffen und Vorurteilen entgegen überzeugt worden seien. Sehr viele sind früher Materialisten gewesen, welche nicht an die Existenz irgendwelcher, von einer sichtbaren, greifbaren Form losgelöster Wesen, noch an die fortdauernde Existenz des Menschengeistes nach dem Tod glaubten. Im gegenwärtigen Augenblick gibt es wenigstens drei Millionen Personen in den Vereinigten Staaten Nord-Amerikas, welche für sie selbst befriedigende Beweise von der Existenz unsichtbarer Intelligenzen erhalten haben.
Eine nur kleine Forschung nach der Literatur das Gegenstandes, welche bereits sehr umfassend ist, enthüllt die erstaunliche Tatsache, dass dieses Wiederaufleben des sogenannten Supranaturalismus nicht etwa auf die Unwissenden oder Abergläubischen, oder bloß auf die niederen Klassen der Gesellschaft beschränkt ist. Im Gegenteil ist vielmehr unter den mittleren und höheren Ständen die größere Anzahl seiner Anhänger zu finden;

Und unter diesen, die sich von der Wirklichkeit solcher Tatsachen, welche immer zu den Wundem gezählt worden sind, überzeugt erklärt haben, gibt es eine Anzahl von schriftstellerischen, wissenschaftlichen und Standespersonen, welche bisher hohe Stellungen bekleidet und noch inne haben, über jede Zumutung von Falschheit oder Trug erhaben sind und niemals Andeutungen von Wahnsinn gegeben haben. Auch ist dieser Glaube nicht auf nur eine religiöse Sekte oder Gesellschaft beschränkt.

Im Gegenteil, Menschen aller Religionen, und von keiner Religion, sind zugleich in den Reiben der Gläubigen zu finden; und viele Zweifler haben erklärt, dass sie durch die Kraft direkten Beweises wenn auch gegen ihren Willen, zu dem Glauben gezwungen wurden, dass solche Wesen existieren. Hier ist sicher eine in der Geschichte das menschlichen Geistes ganz einzige Erscheinung. Bei Erforschung der Zeugnisse ähnlicher Wunder während vergangener Zeitalter haben wir viel auf Rechnung der früheren Erziehung und des fast allgemein vorherrschenden Glaubens an die Möglichkeit und häufige Wiederkehr von Wundern und übernatürlichen Erscheinungen zu setzen.

Heutzutage ist es eine notorische Tatsache, dass unter den gebildeten Klassen, und besonders unter den Forschern der Medizin und Naturwissenschaft, der Skeptizismus fast allgemein ist. Aber was als die außerordentlichste Tatsache von allen erscheint, ist, dass nicht ein einziges Individuum den Gegenstand sorgfältig erforscht hat, ohne die Realität der Erscheinungen anzunehmen, und dass während Tausende zu dem Glauben bekehrt worden sind, nicht ein einziger Anhänger desselben jemals wieder von demselben zurück bekehrt worden ist.

Während die eigentümlich konstruierten Individuen, welche die Medien der Erscheinungen sind, nach Tausenden gezählt werden können, hat nicht ein Einziges jemals den Betrug öffentlich verraten, wenn es ein Betrug war.

Damit nun meine Leser für sich selbst beurteilen mögen, ob wir die wichtigste und außerordentlichste Entdeckung gemacht haben, (als irgendeine, welche bis jetzt) des neunzehnten Jahrhunderts, vor uns haben, beabsichtige ich, einige Augenzeugen vorzuführen.

Augustus de Morgan, viele Jahre hindurch Professor der Mathematik und auch Dekan des University-College in London, war zu Gambridge erzogen, wo er den Rang des vierten, zur Graduierung erlesenen Studenten einnahm. Er studierte Jura und schrieb viel über Mathematik, Logik und Biographisches.

