Dem Pythagoräer
Leonardo da Vinci war schon der Naturfreund
Franz von Assisi vorausgegangen. Nachdem
im 3. und 4. Jahrhundert die
essenisch-pythagoräische
Lebesweise von der römischen Kirche blutig
ausgemerzt wurde, hat sich in größerem
Ausmaß nur noch durch die
bulgarischen Sogomilen nach Südfrankreich verpflanzt,
wo die größte kulturelle Blüte entstand.
Von 1000 - 1200, lebt in der
Provence die Nation der Katharer oder Albigenser,
von der wir alle noch viel lernen werden.
Die Katharer wussten um das Kelchgeheimnis.
Sie wussten um die unblutige Speise, die
den Menschen zum Übermenschen oder zum reinen,
himmlischen Menschen weiterentwickelt, deswegen der
Name Katharer - "die Reinen".
Sie feierten ihr Abendmahl
wie die ersten Christen, das heißt so wie die
Essener. in den ersten Jahren
des 13. Jahrhunderts jagen die katholischen
Inquisitores nach den letzten "Reinen".
Sie werden als solche daran
erkannt, dass sie keine Tiere töten oder essen
wollen.
Im Jahre
1224 erhält Franz von Assisi (1181-1226) erstmals
in der Geschichte bezeugte Wundmale. Diese Wundmale
sehen so aus wie die des Meisters, von dem gesagt
wird, er sei statt des Osterlammes selbst gestorben,
damit die blutige Barbarei aufhörte. Und dieser
Franz lebt und setzt das fort, was die Katharer verstanden.
Zur selben Zeit wurde in der medizinischen Schule
zu Salerno das Wissen der essenischen Therapeuten
weiter gepflegt. Es ist anzunehmen, dass es mehrere
Gelehrte gab, in jener Zeit der blutigen Verfolgungen
gegen jene, die für sie blutige Opfer abgeschafft
hatten. Gelehrte, die auf das Gralsgeheimnis durch
eigene Studien, durch Beobachtung, Tradition oder
durch Offenbarung gekommen sind. Die Offenbarung kann
natürlich nur dem zuteil werden, der wirklich,
ernst und aufrichtig sucht.
Dass
Leonardo einiges wusste, beweisen auch die
Verse, die sich in charakteristischer
Spiegelschrift, in seinem Tagebuch finde. Sie stammen
aus der Salernitanischen Gesundheitsschule.
Der
verdienstvolle deutsche Forscher Georg
Herrmann gibt sie
so wieder:
Wenn du
gesund willst bleiben,
beachte diese Norm:
Iss ohne Hunger nie
und leicht des Abends nur,
und das was du zu dir nimmst,
das sei recht gut gekaut,
und gut gerichtet sei's auch
und auch von schlichter Form.
Sehr schlecht bist du beraten,
verschluckst du Medizin.
Vor Zorn bewahre dich
und schlechter Luft zugleich
Gedrücktes Haupt vermeide
und auch geblähten Bauch.
Weich auch dem Luxus aus,
den Geist erhalt dir frisch.
Beachte die Diät,
das ist der beste Brauch.
|
Es ist anzunehmen, dass Leonardo durch sein Anatomiestudium
in Kontakt mit jener salernitanischen Hochschule kam,
die auch auf den Philosophen
Luigi Cornaro
einen so lebenswichtigen Einfluss ausübte.
Wir werden sehen, wie Dr.
Székely geführt wurde, als
er auf der Suche nach den Quellen von Franziskus war.
Da kam er über Montecassino
auch auf die Spur von Salomo.
Also muss diese medizinische
Schule irgendwie die Hüterin des Gralswissens
gewesen sein, und es ist wiederum nicht zu erwarten,
dass man sehr klare öffentliche Dokumente darüber
findet. Dieses Wissen musste eben geheim gehalten
werden. der florentinische weltreisende Andreas
Corsali schreibt
aus Indien an Lorenzo
de Medici: "Einige Stämme, genannt
Guzzarati, essen nichts, was Blut und lebendige Seele
enthält, so wie unser Meister Leonardo da Vinci"
Leonardo
da Vinci selber sagt
zum Menschen
"Du hast den Menschen
selbst als König der Tiere bezeichnet -
ich aber würde (zum Menschen) sagen:
" König der Raubtiere, unter denen
du das größte bist; denn hast du
sie nicht getötet, damit sie dir zur Gaumenbefriedigung
dienen, wodurch du dich
zum Grab aller Tiere machst?
