FRANZ SUSMAN - KIRCHENHISTORIKER
"Und die Erde wird neu erblühen"



Ein folgenschweres Gesetz:
Der Mensch ist, was er isst



Leben ist Bewegung, Begegnung,
Auseinandersetzung mit der Innen- und Aussenwelt

Leben ist Bewegung. Bewegung ist Begegnung, Auseinandersetzung mit der Innen- und der Außenwelt. Ohne Bewegung gibt es kein Leben, denn in der Erstarrung entsteht Verfall. Bewegung bedeutet immer auch Aufstieg, Entwicklung zu einer größeren Vollkommenheit. Alles, was lebt, bewegt sich. Auch der Geist und das Denken sind in ständiger Bewegung. Das Denken vervollkommnet sich durch dessen Gebrauch.
Folgerichtig hat Hölderlin erkannt: "Wir sind nicht, was wir sind, sondern das, was wir suchen". Und Suchen ist auch Bewegung, Leben. Wer lebt, der sucht, wer weniger intensiv lebt, der meint, es sei nichts mehr zu finden, oder er denkt, er wisse schon alles. Wer aber so denkt, merkt nicht, dass er noch nicht einmal die Ursache des Übels erkannt hat.

Christian Morgenstern hat gesagt: "Es gibt keine Geheimnisse, es gibt nur Uneingeweihte aller Grade."
"Es gibt keine Geheimnisse" bedeutet, dass man an das Wissen gelangen kann, wenn man will, dass keine Frage unbeantwortet bleiben soll. Auch konkret bedeutet das, dass die Grenzfragen, die die Wissenschaften nicht beantworten können, beantwortbar sind.

Eine der zentralen Fragen des Menschseins war und ist, wie die Menschheit in die Barbarei des Egoismus mit allen ihren Folgen hinein gestürzt ist. Es ist die Frage nach einem Fall des Menschen. Die Schulphilosophen und Theologen lehren, dass man nicht weiß, was der Fall des Menschen aus dem Paradies bedeuten soll. Aber es gibt keinen klassischen Philosophen, der nicht wüsste, dass es ein goldenes Zeitalter im Sinne von Hesiod gab. Im Gegenteil, die klassische Philosophie ist theoretisch und praktisch bestrebt, das goldene Zeitalter wieder einzuführen. Diese Bestrebung ist geradezu der Kernpunkt der Weisheit der Klassiker. Weisheit ist die Summe der Erfahrungen, deswegen ist ein Weiser, ein Philosoph, gewöhnlich alt. Manchmal wird diese Anhäufung an gemachten Erfahrungen auch durch den Begriff "alte Seele" umschrieben.

Also alle weisen, "alten" Seelen wissen, dass es einmal einen Zeitraum in der Geschichte der Menschheit gab, der eine Harmonie des Menschen mit der ihn umgebenden Natur wiederspiegelte, Diese Harmonie aber ging verloren, die Menschheit verirrte sich und fiel aus der Einheit mit der Natur heraus.
Wenn dieses Wissen vorhanden ist, dann braucht man nur zu fragen, durch welchen Schritt die Menschheit fiel?

Die Menschheit als solche scheint in ihren öffentlichen Repräsentanten überhaupt nicht alt zu sein. Es werden immer wieder Dinge mit katastrophalen Folgen getan, obwohl die gleichen Dinge mit denselben Folgen schon sehr oft in vielen Varianten durchexperimentiert wurden. Z.B. kaufen die Reichsten den Boden oder besetzen ihn mit Gewalt, die Bewohner mit Waffe, "Gesetz" oder List vertreibend, und denken überhaupt nicht über die Rechtmäßigkeit ihres Tuns nach. Oder ein anderes Beispiel: Die Wirtschaft mit ihren Wucherzinsen macht es möglich, dass eine kleine Gruppe von Menschen die Macht über die ganze Menschheit bekommt. Was kann man da anderes erwarten, als dass der Einzelne versklavt, manipuliert und dressiert wird und in Angst und Verderben stürzt?

Auf der anderen Seite hat schon jeder Mensch die Erfahrung gemacht, dass schwere, üppige Nahrung das Denken erschwert und die Bewegung unmöglich macht. Der Eiskunstläufer weiß, dass der volle Bauch ihn unfähig macht, mit Freude zu tanzen.
Und der Studiosus kennt das Sprichwort: Ein voller Bauch studiert nicht gern. Dennoch lehren wir, auf dem Höhepunkt der Unkultur angelangt, unsere Kinder, das Lebensideal sei es, soviel grobstoffliche Substanzen in uns hineinzustopfen wie möglich, und sich mit so vielen toten Dingen auszustatten, wie man nur erheischen kann.

Platon: Der Friedensstaat und der Schlachthaus-Staat

Schon Platon beschrieb in seinem "Staat", dass der Barbar nur durch eine Polizei im Zaum zu halten wäre. Und ein Barbar war derjenige, der seinen Genüssen frönte und sich jeder geistigen Höherentwicklung widersetzte. Platon zeichnet, um es genau zu sagen, zwei Bilder von zwei verschiedenen Staaten. Den einen Staat bezeichnet er als ungerecht, der andere ist der Friedensstaat, in dem die Menschen glücklich leben, weil alles unter ihren Händen gedeiht. Der Unterschied zwischen beiden Staaten ist scheinbar gering: der ungerechte Staat ist auf dem systematischen mutwilligen Blutvergießen gegründet, es ist ein Schlachthausstaat, in dem es nach Platon notwendigerweise Ärzte, Militär, Krankenhäuser, Ausbeutung, Ignoranz, Angst und Krieg gibt. Der gerechte Staat dagegen kennt dies alles nicht.

Platon's Politeia "Der Staat"

Doch lassen wir Platon selber sprechen:

"Zuerst wollen wir überlegen, wie denn Menschen unter solchen Verhältnissen leben. Offenbar indem sie Brot erzeugen und Wein und Kleider und Schuhe. Und wenn sie das Haus erbaut haben, werden sie im Sommer fast nackt und ohne Schuhe arbeiten, im Winter hinreichend bekleidet und beschuht. Zur Nahrung werden sie sich aus Gerste und Weizen Mehl bereiten, es kneten und backen, gutes Gersten- und Weizenbrot vorsetzen auf Rohrgeflecht oder reinen Blättern, sich lagern auf ein Bett von Eiben- oder Myrtenstreu: so werden sie speisen mit ihren Kindern, dazu trinken vom Wein, bekränzt und preisend die Götter, in fröhlichem Beisammensein; sie werden nicht über ihr Vermögen hinaus Kinder zeugen, aus Angst vor Armut und Krieg."