Er war achtzehn Jahre lang Sekretär der Königlich Astronomischen Gesellschaft und ein starker Verteidiger der Dezimal-Münzprägung. Im Jahre 1863 erschien ein Werk unter dem Titel: "Von der Materie zum Geist, das Resultat zehnjähriger Erfahrung in Geistesmanifestationen". Aus dem Vorwort dieses Buches will ich nun einige Auszüge geben: "Ich bin durch den Augenschein meiner eigenen Sinne von einigen der erzählten Tatsachen überzeugt, von anderen habe ich so gute Beweise erhalten, als Zeugnisse sie nur liefern können. Ich bin vollkommen überzeugt, dass ich auf eine Weise, welche jeden Unglauben unmöglich machen sollte, sogenannte spirituelle oder geistige Dinge gesehen und gehört habe, welche von keinem vernünftigen Wesen durch Täuschung, zufälliges Eintreffen oder Missverständnis erklärt werden können. So weit fühle ich den Boden fest unter mir."

John Worth Edmonds, gewöhnlich Richter Edmonds genannt, ist ein Mann von hervorragendem Wert. Er wurde zum Mitglied beider Abteilungen des Staats-Gesetzgebungskörpers von New York gewählt und war einmal Präsident des Senats. Zum Oberaufseher des Gefängniswesens ernannt, machte er große Verbesserungen im System der Arbeits- und Besserungsanstalten. Nachdem er verschiedene Unterposten bekleidet, wurde er zum Oberrichter des höchsten Gerichtshofes das Staates New York ernannt. Dieses ist die höchste richterliche Würde im Staat; er hatte sie sechs Jahre lang inne und verzichtete dann darauf in Folge das öffentlichen Geschreis, das sich wider ihn erhob, als bekannt wurde, dass er von der Wahrheit des Spiritualismus überzeugt worden war. Nachher hat er seine Praxis als Rechtsanwalt wieder aufgenommen und wurde als solcher zu dem wichtigen Posten eines Syndikus von New York erwählt, den er jedoch ablehnte.

Dr.med. Robert Hare, Professor der Chemie an der Universität von Pennsylvania, war einer der bedeutendsten Gelehrten Amerikas. Er zeichnete sich durch eine Anzahl wichtiger Entdeckungen aus, und war der Verfasser von mehr als 150 Abhandlungen über wissenschaftliche Themen. Es wird oft behauptet, dass kein Mann der Wissenschaft die Erscheinungen vollständig erforscht habe. Dies ist nicht wahr.

Niemand, der noch nicht selbst diese Tatsachen erforscht hat, hat ein Recht, eine Meinung abzugeben, bis er weiß, was von anderen geleistet worden ist; und um dieses zu wissen, wird es für ihn notwendig sein, unter anderen Werken auch "Hare's Experimental Investigation of the Spirit Manifestations" zu lesen, welches Buch bereits fünf Auflagen erlebt hat. Es ist ein Buch von 460 eng gedruckten Octavseiten im Original und enthält außer den Details seiner Experimente auch noch zahlreiche Diskussionen über philosophische, moralische und theologische Fragen, welche große Schärfe und logische Kraft offenbaren. Die Experimente, die er anstellte, geschahen alle durch Medien, und sein Apparat war so ersonnen, dass das Medium unter seinen Prüfungsbedingungen unmöglich die Mitteilungen beeinflussen konnte. So z.B. veranlasste der Apparat durch seine Bewegung die Drehung eines Zeigers über einem Alphabet; doch selbst, wenn das Medium die Scheibe mit dem Alphabet nicht sehen konnte, bewegte sich der Zeiger auf die Buchstaben, welche intelligente und genaue Mitteilungen zusammenbrachten. In einem anderen Fall wurden des Mediums Hände schwebend in Wasser gehalten, so dass sie keine Verbindung mit dem Brett hatten, auf welchem das Wassergefäß ruhte, und doch wurde auf Verlangen eine Kraft von 18 Pfund auf das Brett ausgeübt, was von einer Federwaage angezeigt wurde. Was nun mein eigenes Urteil angeht, so geben uns diese Beschreibungen eine weit erhabenere und zu gleicher Zeit vernünftigere und zusammenhängendere Ansicht vom Geisterleben, als die Lehren irgendeiner Religion oder Philosophie, während sie sicher zu größerer Moral leiten und aufs strengste die Wichtigkeit einschärfen, jede geistige Fähigkeit, mit der wir begabt sind auszubilden. Selbst wenn es möglich wäre zu beweisen, dass die darin angenommene übermenschliche Quelle dieser Mitteilungen eine Täuschung sei, so würde ich dennoch behaupten, dass diese Botschaften auf ihrem eigenen Verdienst beruhen, und uns die besten, die höchsten, die vernünftigsten und annehmbarsten Ideen eines zukünftigen Zustandes an die Hand geben, und sich als die beste Anregung zu intelligentem und moralischem Fortschritt erweisen müssen; und ich möchte jeden Denker dazu auffordern, das Werk vorerst in dieser Hinsicht zu prüfen, ehe er sich dagegen entscheidet.