Noch viel mehr würde
ich sagen, dürfte ich nur ganz frei die
Wahrheit bezeugen. Sicherlich ist es aber nicht
über das Menschliche hinausgegangen, wenn
ich es (das Tiereessen) als den größten
Frevel bezeichne, der sich nicht einmal bei
den Tieren findet, welche innerhalb ihrer Gattung
sich nicht fressen, es sei denn ausnahmsweise
bei einigen Raubtierarten, wie bei Löwen,
Tigern und Katzen, welche in Verwirrung ihres
Gehirns manchmal ihre Jungen fressen.
Du
aber frisst außer den jungen Vater, Mutter,
Brüder und Freunde, und auch diese genügen
dir nicht, denn du ziehst aus zur Jagd in fremde
Gebiete, plagst andere Menschen, kastrierst
und mästest deine Beute, um sie dann mit
Wonne zu verschlingen.
Erzeugt die Natur denn
nicht genug Pflanzen, mit denen du dich zur
Genüge sättigen kannst? Sollten dir
aber diese einfachen Pflanzen nicht genügen,
könntest du dann nicht mit diesen unzählige
Mahlzeiten zusammenstellen, so wie sie Plotin
und andere Autoren beschreiben?"
|
Die Menschen stehen in den Augen Leonardos ethisch
tiefer als das Tier im allgemeinen, weil die Menschen
ihre Verwandten schlachten und auffressen.
Das
mag verblüffend wirken. Das
ist aber die Sprache der Liebe, die die Tiere als
Freunde und Brüder betrachtet.
Leonardo
da Vinci sagt:
"Menschen
und Tiere sind eigentlich nur Speisekanäle,
Gräber von Tieren, Totenhäuser und
Korruptionsherde, indem sie ihr Leben auf dem
Tod anderer aufbauen.
Ein
großer Teil der beseelten Wesen geht durch
andere beseelte Wesen,
die unbewohnten Häuser (entseelte-Körper-Leichname)
gehen stückweise in die bewohnten,
sie geben ihnen einigen Nutzen, bringen aber
zugleich ihre Schäden mit sich;
So
ist der Mensch,
der sein Leben aus Gegessenem (Tier) erhält,
das den Tod mit sich bringt:"
|
Leonardo darf nicht die ganze Wahrheit sagen. Warum?
Weil er weiß, dass ihn
die Kirche töten würde. Er kennt ja Plotin
und die ganze Tragödie um Julian
und Porphyrius.
Platon verlangte, dass die Jugendlichen eines gesunden
Staates bis zum 18ten Lebensjahr fast nur den Körper
trainieren sollten, bei sehr spärlicher Ernährung,
die für Platon aus Feigen bestand. Man
darf nicht vergessen, dass der Ausdruck Brot im Altertum
normalerweise "das Essen" bedeutet.
Auf seinen Reisen nach Italien
stellte Platon fest, dass die Italiener so weit vom
Pythagoräischen Ideal abgefallen sind, dass sie
schon zweimal pro Tag aßen. Leonardo war ein
ausgezeichneter Schwimmer, und als Reiter tat er es
allen zuvor; in der Fechtkunst war er ein Meister.
Er war ein Wanderer und Bergsteiger und somit Vorläufer
der großen Wandervogelbewegung, die besonders
in Deutschland am Anfang des 20. Jahrhunderts neue
Hoffnung brachte.
"Am Lago Maggiore und Comer See kletterte er
in die Berge, und gelegentlich einer Besteigung des
Monte Rosa machte er Beobachtungen über die scheinbare
Färbung der Luft und andere atmosphärische
Erscheinungen. Da oben, wo die Stimmen der Menschen
ihn nicht in seiner Andacht störten, fühlte
er sich ganz frei und gesammelt in seinen Betrachtungen",
schreibt Georg Herrmann.