Zweites Buch - Seite 138-139 (372c-373b-373b-e)

13. Da fiel Glaukon ein: Du lässt doch offenbar die Leute ohne Zukost schmausen?"

"Wahrhaftig!" erwiderte ich. "Ich vergaß, dass sie auch Zukost haben werden: natürlich Salz, Oliven, Käse, Zwiebel und Kohl, was es eben Kochbares auf dem Land gibt. Auch Leckerbissen wollen wir ihnen vorsetzen, wie Feigen, Erbsen und Bohnen, Myrten und Eicheln werden sie im Feuer rösten und dazu mäßig Wein trinken. Und so werden sie in Frieden leben, als gesunde Leute wahrscheinlich alt werden und dieselbe Lebensart ihren Nachfahren übergeben."

Darauf Glaukon: "Wenn du, Sokrates, einen Staat der Schweine* gründetest, wie könntest du sie anders füttern als so?"

"Ja, wie sollte es denn sein, mein Glaukon?" fragte ich."

"Was eben üblich ist: auf Polstern ruhen, glaube ich, wenn man nicht kümmerlich leben will, an Tischen speisen, dazu Zukost und Leckerbissen, wie es jetzt üblich ist."

"Ach, ich verstehe!" sprach ich. Wir betrachten nicht nur die Entstehung irgendeines, sondern die eines üppigen, entzündeten Staates." "Vielleicht ist das gar nicht schlecht. Denn wenn wir diesen untersuchen, erkennen wir vielleicht, wie Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit in den Staaten emporwachsen. Doch ist der wahre Staat, gleichsam der gesunde, nach meiner Meinung der, den wir eben dargelegt haben. Wenn ihr aber wollt, können wir auch den sich aufblähenden Staat betrachten; nichts hindert uns. Diese einfache Lebensart genügt offenbar vielen nicht, sondern da müssen Liegebetten her und Tische und andere Geräte, auch Zukost und Myrrhen und Weihrauch und Freundinnen und Kuchen und alles davon in mannigfacher Art. Und nicht mehr die Grundbedürfnisse, die wir anfangs feststellten, wie Haus und Gewand und Schuhwerk, gelten da, sondern auch die Malerei ist herbeizubringen und die Stickerei, auch Gold und Elfenbein und anderes solcher Art zu erwerben. Nicht?"

"Ja!"

"Dann muss man den Staat wohl vergrößern; denn jener gesunde genügt nicht mehr, sondern er ist mit einer Masse von Leuten anzufüllen, die nicht mehr den notwendigen Bedürfnissen des Staates dienen; solcher Art sind die Jäger alle und die nachahmenden Künstler, wie es deren viele gibt, die sich um Formen und Farben, und viele, die sich Um die Musenkunst bemühen, wie Dichter und deren Helfer, Rhapsoden und Schauspieler, Tänzer, Theaterdirektoren, Handwerker für allerlei Geräte, besonders für den weiblichen Schmuck. Dazu brauchen wir aber noch viel mehr Hilfskräfte. Oder hältst du dann nicht Erzieher, Ammen, Wärterinnen, Zofen, Friseure, ferner Fleisch- und Mehlspeisköche für nötig? Aber auch Schweinehirten brauchen wir: so etwas gab es in unserem früheren Staate nicht; es war auch nicht notwendig; aber in diesem Staat wird man solches benötigen und dazu noch anderes Vieh aller Art, wenn es einer verzehren will. Nicht?"

"Unzweifelhaft!"

Dann werden wir auch wohl die Arzte viel öfter brauchen bei einer solchen Lebensweise als früher?"

"Weitaus mehr!"

14. "Und das Land, das bisher alle damaligen Bewohner ernähren konnte, reicht nicht mehr aus und wird zu klein; oder nicht?"

"So ist es!"

"Also müssen wir uns vom Gebiet des Nachbarn etwas abtrennen, wenn wir genügend Land für Weide und Acker haben wollen, und die Nachbarn machen es ebenso bei uns, wenn auch sie sich dem endlosen Drang nach Besitz ergeben und die Grenze des Notwendigen überschreiten."

"Zwangsläufig, mein Sokrates", sagte er.

"Dann werden wir also Krieg führen, mein Glaukon?" fragte ich.

"Allerdings!"

"Noch wollen wir nichts darüber aussagen, ob der Krieg Gutes oder Schlechtes bewirkt, sondern uns begnügen, die Entstehung des Krieges gefunden zu haben aus jener Quelle, aus der zumeist in den Staaten für alle oder für den einzelnen das Unglück kommt, wenn es eintritt."

Wie also lebt man im ungerechten Staat? Im Luxus, sagt Platon, man liegt auf Polstern und ernährt sich von Leckerbissen statt von einer einfachen naturgemäßen Kost. Man muss sich dabei vor Augen halten, dass für die alten Philosophen das Leben lebenswert ist, wenn es auf den vier Tugenden aufgebaut ist: Enthaltsamkeit, Mut, Weisheit, Gerechtigkeit und Liebe. Und diese vier Tugenden spiegeln jenes einzige Gebot oder Verbot wider, das im Paradies gegeben wurde:

Von allem darfst du essen, nur von dem was dir oder anderen zum Verderben ist, davon darfst du nicht essen.

Platons Zusatz zu diesem Gebot würde lauten: Sonst wirst du in einem ungerechten Staat leben müssen, und das wird dein Untergang sein. Im ersten Staat, den wir jetzt auch den paradiesischen Staat nennen können, leben die Menschen von dem, was die Mutter Erde freigiebig anbietet, von den Früchten der Bäume und Büsche, der paradiesischen Nahrung.

Platon und Sokrates leben in einer Zeit, wo es galt, durch die Philosophie, Überlegung, Geduld und Beispiel die paradiesischen Zustände wieder zu entdecken und stufenweise einzuführen. Das Wissen um die Wahrheit war nämlich durch die verderbten Sitten im Volk verloren gegangen, und die Weisen versuchten seit Pythagoras das Menschengeschlecht wieder zu heben.

Platon sagte immer wieder:
"Die Gedanken und Handlungen der Menschen stehen im innigen Zusammenhang mit dem dreifältigen Bedürfnis und Verlangen: Essen, Trinken und Geschlechtsliebe; je nachdem diese Triebe gebraucht oder missbraucht werden, entsteht Tugend oder Laster."

Der Schwerpunkt des individuellen und des sozialen Lebens liegt also in der entscheidenden ethischen Frage, ob der Mensch sich von den Früchten der Erde oder von Tierleichen ernähren will. Gerade diese Frage wird von Platon großartig und beispielhaft durch den Vergleich der beiden Staaten entschieden.
Wir sahen, dass die Bewohner des ersten Staates in Frieden leben, gesund bleiben, sehr wahrscheinlich alt werden und ihren Nachkommen dieselbe Lebensart weitergeben.

Der ungerechte Staat, der Schlachthaus-Staat

hat das Prinzip der Mäßigkeit verlassen. Man aß soviel man essen konnte, züchtete die Tiere, um sie zu verspeisen und brauchte viele Berufe, die sich mit dem Tier "beschäftigten": Metzger, Jäger, Bauer, Koch, Hirte, Tierhändler, Vivisektor, Pelzhändler, Kürschner, (koschere Schächter-‚Priester'), Und bei der verdorbenen Lebensweise benötigte man viele Ärzte, um der vielen auftretenden Krankheiten Herr zu werden, die mit dieser Lebensweise verbunden waren. Als Folge dieser Lebensweise trat aber auch ein Problem auf, das, geschichtlich gesehen, gerade in unseren Tagen einen erschreckenden Höhepunkt erreicht: die Landknappheit. So hat Platon darin die Ursache der ewigen, grausamen Kriege gefunden, denn jedes Volk will aus diesem, dem immer gleichen Grund, seine Grenzen verändern, oder anders gesagt seinen Landbesitz ausdehnen.