Die Theorie des Spiritualismus nach Wallace

Viele Menschen wissen mit den übersinnlichen Phänomenen nichts anzufangen. Ja sie fühlen sich eher negativ berührt durch die Art, wie diese Phänomene sich zeigen. Wenn man auf diese Dinge zu sprechen kommt, so hört man immer wieder, dass diese nur unter der Voraussetzung akzeptiert werden könnten, dass sie einen Teil des Universums bilden würden, oder es zumindest eine plausible Hypothese für diese Phänomene gäbe.

Und eine solche Hypothese gibt es. Sie ist in ihren Grundprinzipien uralt, neu sind lediglich die vielen neuen Erfahrungswerte. Und sie ist in der Lage, alle Erscheinungen miteinander zu verknüpfen. Dabei gerät sie weder mit der Wissenschaft noch mit der Philosophie in Konflikt. Gemäß dieser Hypothese nennen wir den wesentlichsten Teil aller empfindenden Wesen "Geist", wir haben keinen passenderen Ausdruck. Es ist der "Geist", der fühlt, wahrnimmt und denkt, der Kenntnisse erwirbt und urteilt. Der "Geist" des Menschen ist der eigentliche Mensch. Das Gehirn und die Nerven sind nur die magnetische Batterie und der Telegraph, durch die der Geist mit der Außenwelt in Verbindung tritt. Der Körper wiederum ist nur das Instrument, dessen der Geist sich bedient, um seine Tätigkeiten hier auf der Erde zu verrichten. Im Allgemeinen ist der Geist vom Körper nicht zu trennen, denn er verleiht diesem ja das Leben; doch gibt es Menschen, die mit ihrem Geist aus ihrem Körper austreten können. Sie unterbrechen nicht den geistigen Kontakt zum Körper. denn sonst würde der Körper zur leblosen Hülle, sondern sie halten nur noch die vegetativen Funktionen des Körpers aufrecht, ihr Bewusstsein aber und ihr Geist trennen sich von ihm, für eine bestimmte Zeit.

Der Geist ist genauso wie der Körper an bestimmte Gesetze gebunden, d.h., auch er stößt an bestimmte Grenzen. Tritt der Geist beim physischen Tod für immer aus dem Körper aus, so verändert er sich nicht urplötzlich, sondern er behält seine frühere Denkweise, seinen Geschmack seine Gefühle und Neigungen noch weiter bei. Der neue Zustand das Daseins ist eine natürliche Fortsetzung des alten. Der Geist bleibt das, wozu er sich innerhalb seines irdischen Lebens entwickelt hat, und so beginnt er ein Leben unter neuen Bedingungen.

Er hat noch den gleichen Charakter wie vorher, aber er hat nun neue seelische und leibliche Kräfte, eine größere Fähigkeit, physische und geistige Kenntnisse zu erwerben, und er ist in der Lage, auf eine neue Weise seine moralischen Gefühle zu offenbaren.
Hier wird schon klar, dass auch nach der spirituellen Theorie das Gesetz des "Ununterbrochenen Zusammenhangs" vollkommen auf den Übergang in einen anderen Zustand des Daseins angewendet werden kann.

Die hier dargelegte Hypothese ist in sich ganz zusammenhängend und verständlich, und ich behaupte, sie ist viel mehr als nur eine Spekulation, weil sie nämlich in der Lage ist, jene ungeheure Menge von Tatsachen zu erklären, die anders nicht erklärt werden könnten, und weil sie auch eine verständliche Theorie über den künftigen Zustand des Menschen zu geben vermag, besser als ihn irgendeine Religion oder Philosophie je geliefert hätte.

Die Frage ist nun, wie wir, im physischen Körper lebende Geister, mit denen in Verbindung treten können, die nicht mehr in ihrem Körper leben. Es geht um das Phänomen der Medialität, Und auch dazu gibt die Theorie ausreichende Erklärungen. Unter gewissen Umständen ist es einem Medium möglich, aus seinem Körper einen feinen Stoff, das sogenannte Ektoplasma (Charles Richet), herausfließen zu lassen.