Leonardo
war Tierfreund wie Apollonius, Jesus und Franz.
In Florenz lässt er ein Reh aus seiner
Hand essen, er unterhält sich mit seiner
weißen Hauskatze. Als er eines Tages sehen
musste, wie sich die französischen Soldaten
das Schwanenbecken des Schlosses als Jagdrevier
ausersehen hatten und schließlich auch
der letzte Schwan vom Pfeil getroffen war, wandte
er sich ab und ging traurig davon, mit diesem
letzten angeschossenen Schwan fühlte er
sich selbst getroffen.
Leonardo
da Vinci schrieb:
"Wir
leben wieder in Zeiten von Herodes, denn unschuldige
Kinder (die Zicklein) werden von ihren Säugerinnen
gerissen, und von rohen Menschen werden sie
abgeschlachtet. Es
werden ersäuft, die das Licht für
den Götzendienst liefern, nämlich
die Bienen, welche das Wachs für die Kerzen
machen. Vielen
anderen wird das Material und die Speise weggenommen;
von Leuten ohne Vernunft
werden sie untergetaucht und ersäuft.
0 Gerechtigkeit
Gottes, warum erhebst du dich nicht, wenn du
zusehen musst, wie deine Geschöpfe misshandelt
werden?"
"Der
Mensch ist von langen Reden, von denen der größte
Teil falsch und eitel ist; die Tiere sind von
kurzen Lauten, aber diese sind natürlich
und wahr. Besser ist die kurze Wahrheit als
die lange Lüge".
|
Gewisse Leute wollten Leonardo wegen seines Sezierens
verurteilen. Und er: "Narren,
welchen das Leben nicht lange genug erscheint, um
sich mit dem menschlichen Körper zu befassen,
aber die wohl Zeit genug finden, um die Gedanken Gottes
zu analysieren, als ob sie ihn einer anatomischen
Untersuchung unterzogen hätten; alternde Menschen,
nur fähig zu einem brutalen Vergnügen wie
die Jagd".
Leonardos
Gefühl für die Tiere geht noch zu
den ungeborenen Wesen:
"Von
den Eiern, die gegessen werden: oh, wie viele
sind derer, denen es untersagt ist, geboren
zu werden."
"Von den Eseln die
geschlagen werden: oh, nachlässige Natur,
warum bist du so parteiisch geworden, indem
du dich für einige deiner Kinder zur mitfühlenden
und wohlwollenden Mutter gemacht hast, für
andere aber zur grausamen und erbarmungslosen
Stiefmutter?
Ich sehe
deine Kinder in anderer Dienst gegeben ohne
jegliche Abfindung, und anstatt einer Entschädigung
für geleistete Dienste wird ihnen mit
großen Qualen heimgezahlt, und immer
müssen sie ihr Leben hergeben zum Nutzen
ihrer Missetäter."
"Die
Tiere leiden und erfüllen mit ihrem Seufzen
die Lüfte. Die
verwüsteten Wälder verfallen der Vernichtung
anheim. Die Berge werden geöffnet und ihrer
Metalle beraubt, welche in ihren Adern wachsen.
Aber das menschliche Verhalten ist schnell jene
zu loben und zu ehren, welche durch ihr Tun
der Natur wie der Menschheit den größten
Schaden zufügen".
|
Eine der größten Freuden Leonardos war
es, gefangene Vögel aus den Käfigen zu lassen,
ein Vergnügen, das er sich schon als Kind leistete;
im Verborgenen, wenn er allein war, was andererseits
vom Großvater (Leonardo war ein uneheliches
Kind) als eine "Ungezogenheit angesehen und dementsprechend
bestraft wurde. Aber auch als Mann noch und bis ins
hohe Alter hält Leonardo an diesem Vergnügen
fest, er kann es jetzt ungestraft tun.