In der freien Natur geschieht die Vermehrung der Tiere gleichmäßig, im Einklang mit der Natur. Es ist alles im Gleichgewicht. Dort wo der Mensch mit der Tierzucht beginnt, kommt es zu einer "Bevölkerungs-explosion" der Schlachttiere. Und dadurch wird der Boden immer knapper. Als Faustregel gilt: Dort wo eine Kuh lebt, könnten 20 Menschen leben. Nach den Erkenntnissen, die in dem Buch von J. Russell Smith: "Tree crops" (Baum- Ernte) dargelegt werden, ist das Verhältnis noch viel größer. Denn, lebten die Menschen wieder von den Früchten der Bäume anstatt von Tierleichen, dann könnten sie die qualitative und die quantitative Ernte noch verbessern.

Die antiken Philosophen wussten, dass dort, wo sich der Beruf des Koches besonders entwickelt, der Mensch verdorben ist. Die Natur, so sagten sie, ist die beste Köchin. Und die schönsten "Fertiggerichte" stammen aus ihrer Speisekammer und fallen dem Menschen in den Schoß. Er muss nur dafür sorgen, dass die edelsten Samen in die Erde gesetzt werden, damit sich die besten Sorten der Früchte vermehren.
Platon wusste auch, dass die unkontrollierte Sexualität eine Folge der krankmachenden Ernährung ist. Denn was den Körper krank macht, das macht auch die Seele depressiv, aggressiv, gierig und hypochondrisch. Und kam es nicht durch die ungesteuerte Sexualgier (Anmerkung Regina: die wiederum aus dem Fleischgenuss resultiert, aus der Verschlackung der Organe und des Systems... was zu einem Druck führt, die Schadstoffe auszuscheiden) zu einer Bevölkerungsexplosion der Menschheit wie wir es in diesem Ausmaß noch nicht erlebt haben?

Veröffentlicht in: David Wallechinsky, Amy Wallace und Irving Wallace, Rowohlts Liste der Weissagungen und Prognosen, 1983, Seite 93-94.

"How much Water does a steak dinner cost?"

Of all-the water used in the United States, about six percent is for residential purposes, 14 percent for industrial use, and a whopping 80 percent for agricultural purposes. To put agricultural consumption into perspective, here's what it costs, in terms of gallons of water, to produce a typical American meal:
An eight-ounce baked potato "costs" about 12 gallons of water. Put a single pat of butter on it and you've "spent" another 100 gallons. lf you're having chicken, add 408 gallons, plus 18 gallons for green beans and six galIons for a salad, not counting dressing.
Dinner rolls at 26 gallons and another 100-gallon pat of butter come up to a grand total of 670 gallons of water for the entire meal.
A rneal cheaper in price sometimes costs more in water. For instance, a quarter-pound hamburger, bun, fries, and a Coke will cost 1,427 gallons of water and that doesn't count the water used to manufacture and distribute the packaging materials involved.
However, if you want to go first class and order steak instead of chicken or hamburger, well, one steak costs about 2,607 gallons of our precious water for every single steak serving.
Facts excerpted from an article by U.S. Representative Timy Coelho of California, published in "The Professional Nutritionist."

Wieviel Erde braucht der Mensch?

Zur Ernährung der gesamten Weltbevölkerung (4,5 Milliarden Menschen) genügen:

  1. genau 15.246.319 km2 Land, wenn man es einfach so weiterbewirtschaftet, wie es in den verschiedenen Gegenden der Welt heutzutage üblich ist (die Zahl entspricht der zur Zeit landwirtschaftlich genutzten Fläche) oder
  2. rund 12-13 Millionen km2 (10-20 Prozent weniger Fläche als jetzt), genauso bestellt wie bisher, doch unter Vermeidung von 70-90 Prozent der nach der Ernte entstehenden Verluste oder
  3. rund 7,5 Millionen km2, indem man die gesamte Getreideernte der Welt den Menschen statt den Tieren zukommen lässt und das Getreide zügig verteilt (49 Prozent der zur Zeit genutzten Fläche) oder
  4. rund 6,6 Millionen km2, wenn man sie nach chinesischen Anbaumethoden bestellt (43 Prozent der zur Zeit genutzten Fläche) oder
  5. rund 1,8 Millionen km2, wenn man sie nach nordamerikanischen Anbaumethode bestellt und sich vegetarisch ernährt (11 Prozent der zur Zeit genutzten Fläche) oder
  6. die südliche Hälfte des Sudan, nachdem man das Gebiet entwässert, die nötige Infrastruktur entwickelt und die viehzüchtenden Nomaden der Region zu sesshaften Bauern gemacht hätte (oder Bauern aus anderen Gebieten angesiedelt hätte) oder
  7. rund 600.000 km2 Treibhäuser, nach nordamerikanischen Anbaumethoden mit drei Ernten im Jahr bewirtschaftet (3,9 Prozent der zur Zeit genutzten Fläche) oder
  8. rund 500.000 - 1 Million km2, nach der biodynamischen Intensivanbaumethode bewirtschaftet (3,3 6 Prozent der zur Zeit genutzten Fläche) oder
  9. rund 61.000 km2 - unter Ausnutzung der Hydrokultur (4 Prozent der zur Zeit genutzten Fläche) oder
  10. rund 55.000 km2 Algenkulturen (0,35Prozent der zur Zeit genutzten Fläche).
    (Quelle: Medard Gabel, "Ho Ping: Food for Everyone". 1979)

Die Ursache des totalen Ruins der Menschheit am Ende der Zeiten ist, auf den ersten Blick gesehen, so klein, dass sie kaum je beachtet wurde. Es ist die kleine Sache des Geschmacks, über den sich bekanntlich nicht streiten lässt. Verschiedene Menschen mögen die unterschiedlichsten Dinge. In der Regel gilt, dass man das am liebsten mag, was einem in der Kindheit beigebracht wurde. Der Körper und die Seele haben sich an diesen Geschmack gewöhnt.

Zum Beispiel lebte der badische Prinz, Kaspar Hauser,

vom ersten bis zum sechzehnten Lebensjahr in einem dunklen Verlies.
Sein Unterleib war während dieser Zeit zusammengebunden, und seine Beschäftigung war der Umgang mit zwei Spielzeugpferden und einem Hund aus Holz. Er kannte keine Menschen. Seine Nahrung bestand nur aus Wasser und Brot. Als er schließlich für drei ein halb Jahre unter die Menschen kam, konnte er kein Unrecht ertragen. Und was die Nahrung betraf, so hatte er sich so auf Wasser und Brot eingestellt, dass jede Nahrungsaufnahme von anderen Sachen ihm große Schmerzen und Übelkeit bereitete, besonders aber blutige Nahrung vertrug er überhaupt nicht.