Dieses Stoffes bedienen sich dann die körperlosen Geister und bilden sich daraus einen "materiellen" Leib, der manchmal so stark sein kann, dass man ihn fühlen kann. Dieser so gebildete Geisterkörper ist in der Lage sich zu bewegen, er kann unter bestimmten Bedingungen sprechen, schreiben, zeichnen oder auch Gegenstände bewegen. Auf diese Weise kommen verstorbene Freunde, Verwandte oder geistige Lehrer, um mit den auf dieser Erde Lebenden zu verkehren.

Diese Tatsache wird von den meisten Menschen deshalb geleugnet, weil sie für "übernatürlich" gehalten wird. Sie ist aber im Gegenteil sehr natürlich, weil es nämlich unsere Natur ist, uns geistig zu entwickeln, hier und auf den geistigen Ebenen.
Manche Menschen wundern sich über die Art der Handlungen und Mitteilungen, mit denen sich diese Geister zu erkennen geben. Aber muss uns nicht ebenso oft die Art noch im Körper sich befindender Geister nachdenklich stimmen?

Denn diese sind es ja, die sich dann später, körperlos geworden, bei uns melden. Doch betrachte man die Verbindung zwischen den Welten einmal von einer anderen Seite:
Wenn sich drei Personen, von denen zwei taub und eine stumm ist, miteinander unterhalten wollen, so bedienen sie sich einer Zeichensprache, die auf den ersten Blick seltsam aussieht. Wird man sich aber bewusst, dass die Gestikulation einfach notwendig ist, und im Grunde ebenso eigenartig anmuten könnte wie die Bewegung der Lippen und der Gesichtszüge beim Sprechen für jemanden, dem diese Art der Verständigung neu ist, - dann wird man auch die Art und Weise der Kommunikation zwischen dieser stofflichen Welt und der geistigen Welt toleranter und mit weniger Vorurteilen betrachten.

Wir sollten einmal bedenken, wie schwer es einem körperlosen Geist ist, sich uns verständlich zu machen. Untersucht ein Forscher die Möglichkeit des Geisterverkehrs, dann muss der Geist die ganze Arbeit der Beweisführung leisten. Er muss zuerst den Forscher von seiner Existenz überzeugen und dann ein Vertrauensverhältnis aufbauen, dass dieser den Mitteilungen des Geistes Glauben schenken kann. Dies alles
geschieht meist trotz des Vorurteils, dass es Geisterverkehr nicht geben könne oder gar, dass ein vom physischen Körper losgelöster Geist nicht existieren könne.

Zum Glück ist die Überzeugungskraft der Geister so stark, dass Tausende von Menschen, die sich auf die Erforschung dieses Bereichs eingelassen haben, überzeugt wurden, dass es die Kommunikation zwischen den beiden Welten gibt; und wenn sie weiter forschten, so stellten sie fest, dass sich ihnen höhere Welten auftaten, die mehr Wissen und mehr Erkenntnis vermitteln konnten, als sie es sich jemals erträumt hätten.
Die Hypothese von der Existenz des Geistes, sowohl im Körper als auch vom Körper losgelöst, und von der Verbindung zwischen diesen beiden Ebenen muss unvoreingenommen wie jede andere Hypothese beurteilt werden, und zwar allein nach dem Maßstab, ob sie geeignet ist, die vielfältigen Phänomene erklärbar zu machen, die sich eindeutig feststellen lassen.

Und selbst wenn man die Hypothese der Existenz des Geistes nicht akzeptieren will, so bleiben immer noch die Tatsachen der Phänomene. Und diese Tatsachen sind so bewiesen, wie Tatsachen immer bewiesen werden, durch das übereinstimmende Zeugnis ehrlicher, unparteiischer und sorgfältiger Beobachter. Und die Tatsachen können weiterhin von jedem ernsthaften Forscher nachgeprüft werden. Sie haben der Feuer- und Wasserprobe einer langen Verleumdung sowie vieler strenger Untersuchungen standgehalten, und ihre Anhängerschaft hat sich immer stärker vermehrt. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, mit verschiedenen Lebenseinstellungen und den unterschiedlichsten Talenten begabt, haben sich durch das Gewicht der Tatsachen überzeugen lassen, und nicht ein einziger Mensch, der sich mit der Frage beschäftigt hat, konnte die Wirklichkeit der Tatsachen leugnen. Dies sind die Charakterzüge einer neuen Wahrheit und nicht einer Täuschung oder eines Betrugs.
Die Tatsachen sind folglich bewiesen."