Vasari schreibt: "Leonardo
widmete sich ganz besonders den Tieren, die er mit
sehr großer Liebe und Geduld behandelte. Wenn
er an einem Vogelhändler vorüberging, holte
er die Vögel aus den Käfigen und bezahlte
dem Verkäufer den Preis, den dieser verlangte;
so gab er den VögeIn die Freiheit wieder, indem,
er sie in die Luft fliegen ließ."
(Vesari: "La
Vita di Leonardo", Bd3, Seite 14.)
Leonardo war mit den platonischen
Lehren vertraut, sein Freund und Gründer der
florentinischen Akademie
Marsilio Ficino hatte
sich als höchste Aufgabe vorgenommen, die Religion
von ihrem größten Feind, der Unwissenheit
zu befreien. Der Schriftsteller
Tommaseo
nannte Leonardo den "Dante
mit dem Geiste Platons und der Seele VergiIs".
Georg
Herrmann nennt
ihn mit Recht "der italienische
Faust".
Dimitry Sergejewitsch Mereschkowski
bringt in seinem historischen Roman über
Leonardo ein "Tagebuch
des Giovanni Boltraffio, von 1494-95,
um in dieser unmittelbaren Form den Meister zu charakterisieren.
Wir
zitieren ohne Kommentar:
"Er versteht alles,
weis alles; er ist ein vortrefflicher Bogenschütze,
Reiter und Schwimmer; er geht vortrefflich mit
dem Degen um. Eines Tages sah ich ihn im Wettstreit
mit den stärksten Männern aus dem
Volk. Das Spiel bestand darin, in einer Kirche
eine kleine Münze derart zu werfen, dass
sie gerade den Mittelpunkt berührte. Meister
Leonard besiegte alle durch Geschicklichkeit
und Kraft.
Er ist ein Linkser (Linkshänder).
Aber mit der linken Hand, die einer zarten,
feinen Frauenhand gleicht, drückt er Hufeisen,
biegt den Klöppel einer kupfernen Glocke
und trägt, wenn er das Gesicht eines Mädchens
zeichnet, mit Kohle oder Bleistift durchsichtige
Schatten auf, die so leicht sind wie die zitternden
Flügel, der Schmetterlinge.
Die Erde, so sagt er,
tränkt die Pflanzen mit ihrer Feuchtigkeit,
der Himmel mit seinem Tau, die Sonne aber gibt
ihnen die Seele. Er nimmt an, dass nicht allein
der Mensch, sondern auch die Tiere und die Pflanzen
eine Seele haben. Er hebt einen Wurm von der
Erde auf und setzt ihn auf ein Blatt, um ihn
nicht zu zertreten. Der Mechaniker Zoroastro
da Peretola erzählte mir, dass Leonardo
schon von seiner Kindheit an keine Tiere esse.
Er sage, es würde
eine Zeit kommen, in der alle Leute gleich ihm
sich mit Pflanzenkost begnügen und das
Schlachten der Tiere als ein ebenso großes
Verbrechen betrachten würden wie den Mord
eines Menschen.
Eines
Tages gingen wir an einem Fleischerladen auf
dem Mercato Nuovo vorüber.
Mit Abscheu wies Leonardo
auf die ausgeweideten Kälber, Schafe, Ochsen
und Schweine, die an den Speerhölzern hingen,
und sprach zu mir: In der Tat der Mensch ist
der Herr der lebenden Wesen oder, besser gesagt,
der König der Tiere denn er ist das grausamste
unter ihnen. Nach kurzem Schweigen fügte
er mit tiefem Kummer hinzu: Wir bilden unser
Leben aus dem Tod unserer Mitgeschöpfe.
Gestern Nacht las ich
lange in den Fioretti di San Francesco. Dieser
liebte wie Leonardo die Tiere.
Ich finde den Meister
früh in der Morgensonne, wie er die Tauben,
die auf ihm sitzen, füttert. Sie fliegen
weg. Mit zärtlicher Miene sieht er ihnen
nach. Da dünkte mich, Leonardo sei dem
heiligen Franziskus ähnlich, dem
großen Freund aller lebenden Geschöpfe,
der den Wind seinen Bruder, das Wasser seine
Schwester, die Erde seine Mutter genannt hat."