"Das rührende Bild der reinsten Güte" die sich "in der Fülle seiner Lebendigkeit durch keine Beschreibung ausdrücken lässt", so schrieb damals sein Freund Prof. Dr. Daumer über ihn. Man versuchte, ihn an das Fleisch zu gewöhnen, doch durch diese Gewöhnung an blutige Kost wurde Kaspar Hauser eindeutig und augenblicklich dem barbarischen Menschen ähnlich.

Er wurde zum Versuchskaninchen, von dem Daumer den Schlüssel zur Enträtselung der Kulturgeschichte bekommen hat. Ein freiwilliges Opfer, damit wir endlich den Weg zurück ins Paradies finden?


Im Songi (in der Champagne) wurde 1731 ein der Größe nach zehnjähriges Mädchen in der Wildnis gefangen.

Diese Kleine war mit einer Keule bewaffnet.

Sie war ungewöhnlich stark und flink. Wie ein Eichhörnchen schwang sie sich von Baum zu Baum. Im Lauf konnte sie niemand einholen, so geschwind war sie. Sie sprang in Seen, Flüsse und Teiche, um sich Fische und Frösche herauszuholen und schlug einen großen, gegen sie losgelassenen Hund tot. Um Mauern zu überwinden, grub sie mit den Fingern Löcher in die Fugen und krallte sich dann fest. Auch durch viel kleinere Löcher als sie selbst konnte sie hindurchkriechen. Sie lebte von Blättern, Wurzeln, Fleisch und Blut. Ins Kloster gesteckt, erkrankte sie fast tödlich, weil man ihre Kost verändert hatte, Zähne und Nägel fielen ihr aus und ihr Körper begann auszutrocknen. Erst als man ihr Blut zu trinken gab, kam sie wieder zu sich.
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Bibliographie dazu in: Herder's "Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit" Buch III, 6

Die Geschichte kennt etliche Beispiele von Kindern, die mit Wölfen aufwuchsen. Keine andere Natur ist so biegsam und so wandlungsfähig wie die menschliche. Man kann den Menschen zu allem möglichen erziehen.

Bestehen bleibt aber der Grundsatz:
Der Mensch ist was er isst

Immerhin ist seine Nahrung auch: die Luft, das Wasser, das Licht und die "Atmosphäre", in der er lebt. Es gibt einen großen Unterschied zwischen einem bewusst tief atmenden Menschen und einem unbewussten "Flachatmer".

Das Tier kann seine Atmung nicht steuern und daher auch nicht bewusst verändern.

Dieser Unterschied zwischen Mensch und Tier beweist die große Verantwortung des Menschen für sich selbst. Die Selbsterziehung ist seine Aufgabe. Für das Tier ist es zu kompliziert, herauszufinden, dass das Kind auch einen Vater hat; die Kultur beginnt erst da, wo sich das menschliche Lebewesen dieser Tatsache bewusst wird, und die eigenen Nachkommen höher bringen will als es selbst steht. Diese Verantwortung für die Nachkommen schließt auch mit ein, dass sich der einzelne um der Nachkommen willen selber vervollkommnet, sowohl was die Gesundheit, als auch was die Ausbildung seiner Talente und Anlagen anbetrifft. Wie einfach ist dann die Erziehung der Kinder zu einem besseren Geschlecht! Die selbstgemachten Erfahrungen lassen sich am überzeugendsten weitergeben. Wir sehen es am Beispiel der Artistenfamilie: die Kinder werden von Anfang an mit hineingenommen in die Atmosphäre der Disziplin und der Körperertüchtigung sowie der Ausbildung einer bestimmten Fähigkeit und ihrer Vervollkommnung. Und so kommen die besten Artisten aus den Artistenfamilien.

Die Selbstbeobachtung und die Selbstkontrolle des Menschen ermöglichen es ihm auch, seine Energie-Aufnahme zu verfeinern. Ein grober Mensch kennt keine Selbstkontrolle. Je primitiver der Mensch desto primitiver ist auch seine Nahrung und die Gestaltung seiner Mahlzeiten. Ein Grobian schmeckt und kaut auch nicht, sondern er schlingt seine Nahrung in sich hinein. Im Vergleich zu den Tieren sieht man die Unterschiede besonders gut: ein Geier, ein Tiger, eine Hyäne reißen, zerren und hacken an ihrer Nahrung herum: wie anders dagegen benehmen sich die Schafe, die Gazellen, die Pferde oder die Gorillas, die Pflanzennahrung zu sich nehmen.

Horace Fletcher machte, als er sehr krank war, das Experiment, seine Nahrung bewusst aufzunehmen und jeden Bissen so lange zu kauen, bis er flüssig geworden war. Durch dieses "Fletchern" wurde er wieder gesund und da er bei dieser Gewohnheit blieb, blieb er für sein weiteres Leben von Krankheiten verschont. Er wurde zu einem fast unübertroffenen Radfahrer, der an Ausdauer allen Konkurrenten überlegen war.

Das Sprichwort "Genie ist Fleiß" ist bekannt, doch zum Fleiß gehört auch Disziplin, und das gilt auch für die Nahrungsaufnahme. Weil jeder das weiß, so ist nur zu verstehen, dass durch die ständige Berieselung der Massenmedien die Menschen dazu gebracht werden, diese enormen Mengen an Industrienahrung zu verkonsumieren. Selbst prominente Personen entgehen diesen Einflüssen nicht.

Die klassischen Philosophen waren sich einig, dass die Seele, das Denken und der Charakter im Speck ersticken, dass also das üppige Essen der Feind jedes geistigen Wachstums ist. Die verführerische Werbung aber hat seit jeher versucht, jede Art von Disziplin und Übung in Punkto Ernährung als Übertreibung und Kasteiung darzustellen. So bekam das griechische Wort für Übung "Askese" einen negativen Beigeschmack. Daher kann man es neutral nicht mehr gebrauchen. In der westlichen Welt haben einige religiöse Orden das äußerliche Prinzip der Askese zwar beibehalten, den inneren Sinn aber verkannt.

Der Kirchenvater Hieronymus, der für das Grundgesetz des Abendlandes, das Neue Testament, verantwortlich zeichnet, hat die kulturelle Entwicklung seines Zeitalters richtig erfasst. Die Bedeutung seiner Schrift gegen Jovinian kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Das Gedankengut, das er in dieser Schrift vertritt, ist das des klassischen Altertums. Hieronymus bekam es von Porphyrius. Der große Augustinus,
der ein Zeitgenosse von Hieronymus war, stufte den Porphyrius noch höher ein als den Klassischen Platon. Nach den Aussagen von Augustinus gab es für Porphyrius weniger Geheimnisse als für den Rest der Menschheit. Ud Porphyrius, Augustinus und Hieronymus wussten, dass die blutige Nahrung die Wurzel allen Übels ist.