Dr.Hans Kayser, der die pythagoreisch-keplersche Harmonikallehre neuerdings vertieft und verbreitet hat. sagt, dass der 7. Brief Platons - "eines der interessantesten Zeitdokumente an die Spitze einer jeden Übersetzung von Platons Werken gestellt werden sollte". Platon sagt:
"Aber die Veröffentlichung jener Geheimnisse halte ich für kein Glück für Menschen, mit Ausnahme von wenigen Auserwählten, von allen jenen nämlich, welche imstande sind, auf einen ganz kleinen Wink selbst zu finden. Den übrigen muss sie teils auf unverantwortliche Weise eine ganz dumme Verachtung einflößen, teils eine Überspanntheit und Aufgeblasenheit infolge des Wahns, als wenn sie jetzt alle Weisheit mit Löffeln genossen hätten."
Es gibt viele Dinge, die dem Herdenmenschen vorenthalten bleiben müssen.

Die moralischen Lehren des Spiritualismus nach Wallace

Wir haben jetzt zu betrachten, ob diese ungeheure Reihe von Erscheinungen, welche den Anspruch erhebt, uns in Verkehr mit Wesen zu bringen, die in eine andere Phase des Daseins hinübergegangen sind, uns etwas lehre, das uns zu weiseren und besseren Menschen machen könne. Ich für meinen Teil glaube, dass sie das tut, und werde mich bemühen, so kurz als möglich auseinander zusetzen, welches die Lehren des modernen Spiritualismus sind.

Die Hypothese des Spiritualismus erklärt nicht nur alle diese Tatsachen, sondern sie ist auch ferner noch bedeutsam, weil sie mit der Theorie eines zukünftigen Daseinszustandes verbunden ist, welche bis jetzt die einzige der Welt gegebene Theorie ist, die dem modernen philosophischen Geist sich empfehlen kann. Es herrscht eine allgemeine Übereinstimmung und ein harmonischer Grundton in der Masse der sogenannten "spirituellen" Tatsachen und Mitteilungen, welche zum Erblühen einer neuen Literatur und zur Begründung des Spiritualismus geführt haben.

Die Hauptlehren sind:
1. dass nach dem Tod des Menschen der Geist in einem ätherischen Körper weiterlebt, mit neuen Kräften begabt, aber geistig und moralisch dasselbe Individuum, das es bereits im Fleisch war.
2. dass er von diesem Augenblick an einen Lebenslauf von einem anscheinend endlosen Fortschritt beginnt, der genau in dem Verhältnis, als seine intellektuellen und moralischen Fähigkeiten schon auf dieser Erde geübt und ausgebildet wurden, seinen raschen Verlauf hat.
3. dass sein Glück oder Elend ganz von ihm selbst abhängen wird. Wer in Betreff seiner Freuden mehr vom Körper als vom Geist abhing, wird eine schmerzliche Lücke empfinden, und er muss seine intellektuelle und moralische Natur langsam und mühevoll entwickeln, bis ihre Äußerungen leicht und angenehm werden. Weder werden Belohnungen noch Bestrafungen von einer äußeren Kraft ausgesetzt, sondern eines jeden Zustand ist die natürliche und unvermeidliche Folge seines Zustands auf Erden. Er geht wieder von der Ebene moralischer und intellektueller Entwicklung aus, zu der er sich auf Erden erhoben hat.
4. Der Verkehr zwischen Geist und Geist findet durch Gedankenlesen und Sympathie statt. Und er ist um so vollkommener, je mehr die Wesen beider übereinstimmen. Diejenigen, welche sich stark unterscheiden, haben wenig oder gar keine Kraft miteinander zu kommunizieren. So haben sich "Sphären" gebildet, welche nicht bloß Abteilungen des Raumes, sondern auch einer sozialen und moralischen sympathetischen Organisation sind. Die Geister der höheren Bereiche können mit den niederen in Kontakt treten und tun dies auch manchmal, aber letztere können nicht nach Belieben mit den höheren zusammenkommen; sondern es herrscht für alle ein ewiger Fortschritt, ein Fort-Schritt, der allein abhängt von der Willenskraft der Entwicklung der geistigen Natur.
5. Es gibt keine bösen Geister, wohl aber Geister schlechter Menschen, und doch sind selbst die schlimmsten in einem zwar langsamen, aber sicheren Fortschritt begriffen.
6. Das Leben in den höheren Sphären hat Schönheiten und Annehmlichkeiten, von denen wir keinen Begriff haben.
7. Ideen der Schönheit und Kraft werden dort durch den Willen verwirklicht, und der unendliche Kosmos ist ein Gebiet, in dem sich die höchste Entwicklung des Verstandes an die Erwerbung grenzenloser Kenntnisse wagen darf.