"Alcuni gentili
chiamati Guzzarati non si cibano di cosa elcena
che tenga sangue, nè fra essi loro consentono
che si noccia ad alcuna cosa animata,come il
nostro Leanardo da Vinci" (Andrea Corsali)
|
Der wahre Künstler entdeckt die Schönheit
in der Natur. Noch verbreiten die Medien gewöhnlich
nur die so genannte Kunst, die vom Untier - Mensch
- produziert wird. Aber schon weilen unter uns große
Künstler, die den Sinn des Lebens kennen und
die die Tradition der Griechen auch heute wieder aufnehmen.
Schön ist alles in der
Natur, wo der gefallene Mensch sich nicht mit seiner
verderblichen Tätigkeit einmischt. Und heute
kennen wir viel besser auch die innere Struktur der
Lebewesen. Es ist schön
zu erleben, dass man bei besonders schönen Menschen
erraten kann, wie sie sich ernähren und wie sie
leben."
Jeder große ernste Künstler
ersehnt eigentlich nur eins: den Menschen, nicht den
Renaissance-Menschen oder den Biedermeier-Menschen,
sondern den Menschen,
den aller Zufälligkeit entkleideten oder doch
durch die Zufälligkeit nicht gestörten Menschen.
Es treibt ihn, durch alle Hüllen zu dringen,
er will und muss original sein, aus seinem tiefsten
Bedürfnis und Geschmack will er den Menschen
hinstellen, in der Natur eine neue Natur und Schöpfung.
Also nicht einmal will er stehen
bleiben bei den reinen Menschen der Natur, den frisch
erschaffenen Adam, sondern die Kunst will mit ihrem
Menschen der Natur zeigen, was die Natur mit ihrem
Menschen nur versucht hat. Des Künstlers Werke
sind ein glückliches Streben, den inbrünstig
gesuchten, heimlich bewunderten Menschen, den er ahnt
und in seinen höchsten Augenblicken schaut, durch
die Kunst zu offenbaren. Und was der Künstler
wünscht, das wird er. Sein tiefster Wunsch beeinflusst
ihn. Weil ein großzügig starkes Bild begeisternd
vor ihm steht, bedarf er weder der so genannten Moral
noch des gelehrten Forschens und Grübelns; solange
er nur Künstler ist, bewahrt
ihn das Bild seiner Seele vor dem Versinken im Tier
und im Teil."
"Christus,
Maria und Franz
von Assisi,
wohl die am meisten dargestellten Menschen
sind ja als vegetarisch Lebende anzusehen
und könnten, wie
auch die Heiligen, zureichend nur von Künstlern
innerlich geschaut werden, deren Ahnungsvermögen
an das gesunde Ur- und Zukunftsbild des Menschen heranreicht.
Die gute Anna
Katharina Emmerich, die schon als Kind
das tiefe Mitgefühl mit aller Kreatur wie nur
je ein vegetarischer Dichter hatte und mit ihren Gespielen
eine ganz neue, unschuldige Welt anfangen wollte,
eine solche Natur allein konnte Visionen haben, worin
Christus als ein Essener erscheint. So
wird auch nie ein Künstler einen Christus, eine
Maria oder einen Franz uns bilden oder schildern,
in einem neuen Bilde sehen können, der nicht
selbst in seiner ganzen Anlage auf Vegetarismus in
dem heilig gesunden Sinn des Wortes zielt, was freilich
eben gleichbedeutend ist mit echtem Künstlertum"
(Jaskowski 24 1s)
"Die Kunst der Renaissance, der ja in Philosophie
und Wissenschaft, als Blüte aus gleicher Wurzel,
eine Belebung und Steigerung der Naturmystik entsprach,
bietet reiche Belege.
Jaskowski
beleuchtet vegetarische Ansätze bei Del
Sarto, Luini, Carracci, Hübner, Mozart, Busch
und Rubens.