Hieronymus sagte, dass der Mensch im Paradies nur eine Regel bekommen hatte, wenn er nicht in die Barbarei fallen wollte, und das war die Regel des Fastens. "Von allen Früchten darfst du essen, nur vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen darfst du nicht essen, sonst wirst du des Todes sein". Hieronymus nennt diese, Regel das Fastengebot. Augustinus: "Hätte Eva gefastet, bräuchten wir nicht zu fasten."
Durch das irdische Leben wird die Menschheit von dieser Richtlinie begleitet: sich enthalten, nicht alles essen, was einem in den Sinn kommt, irgendetwas aus innerer Überzeugung respektieren. Manche Menschen sind der Meinung, man dürfe alles. "Man darf alles?" fragt Hieronymus.
"Ich kenne einen Stamm in Gallien, ich selber habe ihn gesehen, dessen Mitglieder schätzen die gebackenen Hinterbacken der Hirten und deren Frauen und bei diesen auch die Brüste als besondere Delikatesse." Darf man alles?

Was heißt Fasten ?

Sich von Schädlichem und Ungerechtem zu enthalten. Warum ist das so schwer? Die Natur das Menschen ist der Leichtsinn, aus dem heraus er sagt :"Einmal ist keinmal". Aber so entsteht Gewohnheit, ehe man sich versieht. Und aus der Gewohnheit wird Regel, und aus der Regel wird Gesetz, und das Gesetz wird schließlich zum Gebot.

Diese Entwicklung sah Hieronymus, einer der gelehrtesten Väter das Abendlandes, voraus. Deswegen gab er den Bitten der Gebildeten in Rom nach und antwortete Jovinian, der zu der Zeit die Unkultur verbreitete, in ausführlicher Weise. Jovinian kam auf die Idee, dass Christus die Erlösung für alle Menschen gebracht hat, und so könnte jeder wieder in das Paradies kommen, egal ob er Datteln oder Heuschrecken isst. Natürlich hatte Jovinian bald viele Anhänger in Rom. Die Enthaltsamkeit ist nämlich Sache der Herzensbildung, und diese haben nur wenige. Jovinian wurde aus der Kirche hinausgeworfen und ging nach Mailand.

Hieronymus sowie auch andere weise Kirchenväter der damaligen Zeit kannten noch die Lehre der griechischen Philosophen. Später wurde das anders.

Die Grundregel des Fastens wurde immer mehr verfälscht: man befahl dem Volk, nur noch an gewissen Tagen oder zu bestimmten Stunden zu fasten, und dabei wurde das Grundprinzip der Enthaltsamkeit aus den Augen verloren. Ursprünglich war

das christliche Abendmahl eine Art des Fastens. Es war ein unblutiges Opfer, das während einer halben Stunde am Tag gefeiert wurde. Ansonsten sollte nichts anderes gegessen werden. Doch auch dieser Brauch wurde verfälscht, und es kam dazu, dass nur noch dieses Opfer unblutig gefeiert wurde, ansonsten durfte man töten soviel man wollte.

Das Abendmahl sollte eine Erinnerung sein, dass man nie Blut vergießen dürfte, das letzte Blut sollte das vom Meister selbst vergossene sein. Es wurde aber zum Alibi, und niemand kümmerte sich mehr um die wahre Bedeutung dieses Tuns.
So wurde aus Gelüsten Gewohnheit, aus Gewohnheit Gesetz und aus Gesetz Gebot, das den Niedergang das Abendlandes zur Folge hatte. Die gegenwärtige Endkatastrophe ist die Folge der falschen Lehren, denen die schwache Menschheit aufgesessen ist. Diese Gedanken kommen auch bei Tolstoi, Schweitzer, Gandhi und Wagner zum Ausdruck.

Die Haltung des "christlich" erzogenen Menschen war und ist: Ich darf alles, was mir gefällt. Bei Schwierigkeiten mit der Umwelt müssen Gesetze zur Verteidigung meiner Gelüste gemacht werden. Die Schwächeren ziehen dabei den Kürzeren, aber es ist eben ihr Pech, in der schwächeren Position zu sein. Um konkret zu werden: "Dieser Wald gehört mir, ich habe ihn gekauft, und ich kann damit machen was ich will!" Oder: "Die Haut der Robben sind so kuschelig weich, ich will mich darin einhüllen!" Oder: "Die Elefantenzähne sind so schön weiß, ich will mich damit schmücken!" "Meinen Geburtstag feiern wir mit Rehrücken." Man könnte endlos Beispiele bringen. Nun aber wird uns die Rechnung präsentiert. Zwar ist es richtig, dass jeder seine Erfahrungen machen muss, und dass die Natur solche Experimente weitgehend gestattet. Doch ist der Vernichtungswahn der Menschen nun so weit gediehen, dass die Existenz alles Lebendigen gefährdet ist.

Die Philosophen haben es vorausgesagt, dass dieses Ende kommen würde, weil sie vorausgesehen haben, dass das Verbrechen an der Mitschöpfung sich zu einer bestimmten Zeit so zusammenballt, dass die Notwendigkeit eines Gerichts unausbleiblich wird.

Im Einzelleben ist es Krebs oder eine ähnlich wuchernde Krankheit, im Leben das Menschengeschlechts ist es das "Jüngste" also das letzte Gericht, bei dem das zerstörerische Element von der Erde weggenommen wird.

Es wurde uns von den Mächtigen gestattet, unseren egoistischen Gelüsten zu frönen, wann wir bereit waren für ihre Macht und ihre Bereicherung zu arbeiten, ja wir wurden sogar ständig angehalten, unsere Begierden zu befriedigen. Auf diese Weise lullten sie uns ein, und wir merkten nicht, dass die Propheten, die geschickt wurden, um uns wachzurütteln, von den Herrschenden rasch beseitigt wurden. Sie bauten in aller Ruhe Atombomben, die alles Leben zerstören können, und experimentierten frei damit, sie verseuchten das Schulwesen und machten sich die Religionen dienstbar, alles vor unseren Augen, ja wir ermöglichten es ihnen sogar. In den Kriegen, die wir nicht wollten, bluteten wir durch Jahrtausende hindurch. Das alles, weil auch wir über die ungeschützte Kreatur herrschen und sie zu unserem Genuss ausbeuten wollten.

Die Tierwelt zahlte für unsere Weihnachts- und Auferstehungsorgien.

Platon kannte auch Feste. Die Eleusinischen Mysterienfeste waren wunderschön und ganz in Übereinstimmung mit der Natur. Ebenso waren es die Feste der Essener, der Christen vom ersten bis zum dritten Jahrhundert, sowie der Katharer und der ersten Franziskaner. Sie alle feierten voller Freude und Dankbarkeit - ohne Blutvergießen. Je mehr man alle Schriften des Altertums studiert, desto klarer ist der Beweis: Die philosophischen Strömungen der Zeitenwende wussten sehr wohl, was Kultur ist.