Man könnte vielleicht denken, dass ich hier nur mein eigenes Ideal wiedergebe; aber dem ist nicht so. Jede Behauptung, die ich gemacht habe, stammt aus medialen Quellen.

Silberbirke spricht (von Anne Dooley, Bläschke Verlag)

Gute mediale Quellen, seriöse Mitteilungen aus höheren Welten, ja zuverlässige Führung für die Menschheit aus geistigen Bereichen finden wir in den medialen Schriften von "Silberbirke", "White Eagle", " Ramala".
White Eagle sagt zu der heutigen Lage der Menschheit: "Der Mensch, der, das geistige Gesetz kennt, soll es aktiv anwenden. Er sollte die Kenntnis dieses Gesetzes unter seinen Mitmenschen verbreiten. Anders ausgedrückt - über den Menschen verhilft Gott den Menschen zu einer besseren Lebensgestaltung. Das ist etwas ganz anderes, als was Ihr unter dem Begriff des Pazifismus versteht. Es ist ein aktiver und nicht ein passiver Zustand. Ihr könnt Betrug, Unlauterkeit und Unfreundlichkeit, wie auch das Töten in jeder Form, verabscheuen. Ihr könnt zum Instrument jener Kraft werden, die der Menschheit hilft, zu erwachen und den wahren Lebensweg zu finden. Die Zeit wird kommen, da die Wissenschaftler durch ihre Forschungen mit der Wahrheit konfrontiert werden, und sie werden sehen, dass es neben dem physischen noch ein geistiges Universum gibt. Wenn dann der Mensch die Weisheit erlangt hat, auf geistigem Gebiet zu forschen, wird er eine wundervolle Welt betreten. Ihr mögt denken, das liege in einer fernen Zukunft. Doch wenn der Mensch seine heutigen Prüfungen besteht, und wir denken, er wird sie bestehen, dann wird er auf den verschiedensten Gebieten der geistigen Entwicklung vorankommen. Es sind die Gebiete der Wissenschaft, der Philosophie, der Erziehung, der Geisteswissenschaften, der Kunst, der Musik, des Heilens."

"Oft sprachen wir von der Überwindung und Ausmerzung der Grausamkeit im neuen Zeitalter. Ihr denkt hierbei sogleich an Grausamkeit gegen die Tiere. Doch dies ist nur ein Aspekt der Grausamkeit. Das Ausmerzen von niederreißenden und grausamen Gedanken ist genauso wichtig wie das Ausmerzen von Grausamkeit gegen Tiere und das Schlachten derselben."

Die Aussagen von Silberbirke über die Aufgabe des Menschen deckt sich damit ebenso wie mit den Forderungen der griechischen Philosophen und den Essenern:
"Der Mensch hat eine große Verantwortung gegenüber allem, was er als niedere Lebensformen ansieht weil Tiere und Menschen ein Teil des Lebendigen sind, ebenso wie Bäume, Früchte, Blumen, Pflanzen und Vögel. Alles Lebendige macht zusammen Fortschritte oder Rückschritte."

Wenn daher der Mensch die Eigenschaften des Lebendigen erkennt und sich dem Leben durch eigenes, lebendiges und verantwortliches Handeln widmet, kann er sich aus der Hölle, die er sich auf Erden selbst schafft ... befreien - und das Paradies auf Erden gestalten. Wenn sich viele Menschen zusammentun, die nach dem Geist des Lebens leben, wird die Erde wieder zu einem grünen Planeten.