Regeneration
des menschlichen Geschlechts
Die Wiedergeburt der Menschheit
war immer mehr das exklusive
Thema Wagners
Forschungen. Die Geschichte hat uns die Erfolge
des menschlichen Raubtiers geschildert. Wir müssen
sehen wie man nach dem verlorenen Paradies gesucht
hat. Den Versuchen das Paradies wieder zu finden begegnete
man mit immer zunehmender Ohnmacht und mit fast unverspürender
Wirkung.
Wagner hofft, dass drei Vereine die Wende einleiten
könnten, falls sie sich vereinigen: Vegetarier,
Tierschutz- und Mäßigkeitsvereine.
Wagner
und sein Philosoph - Wegweiser in das Neue Zeitalter
Die "jetzigen Führer
der Menschheit" sind sich in einem einig:
es gibt keine Lösung zu den größten
Problemen der Menschheit.
Noch nie gab es eine schwere,
kritische Situation, aus der man sich durch Volksentscheid,
durch die Mehrheit der Meinungen hätte retten
können.
Nun wissen wir, dass es Persönlichkeiten
gab, die einen viel weiteren Blick hatten als die
Masse. Wie unliebsam die folgende
Tatsache sein mag, sie ist eine konstante
historische Wahrheit: die Weisen haben immer dasselbe
gesagt, und gewöhnlich auch dasselbe gelebt;
und die Massen mit ihren Führern taten auch immer
dasselbe: nämlich das Gegenteil von dem, was
die Weisen wussten.
Wenn wir einen Ausweg finden
werden, dann nur auf dem Weg der Philosophen, freilich
inwiefern wir ihr Wissen durch alle Fälschungen
entwirren können, Die
verdorbenen Sieger haben die Geschichte konstant verfälscht.
Weil die Philosophen verfolgt
wurden, wurden auch ihr Leben und ihre Lehre verfälscht,
in den wichtigsten Zügen entkräftet und
"unschädlich" gemacht.
Es ist die Aufgabe jener Historiker,
die keine Mietlinge sind, für das Volk, das keine
Zeit und Gelegenheit hat zu forschen, die geschichtlichen
Tatsachen aus den Fälschungen zu entwirren.
War
Moses etwas wert?
Wenn man seine offiziellen
Anhänger beobachtet, würde man
meinen, dass er nicht ganz bei
Sinnen' war. Er soll gelehrt haben, dass man sich
aus den Schwierigkeiten, in die man durch eigene Schuld
gekommen ist, so rettet, dass man ein einjähriges
männliches Lämmchen "koscher"
schächtet und mit seinem Blut den Hauseingang
beschmiert.
Jeder Mensch, nicht nur Historiker
und Philosoph, der sich mit diesem Thema unvoreingenommen
befasst, wird bald finden, dass die Geschichte so
blutig verlaufen ist, weil diese Ansicht das heutige
kirchliche
und wissenschaftliche Dogma ist. "Tierisches
Eiweiß ist für das Leben notwendig".
Einfacher ausgedrückt,
wir sind glücklich, zufrieden und gesund wenn
wir Tiere schlachten und verzehren. Entsetzt
reagieren Ärzte und Eltern, wenn Kinder spontan
mit dieser Grausamkeit aufhören,
George
Bernard Shaw sagt:
"mein Arzt hat mir vor
50 Jahren gesagt, ich würde bald
sterben, wenn ich
keineTiere esse.
Ich tat keines von beidem."
Vernünftigerweise
muss man hier den Schluss ziehen, den
die alten griechischen Ärzte gezogen haben: Fleischessen
macht verrückt. Sie haben bei den ersten Anzeichen
des Irrsinns das Essen der Tiere verboten.
Heute ist das noch viel schlimmer wegen Chemikalien,
Massentierhaltung (vorher: Menge), Unbeweglichkeit
und Spritzen.
Das eingebildete Abendland rühmt sich gelegentlich
und ungelegentlich mit seinem Christentum. War
Jesus ein Philosoph, der etwas wusste,
oder war er ein Schwärmer, der im Vergleich zu
den großen Philosophen eine verderbliche passive
Lebensweise predigte? Oder
haben die Christen auch ihn
verfälscht, so dass heute kein Anhänger
der christlichen Religionen und Sekten mehr weiß,
wie er wirklich lebte?
|