Doch der größte Betrug geschah, als gewisse Leute besonders in Rom die folgende Idee in die Welt setzten: Die reinen und pazifistischen Tendenzen gewisser "sektiererischer" Gruppen der damaligen Zeit, es war das 3. bzw. 4. Jahrhundert, wären in die Zeit des ersten Jahrhunderts hineinprojiziert worden, in Wirklichkeit habe es nie eine breite Strömung einer kulturellen Neuorientierung gegeben.

Da die Verführung des Menschengeschlechts von der Seite das Gaumens angegangen wurde, und dies die Stelle ist, wo der Mensch "sterblich" ist, war er seinem jeweiligen Verführer immer total ausgeliefert. Mit der Zeit verfinsterte sich das Denk- und Reaktionsvermögen immer mehr und man wurde unfähig, über die Gründe der Misere nachzudenken.

Ist unter diesen Voraussetzungen ein Ausweg aus den Katastrophen
überhaupt noch möglich? Und wenn er möglich ist, wie sähe er aus?

  • Wenn die Verwüstung so weiterschreitet wie bisher, werden wir bald in Unwetterkatastrophen umkommen. Man sollte deshalb möglichst rasch und überall in der Welt Siedlungen organisieren, mit dem Ziel, Bäume und Gärten anzupflanzen, und das Wasser zu reinigen.
  • Infolge der Umweltkatastrophen werden besonders die Kinder nur in naturgemäßen Siedlungen im Grünen gesund gedeihen können.
  • Sobald es zu solchen Hungerkatastrophen kommt, dass Überfälle auf Nahrungsmittelan der Tages-ordnung sind, wird nur der überleben können, der in einem gesunden Verbund lebt, und das ist in der Stadt kaum möglich
  • Der Schlachtviehbestand und die Bepflügung der Äcker muss drastisch reduziert werden, da sonst die Bodenfruchtbarkeit durch Überweidung, chemische Düngung und Austrocknung bald umkippen kann.
  • Die Arbeitslosigkeit und das Rentenproblem können nie auf dem herkömmlichen Weg bewältigt werden. In den Siedlungen aber kann jeder arbeiten, wie viel er will, und aus dem Gesamtertrag der Mutter Erde kann jeder Bewohner der Siedlungen versorgt werden.
  • Die Hochfinanz, d.h. die wenigen Dollar-Multimilliardäre, sind imstande, jeden einzelnen nach seinen Gelüsten zu manipulieren; nur derjenige kann dieser Manipulation entgehen, der in Siedlungen lebt, die mit dem herrschenden Geldsystem nur wenig zu tun haben.
  • Die Weisen und Propheten aller Zeiten haben gesagt, dass es keinen anderen Weg gibt, als das Leben in der Natur.
  • Es gibt viele Einzelinteressen, die sich solchen Lösungen widersetzen werden, weil damit ihr arbeitsloses Einkommen und ihre Machteinflüsse gefährdet würden. Es stellt sich hier sogar die Frage, ob kommunisti-sche Länder nicht eher imstande sind, solche Lösungen zu gestatten.

Auch einzelne Menschen oder Gruppen werden sich gewaltig dafür einsetzen, dass diese Lösungen nicht durchgeführt werden, weil sie in ihren krankmachenden Gewohnheiten verharren wollen. Jede Reform ist einem versklavten Menschen verdächtig. Er unterstützt lieber weiterhin eine Diktatur, als etwas Neues, für ihn noch Unsicheres zu wagen.

Es wird mutige, intelligente Menschen brauchen, die ihre Stimmen vereinigen, wie sie es jetzt schon in Bezug auf die Tierfolter, den Robbenmord und die politisch Verfolgten tun. Zivilcourage heißt die Tugend, die auch schon von den Kulturvölkern das Altertums geschätzt wurde. Die couragierten Menschen werden nicht ablassen, auf die egoistischen und umweltzerstörerischen Machenschaften einiger Mächtiger hinzu-weisen und sie werden damit den Boden bereiten, auf dem Lösungsmodelle wachsen können.

Wer in seinen Gewohnheiten, Befriedigungen von Genüssen und Egoismen verharren will, der kann es tun. Wer nicht auf das Land ziehen will, der soll seinen Platz einem anderen überlassen, der naturgemäß leben will.
Wenn in nur einem Land sich alle Naturgemäss-leben-Wollenden zusammentun, wird ein so kräftiges Leben entstehen, dass die noch Zögernden sich angezogen fühlen werden.

Die Erkenntnisse von "Tree-Groops", von "Forest-Farming" und "Permakultur" sind so gewaltig, dass es jede Vorstellungskraft übersteigt, wie schnell eine paradiesische Kultur ausbrechen kann, wenn man erst beginnt.

Doch leider ist es wahrscheinlich, dass der Mensch seine Chance nicht eher wahrnehmen wird, bis ein Großteil der Städte in Schutt und Asche versunken ist, wie es die Beispiele von einst: Sodom und Gomorrha sowie Jerusalem lehren.

Wenn wir nach den Ursachen das Untergangs dieser Städte suchen, dann finden wir, dass die Propheten immer den Finger auf die Wunde gelegt haben Am bekanntesten ist die Situation in Jerusalem im ersten Jahrhundert. Dem Volk wurde gesagt: "Wenn ihr so weiterlebt wie jetzt, kommt es todsicher zu einer solchen Katastrophe, wie ihr sie euch nicht vorstellen könnt." Man glaubte dieser Prognose nicht. Diejenigen aber, die glaubten, dass man die Naturgesetze nicht ungestraft übertreten darf, wurden durch Propheten und Sensitive rechtzeitig gewarnt und es wurde ihnen auch gesagt, wo der sicherste Platz für sie wäre. So wanderten sie im Jahre 66 / 67 nach Pella in Transjordanien aus und verschmolzen dort mit den gleichgesinnten essenischen Gemeinden. Jerusalem aber ertrank im Blut und im Jahre 70 wurde die Stadt von den Römern dem Erdboden gleichgemacht.

Samuel G.F. Brandom: "The Fall of Jerusalem and the Christian Church. A Study of the Effects of the Jewish Overtthrow of A.D. 70 on Christianity." London 1951. Der jüdische Prof. Dr. Hans Joachim Schoeps schreibt in seinem Buch "Theologie und Geschichte des Judenchristentums" (Tübingen,1949): "Als gesichert darf uns gelten, dass es die Jerusalemer Urgemeinde, die Kinder und Enkel der ersten unmittelbaren Jünger Jesu waren, die um das Jahr 67 den Auszug ins Ostjordanland vornahmen und die bei den späteren Vätern als Sekten der 'Ebioniter' und ‚Nazaräer' erscheinen" (Seite 7; siehe Seite 63-4). Die Ebioniten lagen in der essenischen Tradition. Wären ihr Leben und ihre Lehre unverfälscht geblieben, hätten wir Frieden in einer gesunden, grünen Welt. Sagt der bedeutendste jüdische Historiker für diese Fragen: Die "esotheriologische Wertung des Todes Jesu als Sühnopfertod ist - ebionitisch gesprochen - das größte Paradox, das gedacht werden kann, eine Lästerung solchen Stiles, dass sie allein schon ihn (den Autor dieser Lehre) als Typus des falschen Propheten erweist. Nicht durch alles umfassende Opfer das Gottessohnes ist die Christenheit vom jüdischen Opferdienst frei geworden, sondern durch die Wasser der Taufe hat Jesus die Feuer des Opferkults - so ist ebionitischer Glaube - zum Verlöschen gebracht" (Seite157). Schoeps meint, dass Paulus schon die Fälschung vorgenommen hatte. Richtig deutet er die Zerstörung des Tempels als Folge der naturwidrigen Lebensweise der Juden (die heute von der ganzen Welt gelebt wird!):

Und schließlich ist den Ebioniten die Tempelzerstörung des Jahres 70 das größte Argument dafür, dass Israel durch sein Festhalten an dem mit diesem Tempel verbundenen Opferkult Gott immer mehr erbittert (exasperare) habe. Die Tempelzerstörung ist geschehen, da die Israeliten nicht erkennen wollten, dass durch die Erscheinung des wahren Propheten die Zeit der Opfer endgültig vorüber wäre" (Seite 241). Im von den Römern belagerten Jerusalem gab es zwischen den verbliebenen Gruppen grausame Brüderkämpfe.

Siehe auch Hans Joachim Schoeps: "Die Tempelzerstörung das Jahres 70 in der jüdischen Religions-geschichte", Uppsala, 1942. R.T. Herford: "The Effect of the Fall of Jerusalem upon the Character of the Pharisees", London, 1917.

Nach der Meinung des bedeutenden Zivilisationshistorikers Arnold Toynbee, erreichten die Essener den Höhepunkt der kulturellen Entwicklung der Menschheit. Nun, im dritten und vierten Jahrhundert werden diejenigen Gruppen die noch essenisch-christlich leben als Ketzer, Sektierer und Abtrünnige abgetan. Von wem wohl? Es waren Gruppen von Menschen die sich auf Macht stützten und Massen gewinnen wollten, indem sie ihnen alles versprachen. Stellen wir uns vor, dass heute vor den Wahlen eine Partei genau das versprechen würde, was tatsächlich nach den Wahlen geschieht. Aber damals haben die Machtgierigen noch anders mit dem Volk gespielt: Seit der(Einführung der rituellen Taufe war Askese nicht mehr notwendig. Friedrich der Große (1712-1786) sagt: "Ein Christ des dritten Jahrhunderts ist einem Christen des ersten Jahrhunderts gar nicht mehr ähnlich.

Jesus war eigentlich ein Essener". Und Ernst Renan (1823-1892): "Das Christentum ist ein Essenertum, das weitgehend geglückt ist". Der bedeutendste moderne jüdische Philosoph Martin Buber (1878 - 1965) müsste zum Nachdenken geben: "Die Essäer wollen das Ziel durch eine Vereinfachung der Lebensform erreichen; und aus ihnen wird der Menschenkreis geboren, der den großen Neazarener trägt und seine Legende schafft: den größten aller Triumphe des Mythus"

Ab dritten Jahrhundert wurden Gruppen, die dem Volk schmeichelten, um an die Macht zu kommen immer einflussreicher. Sie haben alle Dokumente über die Urkirche verbrannt, so das der moderne Historiker und Theologe keine Ahnung mehr hat, was tatsächlich geschehen ist. Ich weis von dogmatischen Christen, die noch in den letzten Jahren das Friedensevangelium der Essener verbrannt haben. In jenem Dokument ist beschrieben die gesunde, fröhliche, pythagoreische Lebensweise von Menschen, die eine Gefahr für die gewalttätigen Fanatiker, die noch heute herrschen, waren. In jener Schrift wird gesagt, dass der Satan weltweite Werbung betreibt, in der er alles mögliche verspricht: Geld, Genuss, Musse, Dienerschaft, langes Leben. Wenn man sich ihm aber ausliefert, muss man alles schwer mit großem Leid bezahlen, z.B. mit Krankheiten und Schulden machen.

Man wird krank, um unter großen Schmerzen zu sterben. Die Lehre der Erfahrenen war aber, dass man irgendwann zum Menschen wird, wenn man den ersten Schritt in jener Richtung macht, und das ist Enthaltsamkeit, griechisch "enkráteia" genannt. Alle Philosophen und Genies wussten davon. Für die Mächtigen dieser Welt wurde diese gesunde Tendenz gefährlich, wenn sie zu Massenbewegung wurde.

Der westliche Mensch meint immer noch, er würde mit heiler Haut davonkommen. Es mögen ja die Iraner, Iraker, Libanesen, Südamerikaner oder Mittelamerikaner in Kriegen oder Katastrophen umkommen, doch uns wird nichts zustoßen, auch wenn wir die Welt mit unserem Kapital weiter vernichten. Wir können in aller Ruhe unsere Gelder weiter bei den Gesellschaften anlagen, die die brasilianischen Wälder abholzen oder schwerste Gifte unter den Namen Medikamente oder Düngemittel an die unterdrückte dritte Welt verkaufen. Wir haben seit Jahrtausenden auch ungestraft unser Leben auf "Eiweiß" und Leder aufgebaut, auch wenn dafür unmessbar viel Blut geflossen ist.

Propheten und Futurologen werden von den öffentlichen Medien höchstens verspottet. Besonders dann, wenn sie auf Lösungen hinweisen, die dieses System antasten. Der Einzelne soll nur nicht aufgeschreckt werden. Das Volk darf die Wahrheit nicht erfahren. Es wird darum jeden Abend mit den immer gleichen Schlagworten einseitig berieselt. Man suggeriert dem Volk, die Information sei objektiv und nicht tendenziös.

Das Gegenteil ist der Fall. Denn die Mächtigen haben nur einen Feind - den Propheten, besonders wenn es sich um ethische Prinzipien und Taten handelt. Auch den Mächtigen in den Kirchen sind die Propheten suspekt. Gibt es doch keinen Tempel, keine Moschee, keine Pagode und keine Synagoge die nicht im Dienst der Geldmacht stünde. Meist wissen sie das nicht einmal, und sie wissen auch nicht, wie grausam sie das ihnen anvertraute Volk in die Irre führen.

Von Sokrates kann man sich gottlob immer noch ein objektives Bild machen. Sokrates löste großartige kulturelle Impulse aus, und die Jugend folgte ihm. Deswegen verurteilten die Mächtigen ihn zum Tod. Er war aber so bekannt, dass sein Ankläger bald verbannt und Sokrates rehabilitiert wurde. Nur so ist es zu verstehen, dass sein bester Schüler, Platon, die bedeutendste kulturelle Institution in der Geschichte gründen konnte, die Platonische Akademie von Athen. Platon lernte von Sokrates und Pythagoras, dass ein gerechter Staat, eine gerechte Gemeinde - Polis - auf vier Tugenden aufgebaut ist, deren erste unbedingt die Mäßigkeit oder Enthaltsamkeit ist. Der Aufstieg und der Zerfall der Völker hängen vom Gesetz ab:
"Der Mensch ist, was er isst".

Wer heute nach den Idealen Platons im Westen lebt, der hat keine Chance in der Gesellschaft aufzusteigen. Ich glaube auch nicht, dass ein Priester, der nach den Prinzipien von Platon oder Hieronymus lebte, die ja auch die Prinzipien von Jeshua" Petrus und Paulus waren, Bischof werden könnte. Damit wäre der Beweis erbracht, dass die Schlächter Diktatoren sind und sie eigene Kirchen geschaffen haben, wie schon der intelligente Kaiser Julian beobachtet hatte.

Es geht hier auch gar nicht um eine Zwangsveränderung. Sondern lediglich um Freiheit wird gerungen, die nötigen Informationen zu bekommen, damit man sich wirklich frei entscheiden kann.

Denn diese Information wird mit Gewalt unterdrückt.

Stattdessen verbreitet man den Nonsens vom tierischen Eiweiß, dass der Körper "unbedingt braucht".


Dabei ist der Mensch nicht einmal von seiner Bestimmung her Vegetarier. Die Tiere sind es, und zwar alle Tiere. Um das zu erklären, müsste man ein eigenes Buch schreiben. Die Tiere sind Pflanzenesser, der Mensch ist von seiner Bestimmung her Früchteesser wie alle Primaten.

Dies erinnert uns an die Paradiesgeschichte. Von Kaspar Hauser wird berichtet, dass er einen besonders guten Kontakt zu einer Katze hatte, die sich von anderen Menschen nur in geschlossenen Räumen berühren ließ, er aber durfte sie auch außerhalb des Hauses anfassen und aus seiner Hand nahm sie, die sonst nie etwas anderes fraß als Fleisch, mit Vorliebe Obst und Gemüse. Wieder eine Reminiszenz an paradiesische Zustände.

(Anmerkung Regina: auch ich kann solche Geschichten erzählen: ich hatte eine Rohkostkatze im Bayrischen Wald - wobei viele Freunde und mehrere Leute vom Amt Zeugen des Fressverhaltens meiner Katze Bärli wurden. Und in Indien frassen mir todkranke Hunde, die zuvor nur den tierischen Abfall der menschlichen Küchen fraßen - auf mein ausdrückliches Gebot Früchte aller Art aus der Hand - und wurden gesund ! Nachzulesen in meiner "Reise nach Indien" bei bookrix.de

Jesajas kündigt ein Zeitalter an, wo der Löwe und das Lamm zusammen weiden und vom Gras leben werden. Solch einen Zustand werden jene Menschen einleiten können, die, was die Liebe und die Gerechtigkeit betrifft, so gesund sind, wie Kaspar Hauser, als er unverdorben aus dem Gefängnis kam, weil er mit keinem Menschen in Berührung gekommen war.

Sollte verhindert werden, dass eine Gesellschaft in der Barbarei untergeht, so muss sie an der Spitze Staatsmänner haben, die Philosophen sind im Sinne von Platon. Er postuliert von einem echten Führer des Volkes, dass er seine niedrigen Begierden Überwunden haben muss, d.h. er muss sich von blutiger Nahrung und von Geldgier enthalten, andernfalls ist keine Rettung möglich.

Macht Schokolade kriminell?

Dass die Art der Nahrung einen Einfluss auf das Verhalten der Menschen hat, damit beschäftigt sich auch ein Artikel in dem "Wall Street Journal" vom 2. Juni 1977, mit dem Titel: "Can Chocolate Turn You Into a Criminal? Some Experts Say So". Immer mehr Sachverständige in den USA kommen zu dem Schluss, dass die Ernährung eine nicht unwesentliche Rolle beim menschlichen Verhalten spielt. Beobachtungen bei Testpersonen zeigten, dass sich das Verhalten änderte, wenn die Art der Nahrung verändert wurde. So hatte der gänzliche Verzicht von Industriezucker zur Folge, dass die vormals wegen krimineller Delikte bestraften Testpersonen sich erstaunenswert veränderten. Sie wurden ruhiger, freundlicher, hilfsbereiter und optimistischer. Die Bewährungshelferin, Frau Barbara Reed, berichtet von einem Fall, dass ein straffällig gewordener Mann, der unter schweren Depressionen litt, durch die Umstellung seiner Ernährung, was im konkreten Fall bedeutete, kein Zucker, viel frisches Obst und Gemüse, keine Auszugsmehle sondern nur Vollkornprodukte, dass dieser Mann schon nach kurzer Zeit eine ganz veränderte Haltung an den Tag legte und seine Eltern sagten, dass er wieder so geworden wäre wie früher, freundlich, optimistisch
und umgänglich.

Der Autor des Artikels, Timothy D. Schellhardt, berichtet, dass in einigen Forschungszentren der USA und Kanadas der Zusammenhang zwischen Ernährung und menschlichem Verhalten eingehend untersucht wird.
In Spencer, Oklahoma, sammelt der Psychiater Dr. William Philpott, Beweismaterial, dass allergische Reaktionen auf gewisse Nahrung und Giftstoffe gewalttätiges Verhalten hervorrufen. Auch der Psychiater Dr. Jose Yaryura-Tobias, Institutsdirektor des North Nassau Mental Health Centers von Manhasset, New York stellte fest, dass Patienten unter dem Einfluss bestimmter Nahrungsmittel veränderte Reaktionen an den Tag legten. Dasselbe sagt K.E. Moyer, Psychologie-Professor an der Carnegie-Mellon Universität: "Für eine Person, die allergisch auf gewisse Stoffe reagiert, kann das Essen zu Schlagen, Beißen und zum Kampf führen." Prof. Moyer glaubt, dass die Nahrungsallergie das Nervensystem direkt beeinflusst, indem sie eine nichtentzündliche Schwellung des Gehirns verursacht, die ihrerseits Aggressionen auslöst.

Der Druck der Schwellung kann diejenigen Nervenzentren sensibilisieren, die normalerweise für Aggres-sionsgefühle zuständig sind, oder jene Regionen in ihrem Einfluss mindern, die gewöhnlich aggressives Verhalten verhindern. Die Intensität der Symptome variiert bei den verschiedenen Patienten von leicht irritiertem Verhalten bis zu psychotischer Aggressivität.

Dr. Saleem Shah, Chef des "Center for Crime and Delinquency Studies" am "National Institute of Mental Health", ist der Meinung, dass die Wechselbeziehung zwischen Nahrung und Verbrechen noch gründlicher studiert und erforscht werden muss. Und auch die Bewährungshelferin Mrs. Reed ist der Überzeugung, dass es biochemische Erklärungen für einige Verbrechen gibt.
Alle Experten, die auf diesem Gebiet einige Erfahrungen gesammelt haben, betonen die überaus schädlichen Wirkungen des Industriezuckers auf das menschliche Verhalten